Prostitution in Deutschland

Skizze zum Thema Erotik

von  Augustus

Mit gewisser Genugtuung lese ich in der Zeitung, dass die CSU-Abgeordnete Fr. Bär die Prostitution in Dtl. verbieten wolle. Es  verstösse gegen die Menschenwürde und gegen das Gleichberechtigungsprinzip. Mit dem Verbot wäre für Frauen viel gewonnen. Allerdings müsste die Menschenwürde darüber hinaus sich auch auf die Obdachlosen ausweiten, die wie Zombies durch Städte, Bahnhöfe und U-Bahnen dahin vegetieren, während der Durchschnittsbürger emotionslos und ohne Kenntnis von der Menschenwürde, ignorierend an der Menschenunwürde vorbeigeht.


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Kommentare zu diesem Text


 niemand (11.09.23, 18:00)
Was versteht denn die Dame unter "Verstoss gegen das Gleichberechtigungsprinzip"? Soweit ich weiß arbeiten nicht selten jungen
Männer als Callboys und sie sind weder dazu gezwungen worden, noch machen sie das unentgeltlich, noch machen sie es ungern. Genauso verhält es sich bei den Damen, ausgenommen jende, welche zur Prostitution gezwungen wurden. Beide Seiten sehen darin eine Art Beruf und hat der Mensch hierzulande nicht das Recht auf eine freie Berufswahl? Und eigentlich können
viele Frauen den Damen des Horizontalen Gewerbes dankbar sein. Sonst
wäre es nicht so gut bestellt um Überfälle und Vergewaltigungen. Was will denn der Staat noch alles reglementieren? LG niemand

Kommentar geändert am 11.09.2023 um 18:01 Uhr

 Augustus meinte dazu am 11.09.23 um 21:03:
Wäre prostitution als Beruf durchgehen, dürfen Arbeitsämter alle junge Frauen zur prostitution zwingen. Daraus abgeleitet, weil es verboten ist, dass das Arbeitsamt solche Forderungen stellt, leite ich ab, prostitution ist kein Beruf. Damit begründe ich, dass prostitution kein Beruf ist, während dein Argument „beide Seiten sehen eine Art Beruf darin“ als leere Floskel oder bloße Meinung ohne Substanz anzusehen ist.

Etliche psychologische und gesundheitliche Studien (ja, tatsächlich muss man sie auch lesen) teilen uns mit, dass etliche prostituierte unter gravierenden psychischen Problemen leiden.

Außerdem macht die prostitution die Gesellschaft nicht besser, wie hier von Dir behauptet  
wird (weniger Vergewaltigungen). Dein Argument impliziert sogar, dass teilweise potenzielle Vergewaltiger in die Bordelle gehen und prostituierte würden den potenziellen Vergewaltiger an seiner vergewaltigungstat hindern, in dem sie ihn „befrieden“. Ich finde diese Denkweise recht obskur und abgrundtief hässlich.
Taina (39) antwortete darauf am 11.09.23 um 21:15:
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 Augustus schrieb daraufhin am 11.09.23 um 22:44:
Brummt man dem Freier eine strafe von zb. 2000 Euro auf, wenn den freier die porstituierte verpfeift, so würde die Gemeinde mit der prostituierten die Strafe halb halb teilen, während die prostituierte diese Einnahme versteuern müsste. 

Das verpfeifen wäre somit für die prostituierte weitaus lukrativer als der Verkauf von Sex. Freier wären abgeschreckt und würden in andere Staaten fliegen und fahren, zb. Thailand oder Osteuropa, um dort, wo Frauen käuflich wären. Prostituierte im Inland würden auswandern, oder anderweitige Jobs auswählen. Selbst dann, wenn sie den freier nicht verpfeifen würden wollen, stünde der freier stets in der Ungewissheit, dass sie es doch tun würde, weil das verpfeifen viel lukrativer ist. Die Gefahr liegt nicht mehr im „Erwischt“ werden beider,  sondern das Risiko des freiers geht direkt von der prostituiertem aus. Die prostituierte ist jetzt das Risiko, nicht mehr die Polizei.

 Verlo äußerte darauf am 11.09.23 um 23:02:
niemand: 

Und eigentlich können viele Frauen den Damen des Horizontalen Gewerbes dankbar sein.
So ist es!

Ohne diese Art von Zuwendungen würde es noch mehr Scheidungen geben.

 Verlo ergänzte dazu am 11.09.23 um 23:04:
Taina:

Und nein Sex ist keine Arbeit.
Taina, selbstverständlich arbeiten Prostituierte!

 Verlo meinte dazu am 11.09.23 um 23:10:
Übrigens: es ist nicht nur der Sex, wegen dem Männer zu einer Prostituierten gehen, sondern auch das Gespräch, das Gefühl, jemand hört ihnen zu, versteht sie (im Gegensatz zur Ehefrau, zum Chef, ...).

Keine Ahnung, warum Augustus schreibt:

Mit gewisser Genugtuung lese ich in der Zeitung, dass ... die Prostitution in Dtl. verbieten wolle.
Schlechte Erfahrungen gemacht?

Wollte er mehr, aber die Dame wollte beim Arbeitsverhältnis bleiben?

Frau dürfen und sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Geld verdienen.

 niemand meinte dazu am 11.09.23 um 23:24:
@ Verlo
Danke!   <3 

@ Augustus
Auf welchem Elfenbeinturm sitzt Du grade?
Bizzi weit von der Realität 8-) 

LG niemand

 Augustus meinte dazu am 11.09.23 um 23:32:

„Ohne diese Art von Zuwendungen würde es noch mehr Scheidungen geben.“ 
Dadurch wird’s ja nicht besser, wenn eine tiefgreifende Lüge die Ehe kolportiert. Der Ehemann betrügt seine Ehefrau, um die Ehe aufrecht zu erhalten! (Verlo-(Un)Logik) hach! 
Übrigens: es ist nicht nur der Sex, wegen dem Männer zu einer Prostituierten gehen, sondern auch das Gespräch, das Gefühl, jemand hört ihnen zu, versteht sie (im Gegensatz zur Ehefrau, zum Chef, ...).
Ein Psychologe tut das gleiche,nur ohne Happy End. Also wieso geht kein freier zu ihm?  (Verlo-Logik) 

Frau dürfen und sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Geld verdienen.“ 
Die typische Denkweise eines Freiers. 

Wie gesagt, würde die Gemeinde die Hälfte der Strafsumme mit der prostituierten teilen, die der freier aufgebrummt bekommen würde, in dem sie den freier verpfeift, dann bekommt Deine Parole: 
„Frauen dürfen und sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Geld verdienen.“ den richtigen „Drive


 niemand meinte dazu am 11.09.23 um 23:36:
@ Augustus
Kommste aus Bayern?
Dann ist alles klar 

 Augustus meinte dazu am 11.09.23 um 23:44:
Tipps für die Befürworter von prostitution( verlo und niemand) 
Ein Grauzone wirds auch nach dem verbot von prostitution geben; zb die swingerclubszene, dort tauschen Paare unentgeltlichen Sex aus. Das dürfte euch doch jetzt freuen! Oder?

 FrankReich meinte dazu am 11.09.23 um 23:49:
Prostituierte bezeichnen sich selbst als Sexarbeiter und natürlich ist die Prostitution mittlerweile auch ein Beruf, jedoch keiner wie jeder anderer, denn tatsächlich sind die gesundheitlichen und psychischen Probleme der Prostituierten nicht mit denen der in anderen Berufen üblichen zu vergleichen, es kann aber weder in ihrem noch im Sinn des Staates liegen, dieses Gewerbe zu verbieten, die bisher genannten Argumente zur Erhaltung sind stichhaltig, für den Schutz von Prostituierten sollte allerdings mehr getan werden und natürlich auch etwas gegen ihr Abrutschen ins Drogenmilieu und nicht zuletzt gibt es auch genügend von ihnen, die überhaupt nicht gemeldet sind, zusätzlich ist es ebenfalls wenig durchdacht, unsere Prostituierten in andere Länder "abzuschieben", das ist für mich ebenso abstrus wie ein Verbot der Prostitution, die Lebensqualität der Betroffenen würde sich in beiden Fällen wahrscheinlich eher verschlechtern und wie auch bereits in diesem Kommentarstrang angeschnitten, gibt es nun einmal nicht nur weibliche Prostituierte. 🤔

 Verlo meinte dazu am 11.09.23 um 23:55:
Augustus:

Die typische Denkweise eines Freiers.
Typisches Argument von jemand, der keine Ahnung hat.

 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 00:11:
Ihr könntet zwar jetzt in den Ring steigen und Euch gegenseitig die Eier abtreten, bzgl. des Themas bringt uns das jedoch ebensowenig weiter wie die Behauptung, dass ein Befürworter der Prostitution auch gleichzeitig Nutznießer davon sein müße.
Schade, dass die Sache bei den meisten Diskussionen so schnell in Vergessenheit gerät. 👋🙂

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 12:58:
Was ich vermisse, nach Argumentation (verlos und niemand) müsste es doch bald nur so von Verdienstorden hageln vom Bundespräsidenten an die prostituierten. Wie viel potenzielle Vergewaltiger sie ausbremsen, wie viel Ehen sie retten! 
Schlägt mal eine prostituerte dem Bundespräsidenten für den Verdienstorden doch mal vor!

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 13:31:
Schlag du doch vor ...

 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 15:15:
Albern. 👋😂

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:20:
Andererseits ist es leicht nachvollziehbar, dass meine männlichen Artgenossen auf die Annhmlichkeit Sex gegen Geld nicht verzichten wollen. Bedenkt man, dass Milliarden Umsätze mit der prostitution gemacht werden, und täglich bis zu 1,2 Million freier die Dienste der prostituierten in Anspruch nehmen, so ist es nicht verwunderlich, dass der Gegenwind enorm ist.

 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 21:21:
Hör auf mit diesem Kinderquatsch und lies mal richtig:

"bzgl. des Themas bringt uns das jedoch ebensowenig weiter wie die Behauptung, dass ein Befürworter der Prostitution auch gleichzeitig Nutznießer davon sein müße."

Wenn Du mit Deinen Unterstellungen fertig bist, lese ich mir Deine Argumente gerne durch, aber dafür müssen auch welche kommen.
Wie bspw. stellst Du Dir die Umsetzung vor, ohne dass die Zustände der 1990er Jahre wieder ausbrechen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat gerne auf Steuern verzichtet und dafür tiefer in die Tasche greift, um die illegale Prostitution zu bekämpfen, denn das kostet, und wenn sie professionell aufgebaut ist, werden auch die Freier nicht mehr erwischt, ebensowenig, wie ich mir vorstellen kann, dass die 90 % der Prostituierten, die nicht in ihrem Job aufgehen, zu einem anderen Beruf wechseln würden, geschweige denn eine Chance hätten, dort Fuß zu fassen.
... und noch einmal: Es gibt nicht nur weibliche Prostituierte, Stricher in der Illegalität werden wahrscheinlich noch schlechter behandelt als  ihre Kolleginnen.

Ciao, Frank

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 23:38:
Nochmals, die Prostituirte wirkt mit dem Staat mit gegen den freier, dafür wird sie belohnt, in dem der erwischte freier eine Geldstrafe aufergelgt bekommt. Die prostituierte und die Gemeinde teilen sich die strafe. Die prostituierte merkt, sie muss für ihr nicht mehr anschaffen. Sie verdient viel mehr Geld, wenn sie freier meldet! 
Die Polizei prüft den Sachverhalt und der freier muss den Gegenbeweis erbringen. 
Für den verheirateten freier wird es eh schwierig aus der Nummer rauszukommen, wenn er seine Ehe nicht gefährden will. Er zahlt. 
Die Gemeinde wird reicher, die prostituierte muss nicht anschaffen. Ja selbst wenn sie einen Idioten in die Falle lockt, ist der ordinierte selbst schuld und muss zahlen. 
Die Strafzahlungen würden den finanziellen Ausgleich abmildern. 

Und wenn’s einer wirklich nötig hat, dann soll er halt nach Osteuropa fahren oder Thailand. 

Der freier sollte mal von seinem Eigennutz absehen und denken, dass mit der Abschaffung der prostitution in seinem Land, er gleichzeitig dabei mitwirkt, dass der Menschenhandel durch Schleuser und Zuhälter einbricht. 

Apropos, welche Welle siehst du ausbrechen wie 1990, wenn prostitution verboten werden würde? Würden Millionen Männer auf die Barrikaden gehen? Stellst du dir das so vor?

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 15:35:
Aber die Arbeit von Prostituierten ist nicht gut angesehen, und die Arbeitsbedingungen sind oft schlecht. Ein neues Gesetz soll Prostituierte besser schützen. ‎ Prostitution ist in Deutschland ein regulärer Beruf, seit 2002 das Prostitutionsgesetz in Kraft getreten ist.


https://learngerman.dw.com › prosti...

 Prostitution – ein Job wie jeder andere? | DW Deutsch Lernen

 Terminator (12.09.23, 03:48)
Ich würde das Problem grundsätzlicher angehen und ein absolutes Prostitutonsverbot veranlassen: nicht nur für offene, sondern auch für versteckte Prostitution. Das Sozialsystem muss so aufgebaut sein, dass keine Frau mehr aus Not eine Beziehung oder Ehe eingeht. Das Strafrecht muss konsequent jeden Freier, Quasi-Freier und Zwangsbräutigam bestrafen.

 Regina meinte dazu am 12.09.23 um 04:06:
Das ist idealistisch vertretbar, aber es dürfte in der Ausführung unrealistisch sein. In den USA ist Prostitution verboten und es gibt sie dennoch.

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 05:33:
Terminator:

Das Sozialsystem muss so aufgebaut sein, dass keine Frau mehr aus Not eine Beziehung oder Ehe eingeht.
Terminator, bitte die Männer nicht vergessen, die wegen des Geldes (Besitz) oder wegen Macht (eine Frau) heiraten.

Davon abgesehen: es gibt nicht wenige Frauen, die nicht aus Not mit Sexarbeit ihren Lebensunterhalt verdienen.

Terminator, hast du überhaupt eine Vorstellung, wie viel Geld (eine Frau oder ein Mann) mit Sex verdienen kann? (gern auch: wie viel Geld für Bücher zur Verfügung steht?)

Wie sollen die Frauen entschädigt werden, die nur eine Beziehung mit "unterlegenen" Männern eingehen können?

Antwort geändert am 12.09.2023 um 06:14 Uhr

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 05:40:
Augustus:

Ein Psychologe tut das gleiche, nur ohne Happy End. Also wieso geht kein freier zu ihm?  (Verlo-Logik)
Augustus, nein, ein Psychologe tut nicht das gleiche wie eine Prostituierte, sondern wenn es nicht klappt, sagt er, der Klient ist noch nicht so weit, und kassiert auch ohne Happy End weiterhin ab.

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 05:45:
Augustus:

Etliche psychologische und gesundheitliche Studien (ja, tatsächlich muss man sie auch lesen) teilen uns mit, dass etliche prostituierte unter gravierenden psychischen Problemen leiden.
Augustus, solche Studien gibt es auch für andere Berufe.

ZB für Gynäkologen, Ärzte, Psychogen, Büroangestellte, Lehrer, Kraftfahrer ...

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 12:30:
Mir scheint, die größere Belohnung für prostituierte Freier zu verpfeifen führe zu einem Gesinnungswandel bei prostituierten. Denn ihr Hauptzweck liegt nicht darin jemanden zu befrieden, sondern ihr Augenmerk liegt auf dem Geld. 

M.E. ist der Gedanke völlig neu, der Ansatz nirgends in der Welt probiert. 

Aktuell hat die prostituerte nichts (kein Geld) wenn der freier bestraft wird, also trägt gleichfalls ein Risiko, nämlich wenn der freier erwischt wird, kein Geld verdient zu haben. Sie wird den freier dadurch eher schützen, um an das Geld heranzukommen. 

Deshalb ist die blosse Bestrafung des freiers nur eine Seite der Münze, die prostituierte darf dabei nicht leer ausgehen, sie sollte gleichfalls für ihr gutes Benehmen „verpfeifen des freiers“ belohnt werden.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 12:40:
Ich lese bloß 2 Argumente der Befürworter der prostitution;

1) prostutierte bedienen potenzielle Vergewaltiger, dadurch gibt es insgesamt weniger Vergewaltigungen. 
2) Ehen lassen sich dadurch weniger scheiden, wenn der Ehemann prostituierte besucht und dadurch in der Ehe gestillt wird. 

Meiner Meinung nach sind das unbelegte Behauptungen und dazu ziemlich schwach. Könnt ihr Belege dazu liefern, die das nachweisen, und dazu noch die Erklärung bitte, warum es trotz Bordelle Vergewaltigungen gibt, und Ehen geschieden werden?

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 13:24:
Augustus:

... die Erklärung bitte, warum es trotz Bordelle ... Ehen geschieden werden?
Aus demselben Grund, warum es trotz Psychologen und Eheberatung noch Ehen geschieden werden.

 Dieter Wal meinte dazu am 12.09.23 um 13:38:
Mir scheint, die größere Belohnung für prostituierte Freier zu verpfeifen führe zu einem Gesinnungswandel bei prostituierten. Denn ihr Hauptzweck liegt nicht darin jemanden zu befrieden, sondern ihr Augenmerk liegt auf dem Geld.
Prostitution enthält eine mögliche sexuelle Dienstleistung, sie ist nicht der Vertragsinhalt, welcher bezahlt wird. Bezahlt wird der jeweilige Zeitaufwand der Prostituierten. Ein Freier, der im Vorhinein bezahlt, hat kein Recht auf Sex. Die sexuelle Selbstbestimmung der Prostituierten ist nicht käuflich.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 13:52:
Glückwunsch Verlo, nun hast Du (hoffentlich) die Erkenntnis gewonnen durch deine Aussage, dass Bordellbesuche nicht dazu führen, dass sie Scheidungen vermeiden. 
Aus demselben Grund, warum es trotz Psychologen und Eheberatung noch Ehen geschieden werden.
und Dich damit gleichzeitig im vorheriger Post widersprochen. 
Ohne diese Art von Zuwendungen würde es noch mehr Scheidungen geben.

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 14:10:
Nein, hab ich nicht, Augustus.

