Vergänglichkeit

Aphorismus zum Thema Vergänglichkeit

von  Graeculus

Die Vergänglichkeit gleicht aus, sie ist eine Art Gerechtigkeit: Das Enden des Angenehmen ist unangenehm; das Enden des Unangenehmen ist angenehm.


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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (03.09.24, 18:15)
Dein Aphorismus lässt darüber nachdenken, ob die meist mit Vergänglichkeit verbundene Melancholie nicht einseitig ist.

 Graeculus meinte dazu am 03.09.24 um 19:44:
Richtig, ein Melancholiker neigt dazu, die positive Seite der Vergänglichkeit zu ignorieren. Das ist meine Meinung. Wie gut ist es z.B., daß Schmerz (meistens) vergeht! Oder wie Wilhelm Busch schrieb: "Gehabte Schmerzen, die hab' ich gern."

 AchterZwerg (04.09.24, 04:39)
Dein Aphorismus gefällt mir.
Auch deswegen, weil der mir kein bisschen bekannt vorkommt. ---
Wo mag wohl bei einer Wurst das Angenehme bzw. Unangenehme platziert sein? 8-)

 Graeculus antwortete darauf am 04.09.24 um 14:32:
Das hängt wohl von der Wurst und Deinem Appetit ab. Hast Du großen Hunger und eine kleine Wurst, dann ist das Enden unangenehm. Hast Du eine viel zu scharfe Currywurst und zudem wenig Hunger, dann ist es angenehm.

Ist das mit dem "kein bisschen bekannt" ironisch? Ich frage, weil andere das anders sehen.

 Mondscheinsonate (04.09.24, 06:05)
Es tut mir leid, aber hier lese ich Küchenpsychologie. 
Wenn es nicht blau ist, ist es rot, wenn es rot ist, ist es nicht blau.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 04.09.24 um 09:53:
... und von mir die Toilettenpsychologie. - Wir kriegen die Wohnung schon noch komplettiert.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 04.09.24 um 11:10:
Das frappierend Einfache ist das Geistreiche.

 Graeculus ergänzte dazu am 04.09.24 um 14:36:
Vergleich mit blau und rot? Nun, dann muß man hinzusetzen: Das Blau wird zu Rot, das Rot zu Blau - es gleicht sich alles aus, nichts ist nur eines von beiden. Darin liegt eine gewisse Gerechtigkeit.
Dieser Gedanke ist nicht gerade eine Weltsensation (die findet man bei kV kaum einmal), aber gelesen habe ich ihn so noch nicht.

 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 14:41:
Gesehen habe ich einmal einen alten Grabstein:

GOOD TIMES
& BAD TIMES
& ALL TIMES
GET OVER

Das kommt dem nahe, hat aber m.E. nicht die Qualität, einen Melancholiker positiver zu stimmen, weil nicht darauf hingewiesen wird, daß sich die Dinge irgendwie ausgleichen.
chioni (40) meinte dazu am 04.09.24 um 14:51:
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 04.09.24 um 15:24:
@Graeculus: Vielleicht, das glaube ich langsam, wären Vergleiche mit Duplo-Steinen angebrachter.

 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 23:39:
An Ekkehart/chioni:

Ein Aphorismus, der etwas ausspricht, das einem so nicht bewußt war, aber sofort einleuchtet, ist nicht der schlechteste.

 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 23:44:
An Mondscheinsonate:

Leider verstehe ich Deine Kritik auch in der Duplo-Version nicht. Wie willst Du denn das in die Struktur meines Aphorismus bringen?
Die meisten Menschen, insbesondere die Melancholiker, bringen mit der Vergänglichkeit etwas Negatives in Verbindung: daß alles Schöne einmal aufhört.
Dies ist aber eine unangemessen einseitige Sicht der Dinge: denn die Vergänglichkeit sorgt ebenso dafür, daß auch das Unangenehme einmal endet.

