Der namenlose See

Gedicht

von  Rosalinde

Der See. Still lag er.

Das Ufer glänzendes Spiegelbild im Wasser.

Bleiben wollte ich, harren der Kranichschreie,

die von ferne ertönten.


Wolken, ihr Wolken!

Mit erhobenen Armen stand ich.

Bringt es zu mir, das Glück der Lüfte.

Wind, dreh dich, kehr um, hier bin ich. Hier!


Übers Wasser neigte ich mich,

sah mein fremdes Gesicht, und der See sprach

aus der Tiefe der Erde.

Er fragte: Wer bist du, dass du Mensch

Wunder vollbringen willst?


Und als ich aufblickte,

erhabene Schwingen am Himmel. Die Kraniche!


Glück, Glück, Glück!

Ich erbebte, hörte die Stimmen der Vögel, laut,

sie überflogen mich ohne Ängste.

Könnte, ach, könnte ich einer von ihnen sein!


Bald, du Mensch, sprach der See,

bald bist du einer von ihnen.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram