Hybris
Aphorismus zum Thema Urteilsvermögen
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
"Alternative Medien taugen nichts", sagte der eingefleischte FAZ-Leser, der sich noch nie getraut hatte, einen alternativen Blog anzuklicken oder sich überhaupt zu informieren, was heute alles auf dem Markt ist.
Du hast den Sinn meines Aphorismus' gut verstanden. Wenn Du nun auch beginnst, ihn auch auf dich selbst zu beziehen, statt nur auf andere, dann setzt du ihn sogar in die Praxis um.
In Bezug auf alternative Medien brauche ich nichts umzusetzen, denn ich lese seit Jahren "zweigleisig" - morgens das Propagandablatt aus der Funke-Mediengruppe, im Laufe des Tages manchmal t-online (mit das Schlimmste, was in dieser Hinsicht momentan publiziert wird) und sehr viele unterschiedliche Anbieter alternativer Seiten.
Ich glaube also, dass ich durchaus in der Lage bin, mir ein ganz gutes Bild machen zu können.
Ich glaube also, dass ich durchaus in der Lage bin, mir ein ganz gutes Bild machen zu können.
Früher wurden Klosterbrüder, die es wagten, Schriften anderer Konfessionen zu lesen, als Ketzer bezeichnet. Vielleicht ist das der Grund, warum manche nur ein Medium konsumieren wollen. Eine jahrhundertealte Tradition, die auch heute noch zu wirken scheint.
@ Citronella
Ich praktiziere es wie Du Man verhindert so, sich ein einseitiges Bild zu machen. Was meine Tageszeitung [übrigens auch so ein Ableger der Funke-Mediengruppe] für ein Schmodder von sich gibt, ist meistens zum Haare raufen. Die bestehen fast nur aus Propaganda.
Aber wer es mag und zwar ausschließlich, der hat wohl die Weisheit
gefressen LG Irene
Ich praktiziere es wie Du Man verhindert so, sich ein einseitiges Bild zu machen. Was meine Tageszeitung [übrigens auch so ein Ableger der Funke-Mediengruppe] für ein Schmodder von sich gibt, ist meistens zum Haare raufen. Die bestehen fast nur aus Propaganda.
Aber wer es mag und zwar ausschließlich, der hat wohl die Weisheit
gefressen LG Irene
Wohl wahr!
Aber irgendwann ist dieser "Schmodder" einfach nicht mehr zu ertragen. Deshalb haben wir jetzt das Abonnement zum 1.10. gekündigt. Woher wir dann die "richtigen" Nachrichten bekommen werden, müssen wir mal sehen - notfalls von kV ...
LG, Citronella
Aber irgendwann ist dieser "Schmodder" einfach nicht mehr zu ertragen. Deshalb haben wir jetzt das Abonnement zum 1.10. gekündigt. Woher wir dann die "richtigen" Nachrichten bekommen werden, müssen wir mal sehen - notfalls von kV ...
LG, Citronella
Das Flaggschiff der Funke-Media-Gruppe, das klingt nach WAZ. Mein Beileid. Zwar ist es schon länger her, daß ich mal die WAZ bzw. die NRZ gelesen habe, aber ein Höhepunkt des Qualitätsjournalismus ist die wohl kaum.
Mit der FAZ möchte ich das nicht auf eine Stufe stellen, und erst recht nicht mit der NZZ.
Übrigens informiere ich mich durchaus in unterschiedlichen Medien - etwa vier verschiedenen, mit denen ich täglich anderthalb Stunden zubringe. Aber 1. möchte ich nicht mehr Zeit mit Aktuellem verbringen, 2. habe ich ein altmodische Vorliebe für Gedrucktes und erlebe das Internet als eine Art Müllhalde, in der man die Kostbarkeiten lange, lange suchen muß, wofür ... (s. 1.).
Letzteres gilt selbstverständlich nicht für kV, wo einem die Qualität an allen Ecken und Enden entgegenquillt.
Ich sage also nicht, daß es da nichts gibt, was das Lesen wert wäre; aber die Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen, habe ich nicht. Bei FAZ und arte journal beispielsweise weiß ich, was ich da zu erwarten habe und wie ich damit umzugehen habe.
Mit der FAZ möchte ich das nicht auf eine Stufe stellen, und erst recht nicht mit der NZZ.