Entschuldigung, das kommt mir jetzt vor wie eine triviale, beinahe beleidigende Erklärung; aber ich verstehe halt nicht, was Du meinst.

 Regina meinte dazu am 05.09.24 um 10:17:
Die Komplementärfarbe von Rot ist Grün, nicht Blau.

 LotharAtzert meinte dazu am 05.09.24 um 10:42:
Komplementär: eins ist der Ausgleich des anderen - da wird's doch gleich interessanter ...bezüglich des Prinzips dahinter.

Antwort geändert am 05.09.2024 um 15:20 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 13:42:
Das Prinzip der Komplementarität paßt hier wohl. Ob es eine in der Natur der Natur liegende Tendenz zum Ausgleich gibt?

Antwort geändert am 05.09.2024 um 15:22 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 05.09.24 um 15:32:
Wieso gibt es überhaupt Vergänglichkeit, wenn nicht durch das ungeborene Unvergängliche (Dharmakaya), von dem es ausgeht? 
Aber das habe ich schon oft thematisiert.

Spar Dir die Antwort, sie ist bekannt wie ein bunter Hund.

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 22:45:
Den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik würdest Du als Antwort sicher nicht akzeptieren, allenfalls fragen, warum er gilt.

Heideggers "Sein und Zeit" habe ich vor vielen Jahren einmal gelesen.

Deine Antwort gibt natürlich nur ein Stichwort. Ich frage: Warum geht vom "ungeborenen Unvergänglichen" Vergänglichkeit aus?
Auf Anhieb erinnert mich das an die Gnosis und ihre Spekulationen.

Also, es gibt viele Antworten; und ich beschränke mich darauf, mich mit der Tatsache abzufinden.

 LotharAtzert meinte dazu am 06.09.24 um 11:01:
Du hast insofern Recht, daß ich überhaupt keine diskursive Antwort akzeptieren würde. Bestenfalls Fragen, die sich selbst infrage stellen. Das "Warum" ist umkreisender Natur. Mir würde das Ungenügen als Einstieg genügen, das sich fragt, wer oder was all das Geplapper ermöglicht.

In einer speziellen Dzogchen-Meditation visualisiert der Praktizierende, wie die Elemente, angefangen mit dem Wind als erste Emanation des Raums um denselben kreisen - und das seit vielen Jahrhunderten, ohne daß es eines Demokrit bedurfte. Paßt nicht ganz hier hin, fiel mir nur grad ein. Ach mir fällt immer viel zu viel ein. 

Mit noch andern Worten: Leerheit und Klarheit würde mir genügen. Ist Wasser klar, sieht man keine Klarheit, sondern auf den Grund; ist ein Gefäß leer, ist es befüllbar etc. 
Das alles ist nicht nichts, aber auch nichts Besonderes. Einfach offen lassen ...

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 17:50:
Die Frage lautet ja: Warum gibt es eigentlich das Unvergängliche (worin besteht es übrigens?) und warum das Vergängliche?
Anders ausgedrückt: Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?`

Es gibt interessante Antworten dazu, aber - wie Du schon schreibst - sie würden Dir nicht genügen. Wie man sich meditativ damit befassen sollte, ist mir unklar. D.h. ich habe schon - zugegeben - vage Vorstellungen von Meditation, aber keine Ahnung wie einem dazu über die Struktur der Welt etwas klar werden sollte.

Bei den Gnostikern gibt es Gedanken darüber, wie sich das Eine, das Ewige in die Zeitlichkeit herabläßt, aber das ist mir immer als Spekulation erschienen.
Wenn ich etwas halbwegs nachvollziehen kann zu diesem Thema, dann sind es Hegels Gedanken in seiner "Wissenschaft der Logik". Der hat die Gnostiker sozusagen logifiziert, wenn auch in einem anderen Sinne von Logik als dem gewöhnlichen.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.24 um 10:41:
Die Frage lautet ja: Warum gibt es eigentlich das Unvergängliche (worin besteht es übrigens?) und warum das Vergängliche?

