DIE ANTWORT
Gedicht zum Thema Leben/Tod
von hermann8332
DIE ANTWORT
EPILOG
Dein Fell wie Samt und Seide
unter der streichelnden Hand
Die Augen strahlen beide
wie Bernstein im gelben Sand
Du drehst dich auf die Seite
und zeigst dein weißes Vlies :
Kehle, Brust und Bauch
daß man sie liebkost auch
Du rollst dich auf den Rücken
bietest dich schutzlos dar
wenn ich mit meiner Hand
fahr durch dein fauves Haar
Du legst die linke Pfote
über meinen Arm
Ich nehme ihre Tatze
sie ist ganz zart und warm
und doch fest und kompakt
mehr als ich es gedacht
Dein Fang spreizt sich weit auf
um genüßlich zu gähnen
Ich seh die rosa Zunge
hinter den weißen Zahnen
und lege meine Finger
furchtlos zwischen die Kiefer
wobei sie sich leicht schließen
ohne sie aufzuspießen
Dann lasse ich dich sein
und lasse dich allein
und leg ins Bett mich wieder
Und träume von uns beiden
wie wir im Morgenlicht
durch die Fluren schreiten
durch die Felder
über den Fluß
und durch die Wälder
durch die Täler, Schluchten
Klüfte
dann empor in blaue Lüfte
auf die Höhen Hügel Berge
beide frei wie eine Lerche
Nun ein Adler, der empor steigt
bis sich sein Reich unter ihm zeigt
HAUPTTEIL
DIE ANTWORT
Du stupfst mich an,
ich soll erwachen
Draußen würde die Sonne
lachen …
Da steh ich auf,
geh los mir dir
und realisiere
meinen Traum
Und frag dich :
Wohin gehen wir ?
Obwohl ich gar nicht
fragen brauche
Ich seh das Ziel
in deinem Auge
Durch die Fluren
und die Felder,
über den Fluß
und in die Wälder
auf die Berge und
die Höhen
um auf die Welt
herabzusehen
Und wenn wir
auf dem Gipfel rasten
nach steilem Anstieg
Keuchen , Hasten
dann streichle ich
erneut dein Fell
Es ist wie Samt und Seide
unter meiner Hand
dem goldenem Vlies
verwandt
Die Bernsteinaugen strahlen
und schauen weit ins Land
Du drehst dich auf die Seite
wohlig und ganz entspannt
und zeigst dein fauves Fell
die Kehle Brust und Bauch
ach wie sind sie so hell
Dun rollst dich auf den Rücken
und läßt den Himmel blicken
auf deine weiße Unterseite
Dann stehen wir auf, wir beide
und nehmen den Weg nach unten
Was hatte ich empfunden ?
Als obs Nacht wieder wäre
in einem trauten dunklen Raum
wo wir beide träumen
denselben schönen Traum
Daß hold die Sonne auf uns lacht,
was mir ziemliche Sorgen macht
denn unvermittelt fällt mir ein
hier auf dem Berg im Sonnenschein
ein dunkler magischer
kurzer Reim
Lebewesen gebet Acht
wenn auf euch die Sonne lacht
Ob sie uns auslacht,
weil wir uns einbilden
glücklich zu sein ?
Darüber sinniere ich
beim Abstieg
Doch mir fällt nichts rechtes ein
bis sich eine dunkle Wolke
plötzlich vor die Sonne schiebt
und alles grau und trist aussieht
und mir die passende Antwort gibt:
Lebewesen gebet Acht
wenn auf euch die Sonne lacht
Selbst bei schönstem Sonnenschein
holt euch schnell das Unglück ein
EPILOG
Dieses romantische Hunde- und
Wandergedicht zeigt die üblichen
Empfindungen und Szenarien
bis auf das Ende mit seiner dunklen
Prophezeiung
die übertragbar ist,
weil sie zum Leben gehört
und uns alle betrifft
Doch was solls:
Man genieße die Zeit
die noch bleibt , bis es ist so weit ...
Üblicherweise erst für den Hund
dann für seinen Herrn:
denn er ist ihm wie beim
Wandern immer ein paar
Schritte voraus
In meinem Falle vielleicht nicht
weil ich schon hoch betagt bin,
aber nur an Jahren
Ansonsten kann mir
noch alles widerfahren . . .