Triumph der Konzerne

Der Siegeszug der Konzerne ist ein Schauspiel von grotesker Komik und unendlicher Tragik zugleich. Man stelle sich vor, wie die großen, kalten Hallen der Supermärkte nun auch die letzten Bastionen des kleinen Einzelhandels überflutet haben. Die Tante Emmas dieser Welt mit ihrem schüchternen Lächeln und den handgeschriebenen Preisschildern sind längst dem gnadenlosen Preiskampf zum Opfer gefallen.

„So, jetzt habe ich durch die Sonderangebote alle Tante-Emma-Läden aus dem Weg geräumt“, könnte man den Konzernchef auf dem Weg zum nächsten Meeting triumphierend in sein Smartphone sprechen hören. „Jetzt können wir die Preise drastisch erhöhen! Ha! Und das törichte Volk will nicht verhungern und ist gezwungen, bei uns zu kaufen!“

Es ist wie ein groteskes Theaterstück, in dem die Menschen nur Statisten sind - gefangen in einem System, das sie selbst geschaffen haben. Die Regale biegen sich unter der Last der Produkte, die in ihrer Uniformität kaum noch voneinander zu unterscheiden sind. Der Kunde wird zum Konsumenten degradiert, seine Wünsche und Bedürfnisse auf ein Minimum reduziert.

Und während die Konzerne ihre Gewinne maximieren und sich in ihren Glaspalästen sonnen, bleiben die Menschen auf der Strecke - hungrig nach Vielfalt, nach echtem Geschmack, nach einer menschlichen Note im Einkaufserlebnis. Doch wer wagt es, gegen den Strom zu schwimmen? Wer kann sich den Preis der Individualität leisten?

Und so dreht sich das Rad weiter: Die Konzerne lachen im Stillen über die Dummheit des Volkes, und die Menschen stehen ratlos vor den Regalen - gefangen zwischen dem Drang zu konsumieren und dem Wissen um die eigene Ohnmacht. Ein Teufelskreis ohne Ausweg. Ein Triumph der Konzerne über das Menschliche im Menschen.