Anders ausgedrückt: Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?`
Das Unvergängliche ist nur für uns Vergängliche unvergänglich, das ist ein wichtiger Punkt. Es ist also für sich jenseits von Kommen und Gehen. So steht es an vielen Stellen zu lesen und wurde auch oft schon so gesagt.

Das "Warum" ist für den Intellekt nicht lösbar, aber irgendwann im Leben bekommt man (-der dem Weg vertrauensvoll Folgende) eine Ahnung, die sich verdichtet und auch artikulierbar wird - natürlich nicht für die Unempfänglichen. Was andere (Kant, Hegel, Scholz) sagen, ist für andere Ohren bestimmt.

 Graeculus meinte dazu am 12.09.24 um 22:36:
Meine Ohren sind eben philosophische, und was Du schreibst, klingt für mich nach Kants Konzept der Dinge an sich, die weder Raum noch Zeit noch Kausalität noch Substantialität unterliegen, weil dies menschliche Erkenntnisstrukturen sind.

 LotharAtzert meinte dazu am 13.09.24 um 16:33:
Wenns Dir reicht, ists gut.
Mir reicht das nicht. Das ist wie bei der Auslage in der Konditorei: der Blick auf die Schokosahnetorte macht weder satt, noch befriedigt er das Bedürfnis nach Süße.

Ein Koan, weiß nur noch daß es von einem Fay Yen stammt:

Ich zeig euch meine Stickereien; die goldene Nadel kann ich euch nicht geben.

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 17:35:
Um im Rahmen der Metapher zu bleiben: Ich bin eher für Vollkornbrot. Nicht daß ich alles bekäme, was ich mir wünsche, doch das akezeptiere ich als Teil des Lebens.

 LotharAtzert meinte dazu am 14.09.24 um 16:03:
Nanana, ich bin auch eher für Vollkornbrot, Die Zeit der Schokosahne gehört zur Jugend. (also etwa zu der Zeit, als Dein Foto "geschossen" wurde)

 Graeculus meinte dazu am 14.09.24 um 23:22:
Schokosahne? O Gott! Da müßte ich aber ein sehr viel älteres Photo einstellen!

 LotharAtzert (04.09.24, 09:59)
So weit stimmt das ja. Es wäre jedoch interessanter, würde auch wenigstens noch ein Ausweg aus dem Dilemma angedeutet.
Von den 12 Zeichen gilt übrigens der Steinbock als der Melancholiker.
Die Beschränkung auf "die positive Seite zu ignorieren" ist ... na da bin ich mehr bei Mondscheinsonate.

 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 14:47:
Ich weiß nichts von einem Ausweg und weiß nicht einmal, inwiefern diese Situation (die condicio humana) ein Dilemma sein sollte. Eine Welt ohne Vergänglichkeit kann ich mir nicht vorstellen und wünsche sie mir auch nicht. Ewiges Leben? O Schreck und Graus!

Kürzlich sollte ich jemandem den sog. rheinischen Buddhismus erklären, der diesen Begriff noch nie gehört hatte.
"Wer weiß, wofür et joot is?"
Vermutlich bin ich dadurch geprägt.
chioni (40) meinte dazu am 04.09.24 um 14:54:
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 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 23:45:
Genau, so isset eben. Et is, wie et is. Lothar ist eben kein Rheinländer.

 LotharAtzert meinte dazu am 05.09.24 um 09:39:
Nein, ich bin ein unverstandener Hesse. Das Dilemma ist die Verblödung, die endlose Wiederholungen mit sich bringen. Man kennt alles und peppt es durch Variationen, Permutationen und was weiß ich alles auf.