Übrigens informiere ich mich durchaus in unterschiedlichen Medien - etwa vier verschiedenen, mit denen ich täglich anderthalb Stunden zubringe. Aber 1. möchte ich nicht mehr Zeit mit Aktuellem verbringen, 2. habe ich ein altmodische Vorliebe für Gedrucktes und erlebe das Internet als eine Art Müllhalde, in der man die Kostbarkeiten lange, lange suchen muß, wofür ... (s. 1.).
Letzteres gilt selbstverständlich nicht für kV, wo einem die Qualität an allen Ecken und Enden entgegenquillt.
Ich sage also nicht, daß es da nichts gibt, was das Lesen wert wäre; aber die Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen, habe ich nicht. Bei FAZ und arte journal beispielsweise weiß ich, was ich da zu erwarten habe und wie ich damit umzugehen habe.
Noch an hehnerdreck: Was die Klöster angeht, so sollte man zwischen Fratres (Brüdern) und Patres (geweihten Priestern) unterscheiden, die verschiedene Lizenzen hatten, was die Lektüre anging. Die Klosterbrüder waren eher für den Garten, das Essen usw. zuständig.
Daß ein Großteil der heidnischen (!) antiken Literatur dadurch erhalten ist, daß Mönche sie abgeschrieben (und also auch gelesen) haben, sollte bekannt sein.
Daß ein Großteil der heidnischen (!) antiken Literatur dadurch erhalten ist, daß Mönche sie abgeschrieben (und also auch gelesen) haben, sollte bekannt sein.
Selbst das atheistisch-materialistische "De rerum natura" des Lukrez haben sie abgeschrieben & uns überliefert.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 01:08:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Bei FAZ und arte journal beispielsweise weiß ich, was ich da zu erwarten habe und wie ich damit umzugehen habe.
Hattest du nicht genau das an anderer Stelle kritisiert, wenn Leser nur freie Medien lesen?
Eineinhalb Stunden für Information finde ich in der heutigen Zeit übrigens sehr wenig, allerdings nehme ich an, dass du das Fernsehen noch nicht mitgerechnet hast. Das fällt bei mir schon mal gänzlich aus. Dafür lese ich mich lieber stundenlang durch die verschiedenen Websites zuverlässiger freier Journalisten.
Die Zuverlässigkeit ihrer Aussagen kann ich nach mehreren Jahren sehr gut beurteilen. Sie haben mir während der Corona-Zeit sehr gute Dienste geleistet und z. B. auch die Correctiv-Lüge sehr schnell aufgedeckt.
Antwort geändert am 13.09.2024 um 09:28 Uhr
Neben vielen anderen hat Rubikon - heute Manova viel Erhellendes über die Geldgeber (darunter Soros) von Correctiv enthüllt. Ich wundere mich, dass die Redaktion nicht mehr getan hat, um das Offensichtliche besser zu verbergen. Vielleicht liegt es daran, dass wenn man durch solches Tun Millionäre wird, meint, dann ist es ja eh schon egal. Die sitzen womöglich auf einer ihrer Jachten bei Kaviar und Champagner zwischen hübschen Damen und lachen über die leicht manipulierbare Bevölkerung sich die Hucke voll.
Ich glaube, Correctiv hat mittlerweile ganz andere Probleme:
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/fragwuerdige-geschaefte-correctiv-geschaeftsfuehrer-david-schraven/
Momentan steht die Gemeinnützigkeit auf dem Spiel.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/fragwuerdige-geschaefte-correctiv-geschaeftsfuehrer-david-schraven/
Momentan steht die Gemeinnützigkeit auf dem Spiel.
Hattest du nicht genau das an anderer Stelle kritisiert, wenn Leser nur freie Medien lesen?
Kann mich nicht erinnern. Was ist falsch an freien Medien?
Der Haken ist, daß Meinungsfreiheit nicht bedeutet, daß Journalisten, die angestellt sind, schreiben dürfen, was sie wollen. Sowenig, wie wir hier (in einem Forum, das Jan Zenker gehört) schreiben dürfen, was wir wollen.
Ich weiß nun nicht, wie diese Webseiten im Internet organisiert sind. Wem gehören sie? Wer bezahlt sie? Der kontrolliert bzw. bestimmt auch. Und das wird sicherlich nicht immer offengelegt!
