REIMEREIEN ZUR SPRACHE (11) – ein MUNDARTlicher knalleffekt / wär' wenn ein DIA softeis LE(c)KT..

Gedicht zum Thema Heimat

von  harzgebirgler


ganz sicher kann man sagen steckt
allerhand reiz im dialekt
doch manchen reizt der eher nicht
weswegen er halt hochdeutsch spricht
zudem wär' ihm zutiefst suspekt
ein dia gar das softeis leckt...


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berliner sind bekannt für ihre schnauze
da meint man mit die mundart ist doch klar -
reimt sich zwar jetzt ganz wunderbar drauf "plautze"
was "bauch" heisst aber immer sorbisch war...


https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Dialekt



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DAS TOLLE AN SO MUNDART IST: DIE PFLICHT
SIE ANDERSWO ZU SPRECHEN GIBT ES NICHT!


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HUCH LABE DR RUCKSAK! - dialektisches Fundstück unbekannter Herkunft


[„Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache.

Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die

Entfremdung vom Heimischen geht immer

durch die Sprache am schnellsten und leichte-

sten, wenn auch am leisesten vor sich. “

(Wilhelm von Humboldt)]


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Steigt mr zu Barge‚ wie mr jo wössn,
um de schiene Natur zu genössn
und orntlich Loft ei de Lungn zu scheppn,
ko mr natierliech kenn Kuffr mitschleppn,
ou ane Rejsetosche wär ehrlich
för su enn Ausflug ziemlich beschwerlich
und ös nähm ou gewieß ock a Trottl
enn Seesak odr enn Kämpingbottl.
Nei, för de Barge nömmt mr ohne Zegrn
ocke enn röchtichn Rucksak mit Trägern,
de Lost leit om Puckl, de Hände sein frei
und außrdan gieht er enn Rucksak vill nei.

Dr Trehningsozug, de Höttnschue,
a Leibl zun wechsln odr ou zwue,
a Handtuch, dos mr för sch Gesöchte nahm kon
und noch ejs drzu för de undre Region,
ou a Poor Sockn, enn rajchtn, enn linkn,
wenn de die andrn amende schunt stinkn,
zwej Toschntichl, frisch und noch saubr,
a neuwoschn Hemde för n Höttnzaubr,
a Woschloppn, mit dan öm s Maul de römfährscht,
wenn d dr ban Assn de Gusche beschmeerscht,
dos braucht mr bestömmt, dos hout mr drbei
und dos olles gieht ei enn Rucksack nei.

Doch su a Rucksak dar foßt noch vill mejr:
A holb Stöckl Pottr. gekochte Ejr,
a Rampfl Brut, ane Rejchrworscht.
a Flaschl Expörtbier för n dringlichstn Dorscht,
enn Weißlackr Kase, dar rojcht wull gemejne,
doch a macht dos vrsackteste Nosnlouch rejne,
a Knoublichziehnl of s Brut, dos schmeckt fein,
ou Zockr und Pfaffr und Salz möösn sein,
ane Scheibe Zitroune, wal suwos drfrischt,
a Rollmops, folls dich a Kotr drwischt,
a klej Flaschl Konjak för n Grog odr Tschai,
und dos olles gieht ei enn Rucksak nei.

Doch denkt ne, doß dos ötz schunt olles sein wiere,
denn ei enn Rucksak dou gieht noch vill miehre:
Ane Lompe zun lojchtn, a Kuli zun schreibn,
a Böchsl mit Hörschtolg zun Pfutn eireibn,
enn Komm und a Zohnborschtl nömmt mr ou mitte,
mr will jo kej Sauladr sein of ar Hötte,
und Streichhelzl braucht mr zun Feur omachn
und Spielkortn, die mr om Tiesch kon drufkrachn,
enn Fliegnsprej, wenn de Möckn enn beißn,
ane Söchrhejtsnodle, wenn de Housn zrreißn,
a Nuschefickl hout mr ou noch drbei,
und dos olles gieht ei enn Rucksak nei.

Und meint r, nu wär a doch vul wie a Foß,
sad ock gedoldich, a foßt schunt noch wos:
Sejfe, mit dar de dr de Butte eisejfst,
Pflostr, wenn de dr ane Blouse wu lejfst,
a Kouptichl, wenn s dennr Froun zu sehr zoicht,
und Zockrle, doß dr dei Maul ne vrtroicht.
Enn Schnopptouak, ane Rolle Popier,
wenn de schnell amoul giehn mußt, denn dos kömmt jo vir,
und amend göbt s noch moiches, dos fallt mr ne ei,
und wenn de s gutt packst, gieht s an Rucksak ou nei.
Und dröckt a ou schwer und du kreßt und du pfauchst,
ös ös olles drönne‚ wos de su brauchst.

Und wellt mr dos olles an Kuffr mitschleppn,
giehn mr ei de Barge, dann wärn mr jo Teppn,
denkt ock o de Orme, wie wärn die betroffn,
die wärn ei ar Stunde su lang wie ban Offn,
su täte s die ausdenn bei su ennr Plouge.
Nej, Leute, ös kömmt ock a Rucksak ei Frouge,
wenn s nausgieht zun wandrn‚ dos soch ich euch glei,
de Lost treht dr Puckl, de Hände sein frei,
du konnst dr drmitte de Pfeife auskloppn,
ei dr Nose römgrummln, a Blieml abroppn,
de Kamera schwenkn, de Fliegn vrjohn,
und olles ban Loufn und olles ban Trohn.

Drum sei mr uns ejnich, wenn ich nu spreche:
Huch labe dr Rucksak, wos Bessres göbt s neche!


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Kommentare zu diesem Text

Agnetia (66)
(13.03.24, 21:02)
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 harzgebirgler meinte dazu am 14.03.24 um 11:18:
"Nuschefickl" (Brotscheibe, Stückchen Brot) in dem Gedicht weist auf schlesische Mundart hin, wie meine heutige Recherche ergab. LH mit herzlichem Dank vom Harzer
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