Dazu ist mir noch ein Spruch eingefallen, der für sich sel-pst spricht:
Gekommen um zu bleiben wie ein Fleck.
chioni (40) meinte dazu am 05.09.24 um 11:23:
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 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 13:44:
Ist mein Text einer über Verblödung durch endlose Wiederholung, oder wiederholt mein Text zum x-ten mal einen uralten Gedanken?

 Soshura meinte dazu am 06.09.24 um 11:08:
Wie sagte schon der große Philosoph Waalkes:

"Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer.“


So weit stimmt das ja. Es wäre jedoch interessanter, würde auch wenigstens noch ein Ausweg aus dem Dilemma angedeutet.
@LotharAtzert: Reicht Dir das als Ausweg? ;)

 LotharAtzert meinte dazu am 06.09.24 um 14:03:
@ Soshura 

Nein.

Eine Stelle aus dem Tibetanischen Totenbuch, dem Verstorbenen unmittelbar nach dem Tod vorgelesen:

O Edelgeborener (so und so). höre zu. Jetzt erfährst du die Strahlung des klaren Lichtes reiner Wirklichkeit. Erkenne sie. O Edelgeborener, dein jetziger Intellekt, seiner wirklichen Natur nach leer, nicht zu irgend etwas wie Merkmalen, oder Farben geformt, natürlicherweise leer, ist die wahre Wirklichkeit, das All-Gute.
Dharma-Dhatu, Samanta-Bhadra ist die Verkörperung des Wahrheitszustandes, der erste Zustand der Buddhaschaft.

- das reicht mir!

Antwort geändert am 06.09.2024 um 14:10 Uhr

 Soshura meinte dazu am 06.09.24 um 16:03:
Nichts für irgendwas weiß ich ... War ja nurn Vorschlag. Es sollte kein Etikettenschwindel sein. Nur der Gedanke, dass aus meiner Sicht die Grund-Folge-Beziehung eine Erfindung linear "denkender" Wesen in Form einer Krücke ist, sich den stets im Gleichgewicht befindlichen Zustand irgendwie zu erklären. Das mit der Erklärung hat nämlich den Vorteil ... ach, brauchste noch nen leeres Etikett? ;)

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 17:54:
Was Lothar schreibt bzw. zitiert ("jetzt erfährst du ..."), setzt ja die Zeitlichkeit und damit Vergänglichkeit schon voraus, statt sie zu erklären.

Daß die Grund-Folge-Relation nur innerhalb der Welt Gültigkeit hat, aber nicht für die Welt als solche, als ganzes, ist ein guter, allerdings schon etwas betagter Gedanke (Kant).
chioni (40)
(04.09.24, 14:48)
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 Graeculus meinte dazu am 04.09.24 um 23:47:
Danke, chioni. Das gelingt mir nicht alle Tage. Aber wenn mir nur alle 100 Tage was gelingt, dann ist bei meinem fortgeschrittenen Lebensalter doch schon einiges dabei.

 S4SCH4 (05.09.24, 11:31)
Einfach und auch ein wenig bittersüß. Zu bittersüß für mich.
Die Vergänglichkeit hat keine Gerechtigkeit und man darf ruhig aufpassen was man sich am "Enden" wünscht. Man bedient dieses Lebensprinzip und diese Schubladen sonst vielleicht zum Selbstzweck einer "ruhenden und vergönnenden Vergänglichkeit". Bleibt dabei in einem Käfig und macht gute Miene zum *###* Spiel. 

Mir fällt dazu ein: 
("Did they get you to trade your heroes for ghosts / Hot ashes for trees, hot air for a cool breeze"; Zitat aus "Wish you were here" von Pink Floyd aus 1975 -vom gleichnamigen Album)

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 13:48:
Die Vergänglichkeit hat keine Gerechtigkeit [...]

Aha. Aber ich habe ein Argument dafür beigebracht.