Anderthalb Stunden Politik am Tage sind genug für mich; es gibt auch noch anderes im Leben!
Wie sich dieses Gespräch entwickelt hat, das von der Sonne und einem Maulwurf ausging! Hat das nun noch etwas mit Hybris zu tun?
Antwort geändert am 13.09.2024 um 16:35 Uhr
@ Graeculus:
So schriebst du gestern bei Hehnerdreck. Ist es nicht genauso bei dir und z. B. der FAZ?
Ich weiß nun nicht, wie diese Webseiten im Internet organisiert sind. Wem gehören sie? Wer bezahlt sie? Der kontrolliert bzw. bestimmt auch. Und das wird sicherlich nicht immer offengelegt!
Ich hatte weiter oben einen Link auf Tichys Einblick gesetzt, nur als ein Beispiel. Da könntest du dich näher informieren.
Wie sich dieses Gespräch entwickelt hat, daß von der Sonne und einem Maulwurf ausging! Hat das nun noch etwas mit Hybris zu tun?
daß das
Ich habe halt noch ein weiteres Beispiel für Hybris eingebracht, das mir viel interessamter erschien.
"Woher weißt du eigentlich, wie unabhängig ein Journalist ist, d.h. von wem er wofür bezahlt wird? Oder glaubst du ihm einfach, sofern er nur diejenigen Nachrichten liefert, die du lesen möchtest?"
Ich weiß nun nicht, wie diese Webseiten im Internet organisiert sind. Wem gehören sie? Wer bezahlt sie? Der kontrolliert bzw. bestimmt auch. Und das wird sicherlich nicht immer offengelegt!
Wie sich dieses Gespräch entwickelt hat, daß von der Sonne und einem Maulwurf ausging! Hat das nun noch etwas mit Hybris zu tun?
Ich habe halt noch ein weiteres Beispiel für Hybris eingebracht, das mir viel interessamter erschien.
daß --> das, ja.
Ich glaube nicht die Nachrichten der FAZ, sondern lese sie zum guten Teil gegen meine politische Überzeugung. Aber sie ist eine intelligente, nicht plumpe Zeitung, an der man seinen kritischen Geist schärfen kann. Ähnlich halte ich es bei dem von mir geschätzten arte journal.
Übrigens behandeln beide Medien auch öfters Themen, auf die man sonst nicht kommt, z.B. die katastrophale Lage im Sudan oder wie es in Marokko ein Jahr nach dem Erdbeben steht.
Die Welt besteht ja nicht nur aus Europa und den USA.
Das weitere Beispiel zur Hybris fällt mir gerade nicht ein; ich beantworte gerade Kommentare zu fünf verschiedenen Texten und beginne, den Überblick zu verlieren.
Ich glaube nicht die Nachrichten der FAZ, sondern lese sie zum guten Teil gegen meine politische Überzeugung. Aber sie ist eine intelligente, nicht plumpe Zeitung, an der man seinen kritischen Geist schärfen kann. Ähnlich halte ich es bei dem von mir geschätzten arte journal.
Übrigens behandeln beide Medien auch öfters Themen, auf die man sonst nicht kommt, z.B. die katastrophale Lage im Sudan oder wie es in Marokko ein Jahr nach dem Erdbeben steht.
Die Welt besteht ja nicht nur aus Europa und den USA.
Das weitere Beispiel zur Hybris fällt mir gerade nicht ein; ich beantworte gerade Kommentare zu fünf verschiedenen Texten und beginne, den Überblick zu verlieren.
chioni (40)
(12.09.24, 15:50)
(12.09.24, 15:50)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
In meinem Leben habe ich viele Maulwurfshügel gesehen, aber nie einen Maulwurf, der sich darauf sonnte. Sollte es dergleichen dennoch geben, dann hätte dieser Maulwurf etwas verstanden.
chioni (40) meinte dazu am 12.09.24 um 16:26:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Ein Fabelwesen, aha. Aber nett ausgedacht.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 00:58:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Der Maulwurf mag putzig sein, er steht für Blindheit bzw. Sehschwäche.
Inspiriert worden bin ich durch eine Bemerkung von G. W. F. Hegel, der sich an einer Stelle darüber mokiert, wie sich Leute "vom Maulwurfshügel der Praxis herab" abschätzig über das Anliegen der Philosophie äußern.