Denn ich weiß davon.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.23 um 15:31:
Ich würde das Problem grundsätzlicher angehen und ein absolutes Prostitutonsverbot veranlassen: nicht nur für offene, sondern auch für versteckte Prostitution. Das Sozialsystem muss so aufgebaut sein, dass keine Frau mehr aus Not eine Beziehung oder Ehe eingeht. Das Strafrecht muss konsequent jeden Freier, Quasi-Freier und Zwangsbräutigam bestrafen.
Das heißt, du würdest jedes Angebot im Keim ersticken?

Antwort geändert am 12.09.2023 um 15:32 Uhr

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:23:
Dieter Wal; wenn das stimmt, was du sagst, dann schuldet die prostituierte dem freier kein Erfolgserlebnis. Im Gegensatz dazu meint Verlo, die prostituierte schuldet zwingend den Erfolg.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:30:
Verlo: wenn so viele Berufsgruppen unter psychologischen Problemen leiden, dann macht eine Sache den Unterschied; ob diese Gruppe in der Öffentlichkeit von irgendjemanden vertreten wird, der die Probleme aufzeigt und anspricht, und hartnäckig dran bleibt. Die Vertreter, so welche es gibt, für Gynäkologen und Kraftfahrer, melden sich nicht in der Öffentlichkeit, also wird es wohl dabei stehen bleiben.

 lugarex (12.09.23, 12:25)

Alle Prostituierten, die ich in meinem langen Leben gekannt habe, haben mit Freude und gar mit Vergnügen ihre teilweise sehr gut bezahlte Arbeit - ja, es ist sicher Arbeit! - ausgeübt.
Die, welche es regeln wollen, sollten zuerst die Damen fragen, auch die Verheirateten und vor allem ALLE – sich sicher “nicht prostituierenden" – Politiker! ...Erst nachher kiebitzen.


 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 12:45:
Na ja. Wer zur prostitution Ja sagt, der sagt auch Ja zum menschenhandel. 

Wer glaubt, es müsse das eine bloß reguliert, und das andere verboten bzw. stockt geahndet werden, der hat nicht begriffen, wie eine Münze gestrickt ist.

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 13:29:
Augustus:

Wer zur prostitution Ja sagt, der sagt auch Ja zum menschenhandel.
Augustus, Menschenhandel und Prostitution haben einen Schnittmenge, sind aber nicht das gleiche.

Warum nicht dann auch: Wer zu Waffen Ja sagt, der sagt auch Ja zu Mord?
Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 17:54:
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 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:25:
Na ja. Mit der prostitution lässt sich doch richtig viel Geld verdienen. Die Zuhälter und Schleuser nutzen doch genau das aus, um naive, mittellose Frauen nach Deutschland zu locken. Das nenne ich menschenhandel. Ist euch das egal?

 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 21:01:
Augustus, unterstelle nicht, Menschenhandel und Zuhälterei gutzuheißen, wenn man Frauen entscheiden läßt, ob sie mit Sexarbeit Geld verdienen wollen.

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 23:00:
Der Freier nutzt doch schamlos die Hilflosigkeit und die Mittellosigkeit einer Prostituierten aus, die aus ärmlichen Herkunftsländern stammt, das ist die Wahrheit.
Taina (39)
(12.09.23, 13:59)
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 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:31:
Wieso löschst du deine Kommentare. Die Quellenangaben waren hilfreich.
Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 20:37:
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 Verlo meinte dazu am 12.09.23 um 21:04:
Taina, das ist doch kein Grund, deine Meinung zurückzuziehen. (Deine Argumente und Ansichten sind wichtiger als meine, denn du bist eine Frau.)

Daniel kann dir doch nichts tun. 

Außerdem redet der Kleine mehr als er handelt.
Daniel (50)
(12.09.23, 15:07)
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 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.23 um 15:44:
Die Frage ist vielmehr, ob die Frauen durch diese Tätigkeit Schaden nehmen
Viel weiter habe ich nicht mehr gelesen. Es ist eine furchtbare Frage, der stillschweigend unterlegt wird: alle Frauen sind gleich. Daß es schicksalhafte Unterschiede gibt, wird geradezu ausgeschlossen oder wie?

Aber ich muß aufpassen, sonst sieht der Verlo den einzig Standhaften wieder schwanken ... oder war's wanken??

Antwort geändert am 12.09.2023 um 15:45 Uhr
Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 16:00:
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 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.23 um 16:09:
@Taina

dann spreche ich für die 10%. Es geht auch nicht nur um freiwillig oder Zwang, sondern darum, ob jemand trotz oder gerade wegen widriger Umstände aus seinem Leben was ordentliches macht. Das Endergebnis zählt. Wie heißt das bei Platon, wo das thematisiert wird ... ach es ist nicht der Alzheimer ... jesses ... der auch nicht ...
Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 16:53:
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Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 17:50:
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Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 18:05:
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 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.23 um 19:54:
Daniel, bei allem Vergnügen an der Emotionalität: was in der Welt immer mehr fehlt sind Typen; von Archetypen will ich gar nicht reden. Nur davon, daß alles bloß noch nach sozialem Verhalten schreit, daß alles bis ins kleinste regelt. Da soll man nicht verrückt werden.
"Einer gilt mir 10 000, wenn er der Beste ist", hat er gesagt, der große Philosoph. Heute versteht man selbst mich nicht mehr und begegnet mir feindselig, bis ignorant.
Nur Typen, ausgeprägte Leitbilder können noch das Ruder wenden, jetzt bin ich doch wieder beim Archetyp, sorry, ich könnt auch gegen die Wand reden, es wäre dasselbe.
Und Kästner sagte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" - ei tus doch!!

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:40:
Verbot der prostitution signalisiert für die Schleuser und Zuhälter, dass sich das Geschäft we Gier lohnt also vorher. Die Strafe, die freier aufgebrummt bekommen, erhöht den Druck auf die freier. Die Gemeinden profitieren von dem zusätzlichen Einnahmen und dieses Geld geht in gute Zwecke; zb. Kinderspielplatz. Ausbau eines Parkes usw. 

erleichternd kommt hinzu, dass die prostituierten belohnt werden sollten, wenn ein freier Sex bei ihnen kaufen will. Einen Teil der Strafe sollte die prostituierte als Einnahme erhalten. 
Der Frust der Freier würde für eine Verhaltensänderung sorgen, die Belohnung der prostituierten, wenn sie freier anschwärzen würde einen Gesinnungswandel herbeiführen. 

Der Puff würde sich verlagern, raus aus Deutschland. Mit dem Effekt, dass die Gesellschaft insgesamt moralischer sein würde.
Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 21:09:
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 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 23:56:
Aber dort, wo die Frauen wenigstens eine winzige Chance haben, auch mal zu etwas Geld zu kommen, wird ausgerechnet von den ignoranten Leugnern und Ignoranten der Frauenunterdrückung die Moralkeule gegen die Prostituierten geschwungen. Unfassbar!
wir haben das Jahr 2023 lieber Daniel und nicht 1149 nach christus, wo Frauen ihr eigens Geld verdienen, in ganz regulären Berufen, stell dir das mal vor! 
Haben sich Dich etwa aus dem Eis aufgetaut?
Daniel (50) meinte dazu am 13.09.23 um 00:14:
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 Terminator meinte dazu am 13.09.23 um 03:33:
Aha, nenn mir doch eine Puffnutte, Instagramhure oder Tiktokschlampe, die auch nur eine schäbige Milliarde mit ihrer Schande verdient hat!

Dagegen gibt es durchaus weibliche Milliardäre: Unternehmerinnen, Investorinnen, Erbinnen, wenn auch (noch) nicht unter den Top 10.
Daniel (50) meinte dazu am 13.09.23 um 11:56:
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 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 23:05:
wenn der Körper der Prostituierten nicht mehr kann, der Wille noch mehr Geld zu verdienen aber nicht erloschen will, so dass sie den nächsten freier auch noch mitnimmt, dann zwingt sie ihrem fertigen Körper den Willen auf, und beißt die Zähne zusammen. 

Findest Du Daniel das gut, wenn 10 Frauen am Tag, von Dir sexuell befriedigt werden wollen? Wie würdest Du Dich fühlen?  Und das sage und schreibe jeden Tag! Drei Monate lang zb, oder halbes Jahr oder ein ganzes Jahr oder 10 Jahre! 

Na, dämmert es langsam bei Dir?

 Mondscheinsonate (12.09.23, 15:54)
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/27896/milliardengeschaeft-illegale-prostitution/
Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 16:04:
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 12.09.23 um 16:11:
Da bin ich deiner Meinung. Man hat es während der LD gesehen. Die Prostitution rutschte in die Illegalität, boomte.
Seite 29 und Ö ist ein kleines Land. Seht euch den Anstieg an.
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://bundeskriminalamt.at/501/files/2023/PKS_Broschuere_

Antwort geändert am 12.09.2023 um 16:19 Uhr

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:43:
Das ist wahr, weil es keinen belohnungseffekt für prostituierte gab, nur die Strafe von freier. Man versuchte die Kundschaft durch die Geldstrafen auszutrocknen. Das gelingt deshalb nicht, weil auf der Angebotsseite sich nichts geändert hat.

 FrankReich (12.09.23, 16:39)
Obdachlose und Drogenabhängige also gleichfalls verbieten, warum eigentlich nicht? Am besten wäre natürlich noch, die Menschen in einem Rutsch mitzuverbieten, die über keinen christlichen Glauben verfügen, sowie  Alkohol, Zigaretten und alle Betäubungsmittel dazu, geistig und körperlich behinderte Menschen kommen in Internierungslager und alles wird gut.🤦‍♂️

Ciao, Frank
Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 16:47:
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 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 17:11:
Häh? Ich beziehe mich auf Augustus Text und in dem wird eindeutig mit einem Prostitutionsverbot geliebäugelt und keine Prostitution würde doch wohl eher keine Kunden bedeuten, warum sollten die dann noch bestraft werden?
Aber spinnen wir die hirnrissige Idee doch einmal auf einer anderen Ebene fort: Wie wäre es denn damit, Herstellung und Verkauf harter Drogen zu legalisieren, den Kauf aber unter empfindliche Strafen zu stellen? 🤦‍♂️

 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 17:22:
Ach so, Dein übliches Problem, verstehe, mit Stilmitteln wie Übertreibung, Sarkasmus etc. hast Du es ja nicht, aber:

DAS IST NICHT MEIN PROBLEM. WENN DU DAS NICHT KAPIERST, FRAG NACH ODER HALT WENIGSTENS SO LANGE DIE FÜßE STILL, BIS SICH DER MELDET, AN DEN DER KOMMENTAR GERICHTET IST. 🤦‍♂️
Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 18:03:
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Taina (39) meinte dazu am 12.09.23 um 20:27:
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 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:47:
Manche macht die Thematik halt nervös. 

Die Menschenwürde der Obdachlosen ist nicht dadurch zu lösen, dass Obdachlosigkeit verboten wird. Für jedes gesellschaftliche Problem bedarf es einer anderen Lösung. 
Verwahrlosung und Obdachlosigkeit verstößt gegen die Menschenwürde.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:50:
Prostitutionsverbot, in dem nur freier bestraft würden, würde sich in den Untergrund verlangern. Die Erkenntnis liegt schon vor, weil beide Seiten auf die gegenseitigen Leistungen nicht verzichten wollen. Es muss also sowohl auf die Angebotsseite eingewirkt werden, also auch auf die Nachfrageseite gegengesteuert werden.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 20:52:
Der Staat ist verpflichtet Menschenwürde zu garantieren; wenn er’s nicht mehr kann, dann kränkelt es irgendwo.
Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 21:35:
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 FrankReich meinte dazu am 12.09.23 um 21:44:
Okay, es hat natürlich nicht jede Prostituierte das Zeug zur Domina, doch wer gibt in in einem solchen Fall wohl seine Menschenwürde ab und das sogar noch freiwillig? 
Aber wieder zurück zum eigentlichen Problem, bist Du sicher, dass Prostituierte in der Illegalität, und darauf würde es hinauslaufen, über mehr Menschenwürde verfügen würden als bisher?





Die Menschenwürde der Obdachlosen ist nicht dadurch zu lösen, dass Obdachlosigkeit verboten wird. Für jedes gesellschaftliche Problem bedarf es einer anderen Lösung. 
Verwahrlosung und Obdachlosigkeit verstößt gegen die Menschenwürde.

Glaubst Du tatsächlich, dass ich für die berufliche Besserstellung von Prostituierten wäre, aber dafür wäre, Obdachlosigkeit unter Strafe zu stellen oder mir ähnliche Zustände wie im Nationalsozialismus zu wünschen? 
Wenn aber erst eine Lawine losgetreten ist, folgt über kurz oder lang die nächste, denn
Menschenwürde funktioniert nicht über Verbote, sondern nur durch Hilfeleistung an den Menschen, die keine haben, nicht wahr? 🤔


Antwort geändert am 12.09.2023 um 21:48 Uhr

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 23:40:
Es kann ein bestimmtes Verhalten der Menschen auch durch Verbote bewirkt werden.

 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 23:49:
Wenn’s nur verboten wird, ändert sich ja nichts. Es wechslest in den Untergrund. Wie gesagt, es bedarf auf der Angebotsseite Anreize. Zb. Die Meetoo-Bewegung wäre ein Beispiel dafür, wie Männer in Machtpositionen bestraft werden könnte. Der Slogan „ich war eine Hure“ könnte eine solche Frauenbewegung begründen, die nun ein Sprachrohr hätten, und die ein Verwaltungsapparat haben, über den die Anzeigen gegen die Freier abgewickelt werden könnten, ehe sie an die Polizei weitergeleitet werden. 

Die Organisation würde selbst klagen können, würde die Einnahmen an die prostituierten auszahlen, und die Strafzahlungen an die Gemeinden weiterleiten.

Der Freier würde aufwachen und sich in einem Staat wiederfinden, wo er mit Geld keinen Sex mehr kaufen könnte. Der freier würde sich entweder die Kugel geben oder auswandern oder ein besser Mensch werden. Es mangelt jedoch an empirischen Studien dazu.

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 03:19:
Häh? 😂😂

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 05:31:
Also ehrlich mal, Du spielst allen Ernstes mit dem Gedanken, Deutschlands Grundgesetz dermaßen zu manipulieren, dass Prostituierte und Gemeinden zusammen auf Freierfang gehen können, um diese richtig zu melken? Das jedoch würde eine Kriminalisierung des deutschen Staates bedeuten, Realismus sieht natürlich anders aus:


Verbieten oder regulieren?

Drei Optionen hat die Politik im Umgang mit der Prostitution. Die erste: Vieles erlauben, bei dem kein Zwang erkennbar ist. Diese Regelung verfolgt Deutschland, auch mithilfe des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG). Ziel ist es, eine saubere, legale „Sexarbeit“ zu ermöglichen und diese vom strafbaren Menschenhandel zu trennen. Seit 2017 gilt eine Anmeldepflicht für Prostituierte als Selbst­ständige. Allerdings sind dem bis heute nur knapp 25.000 Personen gefolgt. Auch die verbriefte Möglichkeit zu Krankenversicherung nutzen nur sehr wenige.

Zweite Option: Jedwede Prostitution verbieten. Menschenhändler werden verfolgt – vor allem aber die Frauen, die 85 Prozent der Prostituierten ausmachen.

Dritter Weg: das Nordische Modell, 1999 in Schweden entstanden. Es gilt auch in Norwegen, Island, Kanada, Irland, Nordirland, Israel – und seit 2016 in Frankreich. Prostituierte werden entkriminalisiert. Beim Ausstieg erhalten sie Therapien, Geld und eine Aufenthaltserlaubnis. Verfolgt werden nicht sie, sondern die Sexkäufer. Wer in welcher Form auch immer von Prostituierten profitiert, etwa ihnen Räume zur Verfügung stellt, macht sich strafbar. (taz)



Auf dieser Grundlage und nicht auf Deiner lächerlichen Idee, sich als Staat eine goldene Nase an potentiellen Idioten zu verdienen, können wir die dritte Option gerne weiterdiskutieren. 
Ein erster Ansatz hierzu ist der Vergleich zwischen Schweden und Dänemark, in letzterem Land ist die Prostitution 10mal höher als in Schweden, weil erlaubt, was aber auch daran liegt, dass das schwedische Klientel rübermacht, um seine Bedürfnisse zu decken, die Prostitution wird also nur umgelagert, der dänische Staat kann aber mit den Devisen, die ihm das einbringt, so wirtschaften, dass er seinen Prostituierten und Strichern ein menschenwürdiges Arbeitsumfeld bieten kann, Angst der Sexarbeiter vor ihrem Klientel, bzw. die Scham davor, dieses bei gewalttätigen Übergriffen, Zechprellerei, etc. anzuzeigen, entfällt dadurch. Wenn also die Arbeitsbedingungen stimmen, macht die Arbeit auch gleich mehr Freude und Menschen müssten sich nicht mehr aus einer Not heraus dafür entscheiden, denn eine Nachfrage an Sexarbeit ist unumstritten vorhanden und ihr Abbau, wenn überhaupt, nur in einem schleichenden Prozess möglich, da Denkstrukturen sich nur langsam umstellen können, besonders, was die Prostitution angeht, die ja bekanntlich als ältestes Gewerbe der Welt gilt.

Ciao, Frank

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 12:58:
Die Polizei setzt jetzt schon Belohnungen aus, wenn dadurch die Kriminalität bekämpft wird. Ähnlich würde es Belohnung für prostituierte geben, die einen Freier stellen. 

Edelprostituierte würden zwar weiter arbeiten, ihre Preise würden aber steigen. Alle anderen prostituieten würden ihre Geldquelle auf der Grundlage aufbauen, dass sie die freier stellen.

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 12:59:
Übrigens verstößt diese Vorgehensweise nicht gegen das Grundgesetz, wenn prostitution als kriminell per gesetzt bestimmt würde.

