vereinigte reime zur ZEIT der'n vergeh'n oft zum himmel scheint's schreit

Gedicht zum Thema Zeit

von  harzgebirgler


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Im Zug der Zeit fährt zwar die Masse
de facto kaum je erster Klasse -
doch auch die High Society
entgeht der Endstation ja nie...


*


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die zeit vergeht doch hat sich nie vergangen

dabei so wie sich wer im wald verläuft

um gar zum hexenhäuschen zu gelangen

wo brennholz schon am ofen angehäuft


zum braten kleiner kinder die nicht ahnen

was des bewohnerin im schilde führt

und kinderfresser ihresgleichen planen -

wird’s klar ist man vom donner wie gerührt


muss dann zu helfen sich auch tunlichst wissen

bei hänsel und bei gretel war's der fall

sie wurden nicht zum hexenleckerbissen


der zeit ist das natürlich voll egal

denn die läuft in die irre nie im leben

und wird den rest ihm letztlich immer geben...


*


die zeit kennt keine tage wochen jahre
kalender uhren sind ihr piepegal
nimmt auch kaum am ergrauen deiner haare
je anteil dessen dichte sie ihm stahl

das ist halt ihr’m vergehen einfach eigen
sie hält dabei nie an, verläuft sich nicht,
kein wegweiser braucht ihr den weg zu zeigen
kommt aus sogar ohn’ jedes fünkchen licht

ich wünschte mir sie würd’ sich mal verlaufen
wie mancherlei im sande gern verläuft
doch alles landet auf dem abfallhaufen

den ihr ES WAR seit je schier endlos häuft -
selbst was wir im gedächtnis aufbewahren
wird ohne uns total zum teufel fahren...


*


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das gelbe ist vom ei der geist
der zeit natürlich nicht
weil der - wie man ihn heut’ gern heißt -
dem „mainstream“ bloß entspricht
und keinesfalls der zeit als zeit
die nicht bloß gegenwart
nein zukunft und vergangenheit
weil sie vor strömen starrt
vor fluß von noch nicht, jetzt, nicht mehr -
wo kommt verdammt all das nur her?!
es gibt da echt ein reservoir
so grenzenlos wie wunderbar...


*


die zeit rinnt aus endloser fülle
trotz turmglockenschlag stets in stille
für uns jahr um jahr
fort, mitfühlens bar,
bis frei wir von sterblicher hülle...


*


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meister lampe ging ja gerne mit der zeit
und transportierte eier auch per rad
er liebte nämlich die geschwindigkeit
drum stand's daheim bei lampe stets parat

wenn dann eine bestellung kam vom kunden
kam klar doch gleich der drahtesel zum zug
den hatte er natürlich nicht gefunden
nein kürzlich erst gekauft und fand das klug

die kiepe mit den eiern auf dem rücken
ging's durch ein birkenwäldchen hin zum ziel
er konnte richtig auf die tube drücken

denn radfahr'n war für ihn ein kinderspiel
und trat wie eddie merckx in die pedale
zur osterzeit bestimmt rund hundert male...


*


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com puter com die zeit ist um
zum schlachten bist du reif
renn jetzt nicht blöd im kreise rum
du weißt daß ich dich greif
 
blas deinen halssack nicht groß auf
und laß das kollern sein
ich hab kein’ bock auf dauerlauf
und krieg’ dich eh gleich ein
 
aus dir wird lecker putenbrust
schön mager wenig fett
daß du geschlachtet werden mußt
dafür ist zwar nicht nett
 
doch üblich bei azteken schon
von denen kommst du her
und legst du’s an auf marathon
hol’ ich mein schießgewehr...


*


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DIE ZEIT UMZUSTELLEN IST LEICHTER GEMACHT

ALS SIE ZU UMSTELLEN IN KOMMENDER NACHT
denn einkreisung hat bei ihr bestenfalls statt
- wie man hier gut sieht - bloß auf dem zifferblatt!