Inspiriert worden bin ich durch eine Bemerkung von G. W. F. Hegel, der sich an einer Stelle darüber mokiert, wie sich Leute "vom Maulwurfshügel der Praxis herab" abschätzig über das Anliegen der Philosophie äußern.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 16:05:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Diese Verwendung der Metapher bie Hegel ist durchaus unfreundlich, ja. Er wendet sich polemisch gegen diejenigen, welche die Philosophie ablehnen, weil sie in der Praxis "nichts bringe" (wobei damit wohl meist Geld und Stellung gemeint sind).
In diese Richtung geht auch Hegels Antwort auf das Sprichwort: "Ein Kammerdiener kennt kein Genie" (weil er den Menschen in seiner ganzen Alltätglichkeit sieht); Hegels kühle Antwort: "Darum ist er auch nur ein Kammerdiener."
In diese Richtung geht auch Hegels Antwort auf das Sprichwort: "Ein Kammerdiener kennt kein Genie" (weil er den Menschen in seiner ganzen Alltätglichkeit sieht); Hegels kühle Antwort: "Darum ist er auch nur ein Kammerdiener."
Da kann die Sonne machen was sie will, kein Maulwurf wird sie stören. Wer weiß, was Sonne für ihn bedeutet?
Er bevorzugt das Leben ohne ihr Licht, mit dem er nichts anzufangen weiß. Daß es ohne sie verdammt kalt wäre, selbst bei ihm unter der Erde, weiß er wohl nicht. Er weiß überhauot ziemlich wenig ... und ist deshalb bei gehaltvollen Gesprächen keine Bereicherung.
Und doch lässt er sie Sonne sein. Eben so, wie ich.
die Blutwärme hat der Maulwurf aber auch von der Sonne. Und ein bisschen sehen kann er auch, sogar ohne Brille.
Er ist eigentlich als sehschwach zu bezeichnen; das paßt aber auch metaphorisch. Daß selbst er, ohne es zu wissen, von der Sonne abhängig ist, macht seine Beschränktheit aus.
An Soshura:
Die Sonne zu verändern, läge nicht nur jenseits seines Horizontes, sondern auch jenseits seiner Möglichkeiten. Da ist leicht tolerant zu sein.
Die Sonne zu verändern, läge nicht nur jenseits seines Horizontes, sondern auch jenseits seiner Möglichkeiten. Da ist leicht tolerant zu sein.
Manche Dinge erledigen sich eben von allein.
Bei vielem ... wenn man Geduld hat. Doch wie es in der Maulwurfsperspektive damit steht, weiß ich nicht.
Ich weiß es auch nicht, und ich bin zu faul, es zu bewerten.
Faulheit ist spätabends verständlich. Auch ich klimpere nur noch ein wenig auf den Tasten.
Danke, ich finde, das Urteilsvermögen und die Langeweile finden genau dort in Eintracht zusammen.
Ich erlebe es ehr als einen angenehmen Flow ohne irgendwelche Ansprüche. Wie es einen langweilen kann, wenn es doch Bücher gibt, weiß ich nicht.
Meine Langeweile langweilt mich nicht. Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht auch mal nen Buch anfasse. Ach ja, der Austin kam heute. So mickrige kleine Serifenschrift auf Klopapier, wo der Druck noch bissel verläuft und Fließtext, der anstatt einer Tabelle oder eines Diagramms meine verwöhnten Erwartungen enttäuscht. Authentischer gehts nimmer. Die Art des Herangehens an Aussagen ist neu für mich, ich bin auch erst bei Seite 20 ... und frage mich, wann es aufhört, dass ich nicht dauernd zurückblättern muss. Bücher! Muss das sein?
Antwort geändert am 14.09.2024 um 23:59 Uhr
Die Reclam-Ausgabe? Nun, unschlagbar durch den Preis und immerhin adäquat übersetzt.
Die Art des Herangehens war damals in der Philosophie tatsächlich neu - der Mann hat einfach hingeschaut, wie Sprache tatsächlich funktioniert.
Berichte mir doch gelegentlich über Deinen Eindruck, sobald Du damit durch bist ... oder aufgegeben hast. Nein, das tust Du nicht, aufgeben, gelt?
