EIN SINNLOSES
DASEIN ?
Da ist die Stadt
vor mir
im heißen Sonnenglast
Ich steh am Fenster hier
und schau auf sie hinab
und spüre ihre Enge
und spüre ihre Hast
Ich seh die sanften Hügel
hinten am Horizont
mit ihren gelben Feldern
und ihren grünen Wäldern
Ich wollt mir wüchsen Flügel:
Ich flög sofort dahin
nicht erst länger wartend
und gleich vom Fenster
startend …
( Doch flügellos macht`s
keinen Sinn …
höchstens als Suizid:
Igitt )
Und über dieser Welt
spannt sich ein blaues
Himmelszelt ...
unendlich tief
unendlich weit
vermittelt stoische Ruhe
und Ausgeglichenheit
Ich senke den Blick
zur Stadt
richte ihn auf die Hügel
und blick empor
in den Zenit
schau durch das Himmelsblau
in die schwarze Leere
über der Atmosphäre
Ich trete vom Fenster zurück
… und empfinde
dies doppelte Unglück:
das namenlose kosmische
Grauen, wenn wir ins All
hinaus schauen
mit seiner tiefen Leere:
ein jeder Stern so fern
die überfüllte Stadt
mit ihrer Menschenmasse
die keine Zukunft hat
weil alle sterben werden
die hier leben auf Erden
und dann ins Nichts eingehen
und sich nicht wiedersehen
Da ist die Stadt
da sind die Hügel
das blaue Himmelszelt
und meine Depression
die mich so stark befällt
Ich sehe auf die Welt
Ich sehe tief ins All
vernehm der Sphären Schall
und hör den Autolärm
und mir verkrampft sich
das Gedärm
Press mir die Ohren zu,
denn ich will meine Ruh
Schließe die Fensterflügel
verkrieche mich ins Bett
und schluchze vor micht hin :
Was hat das alles ,
bitteschön,
denn für einen Sinn ?
Ach wenn ich doch
diese Depression nicht hätt
und läge nicht im Krankenbett
vom Bezirkskrankenhaus:
Die Welt,
sie sähe anders aus !
Schau auf die Stadt !
Schau auf das Land !
Urbi et Orbi
Und schau auf dich !
und fürchte
dich nicht !
Vanitas Vanitatum
alles Nichtigkeiten
die dein Leben begleiten
Warum also
unter Depressionen
als kosmischen Horror
leiden ?