(28.10.23)


*

von anbeginn an lässt sich zeit nicht rühren
von dem was in ihr alles so geschieht
vermag ja weder freud’ noch leid zu spüren
nein „tempus fugit“ heisst dass sie bloss flieht

die zeit sie flieht vor rache fürs vergehen
denn das können die menschen echt nicht ab
nein wenn sie auf ihr eig’nes ende sehen
sie schaufelten der zeit gern selbst das grab

„verweile doch“ sprach einst zum augenblicke
ein grosser dichter „denn du bist so schön!“ -
der dachte gar nicht dran und keine stricke

hätten ihn halten können und so steh’n
wir in der zeit aus - alles ist am fliessen
egal was wir an blut da noch vergiessen...



*


die zeit ist flüchtig und sie zu verhaften

ja völlig aussichtslos von anbeginn

der mensch kann das seit je nicht leicht verkraften

und nimmt es drum nur zähneknirschend hin *


doch ihre ständ'ge flucht ist es die lichtet

ihm erst den raum für seine existenz

denn hätt' die zeit einst aufs vergeh'n verzichtet

dann wäre daraus glatt die konsequenz:


es würde sich rein gar nichts mehr begeben

auf anhieb wär' ent-wicklung voll blockiert

und ohne diese gäb' es weder leben


noch irgendetwas das wo 'existiert' -

der urknall selber käme nie zustande,

verliefe sogar nicht einmal im sande...



* "Der Geist der Rache war bisher der Menschen bestes Nachdenken - ja dies allein ist Rache selber: des Willens Widerwille gegen die Zeit und ihr »Es war«".
(Nietzsche, Also sprach Zarathustra - Kap. 53 - Von der Erlösung)



*


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ne stoppuhr sagte “stop!” zur zeit
die aber grinste drob nur breit
und lief ab weiter ungerührt
weil sie stets flucht im schilde führt
aus der sich alles erst ergibt
was man so welt zu nennen liebt...


*


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manch wer schlug zwar schon tot die zeit
doch wunderte sich dann
über ihre beständigkeit
denn ohne sie sein kann
was man gelegentlich vergißt
ja keines das am leben ist...

**


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dass je ihr'n zahn der zeit zieht irgendwer

wie der dentist dem bub ein' hier ist schwer

nur vorstellbar und wird wohl kaum geschehen

eh wir nicht ihr vergeh'n anders verstehen...



*


die zeit sie ist ein nagetier:
ihr zahn der nagt an dir und mir
da kannst du machen wirklich nichts
du träger des vernünft’gen lichts
bist ausgeliefert diesem zahn
und ihm im leben untertan...

der zahn der zeit muß endlich raus
aus dem gebiß vom weltenhaus
der nagt und nagt und beißt und beißt
und geht uns allen auf den geist:
wenn der mal nicht mehr beißt und nagt
was unentwegt gott seis geklagt
ja nun passiert seit eh und je


 

[- das teil tat schon dem adam weh
und eva die ihn kosten ließ
vom apfel einst im paradies
das kostete unsterblichkeit
und fortan nagte sie die zeit
mit ihrem wirklich üblen zahn
an jeder ahnin jedem ahn -]
 blieb’ alles quasi frisch und neu
mensch dächt’ ans altern ohne scheu
denn alter gäb’ es einfach nicht
tod blies’ nicht aus des lebens licht


[- für böse freilich müßt’ er her
sonst ängstigt’ die rein gar nichts mehr! -]
ich weiß auch schon welch ein dentist
 im zeitzahnziehen meister ist
doch plapper ich den hier nicht aus
- im wurzelziehen wärs wohl gauß! -
behalt den namen schön für mich
weil ich ja weiß : das ärgert dich
und ärgern tu ich dich zu gern
weil mich zu ärgern liegt mir fern...

...auch der haifisch der hat zähne
dito zähne hat der leu

reißzahn unter löwenmähne
mgm brecht meiner treu!
ach des bertolts mackie messer
zeitzahn kann das alles besser
logo metro goldwyn mayer
dacht als kind mir schon auweia
zähne gibts da staunst du nur
in der tierischen natur


sollte man wohlweislich meiden
um nicht bißwund’ zu erleiden -
an der zeit ihr angesicht
mit dem zahn dacht ich noch nicht...
ja wer mag das schon begreifen :
licht erblicken wir und reifen
und wir werden dann gepflückt
voll vom lebensbaum - verrückt!


