Die Königin von Antarktika

Text

von  Pearl

Der Regen, schwer wie das Gewicht der Welt.
Schnee umhüllt ihn. Kahle Bäume, vereinzelt fällt
jedoch auch das eine, andre Blatt zu Boden.
Die Sonne, dieses Kind, spielt Verstecken, oben.

Die Ernte der Äpfel, Kürbisse... wurde eingeholt.
Ist Frühling Geburt? Ist der Winter Tod?
Ich träume, sie zieht mich fort in ihr Winterschloss,
auf vereisten Flüssen, wo eben noch Wasser floss.

Die Schönste der Eisigen, nur sie versteht mich.
Sie lässt mein Herz gefrieren, taucht es ins Polarlicht.
Nachts sehe ich aus dem Fenster nach Eisblumen.
Überall muss ich nach ihren Zeichen suchen.

Wann spiegelt sich mein Innen auch im Außen
wie Schlittschuhläufer, die übers Spiegelglatt laufen?
Wann werde ich auserkoren ihr Reich zu betreten,
werde ich mich nach Antarktika, in ihr Weiß begeben?



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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (26.11.23, 17:12)
Ein wunderschön zwischen poetischer Form und Prosa schwebender Text voller jahreszeitlicher Sehnsucht nach Erlösung.

 Pearl meinte dazu am 26.11.23 um 17:51:
Danke für das Verstehen. Erlösung ist die richtige Bedeutung.

Liebe Grüße, Stefanie

 AchterZwerg (27.11.23, 16:34)
Liebe Pearl,

der Kältetod soll ja eine vergleichsweise angenehme Art des Sterbens sein.
Sicherlich trifft dies aber nicht zu, wenn das Eis von innen nach außen dringt ...

Wärmende Grüße
Heidrun

 Pearl antwortete darauf am 28.11.23 um 13:54:
... da ist eine Schönheit in Kälte, im Nichts. Manchmal sehne ich mich dorthin, doch oft erfreue ich mich auch an dem Trubel der Welt (auch wenn ich Ruhe sehr, sehr liebe).

Gerade habe ich passenderweise eine Erkältungsgrippe :)
Danke für deine wärmenden Grüße!

LG aus dem Krankenstand,

Pearl
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