Rufmord

Glosse zum Thema Nachbarschaft

von  Koreapeitsche

Hej Punk, ich hatte von einem eurer Kellner vor ein paar Wochen den Hinweis erhalten, dass ich vor Corona im Café Mumm Hausverbot erhalten hätte, also vor 4 oder 5 Jahren. Das war mir nicht bekannt, denn mir gegenüber ist vor Corona mit Sicherheit kein Hausverbot ausgesprochen worden. Der Kellner wirkte bei dem Hinweis aggressiv und aufgebracht, als sei das Hausverbot ganz frisch. Ich möchte hinterfragen, was vorgefallen ist. Mir ist das etwas suspekt, dass solche Vorwürfe wegen angeblichen Fehlverhaltens gegen mich erhoben werden. Ich definiere mich immer noch über Punk, von der Musik und vom Styling, zumeist 77er-Style, allerdings verhalte ich mich stets korrekt und bin nicht auf Stress aus, zumal ich Straight Edge bin. Um das noch mal klarzustellen. Ich hatte mich bei dem einen Kurzgeschorenen am Tresen  anno dazumal gewundert, dass er plötzlich zu Kasse lief, um den Kaffeepreis zu erfahren, den er nicht auswendig wusste. Das sagte ich ihm auch ("So weit ist es schon, dass die Kellner ohne Kassenbildschirm den Kaffeepreis nicht mehr nennen können"). Daraufhin wurde der Kellner aggressiv und warf mir vor, ständig "maulig" zu sein. Rein semantisch setzt das Wort "maulig" eine gewisse Intimität zwischen den Gesprächspartnern voraus. Das sagt man nicht unbedingt einem Fremden und schon gar nicht einem Gast. Ich hatte danach das Café Mumm verlassen, ohne dass es weiteren Streit gab. Es ist da kein Hausverbot ausgesprochen worden. Anhand der emotionalen Reaktionen des Kellners in der Folgezeit an anderen Orten habe ich mich dazu entschieden, das Mumm nicht mehr zu besuchen, um erneutem Streit aus dem Weg zu gehen. Das war ungefähr 2019. Im September 2024 war ich 2-mal im Mumm, das erste Mal seit 2019, fragte jeweils, ob ich den Gästen kurz den Kieler Punkroman PSEUDO anbieten darf. Beim ersten Mal sagte der Kellner, ja ok, reagierte trotzdem ziemlich genervt, dass ich am liebsten den Laden gleich wieder verlassen hätte. Beim zweiten Mal, als ich wieder meinen Punkroman anbieten wollte, sagte ein anderer Kellner kategorisch: Nein, Du hast hier Hausverbot. Das war für mich nicht nachzuvollziehen. Es kann natürlich sein, dass sich bei der Belegschaft des Mumm Aggressionen gegen mich aufgebaut haben, ohne das ich das erkannte. Das kenne ich auch aus anderen Kneipen, und irgendwann entlädt sich das in einer kleine Katastrophe, selbst nach so langer Zeit. Ich kann euch auch sagen, dass ich nicht der einzige in meiner Generation bin, der diese Negativerfahrungen in der Gastronomie gesammelt hat. Ihr solltet euch mal überlegen, wie ihr mit der älteren Generation umgeht. Ich bin 57 und mache beinahe täglich diese Negativerfahrungen in der Gastronomie. Ich kenne genügend Leute, die zum Beispiel das Café Six nicht mehr betreten, weil die Mitarbeiter gegenüber Älteren ein kränkendes, ätzendes Verhalten an den Tag legen, ohne sich dessen bewusst zu sein, oder weil die Mit Plakaten gegen Greta Thunberg wettern oder gegen Ostler. Das ist kein reines Generationsproblem, dass ist einfach nur Respektlosigkeit gegenüber Älteren. Dass mit diesen Lügengespinsten argumentiert wird, ich würde kein Bitte und Danke sagen, nicht mal Hallo, ist auch glatt gelogen, denn darauf achte ich immer, soweit es der Trubel zulässt. Tatsächlich ist es die Höhe des Tringelds, was Kellner*nnen aggressiv macht und zu Sanktionen treibt. Das würde ich mir ankreiden lassen, dass ich zu wenig oder kein Trinkgeld gegeben habe. Ich lasse mir jedoch nicht vorwerfen, dass ich als Kunde die Kellner*nnen respektlos behandle. Denn es ist keine Respektlosigkeit, kein Trinkgeld zu geben! Eine weitere Beobachtung ist, dass Kellnerinnen aggressiv werden, wenn Menschen in der Gastronomie schreiben. Da gelten sie im Extremfall als Spitzel, die Betriebsabläufe notieren, und es wird gegen die Leute mit Sticheleien vorgegangen. Letztendlich können diese negativen Reaktionsweisen zu Rufmordkampagnen führen. Auch das habe ich schon zu Genüge erlebt, und das kann tötlich enden, siehe Mordfall Manner Garnitz. Deshalb würde ich euren Mitarbeiter bitten, die Sache bei diesem Hausverbot zu belassen, und die Vorfälle diskret zu behandeln und nicht "in der Szene" offen auszutragen. Ich möchte nicht, dass mir nachts irgendwo von einem DJ auf Koks oder dessen dt. Disco-Klan ein Messer in die Rippen gerammt wird, nur weil ich in Kneipe XY den Kaffee habe stehen lassen oder kein Trinkgeld gezahlt habe. Also, unterlasst auch Ihr bitte jegliche Form von Rufmordkampagnen. Das habe ich dem Jinx übrigens auch schon mitgeteilt. Es kann übel enden.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (05.10.24, 15:16)
Da gibt es noch ganz andere Leute, die laufen hier rum, behaupten Sie wären ich, wollen mir das Leben und mein Geld nehmen. Die habe ich tatsächlich wegen Rufmord am Haken.

lg Jens

 Koreapeitsche meinte dazu am 05.10.24 um 20:47:
Meinst Du die Rocker?

 Teichhüpfer antwortete darauf am 05.10.24 um 21:12:
Gute Frage, die sind mehr so in der normalen Bevölkerung. Die Kranken haben da ihren geistigen Fundus, und werden durch die Psychiater bestätigt. Ich fange am Besten gar nicht damit an, weil es sich, um alle handelt.

lg Teichi

 FRP (05.10.24, 15:58)
Sehr gute Ansätze, jedoch Korrekturen erforderlich, unnötige, den Flow abbrechen lassende Abkürzungen und "behandel" undsoweiterundsofort.

 Koreapeitsche schrieb daraufhin am 05.10.24 um 20:53:
I'll try my best.

 AchterZwerg (05.10.24, 17:15)
Ein Punkroman?
Wie heißt der denn?

Und verstehst du dich immer noch als Punk, musikalisch und überhaupt?

Interessierte Grüße
der8.

 Koreapeitsche äußerte darauf am 05.10.24 um 20:54:
Ja
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram