Fötusgedicht

Gedicht

von  Redux

fix und fertig

nach fast sechzig jahren

in einer badewanne

mit zu heißem wasser

liege ich wie ein uralter fötus

und lese thomas hardy

tess von d‘ urbervilles

und lausche den amseln und tauben

ihre märzlieder

fallen wie uralte weisen

durch das beschlagene badezimmerfenster

ich werde nicht mehr geboren

ich lese romane

aus dem neunzehnten jahrhundert

und mein kreislauf geht runter

wenn ich nach einer stunde

die wanne verlasse

und wenn es dann abend wird

schweigen tauben und amseln

und ich stehe im halbdunkel

trockne diesen alten menschen

in schweinchenrosafarbener haut ab

und gehe in eine welt hinein

in der ich alles schon erlernt habe

wie man schreibt und rad fährt

und verträge unterschreibt

und bandnudeln kocht

wie man sex macht mal so und mal so

und wie man diskutiert

mit der eigenen frau

den mitarbeitern

den nachbarn

den freunden

den arschlöchern hier und da

nur geboren wird man nicht

und man liegt abends

in einem viel zu heißem bad

der einzige fötus

auf dieser welt

 



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Kommentare zu diesem Text

kipper (34)
(30.09.23, 16:03)
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 Redux meinte dazu am 30.09.23 um 20:12:
Ach Kipper, ein erbärmlich schlechter Versuch...natürlich wie immer heiter....meinen Text  zu verreißen.
Gehe in deine Trollhöhle und amüsiere dich zu Tode.

Erheitert
Herr Bert
kipper (34) antwortete darauf am 30.09.23 um 22:20:
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 Redux schrieb daraufhin am 30.09.23 um 23:54:
Das werde ich mal machen, Kipper.
Wirklich. 
Aber ich falle nicht über dich her.
Und was machst du?
kipper (34) äußerte darauf am 01.10.23 um 09:51:
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 AchterZwerg (01.10.23, 09:48)
Sie sind wirklich gut geworden, Herr Bert! <3

Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Haut der zu heiß
Gebadeten noch schneller schrumpelt als die der Warmduscher, wünscht man sich vollautomatisch kein ewiges Leben!
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