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 13:56:
Einen Freier stellen? Hört sich an, als diente die Kriminalisierung des Freiers nur der Bereicherung, dabei übersiehst Du aber, dass auch in dem Fall die Nutte nur als Objekt (zur Bereicherung) dienen würde, eine staatlich organisierte Freierfalle quasi und wie gesagt, wenn wir hier erst mal wieder das System von Denunziation und Belohnung haben, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zurück in den Nationalsozialismus, aber davon ab sind ja auch noch die Luden da, die schließlich auch verdienen wollen, und ihrer Nutte ohnehin schon mal gerne was aufs Maul hauen.
Vielleicht ist das Grundgesetz nicht davon betroffen, aber die Gesellschaft und die tickt etwas anders als die Schweden mit ihrem Scheinheiligkeitsgesetz, außerdem müssen hier 80 Millionen Menschen unter einen Hut gebracht werden, in Schweden sind es gut 10, und die verlagern ihren Bedarf halt eben nach Dänemark, cool oder? 
Allein Deine scheinheilige Einstellung, dass bedürftige Deutsche doch nach Thailand fahren könnten, um ihren Spaß? zu haben, finde ich sehr bedenklich und typisch für eine spießbürgerliche Denkweise; anderen in die Küche zu scheißen, weil die ohnehin keine Ahnung haben, was die damit anfangen sollen, scheint Dir wohl zu gefallen.
Aber zurück zum Thema:
Erst 2017 wurde das Prostituiertenschutzgesetz in Deutschland eingeführt, auch für die Menschenwürde ein Erfolg, denn, und jetzt halt Dich fest, die 10 % Sexarbeiter*innen, die nicht unter Freiern, Zuhältern und Menschenhändlern leiden müssen, sind ausgerechnet die 10 % der Prostituierten, die registriert sind, seltsam nicht wahr?
Es spricht also nichts dagegen, das System zu verbessern, denn davon profitieren Sexverkäufer, Sexkunden und der Staat, wer das schwedische Modell anwendet, und dann auch noch mit einem so bekloppten Hintergedanken zu verbinden sucht, verlagert das Problem nicht nur, sondern würde unsere Demokratie auch noch als extrem unglaubwürdig dastehen lassen. 🤦‍♂️

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 22:53:
und dadurch werden drogenabhängige, psychisch kranke und suizidgefährdete prostituerte produziert. Ja manchen freiern ist dies so egal, die schon emotional tot sind, dass sie über so eine Frau sich legen würden, ist doch abartig. 

Selbst dann, wenn die prostituierte geschlagen wird, was sie unter aktuellen Bedingungen bei manchen durch Zuhälter geschieht; hat sie die Möglichkeit einen Zuhälter zu stellen. Die Belohnung einen Zuhälter gestellt zu haben, würde zb 10.000 Euro Belohnung sein. Damit könnte sie zurück in ihre Heimat, ohne wie jetzt 100 mal mit x verschiedenen Männern zu schlafen, um die gleiche Summe zu verdienen. 

Ja selbst psychisch kranke prostituierte könnten einen Ausweg in der Rache, statt dem Suizid finden, wenn sie die Schleuser und Zuhälter verpfeift. 

Feier Wesen bis zu 2.000 Euro bestraft, Zuhälter bis zu 20.000, und wegen menschenhandel angeklagt. Schleuser genauso. 

Die prostituierten sind die Waffe gegen Zuhälter und Schleuser, die muss eine Gesellschaft nutzen.

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 09:53:
Blödsinn, die illegalen (sic!) kriegen bei nächster Gelegenheit was aufs Maul, werden entsorgt, ersetzt und gut iss!!! 🤦‍♂️
Muckelchen (70)
(12.09.23, 22:06)
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Daniel (50) meinte dazu am 12.09.23 um 23:09:
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 Augustus meinte dazu am 12.09.23 um 23:51:
So wie ich Taina verstanden habe, präsentieren sich die wenigen 10% in der Öffentlichkeit. Der Rest wird mundtot gemacht.

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 05:38:
Der Rest wird mundtot gemacht? Von wem? 🤔
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 07:16:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 11:08:
Ah ja, dann wird mir auch klar, wie sich der prozentuale Anteil errechnet. Also bleibt zunächst einmal festzuhalten, dass in Deutschland für das Jahr 2023 etwa 25.000 Sexarbeiter*innen amtlich registriert sind, die quasi auf eigene Rechnung, bzw. in registrierten Institutionen arbeiten, die geschätzte Mehrheit läge dann bei ungefähr 225.000 Prostituierten, die immer noch von Zuhälterei und Menschenhandel betroffen sind, obwohl beides hierzulande verboten ist und im deutschen Strafrecht ebenso empfindlich geahndet wird wie sexualisierte Gewalt und die Förderung der Prostitution bei Personen unter 18 Jahren, aber:

Betreiber dürfen keine Prostituierten in ihrem Gewerbe ohne Anmeldebescheinigung arbeiten lassen. Bei hartnäckigen Verstößen gegen die Anmeldepflicht kann die weitere Ausübung der Tätigkeit als Prostituierte/Prostituierter verboten werden.14.11.2017


https://www.anwalt.de › rechtstipps

 Anmeldepflicht für Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz


Deshalb kann man von einem Sexkunden sehr wohl verlangen, dass der weiß, ob ein Laden illegal oder legal geführt wird; Freier, Nutten, Luden und Menschenhändler machen sich also bewusst strafbar, wenn sie ein illegales Bordell nutzen, betreiben oder beliefern, das Problem liegt hier wohl eher in der staatlichen Kontrolle, die Exekutive scheint hier völlig überfordert zu sein, die Prostitution aber völlig zu verbieten, hieße somit, den 25.000 registrierten Prostituierten die legale Erwerbsgrundlage zu entziehen, ohne verhindern zu können, dass sie im Untergrund weiterarbeiten, bzw. ohne der illegalen Prostitution Einhalt zu gebieten. 
Ob die Schweden und Franzosen unter diesem Aspekt die Prostitution tatsächlich im Griff haben, sei dahingestellt, für mich bedeutet die Bestrafung und Therapie für Freier nur Augenwischerei, bzw. einen Einzelerfolg, um der illegalen Prostitution Herr zu werden, müssten die Regierungen an allen Hebeln ansetzen, besonders in Frankreich, wo die Prostitution seit Mitte des letzten Jahrhunderts verboten ist, dürfte jeder organisierte Nutznießer illegaler Prostitution mit allen Wassern gewaschen sein.
Ich bin mir zwar sicher, dass Deutschland den richtigen Weg gewählt hat, um die illegale Prostitution in den Griff zu bekommen, aber nicht, ob sich das Ziel in absehbarer Zeit umsetzen lässt, denn dafür müsste Luden und Menschenhändlern die Existenzgrundlage entzogen werden und Nutten sowie Freier sich gegenseitig als Menschen akzeptieren, im Gegenzug bin ich mir aber ebenfalls sicher, dass das schwedische Modell allenfalls dazu führt, dass diejenigen Freier, nehmen wir als Bsp. ruhig Schweden, die bisher eine registrierte Prostituierte besuchten, nun in Dänemark ihre Befriedigung finden. 👋🙂
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 11:34:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 13:00:
Die deutsche Gesetzgebung funktioniert schon, zumindest im legalen Bereich, und das hier:

Die Zuhälter geben sich eine legal aussehende Fassade.

erscheint mir völliger Quatsch zu sein, denn entweder ist ein Bordell und seine Betreiber registriert, oder eben nicht. Ist keine Registrierung nachweisbar, ist das Etablissement, bzw. der Straßenstrich illegal, nee, hier, aber auch in Schweden als Beispielland fruchten die Versuche, die illegale Prostitution einzudämmen, kein bisschen, Dänemark hat sogar schon den Ruf als Puff des Nordens, nach Augustus Äußerungen über die fehlende Menschenwürde und dem daraus resultierenden angeblich fehlenden Gleichstellungssinn der Dänen müssten dort Zustände wie in Sodom und Gomorrha herrschen (Das prüfe ich gleich mal).
Ich bestreite ebenfalls, dass durch die Kriminalisierung von Freiern die illegale Prostitution erheblich eingeschränkt wird, eindeutig kann dieser Rückgang nämlich nicht auf das Gesetz zurückgeführt werden, und in anderen Ländern mit anderer Gesetzgebung sind ebenfalls Rückgänge zu verzeichnen, aber darum scheint es den Schweden gar nicht zu gehen, sondern mehr um den Gleichstellungscharakter, Männer beuten Frauen aus und basta. Aber, und hier rede ich mir offenbar den Mund fuselig, es gibt auch männliche Prostituierte, die in dieser Milchmädchenrechnung keine Berücksichtigung finden und deshalb empfinde ich das schwedische Gesetz sogar als scheinheilig. Der Emanzipation nutzt es schon einmal nicht, denn die schwedischen Sexarbeiter*innen sind alles andere als zufrieden damit, und von den schwedischen Behörden kannst Du nicht erwarten, dass die ihren Beschluss noch einmal objektiv abchecken, zumal sich 80 % der weiblichen und 60 % der männlichen Bevölkerung angeblich daran gewöhnt zu haben scheinen. 
So, ich google jetzt erst einmal nach, wie es um die Dänen bestellt ist, bis gleich mal. 👋🙂

 Mondscheinsonate meinte dazu am 13.09.23 um 13:06:

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 13:07:
Wenn eine prostituierte einen Zuhälter, einen freier, einen Schleuser, sonstige Hilfsgesellen stellt, so soll sie mit Geld belohnt werden. 

Edelhuren würden zwar davon profitieren, und nur die wohlhabenden Männer könnten sich prostituierte noch leisten, aber illegal, und unter enormen Unsicherheiten, dass die edelhure ihn doch nicht einmal melden würde. 

Ich glaube, Zuhälter und Schleuser würde das Interesse an Deutschland verlieren, und ihre puffs woanders großziehen, und den Menschenhandel verlagern. 

Wenn nun Dänemark als eines der letzten Länder in der EU prostitution erlauben, und irgendwann feststellen, dass alle huren EU weit, alle Zuhälter Eu weit, Millionen freier in Dänemark verkehren; dann will ich in die Gesichter der Dänen mal gucken!

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 14:10:
@Mss
Gleichstellung funktioniert schon mal nicht dadurch, dass nur Männer diskriminiert werden, auch im Video vergisst die Lady offensichtlich, dass es nicht nur weibliche Prostituierte gibt, außerdem gibt es noch die gar nicht so seltene Berufssparte der Domina und zugegeben, es sind nur Frauen, die das schwedische Modell fordern, aber seltsamerweise keine, die aus dem horizontalen Gewerbe stammen. 🤔
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 14:15:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 14:46:
@Augustus
Absolute Kleingeistigkeit, damit verlagerst Du das Problem doch nur, und sei doch bitte nicht so naiv, den Nutten alle Verantwortung aufbürden zu können, bevor die sich an die Polizei wenden können, sind die schon mindestens dreimal tot. Wie gesagt, ich bezweifle, dass Schwedens Politik die illegale Prostitution wirklich im Griff hat, na ja, und wenn die Dänen die offizielle Nachfrage nicht mehr bedienen können, dann wird halt ein Flug nach Thailand gebucht, super Lösung, was?
Mann, Mann, Mann, werd' mal wach, die Prostitution wird sich nicht verbieten, wohl aber regeln lassen und zwar so, dass sowohl Sexverkäufer*innen, Sexkäufer*innen und Staat davon profitieren, Schleuser und Luden aber in die Röhre schauen, das geht aber nicht so schnell, wohl gemerkt, erst 2017 wurde das Prostituiertenschutzgesetz verabschiedet und es sind erst 1/10tel registriert, Schleuserbanden und Luden treiben ihr Unwesen und verhindern die Selbständigkeit ihrer Sexarbeiter*innen, die auf die Fresse kriegten, wenn sie petzen gingen.

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 15:19:
@Taina
Ich erwähnte es schon an anderer Stelle, die Schweden gehen in Dänemark shoppen, das eigentliche Problem ist aber nicht gelöst, bzw. wirkt das Gesetz nicht so wie angedacht, denn hier mal ein Häppchen aus dem wikibrief.org über die "Prostitution in Norwegen":

Im Juli 2014 hat die Stadtmission von Nadheim berichtet, dass die Straßenprostitution in Norwegen wieder auf das Niveau vor der Einführung des Gesetzes im Jahr 2009 zurückgekehrt ist.

Bei denen scheint das offenbar nicht so gut zu funktionieren. 🤔

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 15:32:
P. S.: "In Schweden ging die Prostitution drastisch zurück mit dem Verbot."
Nee ist klar, ein Rückgang der Prostitution in Schweden bedeutet natürlich nicht automatisch, dass das auch auf dessen illegalen Betrieb zutrifft, darauf hatte ich mich aber ausdrücklich bezogen

 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 16:10:
Interessante Seite entdeckt:

https://nonordicmodel.com/

Antwort geändert am 15.09.2023 um 07:56 Uhr
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 16:11:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 16:30:
1. Lies zunächst mal die Seite nonordicmodel.com

2. Ich bin schon mal recht froh, dass Du nicht in einer Regierung sitzt, die in einem 80Millionenhaushalt das Schicksal einer ganzen Branche übers Knie brechen könnte.

3. Ich habe mir den Wikibrief.de über "Prostitution in Dänemark" reingepfiffen, der Laden wuppt und alle sind zufrieden, im Gegensatz zu Deutschland handelt es sich dabei aber auch nur um ein 5Millionenfleckchen. 🙂
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 17:28:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 18:27:
zu 1. Schön! 😂

zu 2. Eigentlich komme ich gar nicht darauf, ich bin lediglich froh darüber, dass Du nicht dort sitzt. 👋😉

zu 3. Zugegeben, da habe ich mich etwas zu früh gefreut. Die Stigmatisierung von Prostituierten in der dänischen Gesellschaft ist nicht von heute auf morgen an den Nagel gehängt, das erfordert noch viel Aufklärungsarbeit, um sie/ihn als vollwertiges Mitglied zu integrieren. 🤔
Taina (39) meinte dazu am 13.09.23 um 19:28:
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 FrankReich meinte dazu am 13.09.23 um 20:40:
Ich auch!!! 😂😂

 Augustus meinte dazu am 13.09.23 um 22:45:
Was unerwähnt wurde, und jetzt erwähnt wird, ist die hohe Suizidrate unter den prostituierten. Ein angeblicher Beruf, der diese fatalen Auswirkungen mitbringt, und von Befürwortern toleriert wird, schließen nicht alle Fakten in ihre Rechnung hinein. Die hohe suizidrate, die hohe Suizidgefährdung von prostituierten ist eines der Gründe, warum ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden muss. Das wird gerne verschwiegen. 

Anderseits werden prostituierte in Deutschland weiterhin geschlagen, und gegen die Gewalt angewendet, trotz Regulierung. 

80% aller prostituierten besitzen keinen deutschen Pass übrigens. Sie alle kommen aus dem Ausland Osteuropa und Balkan (Rumänien, Bulgarien). Sie sprechen kaum deutsch. Kennen die Behörden nicht. Wie also sollen die restlichen 90%, die kein deutsch können bitte reguliert werden? Man müsste ihnen Deutschkurse anbieten, wer geht von denen hin, wenn sie zwischenzeitlich Geld verdienen wollen? 

Wenn da die wenigen deutschen prosituierten, die in Deutschland geboren sind, mit allem Kram der Behörden auskennen, Krankenversicherung besitzen, in die Rente einzahlen, steuern zahlen, ja Rechnungen schreiben usw.; dann ist dieser einseitige Erfolg meilenweit entfernt von der Wirklichkeit! 

Wach auf Frank und guckt Dir die Realität an!
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 01:31:
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 07:54:
Leute, ihr glaubt doch wohl nicht wirklich, dass die Schweden oder Norweger das Non-Plus-Ultra System am Laufen haben, darunter brodelt es leise weinend weiter. Fragt Euch doch mal, warum Dänemark als Puff des Nordens gilt, bzw. Norwegens Straßenprostitution wieder steigt, trotz nordischem Modell, Finnland ist übrigens auch nicht besser dran.
Ich sagte es schon einmal, das Modell ist nur Augenwisccherei, es setzt nur Daumenschrauben bei der legalen Prostitution an und glaubt ihr allen Ernstes, dass Schweden als Vorzeigeland seine Selbstmordrate nicht frisiert? Das ist ähnlich wie in Paris mit der Rattenpest, wer den Mantel des Schweigens darüber deckt, oder gar versucht, mit ihnen klarzukommen (häh?), ist an Naivität kaum zu überbieten, die Ratten sind aber, um das Bild einmal zu übersetzen, nicht die Freier, sondern die Schleuser und Zuhälter, Mädchenmafia, etc.; gegen diese Schattenkriminalität muss vorgegangen werden, erst dann lässt sich auch etwas gegen die Begleitkrankheiten unternehmen, bzw. für ein stabiles Umfeld für Sexabeiter*innen und gegen den Sextourismus, denn die Ratten schleppen auch zwangsläufig Flöhe mit ein.
Selbstverständlich muss ein Freier begreifen, dass er der Unmenschlichkeit Vorschub leistet, aber es sind doch nicht die das, die in ein registriertes Bordell hüpfen und sich nach dem Einkaufsverbot anderswo "vergnügen" würden, sondern die, welche das illegale Angebot nutzen, die haben aber ohnehin einen Pinn im Kopp, und gehörten eigentlich kastriert, auch sie sind ein Floh im Pelz der Ratten, an den aber durch sein offizielles Verbot trotzdem keiner herankommt, denn keine illegale Hure wird zur Polizei laufen, um einen illegalen Freier zu verpfeifen, weil ihr illegaler Zuhälter schon dafür sorgen wird, dass sie es nicht kann.
Natürlich muss in den Köpfen ein Umdenken stattfinden, dazu aber muss es auch eindringen.
Durch dieses lächerliche Schwedenmodell, das nicht einmal in der Lage ist, die Illegalität unter zehn Millionen Menschen zu bekämpfen, wird das aber nicht gelingen.
Natürlich machen sich Freier strafbar, wenn sie in unregistrierte Bordelle marschieren, Taina, aber an sie kommt solange niemand heran, solange die Illegalität nicht an der Wurzel gepackt wird. Nee, ich bin da schon realistisch, ihr solltet vll. erst einmal lernen, zwischen legal und illegal zu unterscheiden. 👋😉
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 09:19:
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 10:06:
Der Freier braucht sich nur den Meldeschein zeigen zu lassen, macht aber keiner, die nehmen bewusst ein Strafdelikt in Kauf, das schreibe ich jetzt schon mindestens zum 2ten Mal, ich bin es langsam leid, konzentrier Dich mal.
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 10:28:
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 11:25:
So ein Schwachsinn, wo kein Kläger, da kein Richter, die illegalen Nutten tun einen Teufel, die illegalen Freier anzuzeigen, weil sie von den illegalen Zuhältern was in die illegale Fresse kriegen, bevor sie überhaupt Papp sagen können; scheinheilig ist das Nordische Modell, weil es von einer falschen Prämisse ausgeht, denn dadurch, dass der legale Sexkauf geahndet wird, geht der illegale nicht zurück, wie denn auch, da existieren ja nicht einmal präzise Zahlen, nur grobe Schätzungen. Die Bullerei kann von Glück sagen, wenn ihnen ein kleiner Fisch ins Netz geht, die großen sind viel zu abgewichst, wobei ich nicht einmal vom Freier, sondern vom Zuhälter rede. 
Da Du und Augustus nicht verstehen wollen, dass das nur auf Augenwischerei hinaus läuft, beende ich meine Argumentation jetzt, dieses Häppchentheater der tausend Wiederholungen bringt einfach nichts, ihr lest nicht, ihr denkt nicht, unter den Teppich kehren könnt ihr aber recht gut. 😂😂
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 11:44:
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 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 12:49:
Wo Ralf nüchtern zu argumentieren sucht, und als Realist auftreten will, ist er in Wahrheit ein Idealist! 
Wie willst Du die 90%!illegale protituierte, die sich per Gesetz nicht anmelden, anmelden lassen??
Wie? Die können kein deutsch. Sie machen nur die Beine breit und halten die Hand offen, während der Zuhälter kontrolliert und abkassiert. 