Anscheinend möchtest Du Dich mit der Vergänglichkeit nicht abfinden. Dabei ist doch auch Pink Floyd vergangen ... und hat Platz gemacht für etwas Neues, für Taylor Swift.
Ohne das Vergehen des Alten kein Entstehen des Neuen.

 S4SCH4 meinte dazu am 05.09.24 um 16:46:
Das mit dem Argument ist mir ja der springende Punkt. Wenn es sattelfest ist, dann okay, aber in dieser modernen Vergänglichkeitsromantik ist ja kaum - bis nichts - sattelfest, was also zählt das Argument dann? Nun, aber du magst es  gemeint haben wie du es ja schreibst. Easy.

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 22:46:
Einer Vergänglichkeitsromantik hänge ich nicht an. Aber ich möchte mich dem Phänomen stellen. Und das ist eben ambivalent.
Mir ist nicht klar, ob Du damit übereinstimmst.

 LotharAtzert meinte dazu am 06.09.24 um 11:17:
Ach!- tätest du dich nur mal mit gleicher Inbrunst dem Numinosen stellen.    

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 17:56:
Sollte mir das Numinose etwas zu sagen haben, habe ich offene Ohren; sollte es aber einen Glauben von mir verlangen, werde ich sehr vorsichtig.
Vom kritischen Denken kann ich so wenig ablassen wie Lothar vom Vajrayana.

"Wer einmal kritisches Denken gekostet hat, den ekelt auf immer alles dogmatische Gewäsch." (Kant)

 LotharAtzert meinte dazu am 07.09.24 um 13:04:
Darf ich den Kommentar bei einem eigenen Text zitieren (also ohne Kant)?

 Graeculus meinte dazu am 07.09.24 um 15:41:
Zitieren mit Quellenangabe: immer. Wir unterhalten uns ja nicht privat/entre nous.

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 00:39:
Hast Du da nun was zitiert?

 LotharAtzert meinte dazu am 10.09.24 um 09:08:
Nein. Zur Zeit hab ich keinen Bock mehr auf kV. Wenn ich im Frankfurter Zoo den Affen was vortrage, scheinen die aufmerksamer zu sein.

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 15:00:
Gibt es eigentlich keine Gleichgesinnten in Deiner Nähe? Eine buddhistische Gemeinschaft? Wie Du kürzlich schriebst, sind die doch gar nicht so selten.
Hier ist es manchmal ... schwierig.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.09.24 um 09:25:
An buddhistischen Gemeinschaften hat es auch in Frankfurt keinen Mangel. Aber, Du hast,  an anderer Stelle, was zu Tik Tok (?) gesagt. Die Gefährten aus der Anfangszeit sind verstorben, oder verzogen und heute sind auch die Zentren nicht mehr das, was sie für uns, die wir sie gründeten waren, so daß mir das Wort "Nachbeterei" und das von Dir auch schon benutzte Wort "Lamaismus "einfällt. Das muß ich mir nicht antun und brauche es auch nicht: die vielen Einweihungen und Belehrungen, die ich von wahrhaft Erleuchteten erhielt, reichen für den Rest des Lebens. Oder als Paradoxon:
Unter Buddhisten bin ich der Astrologe und unter Astrologen der Buddhist.
Dh. zu den Münchner Rhhythmenlehrepraktizierenden gehe ich aus gleichem Grunde nicht. Da gibt es doch so einen Spruch: "Ist die Katze weg, tanzen die Mäuse auf dem Tisch" oder so ähnlich. Ich bin leidenschaftlicher Nichttänzer.

 Graeculus meinte dazu am 11.09.24 um 18:13:
Keine Gesprächspartner mehr in Sicht?

Als Astrologe unter den Buddhisten bzw. als Buddhist unter den Astrologen bist Du anscheinend ein Unikat.