ES NAGT DER ZAHN DER ZEIT AM KIND

JA AUCH SCHON SEIT WIR MENSCHEN SIND

DAGEGEN HILFT NUN KEIN DENTIST

SELBST WENN DU SELBER EINER BIST

VON GROSSER KUNST MIT PROFESSUR

DENN STERBLICH SEIN IST MENSCHS NATUR!


*


an ehen nagt der zeit zahn auch
verfallsdatum mag sein
dann steht sie ganz schön auf dem schlauch
und scheidung stellt sich ein
da nutzt das tollste kochen nichts
denn gerne hört man sagen
- ach hohes lied des lustverzichts -
die lieb geht durch den magen:
und wie sie geht - sie ist voll fort
und treibt woanders leistungssport...


*


das alter ist die filterzeit des lebens
und trennt was von belang und was mehr nicht
um vieles macht man weniger aufhebens
es klärt sich viel und klar doch auch die sicht

das alter läßt uns vieles klarer sehen
zumindest wenn demenz nicht um sich greift
und man begreift woher viel winde wehen
weil sich der mensch total auf sich versteift

der gott als maß scheint längst schon ausgestorben
und selber mäßigt sich der mensch kaum mehr
in vieler hinsicht scheint er voll verdorben

doch hofft vielleicht auf gottes wiederkehr
um maß und mitte endlich mal zu finden
die ihn von selbstverstrickung auch ent-binden...


*


so schichten der geschichte sind aus zeit
die war und nun zurückliegt oft sehr weit
fortwährend werden sie von ihr vermehrt
durch das was kommt geht und nie wiederkehrt...


*


die gute(n) alte(n) zeit(en)



feudalherrschaft sollt’ keiner mehr erstreben
zum glück ist auch der ständestaat passé
und bock hätt’ kaum ne frau noch lein’ zu weben
selbst ruh’ als erste bürgerpflicht ist schnee
von gestern gott sei dank – die alten zeiten
können echt nur im rückblick freud’ bereiten --
die "guten alten zeiten" waren schlechte
mit weltkrieg nummer eins und nummer zwei
die kleinen leute hatten wenig rechte
vor obrigkeit war üblich buckelei -
ich wollte wilhelm unsern alten kaiser
um keinen preis mehr heute wiederham
und heilverblendete braune duckmäuser
durch die viel schande über deutschland kam –
die welt scheint zwar inzwischen aus den fugen
doch schuld daran auch schon die vorfahr’n trugen...



*


der zeitraum in dem dichtung wirkt
und wahr wird was sie sagt
was ihr gedicht an aussicht birgt
ist lang - ob's mir behagt?
 
ganz sicher nicht ich sehe nur
ich reiche echt nicht zu
ich wandle auf des dichters spur
es läßt mir selten ruh
 
die rede ist von hölderlin
ich lese was er schrieb
und komme dennoch kaum dorthin
in das was ihn stets trieb :
 
die kluft die menschen lang schon trennt
von göttern dies geschick
das hölderlin erkennt und nennt
die hochzeit auch im blick
 
das fest die feier wenn geheilt
gedichtet dieser riß
wenn heil’ges neu auf erden weilt
statt selbst’sche finsternis...
 
obwohl ich manches schon versteh
auch heidegger sei dank
sag ich ganz einfach nur ich seh
die wirkungszeit braucht lang -
 
daher tritt mancher demutvoll
zurück vor dem der kommt
in tausend jahr'n - wenn er denn soll
und es dem schicksal frommt...


Ich trete vor einem zurück, der noch nicht da ist, und beuge mich, ein Jahrtausend i(h)m voraus, vor seinem Geiste.“

Heinrich von Kleist

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*


das alte jahr hockt im archiv
der zeit noch lange nicht so tief
wie welche die vor tausend jahr'n
mal neue wie es selber war'n

doch weil die zeit nicht stille steht
und nach ihm auch viel jahr vergeht
hockt es - das ist sicher - binnen
tausend jahr'n weit tiefer drinnen...


(1/18)


*


die zeit ist tierisch wild auf raum
und deshalb fasst man sie auch kaum
sie räumt das feld im augenblick
legt weite wege bei zurück
und fliesst und strömt ohn’ unterlass
und weiß selbst kaum wozu all das...