Es ist trügerische Illusion 400.000 prostituierte per gesetzt anzumelden, weil der Fakt der ist, sie wollen es nicht; weder die Schleuser, die Zuhälter, noch die Nutten, während die meisten von den Frauen, keine Ahnung haben, das ein solches Gesetz in Deutschland existiert. 

Man müsste sie schulen, deutsch beibringen usw., wer soll das zahlen? Wer soll im Vorklasse gehen? Der Steuerzahler? 

Total Realitätsfer,  das auf den ersten Blick vernünftig aussehendes prositutionsgesetz.

Antwort geändert am 14.09.2023 um 12:50 Uhr

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 12:52:
Auch hier offenbart sich die Schwäche des prostitutionsgesetztes. Ohne Staatsgewalt war’s verschwendetes Papier, ohne dass es mit Zwangsmitteln durchgesetzt wird, wird es scheitern/ ist schon gescheitert.
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 12:59:
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 15:53:
Nicht das Gesetz ist gescheitert, sondern der Versuch, Zwangsprostitution, Menschenhandel und Zuhälterei einzudämmen. Illegal und legal, kennt ihr den Unterschied immer noch nicht, ihr hohlen Früchte?
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 16:00:
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 17:12:
Hohle Frucht = jemand mit einer vorgefertigten Meinung, der die Argumente des Diskussionspartners ignoriert und Behauptungen in die Welt setzt, die er nicht beweisen kann.

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 20:39:
Oh verdammt, das ist im Netz tatsächlich als Beleidigung gelistet, davon bin ich jetzt nicht ausgegangen, dafür entschuldige ich mich natürlich und es kommt auch nicht wieder vor.🤔
Taina (39) meinte dazu am 15.09.23 um 07:53:
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 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 14:49:
Ich hoffe, ihr beide könnt euch wieder die Hand reichen. Ich finde es gut, dass Ralf sich entschuldigen hat, das spricht für ihn.

 FrankReich meinte dazu am 17.09.23 um 16:54:
Wenn Du sie annimmst, würde mir das schon reichen, Augustus.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 20:07:
Angenommen, Ralf, ich bin da etwas entspannter als Taina, gerade weil es ein hitziges Thema ist.

 Verlo (14.09.23, 06:33)
Der Autor kategorisiert seinen Text "Prostitution in Deutschland" als "Skizze zum Thema Erotik" und fordert ihren Verbot.

Will er dann mit Bäumen ...?

#

Außerdem unterscheidet der Autor nicht zwischen durch andere erzwungene Prostitution und solcher, die jeder Zeit beendet werden kann.

Um die aber geht es allen, die gegen ein Verbot argumentieren.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 12:56:
Prostitierte dürfen nicht Blitzableiter für sozial verrkrüppelte Männer sein.
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 13:01:
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 Verlo meinte dazu am 14.09.23 um 13:15:
Augustus:

Prostitierte dürfen nicht Blitzableiter für sozial verrkrüppelte Männer sein.
Keine Berufsgruppe sollte Blutableiter für irgendwen sein.

Also, Augustus, sei nicht nur nett zu den Protestierten, sondern auch zu den Frauen an der Kasse, an der Wursttheke, am Gemüsestand, zu den Politessen, die dir wieder einmal ein Ticket verschreiben, zur Frau am Imbiß, wo du billiges Bier hinterkippst, zur Frau in der Bäckerei, die dir die Semmel und Kuchen von vorgestern schenkt ...

Augustus, sei einfach nett zu allen Frauen und Männern und Unentschiedenen und laß deinen Frust an dir selbst aus.

Dann freut sich auch KeinVerlag und kann sein Naturell ausleben.

 Verlo meinte dazu am 14.09.23 um 13:23:
Taina:

Warum gibt es soviel illegale Prostitution u. Menschenhandel überhaupt? Weil die Nachfrage nach bezahltem Sex weitaus größer ist, als die Anzahl der freiwilligen Huren. Um diese überschüssige Nachfrage zu bedienen, wird Zwang ausgeübt.
Taina, ich denke, es geht darum, die Männer zu bedienen, die weniger Geld haben.

Wobei billig nicht gezwungen bedeuten muß: manche Frauen können einfach nicht mehr verlangen.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 16:38:
Manchen prostituierte bieten Qualität an, andere scheffeln Geld auf der Grundlage der Quantität. Es gab sogar in Deutschland „Flatrate-Puffs“, einmal zahlen, den ganzen Tag bumsen. Wie widerwärtig geht es denn noch! 
Die Geschäftsideen mit ahnungslosen Frauen, die glauben, mit Sex viel Geld verdienen zu können, ohne dass ihnen körperliche und seelische Spuren hinterlassen werden, leben hinter dem Mond. Keine von ihnen ist sich’s bewusst, was sie sich da antut, wie kein drogensüchtiger sich bewusst ist, was Drogen im Menschen vernichten.

Antwort geändert am 16.09.2023 um 17:01 Uhr

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 16:50:
Die Nachfrage pro Tag nach käuflichem Sex beträgt 1,2 Millionen Männer. Das sind 4% der männlichen Bevölkerung zw. 18 und 60 Jahren. In 365 Tagen summiert sich die Anzahl der Feuer auf 1460 %. Mit 17.520.000 mio freier im Jahr müssen prostituirte schlafen. Quasi mit mehr als jedem 2 Mann, der zwischen 18 und 60 ist, (ca 30.000.000 Männer gibts in DE)

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 16:57:
Rechnet man nun 1,2 mio * 100euro durchnittlich für den fick, aufs Jahr (365) gerechnet = ergibt das ca 44 Milliarden Jahresumsatz.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 17:01:
Dass nun in diesen Dimensionen Frauen misshandelt, umgebracht, gefoltert, gezwungen werden, als Ausdruck der Geldgier der Zuhälter und Sexgier der Freier, so ist man hiermit direkt mit einem Fuß in der Hölle gelangt.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 13:39:
von Taina:

"Warum gibt es soviel illegale Prostitution u. Menschenhandel überhaupt? Weil die Nachfrage nach bezahltem Sex weitaus größer ist, als die Anzahl der freiwilligen Huren. Um diese überschüssige Nachfrage zu bedienen, wird Zwang ausgeübt."

Ah ja, und die Kriminalisierung aller Freier bewirkt dann, dass die Nachfrage der eh schon kriminellen Freier sinkt.
Nein, so funktioniert das nicht, sondern im Gegenteil, es wird sich sowohl die Zwangsprostitution vermehren als auch die Verlagerung nach außen steigen, letzteres ist besonders deutlich an Schweden und Dänemark festzumachen, sollten die Dänen auch noch einbrechen, ist letztlich Deutschland der Schweinestall des Nordens, aber was soll es, die komischen Franzosen haben wir ja eh schon am Hals.
Das Problem ist doch nicht der Freier, der regelmäßig und brav sein Nümmerchen schiebt, sondern die allgemeine Kriminalität in der Prostitution, z. B. sterben ja nicht nur Frauen, sondern auch Stricher und Freier, zudem auch die in der Illegalität nicht selten abgezogen werden, aber das nur am Rand bemerkt.
Durch Statistiken und einseitige, bzw. unausgereifte Gesetze lassen sich Straftaten nicht verhindern, sondern nur durch Kontrollen, Transparenz und Vernunft.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 16:02:
Na ja, Kontrollen hast du nicht, Transparenz hast du auch nicht und Vernunft erst recht nicht in dem Milieu.

Es fängt ja schon da an, dass die gemeldete prostituierte Steuern zahlt, während die ungemeldete schwarz verdient. Das ist auch eines der Gründe, warum so wenige prostituirte sich anmelden. Sie haben am Ende des Tages weniger Cash im Portemonnaie. 

Und einem taz-Bericht zufolge waren von ca 400.000 Gesetzen prostituirten gerade mal 76 sozialversichert.

und aus dem Artikel zitiert;  „Es gibt Frauen, die können sich nicht anmelden, weil sie dadurch erpressbar wären. Für viele Osteuropäerinnen ist es äußerst riskant, als Prostituierte zu arbeiten, in ihren Ländern ist Sexarbeit verboten. Ein Bordellbetreiber könnte sagen: Ich verpfeife dich zu Hause bei deiner Familie oder bei der Polizei, wenn du nicht machst, was ich dir sage.“

Aber auch folgende Passage halte ich für relevant; „Vor allem Mütter wollen nicht, dass ihre Kinder als „Hurensöhne“ gehänselt werden, wenn herauskommt, dass ihre Mutter als Prostituierte arbeitet.“

Quelle: https://taz.de/Sexarbeiterin-ueber-Prostitutionsgesetz/!5574465/

 FrankReich (14.09.23, 14:49)
„Wir leben in einem gewalttätigen System“ – Amnesty-Report zeigt Folgen von Sexkaufverbot in Irland
23. Februar 2022/in  News aus der Branche POLITIK/von  Johanna Weber
Seit 2017 gilt in Irland ein Sexkaufverbot. Eine einseitige Kriminalisierung, bei der Sexarbeitende ihre Dienste anbieten dürfen, Kund*innen sich aber strafbar machen. Fünf Jahre später steht eine Evaluation des Gesetzes an.
Erklärtes Ziel der irischen Regierung war es, mit dem Sexkaufverbot den Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung besser zu bekämpfen und es Sexarbeiter*innen zu erleichtern, Gewalt anzuzeigen. Amnesty International hat sich hingegen schon 2016 generell  für die Entkriminalisierung von Sexarbeit ausgesprochen.
Der aktuelle  Bericht von Amnesty Ireland zeigt nun konkret auf, wie sehr die Stigmatisierung und der in Irland geltende Rechtsrahmen Sexarbeiter*innen schaden.
Amnesty Ireland hat dazu eine Zusammenfassung auf ihrem  Twitter-Account gepostet – hier die Übersetzung dieser Tweets für einen schnellen Überblick:
Strukturelle Gewalt gegen Sexarbeitende in Irland  – Was unsere Untersuchungen ergeben haben: 
1/8
Gesetzeslage: Der Criminal Law Sexual Offences Act  von 1993 wurde 2017 ergänzt – seitdem ist  der Kauf von Sex unter Strafe gestellt.

2/8
In den Abschnitten 10 und 11 des Gesetzes von 1993 wurde bereits der „Lebensunterhalt durch Einnahmen aus der Prostitution“ und „Bordellbetrieb“ unter Strafe gestellt, wobei der Begriff auf zwei oder mehr Sexarbeiter*innen zutrifft, die in denselben Räumlichkeiten sexuelle Dienstleistungen anbieten.

3/8
Die Mehrheit der befragten Sexarbeitenden bezeichnete die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten mit Kolleg*innen als eine nützliche Sicherheitsmaßnahme gegen mögliche Gewalterfahrungen. Das Gesetz hindert sie daran, diese Sicherheitsmaßnahme umzusetzen.

4/8
Die Gesetze zwingen Sexarbeitende aufgrund der Kriminalisierung von Kunden (Freierbestrafung) zu riskanteren Verhaltensweisen. „Ich habe mich in einer sehr diskreten Sackgasse hingestellt, so dass ich von der Polizei nicht gefunden werden kann. Aber ich hätte keinen Fluchtweg gehabt, wenn etwas schief gegangen wäre. Das war eine direkte Folge der Kriminalisierung von Kunden.“

5/8
Unsere Recherchen ergaben auch, dass unter Sexarbeitenden ein tiefes Misstrauen gegenüber der Polizei herscht. Die Befragten gaben unter anderem folgende Gründe an, warum sie es vorziehen, nicht mit der Polizei in Kontakt zu kommen auch wenn sie Gewalt erfahren:

6/8
– mangelndes Vertrauen in deren Arbeit
– Angst vor Gewalt durch die Polizei
– Angst vor Stigmatisierung
– Benachrichtigung des Vermieters oder gezielte Angriffe, die zu einer Zwangsräumung führen
– Obdachlosigkeit sowie Kriminalisierung, wobei besondere Risiken für migrantische Sexarbeitende genannt wurden

7/8
Sexarbeitende müssen bei der Entwicklung von Gesetzen, Verordnungen oder Programmen, die sie und ihre Menschenrechte betreffen, sinnvoll mit einbezogen werden. Das heißt, dass aktive Sexarbeitende, solche aus Randgruppen und diejenigen, die von Diskriminierung betroffen sind, involviert sein müssen.

8/8
Sexarbeitende nannten auch das Recht auf eine angemessene Unterkunft als ein wichtiges Menschenrechtsanliegen. Weitere Punkte waren die Stigmatisierung von Sexarbeitenden und die erlebte Mehrfach-Diskriminierung, z. B. aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit, Herkunft, Geschlecht und Geschlechtsidentität, sozioökonomischen Umständen, Migrationsstatus oder Drogenkonsum.

->  Berichte aus anderen Ländern und weitere Informationen rund um den Themenkomplex „Schwedisches Modell“


->  Positionierung von Amnesty International (2016)
->  „We Live Within a Violent System“ – Report von Amnesty Irland (2022)
Taina (39) meinte dazu am 14.09.23 um 15:46:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 16:12:
Hat aber nichts mit dem Gesetz zu tun, sondern damit, dass die deutsche Bullerei gegen Menschenhandel und Zuhälterei einfach nicht ankommt. 
Das schafft übrigens auch weder Irlands Bullerei, noch die der nordischen Länder und die Frankreichs schon mal gar nicht, weil das Sexkaufverbot nur Augenwischerei ist, ein paar illegale Fische gehen zwar bei jeder Gesetzgebung ins Netz, die Eindämmung der Prostitution kann sich aber bis auf diese paar Ausnahmen nur auf Zahlen der registrierten Prostituierten berufen, der Rest ist Dunkelziffer.
Kannst Du nicht, oder willst Du nicht begreifen, dass die staatliche Legitimierung der Prostitution auf der einen Seite und die organisierte Kriminalität in der Prostitution zwei verschiedene Paar Schuhe sind?

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 17:11:
Es gilt sexarbeit generell in DE abzuschaffen, davon profitieren 90%, und 10% nicht. Darüber hinaus würde es durch Belohnungen freier zu melden, genug Anreize geben für die 10% und darüber hinaus weiterhin Geld zu verdienen. Und selbst dann, wenn sie schlau sind, können sie zwischen Dänemark, wo die prostitution erlaubt ist,  und dem Norden Deutschlands, da in Deutschland Sexkauf- verbot herrscht, zusätzlich freier melden! Am besten wäre es für sie, sie würden an der Grenze arbeiten zu Dänemark und Deutschland. Die Puffs würden weggehen, die nie endenden Probleme damit, würde sich bspw. Dänemark aufhalsen. 

- Anstieg drogensüchtiger
- Anstieg huren 
- Anstieg freier
- Anstieg Zuhälter 
- Anstieg Gewalt 
- Anstieg von Polizisten wäre notwendig. 
- ggf Überforderung von Behörden wie in Deutschland; keine Regulierung mehr möglich, keine Nachverfolgung von Gewalttätigkeiten gegen huren. 
- Anstieg suizide 
- Anstieg einfuhren von Drogen 

All das geht mit der Prostitution Hand in Hand. Deutschland hat nicht die Mittel das Gesetz umzusetzen, an allen Fronten wird Alarm geschlagen. Die Polizei ist überfordert, schau dir doch mal die kriminal-Statistiken an. Deutschland geht unter; und es gilt sich von überflüssigen Gesetzen zu befreien, die immense Kriminalität bündeln; und eines davon ist nun mal das prostitutionsgesetz. 

Liegt Dir nichts daran Kriminalität auszulagern und Deutschland zu entlasten?

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 18:49:
Sorry, das ist hier ein Kampf gegen Windmühlen, Du kapierst offensichtlich immer noch nicht, dass illegale Prostitution und legale Prostitution in Deutschland zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Illegale Nutten melden keine illegalen Freier, weil ihnen die illegalen Zuhälter dann mal so ganz illegal zwei oder drei neue Scheitel ziehen, was ist daran so schwer zu verstehen?
Bevor sich Freier von legalen Nutten melden lassen, werden die entweder mit denen eine Übereinkunft treffen, in den Untergrund, also die Illegalität, verschwinden oder zum Sextouristen. 
Ein Gesetz, in diesem Fall das Sexkaufverbot, kann keine Kriminalität verhindern, das kann nur die Pollemannzei und soweit ich weiß, ist das Betreiben von Bordellen in Dänemark verboten, es sind nicht wenige Polizisten korrupt, denn darunter gibt es auch einige, die die Situation der Illegalen ausnutzen, und Kriminalität auslagern? Dazu müssten die Kriminellen erst einmal gefasst werden, die sind aber wahrscheinlich besser organisiert als Dein Haushalt.
Vielleicht würde es aber etwas bringen, die Sitte nur mit weiblichen Polizisten zu bestücken, die wären nur mit Kohle zu bestechen, allerdings vielleicht auch von Zuhältern leichter aus dem Anzug zu klopfen, von einem wirklichen Fortschritt könnte da wohl auch nicht die Rede sein. 
Legale Puffs in Deutschland sind ebenso registriert wie ihre Prostituierten, illegale Prostituierte wissen zumeist nicht einmal, wo sie arbeiten, wenn es der einen oder anderen gelingt, abzuhauen und die Polizei einzuschalten, verlagern die Zuhälter einfach das Bordell, wenn die Prostituierte Glück hat, überlebt sie das sogar, das ist in keinem Land der Welt anders, Deutschlands Nachteil ist aber auch seine duckmäuserische Bevölkerung, denn statt für Menschenwürde einzustehen, haben die meisten nur Angst um ihren eigenen Arsch und das sogar zu recht. Wer nicht wegschaut, kriegt aufs Maul, das Androhen reicht zumeist schon, Kriminelle allgemein schätzen diesen Teil der deutschen Mentalität natürlich.
Die Rücksichtslosigkeit der Zuhälter wirkt sich aber auch auf die Suizidrate in der Zwangsprostitution aus und auch Freier, die einmal in die Mühle illegalen Sexkaufs geraten sind, kommen da nicht so einfach mehr heraus, erstens, weil sie sich selbst strafbar machen, falls sie die Zwangsprostitution melden und zweitens, weil die Zuhälter nicht nur die Frau, sondern auch den Freier unter Druck setzt.
Mir persönlich liegt natürlich daran, dass Zwangsprostitution bekämpft wird, durch das Sexkaufverbot würde sie aber nicht einmal verlagert werden, denn das betrifft fast nur den Freier, der zu einer legalen Sexarbeiterin geht, warum das so ist, habe ich Dir hfftl. jetzt vermitteln können.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 22:48:
Du unterschätzt den überlebenswillen von Frauen. Wenn sie ständig unter Angst leben müssen, so muss man ihnen eine Chance aufzeigen, aus den Fängen des teufels zu entkommen. Das anzeigen eines zuhölters würde zb mit einer 5 stelligen Summe belohnt werden. So manche würde das Risiko eingehen. Nur in solchen Fällen darf natürlich die Polizei nicht pennen, weil hier die Zugriffszeit den entscheidenden Faktor spielt. 
Wenn sie aber erstmal Zeugenaussagen aufnimmt und 2 Wochen später sich melden, und nicht mal ne Belohnung der prostituirte versprechen, ja wer soll denn da kommen? 

