Groß gegen klein

Parabelstück zum Thema Gut und Böse

von  Didi.Costaire

20240313210523-Die_Erwachsenen.jpg

 

 

Onkel Fritz, der war ein Niesel-

priem und, wie man weiß, ein Stiesel.

Ständig ließ er sich bedienen

und so emsig wie die Bienen

mussten Neffen sein und Nichten,

um ihm alles herzurichten.

Fritz war eine Nervensäge

und ansonsten ziemlich träge.

 

Anders war der Meckerbauer,

immer fleißig, aber sauer,

und er steckte faules Pack

einfach in den Roggensack.

Ja, er schimpfte auf die Jugend,

denn der fehlte jede Tugend.

Sonst hat er nicht viel empfunden.

Kurz, so war er angebunden.

 

Und dem Bäcker war sein Brot

wichtiger als Leb‘n und Tod.

Auch der Müller kannte Weizen

wie mit Empathie zu geizen,

und der Schneider, Böck, so hieß er

sah gut aus, doch galt als Spießer.

Nah warn alle ihrem Hemd,

Kinder blieben ihnen fremd.

 

Eine Weitere, die grollte,

war die Witwe namens Bolte.

Ein klein Häuschen erbte sie

und dazu noch Federvieh,

das kaum Korn zu picken hatte,

doch das stand nicht zur Debatte -

und ihr Spitz verbrachte eben,

wie man sagt, ein Hundeleben.

 

Letztlich war da Lehrer Lämpel,

und der drückte seinen Stempel

jedem seiner Schüler auf.

Hausaufgaben gab‘s zuhauf.

Alle sollten tüchtig lernen,

gut gedrillt, wie in Kasernen.

Hatte jemand keinen Bock,

setzt‘ es Schläge mit dem Stock.

 

Max und Moritz, diese beiden,

hatten unter alln zu leiden.

Puh, sie mussten eifrig pauken

und dem Onkel seine Mauken

bringen oder die Gamaschen

und den Pott, um abzuaschen.

Die Erwachsnen ham gemeckert

und sich nicht mit Ruhm bekleckert.

 

Hinterher war dann zu lesen,

Max und Moritz warn die Bösen

und missachteten die Sitten.

Ach, die braven Bürger litten

unter den gemeinen Streichen

und sie setzten schließlich Zeichen,

denn sie waren ja die Guten.

Max und Moritz mussten bluten.

 




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Tula (14.03.24, 01:28)
Hallo Didi-Dirk
Da wünschte ich mir, der alte Wilhelm könnte das lesen. Ihm würde es mindestens genauso gefallen wie mir.

LG Tula-Dirk

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.24 um 11:26:
Hallo Tula,

ich bin etwas spät. Für meine Kindheit war das jedoch gut. :) 

Danke fürs Lob
und herzliche Grüße,
Dirk

 Hobbes (14.03.24, 04:12)
---

Ist das nicht von Wilhelm Busch?

Gruß

Peter

 Didi.Costaire antwortete darauf am 14.03.24 um 11:42:
Hallo Peter,

natürlich gibt es die Geschichte schon, aber sie hat mich auch zu einer eigenen Fassung animiert.

Beste Grüße,
Dirk

 franky (14.03.24, 07:30)
hi lieber Dirk 

Ein Meisterliches, Meisterwerk. 

Grüße von Franky

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 14.03.24 um 12:14:
Danke, lieber Franky!

Herzliche Grüße,
Dirk

 AchterZwerg (14.03.24, 07:46)
Schlimm ergings auch Suppenkaspar,
ständig hörte er nur: "Lass das!"
Nicht so sehr vom Wilhelm Busch -
der blies Hoffmann einen Tusch.

Immer sinds die Winzigkleinen,
welche sich mit Großen einen
sollen. Doch ich rufe: "Schluss!"
weil ichs bei KaVau nicht muss.

Einer, der es wissen muss 8-)

 Didi.Costaire äußerte darauf am 14.03.24 um 13:53:
Danke, Achter!

Die Kleinen kriegen auf die Mütze.
Sie stehn bei Regen in der Pfütze
und werden oftmals übersehen,
obwohl sie aufrecht gehen.

Beste Grüße,
Dirk

 harzgebirgler (14.03.24, 10:56)
:) :) 
hallo dirk,

nichts ist ohne grund - der grundsatz gilt
egal was mensch auch treibt und führt im schild.

beste grüße,
henning

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 14.03.24 um 14:36:
Danke Henning,

auch Grundsätze können sich wandeln...

