Gewalt

Es gibt Männer, die haben ein eigenes Verständnis von Beziehung. So erst gestern wieder gehört, da meinte ein Angeklagter, dass er gerne einer Frau den Arm auf den Rücken verdreht, damit sie spürt, wie sie ihm jetzt mental weh getan hat. Er fragte die Richterin, ob er es an ihr vorführen solle? Sie lehnte dankend ab. Wir sagen "Polizeigriff" dazu. 

Da meinte die Richterin:"Sie haben Ihre Frau damit verletzt, tut Ihnen das Leid?" Er verneinte, meinte:"Sie hatte schließlich dann nur halb so Schmerzen als ich." 

Die Frau weinte bitterlich und bat um Gnade für ihren Mann, führte eine Show im Verhandlungssaal auf, warf sich vor der Richterin zu Boden und betete die Heiligen rauf und runter. Das Wort "fremdschämen" bekam wieder eine Bedeutung.

Er bekam eine Geldstrafe und beide gingen umarmt davon. 

Ich sah den Anwalt ungläubig an. Er sagte:"Gewöhnen Sie sich daran, es ist wie es ist."

Ich fragte mich, ob sie sich auch so zu Boden geschmissen hätte, wenn sie selbst eigenes Geld gehabt hätte. Ich denke aber nicht. Es war nur so ein Gedanke. 

Als Rosi von ihrem Mann verlassen wurde und er alle Konten in Genf räumte, das Land verließ und sie in einer riesengroßen Villa alleine ließ, die sie nicht verkaufen konnte, weil das Haus ihm gehörte, fing sie in einer 40 qm² Wohnung von vorne an, dies mit 50. Sie bekam, weil sie sechs Sprachen fließend sprach, einen Job in der UNO. 

Sie sagte:"Du musst als Frau immer dein eigenes Geld haben!" 

Sie sollte Recht behalten, denn auch ich wurde verlassen und stand nur noch mit wenig da. 

Der Anwalt sagte:"Die stehen in einem halben Jahr wieder da."

"So viel zu Gott und den Heiligen," sagte ich.