Legale Prostitution ist ein Abwälzen emotional und sozial verkrüppelter Männer auf Frauen, die die schlechteste Version von einer Frau darstellen. 

Diese Version einer Frau sollte es nicht geben, und deshalb gilt es diese Version abzuschaffen. 

Diese Frauen verdienen die Chance, eine bessere Version von sich selbst aufzubauen, und deshalb sollte die Gesellschaft daran mitwirken und diese Frauen in der Art und Weise unterstützen, dass sie verstehen lernen, dass der Wert einer Frau nicht verkäuflich ist; sprich unverkäuflich ist.

Antwort geändert am 14.09.2023 um 22:55 Uhr

Antwort geändert am 14.09.2023 um 22:55 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 23:10:
Die zukünftigen Zwangsprostituierten werden teils schon im vorpubertären Alter für die Aufgabe als Sexsklave vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt, ich glaube eher, dass Du die Brutalität eines Menschenhändlers und Zuhälters unterschätzt, da ist kein Fünkchen Wille mehr in diesen jungen Erwachsenen, wenn sie an andere Länder, wie z. B. Österreich oder Deutschland "ausgeliefert" werden. 
Von welcher Chance, aus den Fängen des Teufels zu entkommen, sprichst denn Du, bzw. wie stellst Du Dir die denn vor?

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 17:08:
Ich erwähnte, dass der Verrat solcher Strukturen durch Insider belohnt werden sollte, sowie Straffreiheit garantiert werden sollte. Aber nicht erst wenn man gefasst ist, sondern wer freiwillig sich stellt. Diese belohnungssumme muss den kritischen Wert übersteigen, wo es lukrativ wird, dass der kleine Fisch den nächst größeren verpfeift. Es gibt immer Austeiger, die mitmachen, die aber aussteigen wollen und aussteigen; aber weil sie aussteigen, gehen sie nicht zu polizei, weil sie Angst haben für ihre Verbrechen belangt zu werden. Sie führen dann eine normale Existenz, aber schweigen sich über ihre alte Existenz aus; aus Angst vor Strafe und weil es auch keine Belohnung gibt.

 FrankReich meinte dazu am 16.09.23 um 18:45:
Nobel gedacht, daraus wird aber nichts, diese Menschenhändler prüfen sich auf Herz und Nieren, wer da zur falschen Zeit komisch guckt, wird aus dem Weg geräumt. Du kannst Dir einfach nicht vorstellen, wie mies Menschen drauf sein können, oder?

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 23:47:
Das es ein schweres Unterfangen ist, das ist doch allen beteiligen bewusst; jedoch wird die Wahrscheinlichkeit höher, dass solche Leute gefasst werden. Wie viel höher, das würde die Praxis zeigen. 

Derjenige der plaudert wird straffrei aus der Nummer rausgehen, gleichwohl er Verbrechen begangen hat; das ist eine starke Waffe, finde ich, gegen organisiertes Verbrechen, ungefähr so, wie als wärs ein Kronzeuge. Darüber hinaus soll er nicht nur Straffreiheit erhalten, sondern auch noch monetär belohnt werden; denn seine ganze Karriere des Verbrechertums baut auf dem Geld auf; es ist die extrinsische Motivation Geld, die ihn antreibt. 

Und selbst wenn diese Verbrecher untereinander sich dadurch nicht mehr vertrauen können; umso besser! Hier ist auch wieder etwas erreicht worden. 

Deutschland wäre diesen Leuten dann wohl ein heisses pflaster; sie würden die deutschen Kunden in einem anderen Land empfangen. 

DE Kriminalität würde sinken usw… 

insbesondere sehe ich auch den sextourismus aus der Brille als lohnende Quelle für Gemeinden und prostituierte. Sextouristen haben in der Regel keine Ahnung über die hiesigen Gesetze. 

Etliche würden die Gesetze brechen, etliche würden gestellt werden können, und deutsche Gemeinden würden dadurch profitieren, sowie „Prostituierte“, die jetzt plötzlich anders handeln. Sie liefern die freier den Polizisten aus. Es wäre so ein gute Chance diesen Frauen zu helfen. 

Ob der freier nach seinem Wutausbruch und Zahlung der Strafe ein besserer Mensch sein würde, bezweifle ich, aber er würde definitiv in DE nicht nochmal so handeln. Dieser hätte sich verbannt. Dieser würde wohl nach einem Land gucken, wo es legal wäre, und wäre bereit, 1000 Kilometer zu fliegen, um seinen sexlust käuflich zu stillen. 

Aber das ist dann das Problem des anderen Landes, und nicht mehr DEutschlands.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 23:53:
In Kürze stelle ich mir das so vor: 

 - spezialisiertes  einsatzkommando muss gegründet werden 
- Apps entwickeln, mit schreib und sprachnachricht Funktion. 
- Straffreiheit, der freiwillig sich meldet und Strukturen aufzeigt.
- Belohnungen für denjenigen, der freier stellt, Zuhälter verpfeift oder Schleuser aufdeckt. 
- ggf neue Identität für die Person erstellen. 

Es würde sicherlich noch das eine oder andere zur Idee verfeinert werden können; aber die Angebote für extrinsicje Motivation, das gewöhnliche Verhalten der Beteiligten plötzlich in Frage zu stellen, scheinen mir mehr als lukrativ.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 07:51:
Es geht bei der Unterbindung von Prostitution den Staaten aber nicht darum, Menschen in eine Falle zu locken, um sie besser ausnehmen zu können, das wäre fast so verwerflich wie Hexenjagden im Mittelalter, Deine Vorschläge bzgl. der Belohnung sind deshalb nicht nur äußerst bedenklich, sondern stacheln auch zu unmoralischem Verhalten auf, einmal abgesehen davon, dass sie undurchführbar bleiben, egal aus welchem Topf sie finanziert werden sollen, denn Hirngespinste sind sie allesamt, sonst wäre bspw. Irland schon längst auf die eine oder andere Idee verfallen. 
EU-Staaten müssen an einem Strang ziehen, wenn Frankreich es bspw. gutheißt, dass seine Leute zwecks Sexurlaub nach Deutschland reisen, steht seine Regierung gegenüber der deutschen in der Verantwortung. Letztendlich hilft nur ein ausgereiftes, wirklich jedem zugute kommendes Konzept, der die Kriminalität aus der EU bekommen möchte. Gesetze, nach denen letztendlich die Geschlechtszugehörigkeit bestraft wird, die Tat aber nicht, sind diskriminierend.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 10:55:
Hexenverfolgungen im Mittelalter sind geprägt durch religiösen Glauben einerseits und andererseits durch den naiven Volksglauben, die Hexen und Hexer würden Böses stiften, weshalb die „Angst“ über diese bösen Zauberkräfte dominierte. Hexer und Hexen verbreiteten durch die Vorstellung der Leute Ängste in den Menschen aus. 

Die prostitution ist rein ökonomisch gestrickt, frei von religiösen Glauben, frei von Ängsten durch religiöse Vorstellungen und Volksglauben und Mythen.  

Die Prostituiete will ökonomisch Geld verdienen. Sie will Wirtschaften. Die Gesetze geben ihr nur eine Wahlmöglichkeit; gegen Geld, dafür muss sie ihren Körper verkaufen oder besser gesagt, an jemanden anderen zu seinem Vergnügen „beleihen“. 

Eine prostituirte hätte dreinoptionem zur Auswahl; 

a) kein sexvekrkauf = dafür kein Geld
b) sexverkauf = wenig Geld 
c) kein sexverkauf, aber freier melden = dafür viel Geld 

wenn nun durch empirische Studie belegt würde, dass 99 von 100 nutten die Option C wählen würden; welche Erkenntnis hättest Du dadurch gewonnen?

 FrankReich (14.09.23, 16:55)
SCHÜTZT EIN SEXKAUFVERBOT VOR ZWANGSPROSTITUTION?
29. NOVEMBER 2019

Feminismus ist eine vielschichtige politische Idee und emanzipatorische Bewegung. Wenn also in der Presse zu lesen und zu hören ist, dass DER Feminismus sich für dieses einsetzt oder gegen jenes ausspricht, dann verdeckt dies die großen Verwerfungslinien innerhalb feministischer Strömungen, zu denen Feminist*innen sehr gegensätzliche Positionen einnehmen können. Kopftuchverbot, Leihmutterschaft, Transinklusivität, Pornografie und vor allem: Prostitution. Für manche ist es ein Beruf wie jeder andere, freiwillig ausgeübt von selbstbestimmten Menschen. Für andere ist es ein von Menschenhandel dominiertes Geschäft, in dem vor allem Frauen zu traumatisierten Opfern von Ausbeutung und Gewalt gemacht werden. Dazwischen gibt es unzählige Meinungen, die zwar weniger extrem sein mögen, aber darum nicht weniger entschieden vertreten werden: Denn die Frage nach der Rechtmäßigkeit von Prostitution ist letztlich die Frage, worin der Ursprung einer sexistischen, frauenverachtenden Gesellschaft liegt und wie man sie am besten bekämpft. Für Abolitionist*innen wie  Terre des Femmes Deutschland Sisters e.V. und andere ist Prostitution Gift für die Gesellschaft, weil über den Kauf von sexuellen Dienstleistungen immer und ausnahmslos die Käuflichkeit und Verfügbarkeit von Frauen suggeriert wird.

Für die Befürworter*innen von legaler Sexarbeit wie dem  Berufsverband Sexarbeit, der  Deutschen Aidshilfe und anderen ist Prostitution nicht per se sexistisch und frauenfeindlich, sondern eben nur in dem Maße, wie es auch die Gesellschaft ist. Sie respektieren die individuelle Entscheidung, sexuelle Kontakte gegen Entgelt anzubieten oder solche Kontakte gegen Entgelt nachzufragen, als Ausdruck des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung und des Rechts auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Ihnen geht es darum, die Bedingungen und die Akzeptanz für Sexarbeiter*innen zu verbessern.

Darüber hinaus fallen die Ausübung der Prostitution sowie die gewerbliche Betätigung im Umfeld der Prostitution in den Schutzbereich der Berufsfreiheit. Sowohl die freie Entfaltung der Persönlichkeit als auch die Freiheit, sich beruflich zu orientieren, genießen den Schutz unserer Verfassung. Daher sollte  auch die Frage gestellt werden, ob ein Sexkaufverbot vor Zwangsprostitution schützt.

Wie wird Prostitution in Deutschland bislang gesetzlich geregelt?
Prostitution ist  in Deutschland seit 2002 legal. Das damals eingeführte Gesetz sollte Sexarbeit enttabuisieren und als Beruf anerkennen – mit Sozialversicherungsleistungen und Rentenansprüchen für Prostituierte. Die arbeitsrechtliche Möglichkeit, Löhne einzufordern, sollte Prostituierte außerdem vor Ausbeutung schützen. Nachdem eine Überprüfung der Auswirkungen des damaligen Prostitutionsgesetzes ergab, dass das Gesetz seine Ziele nur zu einem Teil erreichen konnte, hat die Bundesregierung die Rechtsgrundlagen refomiert. Seit dem 1. Juli 2017 gilt das Prostituiertenschutzgesetz. Wesentliche Kernelemente des Gesetzes sind für Prostituierte die Einführung einer Anmeldepflicht und einer verbindlichen gesundheitlichen Beratung und für das Prostitutionsgewerbe die Einführung einer Erlaubnispflicht. Mit der bestehenden Regelung sind Vertreter*innen beider Seiten unzufrieden. Die Gegner*innen der Prostitution sehen das Gesetz von 2002 als den Sündenfall an, der auch durch die Reformen nicht zurückgenommen wurde. Für sie ist Deutschland durch seine liberale Haltung zu diesem Thema nach wie vor „ das Bordell Europas“. Befeuert wird diese Wahrnehmung durch einen angeblichen  Anstieg von Prostitutionstourismus aus stärker reglementierten Nachbarländern wie Frankreich in die Grenzregionen Deutschlands. Für die Befürworter*innen von Sexarbeit stellen die Reformen  eine Verschlimmbesserung dar, die unrechtmäßig in das Selbstbestimmungsrecht von Sexarbeiter*innen eingreift und sie zugleich nicht ausreichend unterstützt. Insbesondere die mit dem Begriff „Hurenpass“ bezeichnete Anmeldepflicht  sorgt bei Betroffenen für Verunsicherung. Beide Seiten möchten daher den Status Quo zum Teil mit Verweis auf vermeintlich bestehende Vorbilder gerne ändern.
Was ist das „Schwedische Modell“?
In Schweden gilt seit 1999 – also drei Jahre vor der Legalisierung in Deutschland – das sogenannte Sexkaufverbot. Ein Gesetz, das das Angebot von Sex zwar erlaubt, nicht aber deren Erwerb, sprich kriminalisiert werden die Sexkäufer*innen, die sogenannten Freier. Prostitution bleibt so zwar legal, kann aber nicht mehr legal ausgeübt werden, ohne, dass sich die nachfragende Person strafbar macht. Die Idee dahinter ist, dass wenn wegen Strafandrohung die Nachfrage sinkt, sich auch das Angebot verringert und Prostitution entsprechend eingedämmt werden kann. Dieses „Schwedische Modell“ wurde außerdem in Norwegen und Island umgesetzt, weshalb man auch vom „Nordischen Modell“ spricht. Aber auch in Frankreich, Kanada und Nordirland gilt mittlerweile ein Sexkaufverbot. Die Prämisse, nach der ein Sexkaufverbot durchgesetzt werden soll, lautet, dass Prostituierte Schutz brauchen – und zwar vor Ausbeutung und Gewalt oder als Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution
Drei Grundannahmen unterstützen dieses Argument:


  • Prostituierte sind vornehmlich Frauen, Freier ausschließlich Männer

  • Frauen prostituieren sich nur unter Zwang

  • Prostituierte sind Opfer

  • Eine Gesellschaft, in der Frauen als Ware betrachtet werden, kann nicht gleichberechtigt sein
Das Ziel dieses Sexkaufverbots ist eine Welt ohne Prostitution, in der niemand mehr aus Not darauf angewiesen ist, sexuelle Dienstleistungen zu kaufen, und niemand mehr den Kauf einer sexuellen Dienstleistung mit der Käuflichkeit eines Menschen verwechseln kann.
Was ist das „Neuseeländische Modell“?
IIn Neuseeland wurde mit dem Prostitution Reform Act von 2003 so etwas wie der Gegenentwurf zum „Schwedischen Modell“ realisiert. An diesem Gesetz waren von der ersten Planung bis zur Umsetzung verschiedene Verbände von Sexarbeiter*innen beteiligt, was unter anderem dazu führte, dass nicht nur ein rechtlicher Rahmen für Sexarbeit geschaffen wurde, sondern innerhalb dieses Rahmens auch die Betroffenen in ihren Rechten gestärkt wurden. Ziel dabei war es, „Prostitution zu dekriminalisieren und sie zugleich weder zu befürworten noch sie moralisch zu verdammen“. Folgenden drei Punkten schenkte man dabei besondere Aufmerksamkeit:

  • Gewährleistung der Menschenrechte von Sexarbeiter*innen und Schutz vor Ausbeutung

  • Förderung des Wohlergehens der Gesundheit und der Sicherheit am Arbeitsplatz

  • Verbot der Prostitution von Minderjährigen
Die Grundannahme hierfür ist die Überzeugung, dass Sexarbeit eine Dienstleistung ist und keine Zumutung für die Menschenwürde darstellen muss. Wer selbstbestimmt Sexarbeit anbietet, sollte weder daran gehindert werden, noch einem Rechtssystem gegenüberstehen, für das nicht der Schutz der Individualrechte von Sexarbeiter*innen im ureigensten Interesse liegt.
Folgen der Modelle
Das „Neuseeländische Modell“ hat  einige Erfolge vorzuweisen. Zwar verringert es die Prostitution nicht wie Abolitionist*innen immer wieder öffentlichkeitswirksam feststellen, aber es erhöht die Zahlen auch nicht. Untersuchungen ergaben, dass sich Sexarbeiter*innen vom Rechtssystem besser unterstützt fühlen, es gibt eine bessere Zusammenarbeit mit der Polizei bei Fällen von kriminellen Handlungen und geringere Korruption. Es gibt Verbesserungen im Bereich Gesundheit und Hygiene, allerdings auch Problemfelder,  die nach wie vor bestehen und die dringend angegangen werden müssen. Einer der Vorteile des „Neuseeländischen Modells“ ist die zunehmende Transparenz und die Akzeptanz, die damit einhergehen – beides unerlässliche Voraussetzungen, um mit und nicht gegen Betroffene eine Fehleranalyse vornehmen und so Probleme angehen zu können. Was das „Neuseeländische Modell“ hingegen nicht leisten kann, ist ein vollständig sicheres und gesellschaftlich akzeptiertes Arbeitsumfeld für Sexarbeiter*innen. Es stellt Kriminalität nicht ab und verhindert auch nicht, dass Frauen dazu genötigt werden, sich zu prostituieren. Das wäre allerdings auch gar nicht möglich. Kein Gesetz der Welt verhindert, dass Kriminalität stattfindet.
Womit wir beim „Schwedischen Modell“ sind. Auch das hat Erfolge vorzuweisen. Die Verantwortlichen weisen in diesem Zusammenhang vor allem darauf hin, dass sich die Zahl der Prostituierten signifikant reduziert hat und Umfragen unter der schwedischen Bevölkerung zeigen, dass die Akzeptanz für eine Kriminalisierung von Prostitution seit der Einführung der sogenannten Freierbestrafung zugenommen hat. Allerdings wirkt hier der gegenteilige Effekt zum „Neuseeländischen Modell“. Durch die Kriminalisierung wird die tatsächlich immer noch stattfindende Prostitution in die Intransparenz und ins gesellschaftliche Abseits getrennt. So belegt zwar  eine weitere schwedischen Studie, dass mit 13% der befragten Männer 1998 deutlich mehr Männer als 2008 (8%) angaben, schon einmal eine sexuelle Dienstleistung gekauft zu haben, aber die Motive bleiben unklar. Die Kriminalisierung von Prostitution ist ein möglicher, nicht auszuschließender Grund dafür, warum sich möglicherweise weniger Männer „bekennen“ wollen. Die grundlegende Problematik besteht darin, was Amnesty International am Beispiel von Norwegen als „ menschlichen Kostenfaktor“ bezeichnet: Sexarbeiter*innen haben durch ein faktischen Sexkaufverbot durch Freierbestrafung höhere rechtliche und moralische Hürden zu überwinden, um Missstände oder Verbrechen aufzuzeigen, ihre Rechte einzufordern und um Unterstützung zu suchen. Darüber hinaus wird ihnen ihre Arbeit enorm erschwert, obwohl sie immer noch stattfindet.
Es besteht daher die große Gefahr, dass die Sexarbeiter*innen in die Illegalität gedrängt werden und sie den Gefahren und Risiken des Gewerbes schutzlos ausgeliefert sind. Aus Ländern, in denen die Prostitution oder die Nachfrage nach Prostituierten verboten ist, wird vielfach berichtet, dass es dadurch sehr erschwert wird, Betroffenen und auch Ausstiegswilligen Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Gewaltdelikte und Ausbeutung werden seltener angezeigt. Daher besteht die Gefahr, dass durch ein Verbot der Prostitution oder des Sexkaufs gerade die besonders vulnerablen Gruppen, die man schützen möchte, nicht mehr zu erreichen sind.

