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Lieber G.

Tagebuch

von  Pearl

Ich sah eine Photographie von einer Frau mit einem weißen Kleid und einem Mann mit einem dunklen Anzug. Sie tanzten auf dem Eis, während Schneeflocken auf sie niederregneten. Erst machten sie mich glücklich, da ich dich nach so langer Zeit gefunden habe und ich dir gerne das Schlittschuhfahren beibringen möchte.
Dann machten sie mich traurig, weil dieser böse Zauber, die Distanz und die Sprachlosigkeit, die ich zwischen uns nun spüre, uns selbst zu Eis verwandelt. Dabei möchte ich dich in meine Arme nehmen, in der Luft gehen, fliegen. Nie ist Fliegen so schön wie in der Nacht und im Winter, wenn Schneeflocken neben uns hin und her huschen… verschneite Berge Meere Seen Träume unter uns weggleiten. Ich würde dich festhalten, du kannst mir vertrauen, ich lasse dich nicht los.
Aber unter diesem bösen Zauber, sind wir ja zu Eis geworden und versuchen uns nun, nicht zu berühren, damit wir uns nicht kaputtmachen, sodass unsere vereisten Flügel langsam schmelzen und bald – genauso wie wir – nur noch Pfützen voll von Salz sein werden, ganz so als wären sie aus Tränen.


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