einst saß marie weinend im garten
vergebens war sie dort am warten
auf ihren galan -
ach liebe, welch wahn
für viele die sich blind vernarrten
der gartengeist sprach zu mariechen:
"du wirst einen anderen kriechen!"
das tröstete sie
doch der kam auch nie -
sie konnte dann kerls nicht mehr riechen...
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der lenz ist ganz bestimmt manch nächt’ge stunde
total mit amors schiesskünsten im bunde
zumal im wonnemonat wenn hormone
des glücks leibs thron erobern und die krone!
ps
kann sich der mensch wohl gegen liebe wehren?!
wahrscheinlich eher nicht - heim sucht sie ihn
läßt wach werden in ihm ein groß begehren
das zieht sein herz magnetisch zu wem hin
wobei den trieb ja liebreiz sehr vermehrt
was abwehr seit jeher noch mehr erschwert...
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außer plätzen gibt's auch plätzchen,
lauschige, gebacken nicht -
sind mehr was für schmackebätzchen *
sommernachts im mondenlicht
wo sich inniges umfangen
paart mit ziemlichem verlangen...
* küsse
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der mond begünstigt im verbund mit liebe
vor allem nachts seit jeher herzensdiebe
und zirpen dann dabei sogar noch grillen
kriegt einer oft schon schnell wohl seinen willen...
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goethe in marienbad
schritt zwar alt doch frisch zur tat:
wandelte gesund und munter
dank ulrike rauf und runter
regelrecht auf freiersfüßen
was wir heute büßen müssen
durch lektüre ja was wie
seiner bade-elegie
darin schüttet er sein herz
aus so voll enttäuschungsschmerz...
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beeindruckend kann man jetzt hören
wie in der brunft die hirsche röhren
scharf darauf, des triebes wegen,
ein paar rohre zu verlegen
was seinen harem voll erfreut
den eh ja kein eunuch betreut...
(10/21)
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der seifensieder-frieder
macht eins gern immer wieder:
er pflückt ihr erst schön flieder
beugt sich dann zu ihr nieder
und säuselt liebeslieder
schon öffnet sie ihr mieder
und streichelt sein gefieder
steif werden prompt die glieder
doch eigentlich nur eines
und das ist auch noch seines
was sie nicht weiter stört
ja sie fänd’s unerhört
wenn nicht aus seiner lende
für sie was nettes stände
bei all dem zart gestreichel
das freut sogar die eichel
am eichbaum hinterm bratwurststand
im alten seifensiederland...
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„fußballliebe“* steht an erster stelle
und wird quasi getreten unentwegt
denn so heißt der em-ball der bälle
der in sich erstmals was zum messen trägt
von allen ballbewegungen und sendet
die daten simultan dem VAR**
der sie zum klär'n bei streitfällen verwendet -
ja, „fußballliebe“ macht schon schwer was her...
* https://de.wikipedia.org/wiki/Fußballliebe
** https://de.wikipedia.org/wiki/Video-Assistent
(6/24)
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Frau Braun war einst Herrn Schwarz voll grün
und zog zu ihm nach Werbellin
wo er im See kürzlich ersoff
aus Mangel auch an Sauerstoff...
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narziss kam einst zur quelle und er beugte
sich übern wasserspiegel und erschrak
denn solche schönheit wie ihn der bezeugte
sah er bislang noch nie ja sein lebtag
so kam’s dass sich der jüngling voll verknallte
natürlich in sich selbst nach seinem schreck -
verhängnisvoll, was er alsbald auch schnallte:
vom spiegelbild rührt’ er sich nicht mehr weg
und war sich nach sich selber am verzehren
er schmachtete solange bis er starb
die götter taten ihn so mores lehren
denen sein stolz die laune längst verdarb
denn keine/r konnt’ sein herz für sich gewinnen
nein alle wies er ab ob mann ob frau
der götter rache raffte ihn von hinnen
dann durch die wasserspiegelbilderschau...
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ja die sehne von dem bogen
amors schwirrt - pfeil kommt geflogen
sucht sein ziel und trifft dein herz
lieb erblühet und oft schmerz...
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im garten blühte wunderbar der flieder
hermine saß mit hermann auf der bank
ihr busen wogt' im mieder auf und nieder
und beiden ward die weile echt nicht lang
er durft' ihr seinen zebedäus zeigen
„huch“ sagte sie „der wird ja richtig groß!“
„da kann ich dich auch prächtig mit besteigen -
nun laß ihn aber erst mal wieder los!“
tat er ihr daraufhin ganz lieb entgegnen
sie schmollte zwar doch hielt ihn weiter fest
es fing indessen ziemlich an zu regnen
das unterbrach den forschen härtetest
man schlüpfte in die nahe gartenlaube
wo fortsetzte sich noch was wie ich glaube...
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als ritter rums von wolkenstein
zur burg ritt durch den wald
begegnet ihm ein mägdelein
dem war ganz sichtlich kalt
es bibberte und zitterte
und war fast splitternackt
der ritter oh der witterte
dass ihn gleich voll was packt
und in der tat sein mitgefühl
das regte sich sehr stark
denn schließlich war es wirklich kühl
und ritter rums verbarg
was sich sonst regte noch in ihm
wohlweislich mit bedacht
einigermaßen ungestüm
doch nun nicht ungeschlacht
er half dem mädgen dann zu sich
aufs pferd und nahm es mit
und fühlte sich echt ritterlich
ihr name war brigit
sie wurden alsbald mann und frau
und blieben sich stets treu
fortan trank brigit gern kakao
hingegen rums meist äppelwoi...
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LG Uwe