In Schweden finden dazu  immer wieder Untersuchungen statt, die zeigen, dass die Prostitution nicht etwa zum Erliegen gekommen ist, sondern nur ein Stück weit  aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten ist. Stigmatisierung verhindert also Schutz. Und die Gesetzgebung nach dem „Schwedischen Modell“ verhindert zudem, dass wir uns als Gesellschaft wirklich mit dem Thema Sexarbeit und all seinen Implikationen beschäftigen. Zudem zeigen Studien wie zuletzt die umfangreiche Untersuchung zum Sexkaufverbot in Nordirland, dass Kriminalität in Folge der Einführung des Sexkaufverbotes sogar zugenommen habe. (vgl. Ellison, Graham; Ní Dhónaill, Caoimhe; Early, Early (2019): Review of the criminalization of paying for sexual services in Northern Ireland, Queen’s University, Belfast School of Law.)
Das „Schwedische Modell“ schützt nicht vor Zwangsprostitution. Es versucht, die sehr konkrete Problematik, dass insbesondere junge Frauen weltweit gegen ihren Willen und unter extrem schlechten Bedingungen zu Sexarbeit gezwungen werden, zu lösen, indem es auf Kriminalisierung durch Freierbestrafung setzt. Drei Dinge sind dabei besonders zu beachten:


  1. Abolitionist*innen versuchen die Lage von Betroffenen ebenso zu verbessern wie die Befürworter*innen von Sexarbeit – nur mit sehr anderen Mitteln und sehr anderen Schwerpunkten. Der jeweils anderen Seite vorzuwerfen, dass sie sich nicht um das Leid der Betroffenen kümmern würde, ist faktisch nicht richtig und kontraproduktiv.

  2. Ebenso wie das „Neuseeländische Modell“ ist das „Schwedische Modell“ nicht dazu geeignet, Zwang und Gewalt vollkommen abzustellen. Es schafft aber darüber hinaus nicht nur Verunsicherung bei den Betroffenen, sondern auch eine Art Sockelgewalt, an die nicht mehr heranzukommen ist, weil sie durch die Gesetzgebung bis auf wenige Ausnahmen hermetisch von der Gesellschaft abgeschlossen ist. Es ist durchaus möglich, die Daten so auszulegen, dass das „Schwedische“ dem „Neuseeländischen Modell“ in Sachen Gewaltbekämpfung überlegen ist. Dieser Rückschluss lässt sich aber gerade aufgrund der Kriminalisierung nicht ziehen.

  3. Die Freierbestrafung ist nur Mittel zum Zweck der kompletten Abschaffung von Prostitution. Die Befürworter*innen eines Sexkaufverbots  betonen immer wieder, dass es keine „gute“ beziehungsweise „freiwillige“ Prostitution gäbe, weil Männer immer Macht kaufen und Frauen dabei stets ohnmächtig sind.
Neben der Kritik an den Folgen der Kriminalisierung muss insbesondere der letzte Punkt in den Blick genommen werden. Ein generelles Verbot von Sexkauf schließt aus, dass sich erwachsene Menschen einvernehmlich gegen Bezahlung sexuelle Dienstleistungen an anderen vornehmen. Dies geschieht nicht zuletzt auch als Übergriffigkeit einer moralischen Selbstüberhöhung heraus.  Die Sexarbeiterin Kristina Marlen hält dazu fest:
„Die Horrorszenarien, die wir aus den Medien über Prostitution kennen, suggerieren, eine Frau könne das nicht freiwillig wollen; sie muss deshalb gerettet werden. Gleichzeitig wird das Wort Hure synonym benutzt für promiskuitive Frauen, für Frauen also, die sich nicht an eine Moral halten, die für sie vorgesehen ist, angebunden an eine heterosexuelle Zweierbeziehung, möglichst noch unter dem Dach der Ehe.“
Insbesondere der Verweis auf die Ehe ist in diesem Zusammenhang sehr lohnend. Denn auch diese ist eine Einrichtung, in der viel zu häufig das stattfindet, wogegen sich Abolitionist*innen vollkommen zu Recht stellen: Zwang und sexualisierte Gewalt. Trotzdem wurde 1997 nicht die Ehe abgeschafft, sondern Vergewaltigung in der Ehe  als Straftatbestand fixiert. Analog dazu ist Prostitution etwas, bei dem die Betroffenen sehr vulnerabel sind. Genau deshalb fordern viele von ihnen Unterstützung, nicht Bevormundung.
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 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 17:21:
Außerdem, wendet man die Spieltheorie auf das Thema an, und betrachtet die Hure und den Freier, mit den Bedingungen, ob die hure bereit wäre für einen fick 100 Euro zu verdienen, oder den freier zu melden für 1.000 Euro, so ist es ein leichtes zu erraten, wie die Hure handeln wird. 

Die hure wird dadurch motiviert, und daran hängt alles, ob sich eine Gesellschaft bessert oder nicht. 

Aktuell wird sie ebenfalls bloß durch Geld motiviert, ihren Körper zu verkaufen. Es wäre also ein leichtes  das melden von freiern mit großzügigen Belohnungen zu honorieren. 

Ich bin sogar fast überzeugt, dass es sich damit die Wurzel „des ältestens Berufs der Welt“ aufreißen liesse.

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 19:02:
Noch immer nicht verstanden? Eine Zwangsprostituierte ist kein freier Mensch, sie wird dominiert von Ängsten um ihr Leben und evtl. auch das ihrer Angehörigen, was noch zu lösen wäre, wenn denn die Polizei überhaupt Wind von ihrem Aufenthalt bekäme. Das passiert aber meist nur, wenn sie tot aufgefunden wird. 
Da kannst Du soviele Belohnungen ausloben, wie Du willst, es ist einfach keiner da, der in der Lage wäre, sie einzustreichen.

Antwort geändert am 14.09.2023 um 19:04 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 22:02:
Hier noch so zwei Klöpse von Dir:

Wie willst Du die 90%!illegale protituierte, die sich per Gesetz nicht anmelden, anmelden lassen??
Wie? Die können kein deutsch. Sie machen nur die Beine breit und halten die Hand offen, während der Zuhälter kontrolliert und abkassiert. 

Es ist trügerische Illusion 400.000 prostituierte per gesetzt anzumelden, weil der Fakt der ist, sie wollen es nicht; weder die Schleuser, die Zuhälter, noch die Nutten, während die meisten von den Frauen, keine Ahnung haben, das ein solches Gesetz in Deutschland existiert. 


Der erste Fehlschluss ist der, dass Zwangsprostituierte die Hand aufhalten, die erhalten von ihren Zuhältern Kost, Logis, etwas Zeit zur groben Reinigung, machen es nur mit Gummi, wenn der Freier zufällig eins dabei hat und weinen sich in den Schlaf, wenn sie denn welchen kriegen.
Der zweite Fehlschluss ist, dass sich Zwangsprostituierte nicht anmelden wollen, das ist ebenfalls absoluter Humbug, denn sie können es nicht, was nicht an der Sprache liegt, sondern an ihren Zuhältern, die ihnen sowohl den Ausgang verweigern, als auch die Papiere einbehalten, ein deutscher Ottonormalverbraucher und schon erst recht kein deutscher Polizist, geschweige denn eine deutsche Behörde bekommt die jemals lebend zu Gesicht. Nun fragst Du Dich vielleicht, wie ein Freier da überhaupt Kontakt aufnehmen kann, ich glaube zwar nicht, dass das so einfach ist, wie ich es jetzt schildere, könnte aber so ungefähr ablaufen: Der Freier lockt sich auf einer Subebene des Darknets oder eines ähnlichen ein, und erhält dann die Daten, die er braucht, um den Zuhälter zur verabredeten Zeit zu finden, wenn dem irgendwas am Freier missfällt, bekommt der den Zuhälter gar nicht erst zu sehen, passt er ins Schema des Kunden, wird er zur Zwangsprostituierten gebracht, hat sein Viertelstündchen rein/raus, bezahlt und wird zurückgebracht. Genau wird auch der Freier nicht wissen, wo das Bordell, der Tourbus, etc. liegt, gefährlich wäre es zwar auch für ihn, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, aber das wollen die meisten ja auch gar nicht, die sind fast ebenso kriminell und abgewichst wie der Zuhälter selbst, bei Frauen, die sich nicht wehren können/dürfen ist es dann auch kein Wunder, dass sie ihre Gewaltphantasien ungehemmt ausleben.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 22:50:
Zugegeben lieber Ralf, das informaterial was du zum Thema lieferst und die Mühe, die Du hier aufwendest, soll auch mal positiv erwähnt werden.

 Graeculus meinte dazu am 14.09.23 um 23:04:
Außerdem, wendet man die Spieltheorie auf das Thema an, und betrachtet die Hure und den Freier, mit den Bedingungen, ob die hure bereit wäre für einen fick 100 Euro zu verdienen, oder den freier zu melden für 1.000 Euro, so ist es ein leichtes zu erraten, wie die Hure handeln wird.

Wir reden jetzt von freiwilligen Prostituierten, nicht von Zwangsprostituierten, die eine solche Entscheidung gar nicht treffen können, ja?
Dann muß man spieltheoretisch bedenken, daß es hier um ein sog. iteriertes Spiel geht. Das bedeutet in diesem Falle: Eine Prostituierte, die einen Freier anzeigt, wird es schwer haben, weitere Freier zu finden. Es stehen daher nicht auf der einen Seite 1000 Euro und auf der anderen Seite 100, sondern auf der einen Seite einmalig 1000 Euro und auf der anderen Seite 100 Euro mal X, wobei dann in einem Monat weit mehr als 1000 Euro zusammenkommen. Anders ausgedrückt: eine Prostituierte, die einen Freier anzeigt, entzieht sich ihre eigene Geschäftsgrundlage.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 23:07:
Welches Schicksal hat die zwangsprostituierte? Suizid? 
Man müsse ihr einen Weg zeigen, wie sie daraus kommt. Jede zwangsprostituierte will da raus. 
30.000 Euro Belohnung oder von mir aus auch mehr als Tausch zb. für eine mutige zwangsprostituierte, gegen einen/mehrere Zuhälter und beschlagnahmter Millionen schwazgelder wäre doch ein Coup für die Justiz. Es wundert mich, warum die Justiz an dem Punkt nicht ansetzt.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 23:13:
Graeculus, du übersieht einen entscheidenden Faktor, deine These würde stimmen, wenn alle freier die prostituierte kennen würden, und alle freier, danach die Information geteilt bekommen würden, dass einer von ihnen von genau „der“ prostituierten angezeigt wurde. 

Die Regel ist, die freier kennen sich nicht untereinander, die Information verbleibet bloß bei einem Freier, bei dem, der erwischt wurde. 

Deine These ist - theoretisch - nur dann gültig, wenn die obigen Voraussetzungen erfüllt sind; und in der Realität sind sie eben nie erfüllt.

 Graeculus meinte dazu am 14.09.23 um 23:18:
Ob sich das rumspricht, das weiß ich nicht - ich kenne mich in diesem Milieu nicht aus. Die Anzeige von Kunden als Geschäftsmodell kommt mir seltsam vor. Ist das so wie damals, als Homosexualität strafbar war und manche Stricher ihre Kunden erpreßt haben?
Die Spieltheorie jedenfalls unterscheidet sorgfältig zwischen einmaligen und wiederholten (iterierten) Spielen. Das wurde in deinem Beitrag überhaupt nicht deutlich.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 23:30:
Nein ist es nicht wie damals, denn würde die prostituierte den freier erpressen, macht sie sich selbst strafbar oder und riskiert den Verzicht auf ihre Belohnung. Ich glaub’s nicht, 1.000 Euros ist eine lukrative Summe, als einen Durchschnittsbürger zu erpressen. 

Andererseits ist es so, wenn der Feier die geldStrafe zahlt, so wird weiter gegen ihn nicht ermittelt. Die Geldstrafe soll ihm aber wehtun.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 23:31:
Und wenn nicht weiter nach Strafzahlung gegen den freier ermittelt wird, nützt auch eine Erpressung nichts.

 Graeculus meinte dazu am 14.09.23 um 23:36:
Ich weiß schon, daß es dir nicht um Erpressung geht. Die Analogie besteht lediglich darin, daß jemand für seine eigenen Kunden eine Gefahr darstellt und ob dies ein gutes Geschäftsmodell ist. Du hast ja unterstellt, daß sich das nicht herumspreche unter den Kunden. Da könnte man mal schauen, wie bzw. ob das damals mit den Strichjungen funktioniert hat.
Was mich übrigens noch stört, ist der Umstand, daß man hierbei Lüge und Verstellung praktiziert, also das Vertrauen untergräbt. Oder ist man Freiern keine Aufrichtigkeit schuldig?

 Graeculus meinte dazu am 14.09.23 um 23:36:
(unbeabsichtigte Doppelung)

Antwort geändert am 14.09.2023 um 23:37 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 14.09.23 um 23:45:
Es gibt nur einen Weg, einer Zwangsprostituierten zu helfen und das ist die Unterbindung von Menschenhandel, Zuhälterei und Kinderprostitution, über die Prostituierten und die Freier funktioniert das aber nicht, die einen können und die anderen wollen nicht Polizei und Justiz zuarbeiten. 
Es gibt einfach keine mutigen Zwangsprostituierten, sondern nur gebrochene, verzweifelte und einsame Sexsklaven, die höchstens noch froh sind, am Leben zu sein. Die Polizei ist auf Glück angewiesen, um einen Menschenhändlerring zu sprengen, das gestaltet sich wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und bevor die sich packen lassen, sind sie auch schon verschwunden, meistens schmieren sie aber auch Polizei und Justiz, die sich gegenseitig behindern, die Tricks der Ludenwelt können locker mit denen der Polizei mithalten, schmieren, erschießen, ausspielen, etc. pp. 
Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil haben die Menschenhändler auch bzgl. des Behördenapparates, denn der arbeitet langsam, die meisten Polizisten und Staatsanwälte haben noch so etwas wie eine Seele, dem Luden geht die ab, ihre Opfer werden ausgebeutet, ihre Gegner skrupellos ausgeschaltet oder geschmiert.

 Augustus meinte dazu am 15.09.23 um 08:11:
Das Gesetz schreibt ökonomisch das Verhalten der Prostituierten vor. Wird sie für ihre handeln legal entlohnt, dann wirkt sich das auf ihr Verhalten aus. 

Wo keine Nachfrage, da kein Angebot mehr. Die Feier werden wohl von dem Gesetz „sexverbot“ wissen lieber Graeculus, weswegen der Freier in der Pflicht sein wird, aufrichtig zu handeln, nämlich zu keiner prostituierten zu gehen. Und wenn er nicht erkennt, dass er gerade von einer prostituierten steht, die ihm ein Angebot unterbreitet, und er sagt dazu ja; dann hat die prostituirte aufrichtig genug gehandelt ihm deutlich zu machen, dass sie eine prostituierte ist. Wenn nun der freier in Besitz aller Informationen ist und dennoch „Ja“ sagt, dann gibt es nichts ethisch mehr auszulegen. 

Noch eine Sache; meine Erklärung, warum prostitution verboten werden sollte (auch gegen Legal arbeitende nutten) ist, dass sie „das Produkt der niedersten Triebe der Männer sind.“

 Augustus meinte dazu am 15.09.23 um 08:14:
Wie denn so ein Prozess aussehen könnte, damit die huren sich aus den Fängen des Teufelskreis befreien können. Zb. Apps anbieten, die eine hure sich herunter laden kann, womit sie direkt mit der Polizei verbunden wird. Adresse eingeben; Notsituation eintippen und los gehts. Ausreichende  Bekanntmachung von Belohnungen, in verschiedenen Sprachen. Extra einsatzkommando gründen. Staatsanwalt involvieren etc..

