WINTERLICHE IMPRESSIONEN aus zehn jahren, nicht äonen...

Gedicht zum Thema Winter

von  harzgebirgler


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neuschnee gar noch meterweise
unaufhörlich rieselts leise
häuft sich weiß auf strassen gassen
schritt hat mühe fuß zu fassen
spaß macht das ja nur bedingt
weils nicht zügig vorwärts bringt
welt wie eingepackt in watte
räumdienst steht früh auf der matte
schneepflug pflügt für den verkehr

gott wo kommt der nachschub her
in so unverschämten massen
die bloß skifreaks jubeln lassen
zweifellos na klar von oben
mit dem schieber wird geschoben
glätte wird flott abgestreut
was die alten leute freut
doch selbst junge können fallen
und voll auf den hintern knallen...


(1/13)


*


der winter weilte noch im wald

und wirkte auf mich ziemlich kalt

"herr winter" sprach ich "sagt mal an

wann man denn damit rechnen kann

daß ihr komplett die segel streicht

was aller welt zur freud' gereicht?!"

 

"gemach gemach" sprach der sogleich

"eh' ich hier welche segel streich'

 ich der zum streichen unbegabt

zumal ihr alle pinsel habt

wartet die zeit ab bis zum märz

wenn lerche steigt froh himmelwärts!"...


(1/14)

*

gestern lief mir herr winter übern weg
ich sprach zu ihm „du lieber himmel leg
dich nun nicht so ins zeug noch derart wild
als wenn es uns voll einzufrieren gilt!“
 
doch herr winter ließ sich nicht beirren
ließ erst recht das eis am wege klirren
und lag mir auf den ohren frostig kalt
dabei so deucht mich kommt jung lenz eh bald
 
scharrt schon fast seit wochen mit den hufen
nein herr winter kommt nicht wie gerufen
nur weiß man bei dem alten zausel nie
wann zwingt ihn wohl der frühling in die knie...


(1/15)


*


schmalhans wird auch bei wintern küchenmeister
das klima setzt sie quasi auf diät
ja früher waren winter durchaus feister
da lag die welt viel öfter schneeverweht
 
zwar zieht manch einer hin mit eiseskälte

sich noch doch geizt auf bergen schon mit schnee
des last mal kurzerhand einst bäume fällte
selbst diese zeiten scheinen längst passé
 
dem lenz kommt das bislang kaum recht zugute
obwohl sich seine zeichen mehr’n im land
herrn winter ist nach weichen nicht zumute
 
zugunsten von des frühlings blauem band -
ums „blaue band“ wetteiferten einst schiffe
davon hat selbst der frühling kaum begriffe...


(2/16)


*


inzwischen hat der winter ja begonnen
der uns mit schnee und eis bislang verschont
ich würd’ mich zwar in sommers sonne sonnen
viel lieber doch wir sind ihn ja gewohnt

den ständ’gen wechsel der vier jahreszeiten
in kürze wechselt überdies das jahr
auf daß wir frohgemut ins neue gleiten
und schon ist wieder einmal januar

es werden auch die tage langsam länger
pro woche zehn minuten oder mehr
das freut vermutlich sogar müßiggänger

besonders aber den berufsverkehr -
auf jeden fall vergeht die zeit wie immer,
hat auch von jahreszeiten keinen schimmer...


(12/16)


*


verfrüht wär’s zu sagen "vom eise befreit" -
es macht sich der winter vergnügt weiter breit
streicht kaum schon die segel – hat zeit eh bis märz
obwohl in mir längst der wunsch wächst: !frühling werd’s!

bestimmt steh’ ich auch mit dem wunsch nicht allein
doch wird es vermutlich noch öfter mal schnei’n
bevor den herrn winter jung lenz nimmt aufs korn
zum glück aber schreitet das jahr ja nach vorn...


(1/17)


*


das schöne ist am streuen:
mann muss dann eis nicht scheuen -
auch frau kann gut auftreten
und bricht sich nicht die gräten...


*


der winter resümiert den status quo
und rät dem lenz: "laß dir ins ohr kein' floh
vom ablauf meiner zeit setzen so bald -
noch bin ich da und meist auch eisekalt!"


(1/18)


*


winterlich verwaiste bänke
die in parks und wäldern steh'n
sagen dir, oh frühling, denke
bloß bald dran voll vorzugeh'n
gegen dieses triste bild
so als wenn's dein leben gilt...


(2/18)


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eisfrei sind längst meist winters strom und bäche
und die natur gibt dadurch kund “so räche
oh mensch ich mich an dir für deine taten

die mir seit langem nicht zum wohl geraten -
du wirst das alsbald noch zutiefst bedauern
ich lasse dich vor glut und flut erschauern!”...


(1/19)


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es scharrt jung lenz vielleicht schon mit den hufen
obwohl er hufe sicher keine hat
doch käme mir sein kommen wie gerufen
denn ich zumindest hab' herrn winter satt!”

sprach ed zu ben erst gestern als er hörte
daß nun das thermometer wieder steigt
was ihn als fan der sonne noch nie störte
vor allem wenn die sich so prachtvoll zeigt

wie letztes jahr wo klärchen ohne ende
vom vierten monat an am himmel glüht'
für monate wenngleich dann seine hände

manch landwirt rang hilflos darum bemüht
der hitze schäden für sich zu begrenzen -
“es möge” stimmt' ben zu “echt endlich lenzen!”...


(4.2.19)


*


dem winter sitzt der lenz bereits im nacken
mit lenden denen blütenpracht entsprießt
und wird den bleichgesell'n auch dies jahr packen
wohl eh' der uns mit schnee im mai verdrießt
wobei wir hoffen daß es ihm gelingt
so früh wie möglich klar doch unbedingt...


(21.2.19)


*


die sonne scheint doch herrschen minusgrade
drum taut es bisher nicht und das ist schade
und müssen wir den schnee einstweil'n noch schippen  -
der lenz schürzt aber wohl schon seine lippen
angesichts des winters weißer pracht
der er lächelnd bald ein ende macht...



(2/21)


*

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GOTT, WENN ICH HEUT NACH DRAUSSEN SEH'

KRIEG' ICH DIE KRÄTZE: ES LIEGT SCHNEE

TATSÄCHLICH IM NOVEMBER SCHON -

DER HERBST SAGT DAZU KEINEN TON

WEIL'S IHM DIE SPRACHE SELBST VERSCHLÄGT

WIE MIR, NUR NICHT SO AUSGEPRÄGT!



(23.11.23)


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