Die Art des Herangehens war damals in der Philosophie tatsächlich neu - der Mann hat einfach hingeschaut, wie Sprache tatsächlich funktioniert.
Berichte mir doch gelegentlich über Deinen Eindruck, sobald Du damit durch bist ... oder aufgegeben hast. Nein, das tust Du nicht, aufgeben, gelt?
Aufgeben? Ach Du meinst dieses bewußte Scheitern? Das nenn ich taktischen Rückzug auf wichtigere Dinge. Früher hab ich dazu "Zurückgehen, um Anlauf zu nehmen." gesagt, das fanden die anderen aber flüchtig, und als ich dann keine Zeit mehr hatte, mir neue Ausreden einfallen zu lassen, ich war dafür auch schon zu alt, da hab ich dann endlich gelernt zu vergessen. Eine Wohltat, sag ich Dir. Ich darfs nur nicht übertreiben.
Dann bin ich gespannt: auf den Erfolg oder den taktischen Rückzug.
Die Juristin in mir fragt dich zunächst:"Was definierst du als Sonne?"
Da sehe ich mich nun als Philosoph von der Juristin herausgefordert und antworte: "Das will ich Dir gerne beantworten, sobald Du mir definierst, was Du unter "Definition" verstehst.
(Ich habe die Ahnung, daß diese Frage noch ein wenig schwerer zu beantworten ist. Sie ist keinesfalls trivial und beantwortet sich nicht von selbst.)
(Ich habe die Ahnung, daß diese Frage noch ein wenig schwerer zu beantworten ist. Sie ist keinesfalls trivial und beantwortet sich nicht von selbst.)
Eine Definition gemäß einem Verständnis von Definition (Angabe des genus proximum und der differentia specifica) wäre: der Stern, der sich im Zentrum unseres Planetensystems befindet. Eigentlich kann man in diesem Falle damit zufrieden sein. Sofern man weiß, was mit "unser Planetensystem" gemeint ist - d.h. man kann das Spiel noch eine Weile fortsetzen.
Eigentlich nur eine Begriffsbestimmung.
Gewiß. So habe ich Deine Frage nach der Definition verstanden. Möglicherweise meintest Du, wofür die Sonne hier metaphorisch steht.
Als ein eindeutigerer Fall von Hybris erscheint mir das hier:
Vom Numinosen zu erwarten, es habe sich melden, wenn es was zu sagen hätte, - das ist die Hybris. Eigentlich passte noch dazu " ansonsten soll es die Klappe halten".
Damit es sich "melden" kann, ist einiges an Vorleistung zu erbringen, so unter anderem ein Leermachen des geistigen Gefäßes (Meditation). Bis dahin ist deine Bemerkung die eines flapsigen Flegels.
* gefunden bei: "Vergänglichkeit" v. Graeculus
*Sollte mir das Numinose etwas zu sagen haben, habe ich offene Ohren
Damit es sich "melden" kann, ist einiges an Vorleistung zu erbringen, so unter anderem ein Leermachen des geistigen Gefäßes (Meditation). Bis dahin ist deine Bemerkung die eines flapsigen Flegels.
* gefunden bei: "Vergänglichkeit" v. Graeculus
Kommentar geändert am 12.09.2024 um 23:44 Uhr
Geiles Foto übrigens.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 01:23:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
@ Lothar
Das "geile Foto" ist nix anderes als das sich im Internet mit längst
vergangener Jugend schmücken zu wollen. Wie es scheint, gibt das Alter wohl nicht mehr viel her Irgendwie auch ein Zeichen von
Armut LG niemand
Das "geile Foto" ist nix anderes als das sich im Internet mit längst
vergangener Jugend schmücken zu wollen. Wie es scheint, gibt das Alter wohl nicht mehr viel her Irgendwie auch ein Zeichen von
Armut LG niemand
Nein, niemand. Bisher waren meine Photos immer altersaktuell; gestern aber ergab sich, daß Teo und ich früher wie Brüder aussahen - das wollte ich einmal dokumentieren.
Danke für deine unfreundliche Unterstellung, welche mir Gelegenheit gibt, das zu erklären.
Danke für deine unfreundliche Unterstellung, welche mir Gelegenheit gibt, das zu erklären.
An LotharAtzert:
Daß ich dem "Numinosen" skeptisch und distanziert gegenüberstehe, weißt Du ja. Vom Standpunkt des Gläubigen aus muß das als Hybris erscheinen.