 FrankReich meinte dazu am 15.09.23 um 08:51:
Du vergisst dabei aber, dass keine der Zwangsprostituierten mit einem Handy oder sonst irgendein Gerät ausgestattet sind, die haben nur in außergewöhnlichen Glücksfällen die Gelegenheit, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, dann sind aber Lude und Freier längst über alle Berge, das funktioniert einfach nicht so, wie Du das gerne hättest, warum kannst Du das nicht nachvollziehen?

 Augustus meinte dazu am 15.09.23 um 13:36:
Warum spielen Millionen Menschen Lotto, obwohl die Chance den Jackpot zu gewinnen gegen 0 geht? Weil der Gewinn riesig ist, selbst bei einer so winzigen Chance. 
Auf die zwangsprostituierte übertragen, würde sie nach wegen suchen, und da bin ich mir sicher, auch finden, an einem bestimmten Tag, (ihre Adresse, ihre Situation) die Möglichkeit wahrnehmen, Kontakt aufzunehmen. Entscheidend wäre der schnelle Zugriff der Staatsgewalt. 

Der mediale Erfolg würde sich die polizei gutschreiben, der mediale Erfolg würde dafür sorgen, dass Zuhälter den deutschen Boden meiden würden, denn sie können ja die zwangsprostituierte nicht mit weiteren Mitteln bedrohen als Tod, also mit Mitteln, die ihnen eh jetzt schon zur Verfügung stehen. Sie merken aber, dass sie selbst dann mit diesen Mitteln plötzlich nicht weiter kommen, weil die zwangsprostituierte (gleich einem Jagdhund, der wild wittert, und nicht an der Leine ist, verschwindet), ihre Chance auf Freiheit wahrnehmen wird, so bald es sich eine ergibt. Und die Zuhälter werden nicht 100% Gefangenschaft garantieren können.

 Augustus meinte dazu am 15.09.23 um 13:37:
Was bei dem Jagdhund der Geruch eines Wildtiers ist, ist bei der prostituierte die Belohnung in Form eine größeren Summe Geld.

 FrankReich meinte dazu am 15.09.23 um 18:40:
Das ist reines Wunschdenken, Du kannst die Gefangenschaft einer Zwangsprostituierten weder mit uns Ottonormalverbrauchern, noch mit dem Trieb eines Jagdhundes vergleichen. Weißt Du ein wenig über die Praktiken bei illegalen Welpenverkäufen? Die Jungtiere werden schon wenige Tage nach ihrer Geburt von ihrer Mutter getrennt, in Gitterkäfigen im Kofferraum gehalten ohne dass sie sich schon selbst versorgen, sind zumeist verwurmt und verzeckt, selbst wenn sie noch von Tierschützern abgefangen werden, ist ihre Überlebenschance kaum noch der Rede wert.
Ich bin ja schon in gar nicht so wenigen Fällen ein Sarkast, aber einem Menschen, der kaum noch das Lebensnotwendigste zur Verfügung hat, wahrscheinlich nicht einmal lesen und schreiben kann und in ständiger Angst um sein Leben schwebt, mit Stochastik kommen zu wollen, schlägt dem Fass den Boden aus.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 14:28:
Dann reicht auch eine simple fremdsprachige sprachnachricht, in der App, die direkt an die Polizei versendet wird. Darüber hinaus lockt die große Summe Belohnung ja nicht nur die prostituierten, ihr Verhalten zu ändern, sondern auch die meisten hilfsgesellen, die den Zuhälter bspw. verpfeifen. Hier wäre der Ansatz neben der Belohnung auch Straffreiheit zu gewähren, wenn aus dem inneren Zirkel der zuhälterbande einer plaudert. 
Es muss nicht die zwangsprostituierte handeln, sondern es würde ausreichen, wenn ein Informant plaudert; denn zuhälterei ist sicherlich ein organisierter menschenhandel, an dem viele Teilnehmer teilnehmen.

 FrankReich meinte dazu am 16.09.23 um 16:01:
Wenn Deine Idee funktionieren würde, wäre sie schon längst von jemandem umgesetzt worden, Zwangsprostitution und Zuhälterei sind aber in jedem Land Gang und Gäbe, sogar in Kroatien, wo die Prostitution zwar verboten ist, Freier aber nicht bestraft werden, das ist mindestens so hohl wie das nordische Modell. 
Ein Ansatz für Deutschland wäre beispielsweise, Sextourismus zu verbieten und prostituierten deutschen Staatsbürgerinnen und Bürgern einen Gewerbeschein inkl. gesetzlicher Sozialversicherung zu gewährleisten.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 16:28:
Keine legale prostituierte würde auf (Mehr)-Geld verzichten. Gerade Touristen sind bereit immer mehr zu zahlen als einheimische.  Und gerade bei Touristen ist eine Belohnung weitaus lukrativer, sie zu melden, wenn sie keine Ahnung von gesetzten haben.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 16:32:
Warum es noch nicht so umgesetzt wurde, wie ich’s mir denke, ist - keiner hat diesen Einfall bisher (Novum), neben der Bestrafung auch den Aspekt der Belohnung zu betrachten.  Es wurde auch nirgends - m.W.n. auch nur ideengechnisch darüber diskutiert.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 13:51:
Der Sextourismus in Deutschland kommt ja nur wegen des schwedischen Modells zustande, Du kannst außerdem nicht Illegalität durch Illegalität bekämpfen, Deine Idee ist und bleibt ein Hirngespinst, in jeder Hinsicht.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 15:49:
Ich glaube, der Effekt wäre durchaus positiv. Da es solches nicht gibt, gibt es auch keine empirischen Studien dazu; es wäre quasi ein Novum, ein Experiment, aber gewiss nicht unrealistisch.

 Mondscheinsonate (14.09.23, 22:29)
Ohne weiter die vielen Kommentare gelesen zu haben, möchte ich euch etwas erzählen. Vorab, ich bin gegen Menschenhandel, aber generell nicht gegen ein komplettes Prostitutionsverbot. Das Problem ist, dass der Großteil nur noch über den Menschenhandel läuft. Hier, im Bücherregal steht das Buch "Prostitution" von Alice Schwarzer, desweitern bin ich auch Emmaleserin, sehe es aber, wie gesagt, nicht ganz so radikal. 
Wien ist anders, das war ein jahrzehntelanger Werbeslogan der Stadt, ich muss verneinen, es ist mittlerweile gleich wie alle anderen. Auch hier stehen am Gürtel die jungen Mädchen aus dem Osten und ein paar Meter weiter die Freier am Gürtel. Früher war das anders, da standen die Alteingesessenen und waren wahrlich Wahrzeichen, echte Originale. Junge Mädchen standen auf der Äußeren Mariahilfer Straße, dem sogenannten Babystrich.Die waren und sind Illegale. 
Aber, die Originale waren die Liebsten, ich erlebte es selbst, als ich das erste Mal umzog und in der Nacht in ein minikleines Lokal ging, gerade mal 20, total verschreckt, weil superfremd, da saß eine Nutte am Barhocker und fragte:"Pupperl, was willst denn du da?" Ich sah sie verschreckt an, sie war um die 50, volumönös groß und hatte sehr wenig an. Mich sprach zum ersten Mal eine an. Mein erster Kontakt mit käuflichen Frauen, zumindest bewusst. Ich sagte:"Ich will Zigaretten kaufen." Da griff sie in ihre Tasche, holte ein Päckchen Tschick raus, drückte die in meine Hand und sagte:"Schau, dass'st weiterkommst, die Gegend ist nix für dich feines Mäderl. Gute Nacht!" 
Ich sag euch was, die war so lieb, unglaublich lieb, einfach fein war sie. 
Die Freiwilligkeit ging aber zunehmend verloren, was natürlich nicht heißt, dass es das nicht mehr gibt. Dennoch, die Mädls werden zum großen Teil ausgebeutet und genötigt. Das ist nicht in Ordnung. Das Berufsbild "Hure" hingegen, das Klassische, gehört dazu und ist akzeptabel. Was daraus gemacht wurde, das allerdings keineswegs. Fahrt einmal in der Nacht in die Ausstellungsstraße in den Prater, dort findet ihr Mädls aus Ghana, Polen, Slowakei usw. Die klassische Wiener Hure wäre viel zu teuer und gibt es fast nicht mehr. 
Auch wird das berühmte Stuwerviertel um den Prater mit modern ausgebauten, überteuerten Hippsterwohnungen, rund um die Wirtschaftsuniversität, zum In-Viertel umgebaut, die freiwilligen Nutten vertrieben. So sieht die Realität in Wien nun aus.

 Augustus meinte dazu am 14.09.23 um 23:19:
Eine schöne, traurige Erzählung. Ich sehe in der klassischen Prostituierten,  die Dich da warnt, als Du Kind warst, und dich schützten will, ihren eigenen Wunsch an dich weiter zu geben, den sie sich selbst nicht erfüllen konnte, eine bessere Version von sich selbst zu entwickeln.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 14.09.23 um 23:38:
Das sehe ich auch so. Damals war ich nur dankbar.
Auch darf man nicht vergessen, wie knochenhart und gefährlich dieser Job ist. Mir liegt das Thema am Herzen und gleichzeitig im Magen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich als Kind fühlte, als meine Mutter nach dem Sex die Hunderter am Tisch hatte. ICH fühlte mich dreckig. Ich beschäftige mich sehr intensiv mit dem Thema.

Antwort geändert am 14.09.2023 um 23:50 Uhr

 Augustus meinte dazu am 15.09.23 um 08:16:
Auch eines der Punkte, was die Befürworter der legalen prostitution übersehen. Die Befürworter denken, alle prostituierten seien kinderlos.

 FrankReich meinte dazu am 15.09.23 um 09:10:
Nein, das ist ein Pauschalurteil, besonders bei Zwangsprostituierten, die meist ohne Kondom und sonstige Verhütungsmittel arbeiten, ist das Gang und Gäbe, Kinder zu kriegen, entweder landen die bei einem Engelmacher, werden schwanger abgeschoben, oder tot aufgefunden, aber das wird auch in der Pornobranche, bzw. bei den registrierten Sexarbeiter*innen nicht anders sein. 
Ich habe gestern noch einen Artikel über eine Dänin gelesen, die nach der Arbeit ihre drei Kinder versorgt, könnte mir aber vorstellen, dass etliche Kinder von Prostituierten auch im Waisenhaus landen.

 FrankReich meinte dazu am 16.09.23 um 06:46:
P. S.: Ach so, gegen Zwangs- und Notstandsprostitution bin ich selbstredend auch, ein Freier, der diese Formen des Sexkaufs nutzt, macht sich noch zusätzlich der Vergewaltigung strafbar, denn die Frauen, Mädchen und Kinder machen es ja nicht freiwillig.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 14:30:
Absolut! Sehe ich genauso, dass bei zwangsprostitution die Voraussetzung der Vergewaltigung vorliegen.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 14:36:
Selbst bei legaler prostitution leiden die Kinder an gesellschaftlichen Konventionen, eine Mutter als prostituierte zu haben. Als Jägerinnen von Freiern ist eine gute Tat, weswegen deren Kinder eher Stolz empfinden als Scham und Hämme ausgesetzt werden würden. Oder kennst du jemanden, dessen Mutter eine hure war, und der darauf stolz ist?

 FrankReich meinte dazu am 16.09.23 um 16:31:
Du glaubst wirklich, dass das nordische Modell funktioniert, was? Pustekuchen, die Freier dieser Länder gehen entweder in die Länder, in denen Sexkauf erlaubt ist oder in den Untergrund, bei den Prostituierten verhält es sich genauso. 🥳
Deine Idee mit der Belohnung ist nicht nur bzgl. des menschlichen Faktors utopisch, sondern auch nicht finanzierbar. 
Tatsache ist, dass in jedem Land, wo Prostitution verboten ist und/oder ein Sexkaufverbot herrscht, sie dennoch ihre Blüten treibt, die Zuhälter in einem tier 2- Land verdienen aber weniger, deshalb verlagern sie ihre Aktivitäten in ein tier 1 Land wie Deutschland, wo Prostituierte und Freier gleichermaßen und ungeachtet ihrer Persönlichkeit als Abschaum betrachtet werden, wegen unserer scheiß scheinheiligen Mentalität haben wir nämlich die Probleme auf dem Sektor der Prostitution, weil es die den Kriminellen aus anderen Ländern ermöglicht, hier Fuß zu fassen.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 17:17:
Finanziell ist es tragbar, weil finanziell der Freier dafür aufkommt, dass er zb. 2.000 Euro Strafe zahlt. 
Sollte ein menschenhöndler gefasst werden, ein Zuhälter, ein Schleuser, dann sind es einmalige Auszahlungen in größerer Summe, die versteuert werden, weil Einnahme. Allein hier ist ein anteiliger finanzieller Verlust zu verzeichnen, aber gegen den Gewinn von aus dem Verkehr gezogenen brutalen menschenhöndlern. Es wäre zu prüfen in wie weit die Gemeinden durch die Strafzahlungen der freier profitieren; um die Länder um diesen Betrag wieder zu entlasten, die die Belohnungen für das fassen von Zuhälter und Schleusern auszahlen. Quasi wie bei der Mehrwertsteuer, die der Käufer trägt, trägt Der freier die Belohnungen.

 FrankReich meinte dazu am 16.09.23 um 18:37:
Wenn ein Freier weiß, dass ihn 2000 Eur Geldstrafe erwarten, taucht der doch sofort in die Zwangsprostitution ab oder geht erst einmal nach Kroatien, da wird er nämlich überhaupt nicht bestraft, das eigentliche Problem löst sich nicht, indem man es in die Illegalität abschiebt oder in andere Staaten.
Das Problem unseres Prostitutionsschutzgesetzes liegt darin, dass es weder ausgereift ist, noch gesellschaftlich akzeptiert wird, außerdem garantiert es keinen Schutz nach außen. Sextourismus zum Beispiel sollte Deutschland überwachen, ich könnte mir vorstellen, dass französische Touristen genau wissen, an welchen Zuhälter sie sich in Deutschland zu wenden haben.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 18:59:
Kurz zu Finanzierung noch der Belohnungen noch: EU stellt Fördermittel frei zur Verfügung, „gegen Gewalt von Frauen.“ es wäre denkbar einen Teil über Fördermittel durch Stiftungen oder sonstige Gesellschaften die Belohnung, die die Länder tragen, zu bezuschussen: sprich 1/5 Oder 2/5 EU-Mittel, 4/5, 3/5 Länder/ Deutschland. Zb gibt es für Projekte der EU im Bereich Justiz mit dem Slogan „DAPHNE“ Fördermittel, die zb für die Auszahlung von Belohnung beantragt werden könnten. 

Der Untergrund, die Illegalität blüht ja, wenn bloß der Verbot durchgesetzt werden soll. Je mehr freier in die illegalität rutschen, umsongrösser die wahscheinlichkeit, dass die illegalen Strukturen aufgedeckt werden. Wie gesagt, jeder trägt das Risiko dazu vom nächsten verpfiffen zu werden. Das ist die entscheidende Variable in der Formel, die richtig gesetzt werden muss. 

Andernfalls läuft es wie bisher, alle wissen dass es verboten ist, alle wissen, dass es strafbar ist, alle halten das Maul, weil, wenn einer plaudert, gewinnt keine von denen, und der Plauderer, wird auch nicht belohnt. Diese Formel ergibt eine negative Summe; in der Realität heißt das, alle schweigen, weil alle Beteiligten nur verlieren können. Es gibt keinen begründeter Impuls anders zu handeln.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 12:36:
Sollte ein freier mal die Strafe nicht zahlen können, warum auch immer, so kann er für die Gesellschaft gemeinnützige Arbeiten verrichten. Bei wiederholten Taten, sitzt er im Gefängnis. Aber das sind dann Detailfragen.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 12:39:
Und wie unten unter verlos Kommentar, wird die Selbstbestimmung der Frau bzw. der prostituierten auch nicht verletzt, auf der Verlo so - Fäuste fuchtelnd - herumreitet.

 Beislschmidt meinte dazu am 17.09.23 um 19:03:
Mal so nebenbei ...
Warst du auch im Puff?

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 20:09:
Nein, war ich nicht, aber gerne kannst Du uns an deinen Erfahrungen teilnehmen lassen. Bisher outet sich ja niemand als Freier. Selbst Verlo hält sich bedeckt.

 Beislschmidt meinte dazu am 17.09.23 um 20:54:
Glaub ich nicht. Wer so detailliert über das Thema schreibt, braucht wissen aus erster Hand. Apropos Hand, es gab am Gürtel zwischen Ottakring und Hernals eine Silvia. Die hatte nur einen Arm, was sie aber nicht beeinträchtigt hat.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 22:59:
Na ja, die Behauptung, dass jeder, der sich genügend über das Thema informiert hat, immer aus erster Quelle die Informationen haben muss, ist ein klassischer fehlschluss; sonst müsstest du auch behaupten, Alice schwarzer und co. hatten callboys.

 Beislschmidt meinte dazu am 17.09.23 um 23:07:
Das ist mir zu glattig.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 17.09.23 um 23:14:
Du hattest etwas mit einer einarmigen Silvia? Das kann man nicht erfinden. Danach will man sicher nie wieder etwas Armderes. :D

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 08:43:
Deutschland ist ein Scheinheiligtum, aber eins, bei dem die Fassade bröckelt, ich denke deshalb, dass nicht die bestraft werden sollten, die regelmäßig und in gegenseitiger Einvernehmlichkeit Geschäfte machen, sondern die, die sie in die Kriminalität herunterziehen. 
Sex zu haben stellt im Allgemeinen keine Straftat dar, was spricht dagegen, dafür zu zahlen, um ihn haben zu können?

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 10:43:
Die Tatsache, dass der Sex ohne Geld gar nicht verfügbar wäre und die Tatsache, dass mit Melden von Freiern, weitaus mehr Geld verdient werden kann. Prostituierte würde  doch gar nicht mehr die Ware „Sex“ anbieten; weil sie billig ist im Verhältnis zu Freier zu melden.

 Verlo (16.09.23, 22:15)
Augustus, das von dir angestrebte "nordische Modell" hat seinen Ursprung in Schweden (1998) und wird auch in Norwegen praktiziert (2009).

Wikipedia schreibt:

Laut einer Studie von 2004 sei die Prostitution vordergründig von den Straßen verschwunden und in den Untergrund gedrängt worden, so dass sich die Situation für die Frauen deutlich verschlechtert habe.