Ein Bedürfnis nach Gesprächen scheinst Du mir - vielleicht abnehmend - dennoch zu haben. Doch als Unikat wirst Du Deinesgleichen nicht finden. Also entweder mit Andersdenkenden sprechen oder schweigen. Mehr sehe ich da nicht.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.24 um 10:45:
Als Unikat - Beim Rewe gibt es einen Brotaufstrich aus Süßkartoffen, Datteln und Curry - sowas in der Art?

 Graeculus meinte dazu am 12.09.24 um 22:38:
Sozusagen die menschliche Version davon.

Ernster gesagt: einzigartig und nur schwer mit anderen Menschen kompatibel.

 LotharAtzert meinte dazu am 13.09.24 um 11:15:
Das ist die Herausforderung des Schicksals - kein Grund also für Sentimentalität. Auch wenn ich (ähnlich wie Jack) ohne weibliche Liebe nur wie ein Schatten meiner selbst ... naja du weißt schon ...

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 16:18:
Gedacht bzw. gewünscht war das eigentlich anders, auch in meinem Leben. Aber, wie Du sagst: kein Grund zur Sentimentalität. Das hassen wir.

 Quoth (05.09.24, 11:39)
Ersetze Vergänglichkeit durch Sterben, dann  bekommst Du die egalisierende Moral des mittelalterlichen Totentanzes. Wobei das Enden der Leiden als angenehm, das Enden der Freuden als unerfreulich zu empfinden, nach dem Tod kein Platz bleibt. "Sie (er) hat ausgelitten" - lautet die oft zu hörende Formulierung.

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 13:52:
Der mittelalterliche Totentanz scheint mir die Vergänglichkeit ganz und gar negativ zu sehen. Oder kennst Du einen Fall, in dem das von den Christen erwartete bessere Leben im Jenseits mitthematisiert würde?

Für mich als Nichtchrist enden mit dem Tod klarerweise auch die angenehmen Aspekte der Vergänglichkeit. Doch in gewisser Weise bleibt selbst da die Symmetrie erhalten: es endet das Angenehme ebenso wie das Unangenehme.

 Quoth meinte dazu am 06.09.24 um 10:18:
Nein, nicht ganz und gar negativ. Mann und Weib, Hure und Nonne, Mönch und Söldner, Bettler und Pfeffersack, Leibeigener und Grundherr, Kaiser und Papst, Jude und Christ - vor dem Tod sind alle gleich, ein egalitäres Programm, das sich im Bauernkrieg mit der Formel durchsetzte: "Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?" Von da bis zu den Jakobinern und zu Art. 3 GG ist es nicht mehr weit. Und das nennst Du negativ?

Antwort geändert am 06.09.2024 um 10:20 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 18:01:
Ich glaube, da haben wir einander mißverstanden. Den egalitären Charakter der Totentänze sehe ich schon; aber diese Egalität besteht in etwas Negativem: dem Tod. Ich kenne in ihnen nicht die positive Seite, etwa: Vor Gott sind wir alle gleich, und jeder - ob Bauer oder Papst - hat die gleiche Chance auf die ewige Seligkeit.

Über die Welt wird lediglich gesagt: Wir müssen alle gleichermaßen sterben. Erst die französische Menschenrechtserklärung und ihr folgend der Art. 3 GG sagen: Auch in der Welt sollen wir alle gleich sein, zumindest vor dem Gesetz.

 Teichhüpfer (05.09.24, 20:53)
Dazu musst Du eine künstlerische Begabung haben, oder dich in die Ecke setzen und still sein.

 Graeculus meinte dazu am 05.09.24 um 22:47:
Still in der Ecke sitzen, das halte ich nie lange aus. Also muß ich mich um meine künstlerische Begabung, soweit vorhanden, kümmern.

 Teichhüpfer meinte dazu am 06.09.24 um 08:13:
Die Ex von damals und die Vergänglichkeit, Graeculus. Da sehe ich schon Probleme beim Mann.


lg Teichi

Antwort geändert am 06.09.2024 um 08:13 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 18:02:
Die Probleme beim Mann? Ja, die gibt es; aber wenn ich mir über eines sicher bin, dann über dieses: Auch Frauen müssen sterben, und auch Frauen unterliegen der Zeitlichkeit. Deshalb haben viele Probleme mit dem Altwerden.