Aber nicht vom Standpunkt einer sehr speziellen Religion, welche einen Bodhidharma und ihm folgend Ch'an bzw. Zen hervorgebracht hat: "Offene Weite. Keine Spur von heilig."
Das sagt mir zu. Mehr möchte ich dem "Numinosen" nicht entgegenbringen, und mein Bedürfnis nach Heiligkeit bzw. Heiligem ist extrem schwach ausgebildet.
Daß ich dem "Numinosen" skeptisch und distanziert gegenüberstehe, weißt Du ja. Vom Standpunkt des Gläubigen aus muß das als Hybris erscheinen.
Aber nicht vom Standpunkt einer sehr speziellen Religion, welche einen Bodhidharma und ihm folgend Ch'an bzw. Zen hervorgebracht hat: "Offene Weite. Keine Spur von heilig."
Doko (Taokwang), ein buddhistischer Philosoph und Schüler der Vijnaptimatra, kam zu einem Zen-Meister und fragte: „Mit welcher geistigen Haltung sollte einer sich in der Wahrheit üben?“
Der Zen-Meister antwortete:
„Es gibt keinen Geist, der in Haltung zu bringen wäre, noch irgendeine Wahrheit, in der man sich üben könnte.“
„Wenn es keinen Geist gibt, der zu erziehen, noch eine Wahrheit, die zu üben wäre, warum hast du dann täglich eine Versammlung von Mönchen um dich, die Zen studieren und sich in der Wahrheit üben?“
Der Meister antwortete:
„Ich habe nicht einen Zoll Raum zu vergeben, wo sollte ich eine Versammlung von Mönchen unterbringen? Ich habe keine Zunge, wie wäre es mir möglich, andere zu veranlassen, zu mir zu kommen?“
Der Philosoph rief aus: „Wie kannst du mir eine solche Lüge ins Gesicht sagen?“
„Wenn ich keine Zunge habe, um andere zu unterweisen, wie wäre es mir möglich, eine Lüge auszusprechen?“
Worauf Doko verzweifelt ausrief: „Ich kann Eurer Rede nicht folgen.“
„Ich verstehe mich selbst ebensowenig“, schloß der Zen-Meister.
Der Zen-Meister antwortete:
„Es gibt keinen Geist, der in Haltung zu bringen wäre, noch irgendeine Wahrheit, in der man sich üben könnte.“
„Wenn es keinen Geist gibt, der zu erziehen, noch eine Wahrheit, die zu üben wäre, warum hast du dann täglich eine Versammlung von Mönchen um dich, die Zen studieren und sich in der Wahrheit üben?“
Der Meister antwortete:
„Ich habe nicht einen Zoll Raum zu vergeben, wo sollte ich eine Versammlung von Mönchen unterbringen? Ich habe keine Zunge, wie wäre es mir möglich, andere zu veranlassen, zu mir zu kommen?“
Der Philosoph rief aus: „Wie kannst du mir eine solche Lüge ins Gesicht sagen?“
„Wenn ich keine Zunge habe, um andere zu unterweisen, wie wäre es mir möglich, eine Lüge auszusprechen?“
Worauf Doko verzweifelt ausrief: „Ich kann Eurer Rede nicht folgen.“
„Ich verstehe mich selbst ebensowenig“, schloß der Zen-Meister.
Das sagt mir zu. Mehr möchte ich dem "Numinosen" nicht entgegenbringen, und mein Bedürfnis nach Heiligkeit bzw. Heiligem ist extrem schwach ausgebildet.
An chioni:
Mir stößt immer wieder diese Zumutung sauer auf, erst habe man sich (seinen Geist) leer zu machen. So beginnt eine Gehirnwäsche: Entfernung des Alten, was die bisherige Identität ausmacht, dann Implementierung des Neuen ... gemäß der Anleitung eines Gurus.
Mir stößt immer wieder diese Zumutung sauer auf, erst habe man sich (seinen Geist) leer zu machen. So beginnt eine Gehirnwäsche: Entfernung des Alten, was die bisherige Identität ausmacht, dann Implementierung des Neuen ... gemäß der Anleitung eines Gurus.
chioni (40) meinte dazu am 13.09.24 um 16:18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Die Freiheit im Zen erscheint mir nicht so groß, wenn Du für eine falsche Haltung oder eine falsche Antwort geschlagen wirst!
Die Freiheit liegt darin, daß Zen keine Werbung betreibt, sondern nur Adepten aufnimmt, die diesen Weg unbedingt gehen wollen. Man muß also nicht daran teilnehmen.
Da der Buddhismus generell eines Befreiung von Leid anbietet, also eine Art Therapie, könnte es allerdings sein, daß er und auch Zen schwache, labile Persönlichkeiten anziehen. "Meister, hilf mir!"
Die Freiheit liegt darin, daß Zen keine Werbung betreibt, sondern nur Adepten aufnimmt, die diesen Weg unbedingt gehen wollen. Man muß also nicht daran teilnehmen.
Da der Buddhismus generell eines Befreiung von Leid anbietet, also eine Art Therapie, könnte es allerdings sein, daß er und auch Zen schwache, labile Persönlichkeiten anziehen. "Meister, hilf mir!"
Also entschuldige, aber das ist schon mehr, als nur leicht paranoid. "Meister, hilf mir!" - aus welcher Mottenkiste ist Dir das gekommen?
Ach, ich laß es sein.
Ach, ich laß es sein.
"Meister, hilf mir", das finde ich so am Anfang vieler Zen-Geschichten. Wie es damit im Vajrayana steht, weiß ich nicht, aber es entspricht dem Grundanliegen des Buddhismus: Die Welt ist leidend, und hier wird ein Weg angeboten, sich von diesem Leiden zu befreien. Ja, wer fühlt sich dadurch angesprochen? Und wer wendet sich in seiner Not an einen Buddha oder subalternen Meister?
Tatmenschen wohl eher nicht.
Tatmenschen wohl eher nicht.
Du sprichst, als wüßtest du was. Weißt du was? Weißt du ihn noch, den Spruch von Sokrates?
Die Tatmenschen werden Professoren und Doktoren und steuern mit Kant die Welt in den Abgrund, dem wir täglich näher kommen. Wers nicht glaubt, solls lassen.
Von der Weisheit der Tatvollendung des grünen Buddhas des Nordens, Amogha Siddhi keine Ahnung, aber den Götterstolz evozierend (altgriechisch genug?) zelebrieren. Jo, meinetwegen ...
Die Tatmenschen werden Professoren und Doktoren und steuern mit Kant die Welt in den Abgrund, dem wir täglich näher kommen. Wers nicht glaubt, solls lassen.
Von der Weisheit der Tatvollendung des grünen Buddhas des Nordens, Amogha Siddhi keine Ahnung, aber den Götterstolz evozierend (altgriechisch genug?) zelebrieren. Jo, meinetwegen ...
„Ich verstehe mich selbst ebensowenig“, schloß der Zen-Meister.
Das gefällt mir. Es beginnt bereits mit der Sprache selbst, die in ihrer Anwendung oft ein Eigenleben führt, das sich von den ursprünglichen Absichten ihrer Nutzer entfernt. Manchmel bewirkt sie das Gegenteil dessen, was man sich erhofft hat. Ich habe in meinem Leben einige Meister getroffen, die auch zugeben mussten, dass sie selbst unter dem Gewicht der sprachlichen Fesseln litten, die uns umgeben. Diese Kommunikationsform, die wir Sprache nennen, fühlt sich nicht selten wie ein schwerer Mantel an – drückend und belastend für den sonst freien und unbeschwerten, sowie entspannten Geist. Aus der Perspektive buddhistischer Meister mag Meditation ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma sein; eine Art Befreiung von den Fesseln der Worte, die uns oft mehr verwirren als klären. In der Stille des Geistes scheint sich ein Raum zu finden, in dem die Unzulänglichkeiten der Sprache nicht mehr so drängend sind und wo das Wesen des Ausdrucks auf eine reinere Weise zur Geltung kommt.
Antwort geändert am 14.09.2024 um 16:07 Uhr
Der Putinist Hehnerdreck auf Kuschelkurs ausgerechnet bei Graeculus - das ist alte KGB/FSB-Schule, nehme ich an und trinke auf euch beide und Taina, Prost.
Graeculus - mein niemandwerkchen widme ich Dir. Ich wollt dich an anderer Stelle ein wenig kitzeln. Leider verliere ich allmählich die Orientierung, wo was und warum steht ... selbstverständlich altmeisterlich.
Graeculus - mein niemandwerkchen widme ich Dir. Ich wollt dich an anderer Stelle ein wenig kitzeln. Leider verliere ich allmählich die Orientierung, wo was und warum steht ... selbstverständlich altmeisterlich.
Ich hoffe, Du bringst nicht mich mit dem KGB/FSB in Verbindung.
Trinken werde ich erst morgen wieder; ich habe eine Nachbarin gefunden, mit der man das gut kann ... und sich obendrein dabei unterhalten.
Dein niemand bin ich? Ich dachte, Du meintest niemand.
Tja, Du solltest mich mal in anderen Gesprächen erleben, in denen ich ganz klein und mickrig bin, weil ich keine Ahnung habe. Dann muß ich halt was lernen.
Trinken werde ich erst morgen wieder; ich habe eine Nachbarin gefunden, mit der man das gut kann ... und sich obendrein dabei unterhalten.
Dein niemand bin ich? Ich dachte, Du meintest niemand.
Tja, Du solltest mich mal in anderen Gesprächen erleben, in denen ich ganz klein und mickrig bin, weil ich keine Ahnung habe. Dann muß ich halt was lernen.
An hehnerdreck:
Eine solche Einstellung zur Sprache habe ich nicht. Sprache ist sehr, sehr vielseitig ... und kann sogar Koans hervorbringen.
Zur Not kann ich sogar schweigen; aber nicht denken kann ich nicht - nicht, wenn ich wach bin.
Eine solche Einstellung zur Sprache habe ich nicht. Sprache ist sehr, sehr vielseitig ... und kann sogar Koans hervorbringen.
Zur Not kann ich sogar schweigen; aber nicht denken kann ich nicht - nicht, wenn ich wach bin.
Denken ist gut, aber sagen nicht auch manche, es gibt verschiedene Arten zu denken. Die einen denken ohne, die anderen mit Gefühl. Und dann gibt es noch irgendetwas dazwischen.
An Lothar, zum Vorigen:
Ja, etwas weiß ich.
(Wilhelm Busch)
Ob Tatmenschen die Erde in den Abgrund steuern, weiß ich nicht. Es gibt sie seit vielen Jahrtausenden, und bisher haben sie das noch nicht geschafft. Aber sie können - nach meinem Geschmack - ungemein spannend sein: vielschichtig, schillernd, komplex ... und manchmal tragisch. Vielleicht sogar manchmal erfolgreich. Ohne Dich und mich sähe unsere Welt nicht wesentlich anders aus - aber ohne Caesar?
Ja, etwas weiß ich.
Sokrates, der alte Greis,
Sprach einmal in tiefen Sorgen:
Ach, wie viel ist doch verborgen,
Was man immer noch nicht weiß!
Aber eines weiß man doch hienieden,
Nämlich wenn man unzufrieden.
Sprach einmal in tiefen Sorgen:
Ach, wie viel ist doch verborgen,
Was man immer noch nicht weiß!
Aber eines weiß man doch hienieden,
Nämlich wenn man unzufrieden.
(Wilhelm Busch)
Ob Tatmenschen die Erde in den Abgrund steuern, weiß ich nicht. Es gibt sie seit vielen Jahrtausenden, und bisher haben sie das noch nicht geschafft. Aber sie können - nach meinem Geschmack - ungemein spannend sein: vielschichtig, schillernd, komplex ... und manchmal tragisch. Vielleicht sogar manchmal erfolgreich. Ohne Dich und mich sähe unsere Welt nicht wesentlich anders aus - aber ohne Caesar?
Wer fühlt, ist in seinem Urteil parteiisch. D.h. voreingenommen. Für sehr ratsam halte ich das beim Denken nicht.
Durchaus interessant.
Ich seh auch sehr schlecht....
Ich seh auch sehr schlecht....
Ach. Opthalmologisch, hoffe ich, nicht metaphorisch.
(Eigentlich könnte ich heute auch ohne Brille leben; aber ich trage sie aus Gewohnheit, komme mir sonst partiell unbekleidet vor.)
(Eigentlich könnte ich heute auch ohne Brille leben; aber ich trage sie aus Gewohnheit, komme mir sonst partiell unbekleidet vor.)