Grundsätze sind viel besser als Geschwätz.
Am besten aber ist das Grundgesetz. :)

Schöne Grüße,
Dirk

 Saira (14.03.24, 13:59)
Moin Dirk,

also deine Version von Max und Moritz gefällt mir ausgesprochen gut und dazu dein Gemälde ... klasse!

Liebe Grüße
Sigi

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.24 um 14:52:
Danke Sigi,

Gemälde klingt ja groß ... :P 

Liebe Grüße,
Dirk

 Teo (14.03.24, 16:49)
Ja Dirk!
Dat is ja richtiges Märchen!
Ich sach mal...besser als dat Original.
Echt getz!
Gruß aus der Klinik
Teo

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.24 um 20:19:
Danke Teo,

du übertreibst aber. Ich hoffe, du liegst in einer guten, nicht von dir bedichteten Fachklinik. ;) 

Herzliche Grüße,
Dirk

 Teo meinte dazu am 14.03.24 um 20:38:
Nein, das passt schon.
Mir geht es übrigens gut.
Ich wollte nur den Ball betreffend überdachter Klinik zurückspielen.
Etliche, unglaublich bezaubernde und attraktive Damen haben mir schon besorgte Mails geschickt.
Ach...das tat gut....
Das Leben is schön!
Bis bald
Teo

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.24 um 21:56:
Da bin ich ja beruhigt.

Das Verb "überdacht" im Zusammenhang mit dir kommt natürlich von "Überdenken" und nicht von "überdachen". :) 

Halbzeitgrüße, 
Dirk

 Teo meinte dazu am 15.03.24 um 03:21:
Ach Dirk,
Du setzt bei mir zu viel voraus.
Dat darfst du nicht....
Es grüßt 
Teo

 Didi.Costaire meinte dazu am 15.03.24 um 08:10:
Ich hoffe aber, du konntest dann doch noch gut schlafen!
Liebe Grüße, 
Dirk

 willemswelt (14.03.24, 16:52)
Super,Dirk,wie du den bekannten Figuren deinen Stempel verleihst-Gruß,Willem

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.24 um 20:33:
Herzlichen Dank Willem,

der Stempel macht das Exempel anschaulich.

Beste Grüße,
Dirk

 Janna (15.03.24, 04:08)
Sehr cool, auch die Zeichnung. 

Liebe Grüße

Janna

 Didi.Costaire meinte dazu am 15.03.24 um 07:42:
Danke Janna,

deine Bewertung freut mich.

Liebe Grüße, 
Dirk

 Agnetia (15.03.24, 19:49)
so ist Busch stets aktuelle,
schreibt der Didi ziemlich helle... GGG von Agnete

Er vergaß Stramm Zimmermann,
sie kam mit Pfeil und Bogen an.
Die war doch gar nicht indigen.
Ach, das sagt man nicht mehr- wie schön.
Sie war doch von der Waffenlobby. 
und Federvieh war nur ihr Hobby.
:D

 Didi.Costaire meinte dazu am 15.03.24 um 20:43:
Danke, Agnete. Militärische Dinge waren aber zu Buschs Zeiten reine Männersache.

Schöne Grüße, 
Dirk

 plotzn (16.03.24, 14:32)
Servus Dirk,

eine schöne Hommage an einen der Vorreiter humorvoller Dichtung! Haste das Gedicht beim Hans-Huckebein-Preis eingereicht?

Liebe Grüße
Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.03.24 um 16:37:
Hallo Stefan,

dieses Gedicht habe ich erst in den letzten Tagen geschrieben. 

Beim Huckebein-Preis hatte ich im Hinterkopf, dass das Teilnehmerfeld regional begrenzt wäre und habe dort noch nie teilgenommen. Muss ich mir für nächstes Jahr mal vormerken...

Danke und liebe Grüße, 
Dirk

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.03.24 um 16:08:
Was die regionale Begrenzung angeht, dachte ich wahrscheinlich an den Gernhardt-Preis. Wahrscheinlich habe ich sowohl als auch einfach nur aufgrund der schwindelerregenden Preisgelder zurückgeschreckt... :)

 Teichhüpfer (18.03.24, 15:55)
Wie ich war Klein, da kamen gleich die Fremdenlegion, die ganz ganz Großen, pfui Deibel.

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.24 um 15:48:
Das wünscht man sich nicht.

Beste Grüße,
Dirk

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.24 um 03:59:
Ich sah, eine ganz grausame Einstellung, die Kinder betrifft. Das meine ich damit, an dem Tag war auch nicht gut drauf, sorry.

Antwort geändert am 20.03.2024 um 03:59 Uhr

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.03.24 um 16:02:
Okay.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram