LUNARE FANTASIEN (4) ---auch mit dem hinterteil vom mond auf das ein blick sich schon mal lohnt...

Gedicht zum Thema Mond/ Sterne

von  harzgebirgler


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https://de.wikipedia.org/wiki/Mondrückseite


der mond ist ein recht schamhafter gesell:
er scheint zwar oft toll voll und auch sehr hell
doch zeigt uns immerdar nur sein gesicht -
die kehrseite aus freien stücken nicht!...


*

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der mond ist mit SACHSEN verbandelt
was allerdings wenig bekannt
das steht aber fest denn es handelt
sich doch um der erde TRABANT

lief zwar nicht in zwickau vom bande
doch läuft ja seit je herrlich rund
ums klärchen und scheint auf die lande
der erde zu nächtlicher stund’

er sah nach der wende die massen
von trabis gen westen auch fahr’n
und konnte ein grinsen nicht lassen
weil sie so verwandt mit ihm war’n!

https://de.wikipedia.org/wiki/Automobilwerk_Zwickau


*


der mond ist sanfter widerschein der sonne
ihr abglanz der die nacht seit je erhellt
gern schaut er zu wenn nächtens die yvonne
zum kuss im lenz der jacques in armen hält

der mond beeinflußt auch sehr viele dinge
im märchen findet oft verwandlung statt
erstrahlt er voll daß oberhand erringe
urtierisches was mensch wohl in sich hat

der ging auf ihm sogar schon mal spazieren
und hielt kurz ausschau nach dem mann im mond
den tat frau luna munter einst verführen

was sich bei echten kerlen durchaus lohnt -
doch wo der heute steckt kann niemand sagen
wobei wir uns mit nachforschung kaum plagen...


*


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"dunkel war’s der mond schien helle"
rückt der nacht voll auf die pelle
selbst der bursch geht auf der stelle
an die wäsche seiner maid
dank der mondhell’n dunkelheit
mit willkomm’nem burschenschneid...


*



der mond macht ebbe und macht flut
die tat als sint- einst gar nicht gut
zumal’s dabei so tierisch goß
daß kaum noch was auf erden sproß

frau pompadour war das egal
die sagte seinerzeit ja mal
„nach mir die sintflut!“ was belegt
daß selbstsucht ihr’n charakter prägt’...


*


die allee lag mondbeschienen
da mit ihren trambahnschienen
überwölbt von hohen bäumen
die alleen ja gerne säumen

doch so viele kriegt man nicht
von der art mehr zu gesicht
wie zum beispiel in bordeaux
und sonst fast schon nirgendwo...


http://www.fotocommunity.de/photo/strassenbahn-allee-bordeaux-eduard-kleitsch/10053435


*


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die erde sprach zum mond:
„das pack das auf mir wohnt
schaff' ich mir bald vom hals
für immer nöt'genfalls
denn wenig hoffnung weckt
doch wie es mich verdreckt

auch weiterhin total -
läßt mir echt keine wahl!“
drauf sprach der mond: „mach hin
zögern macht keinen sinn
sonst nimmt die brut noch hier
auf mir glatt ihr quartier

verdreckt mich so wie dich
das wäre fürchterlich!“
und selbst der weltraumschrott
sprach: „setz sie auf den pott!“
worauf die sonne sprach:
„es wird schon allgemach!“...


*


das mondkalb stand ja einst am 'meer der ruhe',
was bislang keiner wußte, und es sprach
„mir ist zwar rätselhaft was ich hier tue
doch vielleicht tut sich was, darum gemach!“

das warten sollte sich tatsächlich lohnen
denn siehe da ein mensch betrat den mond
wo aktuell noch keine menschen wohnen
und sich ein wohnen auch für sie kaum lohnt
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neil armstrong war's und schrieb damit geschichte
bekam das mondkalb allerdings selbst nicht,
das schön in deckung ging, je zu gesichte

es herrschte nämlich ziemlich gute sicht
auf dem zutiefst verstaubten erdtrabanten
so gräulich wie die haut von elefanten...


*


die nacht war sternenklar der mond schien hell
und stand so schon für manches bild modell
dabei ragt van goghs STERNENNACHT heraus

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dank eines wirklich wildbewegten blaus
das den maler mit dem werk versöhnte
weil's der übertreibung schon recht frönte...


https://de.wikipedia.org/wiki/Sternennacht


*


allmächtiges zusammenspiel


die sonne geht unter der mond der geht auf
die erde setzt fort ihren sonnenumlauf
dreht sich um sich selbst dabei auch unentwegt
indessen der mensch sich zum schlaf niederlegt

den alsdann der mond seit urzeiten bewacht
all das ward mit großem bedacht einst 'gemacht'
im raum wo gestirne unzählige sind
und zeit wie am schnürchen beständig verrinnt -

ohne dies allmächtige zusammenspiel
von ach so vielem gäb's nicht besonders viel...
was das alles soll was das alles bezweckt
bleibt bis auf den heutigen tag noch verdeckt -

die zeit ist, sagt' einst immerhin heraklit,
von der wir gern sagen sie flüchtet und flieht,
ein spielendes kind welches könig zugleich *
in diesem schier unfassbar endlosen reich.

* αἰὼν παῖς ἐστι παίζων, πεσσεύων · παιδὸς ἡ βασιληίη
[Die Zeit: ein spielendes Kind, Brettspiel spielend: ein Kind ist König]
(Heraklit, Fragment B 52 Diels/Kranz)


*


drei kinder konnten einstmals nachts nicht schlafen

so hell schien voll der mond ins kämmerlein

dagegen half auch kaum das zähl'n von schafen

die sommernacht lud eh zum ausflug ein


prompt machte sich das trio auf die socken

mit fernrohr flöte und laternenlicht

der mond sah es auf einer schnecke hocken

und traute erst mal seinen augen nicht


ward überdies selbst ins visier genommen

die sterne in der ferne glänzten still

die maus trug um vom weg nicht abzukommen


auch außer ner laterne noch ne brill'

und hatte keine augen für die szene

doch wir seh'n ihre langen hinterbeene...
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*


ed war so elegisch zumut neulich nacht
das hat wohl der mond der auch abnimmt gemacht
dann wird immer dünner und schlanker der mond
obgleich sich für den so diät ja kaum lohnt
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( - will er wen bezirzen? : frau venus ist spröd
und fände bemühungen derart nur blöd
die anderen sterne sind meistens uralt
und liesse solch werben vermutlich eiskalt! - )

in rundiger fülle gefiel er ed mehr
doch klar wer so dick ist der atmet oft schwer
und fühlt sich voll ungestalt gern dann und wann
was einen elegisch schon echt machen kann...


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