Die Zeit: ein spielendes Kind, Brettspiel spielend: ein Kind ist König.“

(αἰὼν παῖς ἐστι παίζων, πεσσεύων· παιδὸς ἡ βασιληίη.)

Heraklit, Fragment B 52

*


TEMPUS FUGIT - ANNÄHERUNG AN DEN ZEITRAUM



Die Zeit, die wir haben, ist stets auf Entzug:
Sie kommet und gehet im flinkesten Flug -
aus Kommen und Gehen, dem steten Ge-Schichte,
entspringen Momente, sehr mittige, dichte,
aus denen sich füget die Spanne des Lebens,
du hältst sie nicht auf, das Bemüh´n ist vergebens.

Du möchtest oft sagen: Oh bleibe, verweile!
Doch Zeit und Momente, sie kennen nur Eile.
Aus diesem Ziehen, dem Ankommen, Schwinden,
entstehet der Zeit-Raum, wo wir uns befinden,
ein seltsamer Ort, aufgefaltet, wie Blüte,
der da sein uns läßt unterm Dach seiner Güte,
wo Dinge begegnen uns, reizvolle, viele,
und weniger schöne, in wechselndem Spiele.

Ein Raum, ein Gelaß, eine offene Stelle -
ankommt die Zeit und tritt über die Schwelle
und ist mit dem Eintritt auch gleich schon gegangen
in einen Bereich, in den wir nur gelangen,
weil wir uns erinnern und ihrer gedenken
und so unser Leben durch Zeitläufte lenken.
In diesen Fluß ausgesetzt, nicht nur davor,
sind Schwelle vielleicht wir, sind Angel und Tor
und holen uns wieder mit Andacht und Ahnen,
was kommt nur und geht auf so flüchtigen Bahnen.

Den Aufenthalt, den wir auf Erden geniessen,
ergeben Momente, die Flücht´gem entspriessen -
es bannet der Mensch sie ins Bild und ins Wort,
doch selbst sind im Nu sie entschwunden und fort,
so wie wir einst samt uns´ren Freuden und Leiden
dem bleibenden Zeit-Raum und -Zug auch ent-scheiden...


*


DES SCHNITTERS ERNTEZEIT



Die Sichel saust durch sattes Grün,
kundig geführt von Schnitterhand,
und endet jäh duftendes Blüh’n
im weiten ernteschweren Land.

Die Ähre fällt, den Halm zerbricht’s
ohne ein Anzeichen von Schmerz
unter der Glut des Sonnenlichts -
ein Vogelpaar steigt himmelwärts.

Des Schnitters Schritte hüllt der Grund
in einen Wolkenhauch von Staub -
ein Lächeln spielt um seinen Mund,
ein schriller Schrei verklingt im Laub.

Das Reife reicht sich gern dem Schnitt -
die Fülle lastet schwer,
es hilft dem Sinken heiter mit,
denkt nicht an Gegenwehr!

Der Schnitter kennt die Zahl der Tage
und kommt der Welke nur zuvor,
er trifft auf keine wehe Klage -
im fernen Haus leuchtet ein Tor!...

(2004)

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Hans Olde: Der Schnitter




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SELBST WEN DER NIEMALS ZEIT HAT HAT DIE ZEIT
IM GRIFF VOLL KRAFT DES DASEINS ZEITLICHKEIT


https://de.wikipedia.org/wiki/Sein_und_Zeit#Zeitlichkeit



*


flucht & vertreib(ung)


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aus zeitflucht und -vertreib(ung) sprießt
vielleicht daß “alles” ständig “fließt”
zumindest für herrn heraklit
der das so, vorsokratisch, sieht -
auf jeden fall birgt dieser fluss
seit je für uns tiefsten verdruss:


"Der Geist der Rache war bisher der Menschen bestes Nachdenken:
des Willens Widerwille gegen die Zeit und ihr »Es war«." (Nietzsche, Also sprach Zarathustra)


*


die zeit kann menschen auf den zeiger gehen
denn unentwegt enteilt sie, bleibt nie stehen
das einzige was stehen bleibt sind uhren -
auch lebensuhr’n sind endlos nicht am spuren...



