LIEBE, LUST & LEIDENSCHAFT sind sachen / auf die menschen sich gern reime machen… (13)

Gedicht zum Thema Lust

von  harzgebirgler

prinzeninseln


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im harem ließ der sultan sich verwöhnen
gewöhnlich von recht attraktiven schönen
der’n liebreiz seinen appetit noch schürte
wenn ihn die lust in die gemächer führte

auf ottomanen lagen odalisken
die zierten diesbezüglich sich kein bisgen
und kamen selbstverständlich auch oft nieder
denn schließlich kam der sultan immer wieder

(die früchte seiner lenden wohnten dann
auf „prinzeninseln“ die heut’ jedermann
durchaus wenn ihm nach ist besuchen kann)...


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https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzeninseln_(Istanbul)

*


im lustgarten stand einem molch
unterm gewand ab was wie’n dolch
„was willst du mit dem dolche sprich
doch nicht etwa erdolchen mich?!“

frug ihn entsetzt die gärtnerin
„ach keineswegs leg’ dich mal hin!“
sprach drauf der molch und zog voll blank
worauf sie seufzte „gott sei dank!“...


*


der störfischer vom wörtersee

juxt: „was ich hier für fische seh'

die stinken frisch schon voll und ganz

vom schuppenkopf bis schuppenschwanz

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jubelperser und claqueure

geben gern sich selbst die ehre

pinseln sich – probater brauch -

reziprok ihr'n schuppenbauch

halten sich für tolle hechte

wenn ich die zum kochen brächte


oder dünstete und briete

ach du gott der'n ruch geriete

bei all dem luftnötigen schwall

fast zum letalen lachanfall“

und spricht zu seinem kumpel jost:

zum wohl ein stößchen darauf PROST!“...


...dann singen sie "o waldeslust
dass du uns stets so packen musst
die bäume schlagen aus wie wild
es ist ein sagenhaftes bild
und selbst bei uns schlägt stramm was aus
drum geh'n wir
stracks ins freudenhaus
damit die mädels auch schön spür'n
wohin so leibsausschläge führ'n!"...


*


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im tal die menschen hör’n die lustvoll’n laute
vom blocksberg her in der walpurgisnacht
wobei manch wer erst fingernägel kaute
- so fick’rig hat ihn selbst der trieb gemacht -

und dann im bett zur tat schritt was kein wunder
weil seine frau auch gierte dass er’s tat
sie wurde binnen jahresfrist prompt runder
was ihn nun keineswegs gewundert hat...

den hexen ist das selbstverständlich schnuppe
dem teufel ebenfalls - sie ham ihr’n spaß
walpurgisnächtens auf des blocksbergs kuppe

die drum seit je besond’ren reiz besaß
gleich vielen sagenumwobenen orten
für mythengläub’ge leute und konsorten...


*


längst ist herrn müllers grösste lust
das wandern nicht nein mutterns brust
nun gleichfalls kaum weil eher klein
und könnte weitaus grösser sein
zumal sie mit den jahr’n erschlafft
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doch silikon macht gross und strafft
ja dank der schönheitschirurgie
nur manches mal da wandern die
kunststoffeinlagen in der brust -
schon wieder lahmt des müllers lust...



*


Polterabendliche Reime für ein Hochzeitspaar

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In der Welt der Zitterrochen
gibt es keine Flitterwochen,
denn im Meer, dem tiefen, feuchten,
kann der Honigmond schlecht leuchten.
Scheppert es am Meeresgrunde
manches Mal zur Abendstunde,
sind das sicherlich Korallen,
die vom Riff zu Boden zu fallen
oder auch ganz lüttje Beben,
doch kein Start ins Eheleben,
bei dem wir Geschirr zerschmeißen
und das “Polterabend“ heißen.

Hochzeit feiert gar kein Tier -
die große Ausnahme sind wir,
weil nur wir die Liebe kennen
und sie “Macht des Himmels“ nennen,
der dann voller Geigen hängt
und den Schritt zur Kirche lenkt.
Ja, von Amors Zauberbogen
kommen Pfeile angeflogen
- unverhofft und nicht zu sehen,
wie wenn Feenschleier wehen -,
die sich tief in Herzen senken
und den Menschen Liebe schenken.

Nicht nur hier, auch anderswo,
macht die Liebe Menschen froh:
Durch des Liebesgottes Walten
ist sogar im fernen kalten
Grönland zwischen Eskimos
in den Iglus schwer was los,
wenn im Tran die Flamme flackert
und der Mann die Frau beackert.
Selbst wenn Eiseswinde wehen,
kann man dort dann Paare sehen,
engumschlungen, Arm in Arm -
ja, die Liebe, die macht warm.

Augen glänzen, Wangen glühen,
Blicke sieht man Funken sprühen,
Herzen schlagen wild im Leib,
wenn es funkt bei Mann und Weib:
“Ach, du bist die Welt für mich
und ich lieb dich fürchterlich“!
Rätselhaft ist dies Geschehen
und es endet meist mit Ehen
sowie Babys, die laut brüllen,
wenn die Mütter sie nicht stillen,
denn die pralle Mutterbrust
ist doch eines Babys Lust.
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Amor flattert durch die Welt
und sobald es ihm gefällt,
sorgt er durch gezielte Schüsse
irgendwann für heisse Küsse
zwischen denen, die getroffen,
fiebernd auf Erfüllung hoffen.
So habt Ihr Euch auch verliebt;
und weil es nichts Schön´res gibt,
seid Ihr nun - wie wunderbar! -
heute unser Hochzeitspaar,
dem wir Glück wünschen und Segen
auf des Lebensbundes Wegen.

Man muss gut zusammenpassen,
um diesen Entschluss zu fassen:
“Prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich Herz zum Herzen findet!“,
schrieb Fritz Schiller welterfahren
vor so vielen, vielen Jahren.
Denn er wußte ganz genau,
daß der Bund von Mann und Frau
oft zu schnell geschlossen wird
und dann nichts als Frust gebiert,
wenn die Glut erloschen ist
und der Alltag Liebe frißt.

Doch so zweie, wie Ihr beiden,
können sich bestimmt gut leiden:
Wer sich nicht mag, das ist klar,
tritt wohl kaum vor´n Traualtar.
Und zum Trost für mich, den Dichter,
gibt´s ja heute Scheidungsrichter.
“Der Wahn ist kurz, die Reue lang“ -
da hilft dann auch kein Glockenklang,
der ein Liebespaar begleitet,
das kühn in die Kirche schreitet,
um sich Treue zu geloben
angesichts des Herrn dort oben!

Also Glocken hin und her:
Hauptsache, Ihr liebt Euch sehr!
Wenn auch mal die Fetzen fliegen,
sollte doch die Liebe siegen!
Nicht nur alle Anverwandte,
nein, auch Freunde und Bekannte
hoffen, daß der Bund gelingt
und noch manchen Nachwuchs bringt -
nicht nur Bengels müssen's sein,
Mädels wär´n genauso fein.
Laßt uns nun die Gläser heben:
Unser Brautpaar - es soll leben!




Dieser Teil wird als Beitrag auch enthalten sein in der Anthologie

Witzige Sprüche, Wünsche & Episoden rund um die Hochzeit“ (net-Verlag 4/2024)


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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (25.02.24, 16:17)
Auf der Prinzeninsel war ich als junger Mann auch schon mal. Dein Text zeigt ja eine große Menge auf, was da so geschehen ist.  LG Uwe
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