 Teichhüpfer meinte dazu am 06.09.24 um 19:00:
Das ist Relativieren, es Relativiert sich alles im Leben.

 Graeculus meinte dazu am 06.09.24 um 23:10:
Deshalb ist ja auch die Relativitätstheorie so berühmt.

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.09.24 um 03:06:
Mhm, die Lichtgeschwindigkeit und die Zeit.

 Graeculus meinte dazu am 08.09.24 um 14:50:
Genau, Bewegung ist relativ zum Standpunkt des Beobachters.
Für uns ist Sokrates tot, für Beobachter auf einem ferneren Stern/Planeten lebt er noch, und für noch Fernere ist er noch nicht einmal geboren.

 Teichhüpfer meinte dazu am 08.09.24 um 17:29:
Ja, das Leben.

lg Teichi

 Graeculus meinte dazu am 08.09.24 um 23:52:
Ja, das Leben. Wie seltsam, daß wir, Du und ich, für irgendwelche Wesen im weiten Universum noch nicht geboren sind.

 Teichhüpfer meinte dazu am 09.09.24 um 03:04:
Bist Du dir sicher, das ist ein Wesen, beibt das so.

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 00:38:
Ob es diese Wesen im Weltall wirklich gibt, weiß ich nicht. Aber seit meiner Jugend warte ich auf ihre Entdeckung.

 Teichhüpfer meinte dazu am 10.09.24 um 13:22:
Die haben vor ein paar Tagen diese Sonne gefunden, findet den Lichtschalter und macht einen leuchtenden Kreis. Gott findet den Lichtschalter nicht, haha.

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 15:02:
Es gibt astronomische Entdeckungen. Aber wenn z.B. zwei schwarze Löcher kollidieren, gibt mir das wenig Hoffnung in bezug auf Außerirdische.

 Teichhüpfer meinte dazu am 10.09.24 um 15:11:
Das ist so eine unvorstellbare Kraft, wie der Sturm auf dem Ärmelkanal, nur Universal.

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 15:21:
Da ist Dir aber ein schöner Vergleich gelungen! Darf ich den gelegentlich verwenden?

 Teichhüpfer meinte dazu am 10.09.24 um 15:26:
Meine Mutti hatte da mit meinem Vatter, seine erste Regatta. Meinen Segen hast Du. Schön, wenn der Schmerz nach läßt.

lg Teichi

Antwort geändert am 10.09.2024 um 15:27 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 17:26:
Danke. Ich werde besser leben mit Deinem Segen.

 Teichhüpfer meinte dazu am 10.09.24 um 18:02:
Ich bin da vom Babyalter ran. Beweise, sonst hätte ich abgesagt. Überzeugen konnte mich mein Chef, ansonsten sind da nicht viele gewesen.  

lg Jens

 Graeculus meinte dazu am 10.09.24 um 23:21:
Du meinst: das Segeln?

 Teichhüpfer meinte dazu am 11.09.24 um 11:52:
Ne, das mit der Religion und Buddha. Andere Welten, bei mir in den Textserien.

Teichi

Antwort geändert am 11.09.2024 um 11:58 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 11.09.24 um 18:15:
Aha. Und Dein Chef hat Dich von welcher Religion überzeugt? Dem Buddhismus?

 Teichhüpfer meinte dazu am 11.09.24 um 19:22:
Nein, das hat damit nix zu tun. Ich habe mich davon überzeugen lassen, durch Beweise in meinem Leben.

Teichi

 Graeculus meinte dazu am 11.09.24 um 23:03:
Gut, ich bin darauf gekommen, weil Du Deinen Chef erwähnt hast.
Welche Beweise meinst Du?