**

vom ZAHNZUG & ZEITZAHN [3 sonettjes] mit kindlichem zusatz


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längst sollte man echt manchen zähne ziehen
die meinen sie wär’n dichter oder so
vermessenheit ist längst schon weit gediehen
kaum fragt das mittelmaß je nach niveau

wobei niveau nur erst mal heißt : sich drehen
beständig nicht um sich bloß bei gott nein
dem anschein nach mag mensch im zentrum stehen
doch kann er dank des denkens mensch nur sein

was eines ist mit sprache und mit sprechen
ja dergestalt wird welt ihm offenbar
vermag zu scheiden guttat von verbrechen

wie sein von schein und trug von dem was wahr
doch eitel tut er sich im ich meist sonnen
und ist sich selbst die höchste aller wonnen
 
*
im vorfeld wär’ der zeit ihr zahn zu ziehen
der nagt seitdem wir sind an mark und bein
dem nagen kann was ist nie je entfliehen
da müßte es die zeit schon selber sein

die altert nie und bleibt selbst im vergehen
beständig strömt heran sie und vergeht
in diesem strom ist lebendes am stehen
und es vergeht indem es in ihm steht

den zahn der zeit zu ziehen vermag keiner
es gilt drum ihn als zahn zu akzeptier’n
dadurch wird seine nagerei kaum kleiner

doch gehts dem mensch nicht mehr so an die nier’n
denn existenz ist zeitlos nicht zu finden
insofern muß was existiert auch schwinden
 
*
im grunde kommt die eitelkeit aus trauer
waidwund spreizt sich das menschlein pfauig auf
der mensch ist über sein vergehen sauer
ihn schmerzt das ende einst vom lebenslauf

drum läßt er echt die sau raus hier auf erden
was ihm ja eh auf erden nur gelingt
will bleibsversessen erdes meister werden
egal ob die ihn irgendwann verschlingt

herr nietzsche nannte das den geist der rache
des willens widerwille gegen zeit
der menschen all gebaren und gemache

nichts weiter als „!WIR WOLLEN BLEIBEN!“ schreit
ob gott den schrei noch hört steht in den sternen -
er tat sich auch von uns längst schon entfernen...

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EIN KINDLEIN KOMMT ZUR WELT UND SIEHE DA:
DIE ZEIT IST IHM VON ANFANG AN SO NAH
WIE SONST WOHL NICHTS - SIE IST DES DASEINS QUELLE

UND RÜCKT IHM ERST AM ENDE VON DER PELLE

BEKÖSTIGT ES DERWEIL HÄLT’S FROH AM LEBEN

DES WEGE SONNBESTRAHLT GERN HINAN STREBEN...


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es zeitigt die zeit das was kommt und vergeht
sowie unentwegt das worinnen mensch steht --
die zeit ist ein moloch und monstrum gewiß
da wird sich nichts ändern dran solange bis
der mensch der sie wahrnimmt und einstellt und mißt
gefressen von ihr einmal selbst nicht mehr ist,,,


*

das 1. ZEITTOTSCHLAGS - SONETT der welt mit RITTER KUNIBERT
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einst griff sich ritter kunibert ne keule
die schwer in seiner waffenkammer stand
ritt schnurstracks zwar dann aber ohne eile
ins gar nicht allzuweite zeitenland

dort schlug er mit der keule auf die birne
der herrscherin des landes namens zeit
und bot ihr mannhaft quasi voll die stirne
und kloppte ihr den bregen richtig breit

die zeit hat er so mausetot geschlagen
niemand war fortan auch mehr am sterben
was allerdings nun beifall kann man sagen

keinen fand bei potentiellen erben
die ham zu hilfe götter prompt gerufen
woraufhin diese echt zeit neu erschufen



*


die zeit sie ist ein nagetier
ihr zahn der nagt ja nicht nur hier
nein allenthalben schon seit je
an allem ach herrjemine
insonderheit am leben -
mag ihr das wer vergeben?

nein, ihr vergehen öffnet für
antipathie voll tor und tür
bis in des wesens tiefe
auf dass es sich verliefe
wovon einst nietzsche hellwach sprach
der mit viel überkomm'nem brach:

„Der Geist der Rache...war bisher der Menschen bestes Nachdenken -
des Willens Widerwille gegen die Zeit und ihr »Es war«.“ (Also sprach Zarathustra)


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