Vorschlag für eine neue Sportart

Komödie zum Thema Sport

von  Graeculus

Jeder weiß, daß beim herkömmlichen Slalom die Hindernisstangen still stehenbleiben – Stangen halt. Wie langweilig, wie einfach!

Die Sportart, die ich anregen möchte, ist erheblich komplizierter und spannender: Bahnhofsslalom. Bewege Dich möglichst schnell durch die, sagen wir, 150 Meter lange Halle eines Hauptbahnhofs zur Hauptverkehrszeit. Umrunde dabei hin- und herwuselnde Menschen: 50 % von ihnen in größter Eile, 40 % in ein Gespräch vertieft (Handy oder Nachbar) und daher nicht auf den Weg achtend, 10 % betrunken. Fürs Umrennen gibt es Strafpunkte.

Für die Austragung, insbesondere bei den sonst sehr aufwendigen Olympischen Spielen, hat der Bahnhofsslalom den Vorteil, daß man keine neuen Wettkampfstätten einrichten muß.

Auf die Ski kann man dabei verzichten, ebenso auf eine sonstige Spezialausstattung – lediglich ein Sturzhelm ist nötig.

Allerdings sind die Firmenlogos und der sonstige Werbe-Firlefanz auf der Kleidung der Teilnehmer für Fernsehkameras wegen des Durcheinanders schlecht zu sehen. Daran arbeite ich noch.


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Kommentare zu diesem Text


 Mondscheinsonate (06.09.24, 18:50)
HERRLICH!!!

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 19:31:
Es ist zu heiß, um zu philosophieren. Da dachte ich mir ...

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 06.09.24 um 19:55:
Perfekt!

 EkkehartMittelberg (06.09.24, 19:01)
Hallo Graeculus,
der von dir vorgeschlagene Sport hat mich jahrelang als Fahrschüler und Student gelehrt, Hindernisse zu umgehen. Er ist effektiv.

 Graeculus schrieb daraufhin am 06.09.24 um 23:01:
Du kennst das Phänomen. Sich durch einen Bahnhofstunnel während der Hauptverkehrszeit zu bewegen, ist unvergleichlich. Hinzu kommt noch, daß alle diese Menschen, die einem so nah kommen, so fremd sind.

 tulpenrot (07.09.24, 11:22)
Eine Sportart, die auch für Rollatorinnen zugelassen sein sollte - bitte! Und zur Abwechslung auch im Dorf, wenn Müllabfuhrtermin ist - dann ist Mülltonnenslalom angesagt. Und alle jungen Mütter zusätzlich ihre Freundinnen treffen und beide die Kinderwagen mitten auf den sowieso schon engen Gehwegen parken oder ihre 1 1/2 jährigen Winzlinge mit ihren Laufrädchen ungehindert mir entgegenrollen. Das ist Freude pur!

 Graeculus äußerte darauf am 07.09.24 um 15:43:
Haha! Es gibt ja schon für alle Sportarten die Paralympics-Variante. Warum also nicht auch die für Senior(inn)en?

 AchterZwerg ergänzte dazu am 07.09.24 um 18:01:
. :D :D :D

 Graeculus meinte dazu am 07.09.24 um 18:12:
Sollen wir dieses von uns erfundene - he, wir schreiben Geschichte! - sportliche Großereignis "Greisolympics" nennen?

 Mondscheinsonate (07.09.24, 18:04)
Als eine der wenigen, die hier noch in der Früh arbeitet, so darf ich täglich "Sport" betreiben. Es geht so auf die Nerven, überhaupt die Quergeher, das sind die Schlimmsten. :D

 Graeculus meinte dazu am 07.09.24 um 22:44:
Täglich diese Erfahrung, das ist arg. Vielleicht wird das wirklich mal eine Sportart, und dann bist Du gut im Rennen, gut trainiert.
Es stimmt, die Quergeher sind die eigentliche Herausforderung. Sie verhindern, daß sich einfach zwei gegenläufige Ströme bilden.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 07.09.24 um 22:48:
MONTAG bis FREITAG! Es stresst enorm. Aber interessant sind die Quergeher schon, denn oft sind die absolut planlos. Scheinen in ihrer Welt zu sein, auf jeden Fall nicht in unserer.

 Graeculus meinte dazu am 08.09.24 um 14:56:
Du meinst, daß sie manchmal bzw. sogar oft einfach so querlaufen?
Manchmal bin ich ja selber einer, wenn ich nämlich von Gleis 11 komme und nicht zum Ausgang strebe, sondern zu Gleis 14.
Auf jeden Fall sind sie (wir) eine echte Herausforderung für die angedachte Sportart.

Ein Freund erzählte, daß das in Japan alles ganz anders sei: die Züge gestopft voll, aber ungemein diszipliniert betreten und verlassen. Keine Ahnung, wie die das schaffen. Ist offenbar irgendwie uneuropäisch.

 AchterZwerg (07.09.24, 18:14)
Schwierig würde es in FfM.

Dort wird weniger gewuselt als gewartet. Die Ansagen [der Fahrer ist plötzlich erkrankt / seine Dienstzeit ist beendet (!), ein Waggon muss abgehängt werden etc.]
überschlagen sich, die sichtbaren Hinweise stimmen nicht; Ratlosigkeit zeichnet die Mimik der Anwesenden.

Aber vielleicht wäre hier eine Sonderdisziplin von Gefragt - Gejagt hilfreich? Als eine Art Kreuzweg für die Slalomgänger?

Aber wen sollte man noch fragen?

 Graeculus meinte dazu am 07.09.24 um 22:47:
In Ffm kenne ich Flugplatz (als Umsteigestation) besser als Hbf.
Ich glaube aber, Du meinst die Situation auf den Bahnsteigen, wo tatsächlich eher (verzweifelt) gewartet wird. Der eigentliche Horror spielt sich nach meinen Eindrücken auf dem Weg zu diesen Bahnsteigen ab - und da wartet man man nicht. In Düsseldorf ist das eine lange Röhre, von der die Bahnsteige abgehen. Und da ist die Sau vom Pflock.

 plotzn (09.09.24, 12:17)
Servus Graec,

guter Vorschlag! In jungen Jahren habe ich mir einen Spaß draus gemacht, mich möglichst schnell durch die volle Fußgängerzone zu wuseln. Hat Spaß gemacht damals, wahrscheinlich nur mir und nicht den Entgegenkommenden...

Liebe Grüße
Stefan

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 00:37:
Wäre ich nur früher auf diesen Einfall gekommen, dann hätte ein Landesmeister aus Dir werden können! Aber mit wievielen Opfern?
Es stimmt schon, daß die Slalomstangen umgefahren werden und nur dank ihres Gelenks wieder aufstehen - das tut ihnen aber nicht weh. Und da bin ich mir bei den Leuten im Bahnhof nicht so sicher.

Danke für Deinen freundlichen Kommentar.
Wolfgang
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