 Teichhüpfer meinte dazu am 12.09.24 um 07:39:
Existierst Du oder nicht, und das will ich sehen.

lg Teichi

 Graeculus meinte dazu am 12.09.24 um 22:19:
Und das hat Gott Dir dann bestätigt?
Ich hatte, wenn ich früher Kontakt gesucht habe, immer das Gefühl, ins Leere zu sprechen.

 Teichhüpfer meinte dazu am 13.09.24 um 11:17:
In der Konsequenz habe ich den 1983 gefunden.

lg Jens
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 12:01:
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 Teichhüpfer meinte dazu am 13.09.24 um 15:27:
Ich habe jetzt ein besseres Equipment-

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 15:44:
An chioni:

"Bittet, und ihr werdet erlangen; klopft an, und euch wird aufgetan." Von speziellen Sprechzeiten ist da ja nicht die Rede. Und wenn ich frage, höre ich zu, ob eine Antwort kommt. Sonst wäre ja die Frage/Bitte blöd.

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 15:45:
An Teichhüpfer:

Ist das eine Sache der Technik oder eine Metapher?

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 15:47:
Es ist aber lange her, chioni, und inzwischen bin ich tatsächlich nicht mehr auf Empfang, was Gott angeht. Interessant, wenn Teichhüpfer eine gänzlich andere Erfahrung gemacht hat.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 15:58:
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 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 16:24:
Vielleicht sagt uns Teichhüpfer doch etwas darüber. Es interessiert mich, auch wenn ich es ihm nicht nachtun kann.

 Teichhüpfer meinte dazu am 13.09.24 um 20:21:
Es ist nicht ausschließlich so. Das eine schließt das andere nicht aus. Ich weiß das von meiner Mutti, die war Zahnärztin. Guck dir mal bei mir in den Textserien, rechte Seite Tap, Andere Welten an.
Die Technik, Graeculus.
lg Teichi

Antwort geändert am 13.09.2024 um 20:23 Uhr

Antwort geändert am 13.09.2024 um 20:27 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 13.09.24 um 22:39:
Lieber Teichhüpfer, ich suche nach (D)einer Gotteserfahrung. Da finde ich etwas?

 Teichhüpfer meinte dazu am 14.09.24 um 00:45:
In der Textserie von mir, findest Du das, Andere Welten.

lg Teichi

 Graeculus meinte dazu am 14.09.24 um 22:54:
Wo finde ich denn diese Textserie? Bin ich zu blöd dafür?

 Teichhüpfer meinte dazu am 15.09.24 um 00:54:
Auf meinem Profil, rechte Seite, Textserien.

 Graeculus meinte dazu am 15.09.24 um 23:19:
Jetzt habe ich das gefunden. Danke!

 Teichhüpfer meinte dazu am 16.09.24 um 09:33:
Moin, dann stell das Mal auf Sendung

lg Teichi

 Graeculus meinte dazu am 16.09.24 um 15:22:
Ich empfange es. Auf Sendung stellen, das mußt Du schon tun.

 Teichhüpfer meinte dazu am 16.09.24 um 17:31:
Dankeschön, aber das habe ich schon im Forum getan.

lg Teichi

 Graeculus meinte dazu am 17.09.24 um 16:31:
Das hast Du getan, ja; jetzt kann ich es lesen.

 Teichhüpfer meinte dazu am 17.09.24 um 17:01:
Yo, da habe ich offen gemacht. Das ist so pragmatisch. Auf der einen Seite will ich weiter machen, auf der anderen Seite kein Ärger bekommen.

Teichi

 Graeculus meinte dazu am 17.09.24 um 22:39:
Auf der einen Seite will ich weiter machen, auf der anderen Seite kein Ärger bekommen.

Ich glaube, das bekommst Du auch hin. Angriffe gegen Dich sind ja doch selten.
Anerkennung (45)
(07.09.24, 23:14)
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