herr goethe fiel einst fast vom stuhle
weil sein werter „könig in thule“
- wie der ihm gestand -
den „erlkönig“ kannt':
sie gingen zusammen zur schule!
herr schiller konnt's gleichfalls kaum fassen
und goethe zu trösten nicht lassen:
„zugunsten von dir
halt' ich doch dafür
die war'n in verschiedenen klassen!“...
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einst gab es mal nen kasuar
der gänzlich von der rolle war
weil ihm sein helm abhanden kam
was er sich sehr zu herzen nahm
und wusste auch nicht wo wie wann -
man sie ihm echt sein elend an
helme gibt's zwar weiß gott genug
doch einen helm wie er ihn trug
der auf dem kopf von selbst entsteht
und kaum jemals verloren geht
ist weltweit so dermaßen rar
dass er schier unersetzlich war
doch weil natur oft wunder tut
wuchs bald dem kasuar ein hut
was ihn von allen unterschied
die man mit helm noch heute sieht...
*
es fault ein faultier vor sich hin
quasi seit schöpfungsanbeginn
weshalb es drob auch nimmer mault
sondern ganz selbstzufrieden fault
es fault zudem mit sachverstand:
die fäule nimmt nie überhand
nein sie hält, muss man ergänzen,
sich zeitlebens echt in grenzen
stinkt bisweilen zwar zum himmel
das liegt allerdings am schimmel
der sich zu faultier’n gern gesellt
und drum kaum aus dem rahmen fällt...
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auf ihrem fuchs ritt britt einst ganz
entspannt mit langem pferdeschwanz
der rhythmisch wippte durch den wald
und machte an ner buche halt
weil dort ein kleines männlein stand
das schien's was suchte doch nicht fand
“was suchst du denn?” frug sie den wicht
“dich” sprach der drauf “nun grade nicht
verloren hab' ich aber hier
leider ne rolle klopapier
beim eckernsammeln unterm baum
und kann obwohl ich muss jetzt kaum!”
“die rollte” sprach die reiterin
“an mir vorbei glaub' ich vorhin!”
mit einem lächeln und ritt heiter
auf ihrem fuchs im walde weiter...
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vorm könig der tiere erschien einst ne laus
die sah gegen ihn zwar recht einflusslos aus
doch forderte auch für ihr'n auftritt applaus
der ward ihr verweigert drauf schritt sie zur tat
und nahm erst mal in seiner mähne ein bad
womit sie ihm schon auf den schlips ziemlich trat
weshalb er sogleich nach der schildwache rief
die hatte ins glas geschaut aber recht tief
am abend zuvor und ihr'n rausch noch ausschlief
prompt lief ihm die laus ungehindert kackfrech
dann über die leber – das war für ihn pech
denn lebern die spür'n was da selten aus blech...
...ja, so lief dem tonangeber
echt die laus über die leber
was ihn derartig ergrimmte
dass kein ton von ihm mehr stimmte
und gab als grund dann jedenfalls
bloß an : er hätt' n frosch im hals...
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einst soff der blaue rhapsode
sich gott sei dank nicht zu tode
weil ihm die selbst blauen noten
noch zeitig einhalt geboten
und sprachen: „beiß bloß nichts ins gras
nein schau doch mal richtig ins glas
dann summen wir dir was ins ohr
das kommt dir mit recht auch blau vor
macht aber durchaus vollen sinn
darum setz dich alsogleich hin
und schreib als produkt dieser schau
ein tolles musikstück in blau!“...
Gershwin, Rhapsody in Blue
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„potzblitz, dieser märzenbecher
ist ein absolut kackfrecher -
hält mir seine trichter hin
und begehrt: 'kipp mal was rin
möglichst brandy oder gin
weil ich ziemlich brandig bin
auf so hochprozent'gen sprit
malzbier bringt es bei mir nit!'
sprach der krokus voll empört
“bin ich etwa kneipenwirt?!”
zur narzisse nebenan
die ihn zwar verstehen kann
doch den märzenbecher schätzt
der sich gerne zu ihr setzt
und von seiner liebe spricht
nur zu wem verrät er nicht...
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ZWEI SCHNITZEL WAREN EINST IN WIEN
IM PARK WO SCHÖN DIE SONNE SCHIEN
NUR EINES KRIEGTE SONNENBRAND
WEIL’S ANDRE IN DER SONNE STAND
ZWEI SONNEN WAREN NICHT ZU SEH’N
DIE EINE ABER SCHIEN SEHR SCHÖN
DIE ANDERE WAR UNTERWEGS
MIT EINER PACKUNG LEIBNIZKEKS
ZWEI KEKSE HATTEN ÜBERZUG
DEN EINER ECHT NICHT GERNE TRUG
DER ANDRE FAND IHN WUNDERBAR
WEIL ER AUS SCHOKOLADE WAR...
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herr rilke schrieb nachts ein sonett
und ging dann schlags kaputt ins bett
doch wälzt’ sich bloß im laken rum
das wurde ihm komplett zu dumm
prompt blieb er wach und schrieb im bett
mit müder hand noch manch sonett
und so entstand im bette
flugs ne sonettenkette -
die hing sich hernach paula als
andenken um ihr'n schwanenhals...
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ein kobold schlug im unterholz
auf einer lichtung mal kobolz
aus lauter jux und dollerei
und eine elfe kam vorbei
die fand das toll und schlug selbst rad
wobei sie sich ihr'n fuss vertrat
den prompt der kobold sanft massierte -
wer weiß was sonst dann noch passierte...
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was doch so eine schnitzelyacht
für sagenhafte knoten macht
bei wind und wetter schwerer see
der skipper hat voll ein’ im tee
mit jagertee aus österreich
der haut echt rein von jetzt auf gleich
die schnitzel waren kross paniert
selbst davon hat er schon probiert
nach wiener art so soll es sein
ne schnitzelyacht ist superfein
zumal vom rind nicht nein vom schwein
da hau ich gleichfalls richtig rein
und dann wird gegen’ wind gepisst -
wie lustig doch ne seefahrt ist...
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