Die Kontaktaufnahme habe sich ins Internet verlagert und in Kneipen, in denen Telefonnummern diskret verteilt werden.

In der Praxis behandele die Polizei die Frauen offenbar weniger als Opfer, die vor ihren Kunden gerettet werden müssen, denn als Mitwissende von Straftaten; so können sie sich keine Hilfe mehr holen, wenn ihnen Gewalt und Gefahr begegnet.

Die Sozialarbeiter hätten Probleme, die Prostituierten noch zu erreichen. Diese sind jetzt gezwungen, sich Zuhälter zu ihrem Schutz zu suchen.

#

Im November 2013 beschloss die schwedische Regierung, die Situation der Prostitution in Schweden erneut untersuchen und bewerten zu lassen.

Die Gleichstellungsministerin Maria Arnholm vermutete, dass der Menschenhandel trotz der schwedischen Gesetzgebung stark zugenommen habe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution_in_Schweden

(Hervorhebung von Verlo.)

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 23:29:
In dem schwedischen Model fühlen sich die Prostituierten nicht als Opfer von Freiern, weil das gesetz ihnen die Kunden wegnimmt. Also verlagern sie ihr Geschäft inoffiziell in den Untergrund. Sie ar eigen einfach weiter schwarz, und der freier fühlt sich sicher bei der prodtituierten, weil sie sein Geld bekommt. Genau das ist die Schwäche des schwedischen Models. Die Verbindung zwischen prostituierter und freier ist nicht gefährdet; gefährdet ist die Verbindung zwischen (hure + freier) und (Polizei) ; nimmt man aber die Polizei aus der Gleichung raus; haben wir ein Verhältnis zu freier und hure wie vor dem Gesetz. 

Auf die Formel reduziert, muss man nachdenken wie aus dem (+) Zeichen zw. Hure und freier ein (-) Zeichen zw ihnen entsteht. 

Und das ist mE nur mit dem belohnungsprinzip machbar. 

Die prostituierte soll belohnt werden, wenn sie einen freier zuhause oder sonst wo stellt. 

Dazu reicht es, wenn einsatzkommando vor Ort fährt, klingelt, und wenn der freier drin ist, ist er auf frischer Tat ertappt. 1.000 Euro Belohnung! 

Der freier kommt mit aufs Revier; entweder er zahlt die Strafe direkt zb 2.000 Euro und die Ermittlungen werden fallen gelassen, oder seine Straftat wird aufgenommen, gegen ihn wird weiter ermittelt und er bekommt nette Briefe nach Hause, wo ggf die Ehefrau sie noch lesen könnte.

 Augustus meinte dazu am 16.09.23 um 23:30:
Weit aus kniffliger ist es Schleuser und Zuhälter zu stellen, dabei gilt es weit aus höhere Belohnungen auszusprechen. Finanzierung habe ich oben beschrieben, wie es gehen könnte. Bitte Nachlesen.

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 09:34:
Augustus, Prostitution, Zuhälterei und Schleusen sind nicht gleich.

Beim Kampf gegen Zuhälterei und Schleusen hast du meine Unterstützung.

Deine Arroganz, zu bestimmen, wie jemand sein Geld verdient, verurteile ich jedoch.

Insbesondere daß du als Mann dir anmaßt, zu bestimmen, was für Frauen das Beste ist. 

Frauen wissen das sehr gut selbst, und sie setzen das auch um, wenn sie nicht immer wieder von "Beschützern" wie dir daran gehindert werden.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 12:24:
Wie ich oben irgendwo schrieb, schreibt das Gesetz ökonomisch der prostituieten ihr Handeln vor. 

Die Selbstbestimmung der Frau wird dadurch nicht verletzt, wenn die Selbstbestimmung der Hure auch anders Geld zu verdienen, erweitert wird.

Sie bestimmt selbst, ob sie nun lieber Freier verpfeifen will oder sich weiter gegen weitaus weniger Geld prostituieren will. Die Selbstbestimmung der Frau bleibt unverletzt

Denkbar ist, dass eine hure zweigleissig fährt, wenn sie Stammkundschaft hat, das sicheres Geld ist, nicht vergraulen will. Andererseits ist das gewöhnliche psychologische Handeln, kurzfristig mehr Geld zu verdienen, als langfristig, lukrativer, das wenige huren die langfristige Wahl treffen; wenn dann, dann wie gesagt, fahren sie zwei fleißig. Das Risiko geht auf den freier stets über.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 12:32:
Wenn Du das verstanden hast, dann darfst du dich nicht wundern, wenn die Frau selbstbestimmt handelt und bspw. den Feuer stellt, statt ihm zu dienen. 
Gewiss, vielen Männern schmeckt so was ganz und ganz und gar nicht; auch Dir nicht, aber die Selbstbestimmung der Frau wird dadurch nicht verletzt. Sie hat nun mehr eine wirkliche Wahlmöglichkeit. 

Keine Frau auf der Welt würde sich kostenlos prostituieren, stimmt’s? Sie prostituieren sich nur und ausschließlich gegen Geld. Du nennst das Selbstbestimmung. Ich nenne es so, dass sie keine wirklichen Wahlmöglichkeiten haben. Als prostituierte hast du nur die Wahl dich zu prostituieren. Nun wird der Raum der wahlMöglichkeiten mit zwei weiteren Türen bestückt. Und ich bin zuversichtlich, dass alle prostituierte selbstbestimmt die Chance nutzen werden, kurzfristig mehr Geld zu verdienen. Insbesondere bei sextouristen wird es so sein. Nur Stammkunden hätten gewisse Chancen noch Sex gegen Geld zu erhalten, weil dies sich trotz der Belohnung langfristig für die prostituierte lohnt. Aber hier muss der Stammkunde halt brav und nett sein, und wird sich halt auch nie sicher sein können, dass sie ihn heute oder morgen verpfeift, weil die hure plötzlich eine größere Investition bezahlen muss und dringend kurzfristig mehr Geld benötigt.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 14:53:
 Lukrative Ausbeutung

Ein Link, lieber Verlo, der zu einem älteren Artikel der süddeutschen führt.

Unfassbar, dass eine Frau in ihrem Leben, 50.000 Männer befriedigt hatte! 50.000 eine schier unglaubliche Zahl. 

Je nach dem wann sie aufgehört hat mit der prostitution, hatte sie pro Jahr 1000 Männer befriedigt. (63 -13) = 50 
50.000/50. 

Wenn das mal nicht eine Art pervertiertheit ist, dann müsstest du mir erklären, warum dies gesund für eine Frau ist.

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 16:22:
Augustus, seit wann ist Arbeit gesund?

#

Augustus, mit wie vielen Prostituierten hast du dich über ihre Arbeit unterhalten?

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 16:28:
Verlo, Du meinst also die Menschen sollten nicht arbeiten gehen, um gesund zu sein? Also alle sollten arbeitslos sein?

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 16:29:
Behandelt man einen Sklaven gut, wird er dir von den guten Sachen und Annehmlichkeiten erzählen, ohne seinen Status in Frage zu stellen; genauso verhält es sich mit den Huren.

Antwort geändert am 17.09.2023 um 16:29 Uhr

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 16:35:
Nein, Augustus, ich meinte nicht, Menschen sollte nicht mehr arbeiten gehen.

Falls du meine zweite Frage überlesen hast: Augustus, mit wie vielen Prostituierten hast du dich über ihre Arbeit unterhalten?

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 16:42:
Worauf zielt deine Frage ab? Ob etwa nur diejenigen eine qualifizierte Meinung haben können, die mit prostituierten sprechen? 

Hast du mit den Ärzten gesprochen, die prostituierte behandeln und die Nachwirkungen der Arbeit von prostituierten berichten? 

Ich vermute nicht; das heißt aber nicht, dass ich deine Meinung und deine Beiträge zu dem Thema damit disqualifiziere.

Antwort geändert am 17.09.2023 um 16:43 Uhr

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 16:53:
Augustus, du hast dich also noch nicht mit Prostituierten über ihren Beruf unterhalten, möchtest ihnen aber verbieten, sich zu prostituieren.

Warum willst du Frauen vorschreiben, wie sie Geld verdienen?

Warum dürfen Frauen darüber nicht selbst entscheiden?

Ich meine, du kannst doch allen Prostituierten helfen, die nicht mehr als Prostituierte arbeiten wollen.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 17:08:
Die Selbstbestimmung der Frau wird nicht verletzt, lieber verlo, wenn sie sich entscheiden zukünftig freier zu melden und Belohnung dafür abkassieren. Sie bestimmen dann, dass sie diesen Weg wählen.

 Man muss ihnen diesen Weg/ diese Möglichkeit gesetzlich erlauben und vorbereiten.

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 18:57:
Augustus, das ist diese Art von Freiwilligkeit, die der Gesundheitsminister meinte, als er sagte (sinngemäß):

"Wenn die Menschen erkannt haben, daß sie ungeimpft nicht mehr überall teilnehmen können, werden sie sich freiwillig impfen lassen."

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 20:18:
Nein, Verlo, mit den nutten verhält es sich so wie mit einem alkoholiker, der meint, ihm gehe es gut, während die Ärzte ihm mitteilen, seine Leber sei im arsch. 

Und wenn du mit dem alkoholiker einen bescherst und ihr zusammen abends eine gute Zeit habt; wirst du natürlich überall erzählen, was für eine tolle Zeit du hattest. 
Kurz: die Antworten eines Alkoholikers zu seinem Gesundheitszustand sind gewichtlos, deine Äußerungen sind gewichtslos, da du den wahren Zustand nicht kennst; gewichtig sind die Antworten der Ärzte. 

Genauso verhält es sich mit den prostituierten und freiern und Ärzten.

 Verlo meinte dazu am 17.09.23 um 20:52:
Augustus, hast du dich schon einmal mit einem Alkoholiker unterhalten?

Oder macht das so wenig Sinn, wie mit einer Prostituierten zu sprechen?

Denn nur Ärzte (und selbstverständlich Politiker) haben den Durchblick und deshalb dürfen sie bestimmen, was für andere gut ist.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 23:03:
Als Arzt macht es absolut Sinn mit den Betroffenen, die Leiden, zu sprechen. Als Psychologe selbstverständlich auch. Diese Gruppen wissen am ehesten, wie Menschen, die unwissend sind und ihre Gesundheit dadurch gefährden, geholfen werden kann. Ich glaube, anderweitige Gruppen, Freunde, können unterstützend wirken, aber sie können die Probleme der Betroffenen nicht lösen. 

Und wer die Probleme der Betroffenen, also der prostituierten überhaupt nicht sehen will, ist neben den Zuhälter an zweiter Stelle, der Freier.

 Verlo meinte dazu am 18.09.23 um 06:05:
Augustus, du bist also ein Arzt, der Prostituierte und Alkoholfreier rettet, ob sie es wollen oder nicht.

Genau das aber ist für mich die ganze Zeit das Problem: das jemand bestimmt, was für andere gut oder schlecht ist.

Vielleicht teilst du abschließend mit, warum du unbedingt jemand retten mußt, auch wenn er es nicht will.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 07:56:
Du würdest also niemand retten wollen, den die Zuhälter und Freier kaputt gemacht haben? 

Das ist ziemlich materielles Denken und zum aktuellen verschwenderischen Zeitgeist passend, wo alles kaputte weggeschmissen wird und wieder neu gekauft wird. 

Die prostituierte wird auch bei verbot nicht bestraft. Sie selbst kann dann entscheiden, ob und wie sie ihr Geld verdienen will! Freier melden oder im Untergrund sich weiter prostituieren.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 09:07:
Letztendlich geht es doch nur ums Geld. Ich stelle mir gerade ein staatenübergreifendes menschenwürdiges Gesetz vor, nach dem sowohl Sexkauf als auch Sexverkauf erst ab einer Summe von 10.000 €  pro Std. gestattet ist, freilich steuer- und sozialversicherungspflichtig.
Selbstverständlich werden die offiziellen Zahlen zur Prostitution dann sinken.🤦‍♂️

 Verlo meinte dazu am 18.09.23 um 09:19:
Augustus, mich hat noch nie eine Prostituierte gebeten, sie zu retten.

Ich kenne noch nicht einmal eine Prostituierte, die gerettet werden will.

Ich kenne noch nicht einmal eine Frau, die gerettet werden will.

Aber ich kenne Prostituierte und Frauen, die nicht mögen, wenn irgend jemand ihnen sagt, was gut für sie ist.

Die solltest du nicht versuchen zu retten, obwohl sie von dir nicht gerettet werden wollen, sonst treten sie dir dahin, wo es dir sehr weh tut.

Dann brauchst du nicht nur einen Arzt, sondern auch einen Psychotherapeuten.

 Terminator meinte dazu am 18.09.23 um 09:25:
Augustus, mich hat noch nie eine Prostituierte gebeten, sie zu retten.

Ich kenne noch nicht einmal eine Prostituierte, die gerettet werden will.

Ich kenne noch nicht einmal eine Frau, die gerettet werden will.

Aber ich kenne Prostituierte und Frauen, die nicht mögen, wenn irgend jemand ihnen sagt, was gut für sie ist.

Die solltest du nicht versuchen zu retten, obwohl sie von dir nicht gerettet werden wollen, sonst treten sie dir dahin, wo es dir sehr weh tut.

Dann brauchst du nicht nur einen Arzt, sondern auch einen Psychotherapeuten.
Aus jedem dieser abgrundtief menschenverachtenden Sätze spricht verbitterter Zynismus zwangsverheiratet mit hässlichstem Frauenhass, kirchlich getraut mit einer Scheißegal-Einstellung zum Gelingen des Guten in dieser Welt.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 10:38:
Ralf, deine Idee ab 10.000 Euro ist ja mehr ein Scherz. Alle Freier, und weniger schöne prostituierte geht direkt in den Untergrund. Es geht darum, dass Geld gegen Sex überhaupt nicht stattfinden soll, weil stattdessen ein lukrativeres Geschäftsmodell für prostituierte per Gesetz entstehen soll.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 10:41:
Danke Terminator, Verlo ist halt der typische Chtoniker/; außerstande seine benutz- und wegwerf Mentalität aufzugeben.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 10:58:
Nee, es ist eine Gegendarstellung zu Deinem Vorschlag, denn wenn kein Freier mehr die Summe aufbringen kann, hat sich das Thema Prostitution offiziell doch erledigt, nicht wahr? 
Okay, um das zu beschleunigen, müsste die Regierung die Summe wahrscheinlich auf 100.000 € festsetzen, an sich ist das doch eine spitzen Idee, fast so gut wie die Zwangskastration der männlichen Weltbevölkerung. 🤦‍♂️

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 12:29:
Der simple Fall, eine prostituirte setzt diesen Preis an, dann wird sie schnell feststellen, dass für das Geld kein freier kommt. Hier würde sich der (Untergrund)Markt (Angebot und Nachfrage) selbst regulieren, unabhängig von gesetzlichen Vorgaben, ab welcher Summe sexkauf erlaubt ist. 

Den sogenannte (prostitutions)- Markt müssen neue Regeln her, die das Verhalten der Teilnehmer beeinflussen. 

Ab 10.000 Euro oder 100.000 Euro sei sexkauf erlaubt, beeinflusst keinen der Teilnehmer.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 12:43:
In der Ökonomie gibt es Vertreter der Angebots - als auch der Nachfragetheorie. Ich vertrete die Theorie, dass  Prostituirte bezuschusst werden sollen, wenn sie freier melden. 
Angebot und Nachfrage würden in Deutschland sinken, während Angebot und Nachfrage in andere Länder verlagert werden würden. 

Wenn der kritische Punkt erreicht ist, wo eine inländische Prostituirte mit Meldung der freier weniger Geld als mit sexverkauf verdient, dann wird sie sehr wahrscheinlich auswandern oder an die Grenzgebiete umziehen, um das beste aus beiden Welten zu beziehen. Zb Dänemark/Deutschland. 

Der inländische freier wird sein Verhalten ebenfalls ändern müssen; 

1) entweder er riskiert die Strafe. 
2) er muss weit, sehr weit fahren, um legal Sex kaufen zu können. 
3) er ändert sein Verhalten und sucht sich eine Frau, im Rahmen fester Beziehung oder auf freiwilliger gegenseitiger Grundlage. 

In beiden Fällen erfährt die Prostituirte zum Wohle der Gesellschaft eine bessere Stellung, während dem freier schwerer gemacht wird Sex zu kaufen, und auch dann, nur unter großen Risiken. 

Zwei Grauzonen sehe ich hier trotzdem; edelhuren, die mehr als 2.000 Euro Strafe kosten. Und huren, die wert auf Stammkundschaft legen. Beide Sorten hure werden wahscheinlich nicht ihre Kundschaft verpfeifen. Aber der freier hat auch hier nie 100% Sicherheit.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 12:51:
Darüber hinaus wäre zu unterscheiden, ob die pornbranche mit vom verbot betroffen wäre, die dominas, die swingerclubs, oder ähnlich geartarte Angebote. 

Wenn sich jemand gern von einer domina auspeitschen lassen will, oder sonstige Leiden fühlen will, ohne das Sex gekauft und verkauft wird, können solche etablissements bestehen bleiben. 

Professionelle sexdarsteller würden wahrscheinlich nicht unter das verbot fallen, wenn die vereinbarten Summe der Darsteller über die Strafzahlungen höher ist. 

Auch denkbar, dass der Körper beim drehen eines sexfilmes weitaus weniger geschundet wird, als der Körper einer prostituierten, die 10 Männer am Tag bedienen muss.

 Terminator (17.09.23, 22:01)
Unfreiwillig zynisch ist "zum Thema Erotik". Das Thema ist doch Moral(ität) bzw. Sittlichkeit.

 Augustus meinte dazu am 17.09.23 um 23:00:
Zynisch vllt, da ja die Erotik in dem Milieu absolut fehlt.

 Verlo meinte dazu am 18.09.23 um 06:06:
Das kannst du doch gar nicht beurteilen, Augustus, denn du hast nicht einmal die Leistungen einer Prostituierten in Anspruch genommen.

 Augustus meinte dazu am 18.09.23 um 07:57:
Zugegeben, aber hier handelt es sich doch bloß um eine Kategorie der Zuordnung. Es hätte auch wie Terminator sagt, Sittlichkeit heißen können.

 FrankReich meinte dazu am 18.09.23 um 09:15:
Nein, es muss Ethik oder Sittlichkeit heißen, wenn die Kategorie der Intention des Textes entsprechen soll.
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