amazonien

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

die frauen - man nennt sie das zarte geschlecht
& scheidet sie so von den männern
mit angeblich gröberem nervengeflecht:
mann hält nichts von weib/chlichen flennem!

doch scheint, was die zartheit der frauen betrifft,
eln vorurteil lang schon im schwange -
sie können auch anders mit waffen & gift
& der tod macht ihnen kaum bange.

die löwin, sie wirft sich mit furchtbarer wucht,
nicht achtend des eigenen Iebens‚
auf alle gefahr für die wachsende frucht
& flucht ist da meistens vergebens.

nur weil vielleicht priap wie’n lanzenschaft scheint
& der urmutterschoss wie ein topf‚
ist dennoch was mann über frauen so meint
oft nicht mehr als ein greisgrauer zopf.

das männliche hlmmelspimmelgespreize,
von ungefähr kommt es mitnichten:
als fluchtburg vor amazonischem reize
& stolz mußt’s den brüch’gen kerl richten.

er fand dann die seinlgen auch attraktiv
& entdeckte den schoss in sich selber,
das weibliche, das ln ihm schlummerte, schlief —
doch das überraschte nur kälberl

ein schubladendenken, will das besagen,
hilft selten dem gelst auf die sprünge
& geht befremdlichem frech an den kragen,
weil sein un-rat sonst glatt baden günge.

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