Hamburg ade

Beschreibung

von  uwesch

Nach Hannes Umzug aus der Großstadt Hamburg in einen kleinen Ort im Schwarzwald schreckte er in der Nacht manchmal hoch, hörte seltsame Töne – Laute aus einer unbekannten Natur. Tiere vermutete er. Vielleicht aus dem nahegelegenen Wald. Töne, die sich mit der Dunkelheit zu einem grenzenlosen Raum verbanden, in dem jede Orientierung verloren ging. Er dachte zurück an sein Großstadtleben – in dem er die einzig sinnvolle Existenz darin sah in einer Kneipe hinter einem Glas Bier zu sitzen und an das irre Treiben der Menschheit zu denken. Das hatte wohl schon mit der Besiedelung der Welt begonnen. Mit dem Ende dieser würde das All nach ihren eigenen Gesetzen wieder selbst bestimmen, dachte er.

Manchmal ging Hannes an der Alster spazieren oder auch joggen. Der Fluss lag gestaut als gleichnamiger Stadtsee im Zentrum von Hamburg. Sein täglicher Weg endete fast immer an diesem großen Gewässer. Im Winter, wenn es etwas längere Zeit kalt genug war, fror dieses manchmal zu. Dann wurde teils mit Schlittschuhen gelaufen oder einfach nur spaziert. Im Sommer war der Alster-Stausee mit vielen gemieteten oder eigenen Booten – Segeljollen, Kanus, Tret-, Ruder- und Paddelbooten bevölkert, sodass man sehr aufpassen musste nicht mit einem anderen Boot zusammenzustoßen. Wenn das passierte wurde heftig geschimpft und natürlich dem jeweils anderen die Schuld gegeben. Im Extremfall wurde auch mit Paddeln <gekämpft> - bis jemand ins Wasser plumpste. Dann kam ein Boot der Wasserschutzpolizei zur Rettung vorbei, denn nicht jeder konnte auch schwimmen, sich nur am Boot irgendwie festhalten. Der Gekenterte wurden triefend aus dem Wasser gezogen und zur Vorsicht ermahnt - die Segeljolle wieder aufgerichtet. Nach der Abtakelung der triefenden Segel konnte Hannes mit einem Stechpaddel zu seinem Liegeplatz steuern, das Boot vertäuen und dann völlig durchnässt in seinen PKW steigen, dann schnell nachhause fahren und eine warme Dusche nehmen.




Anmerkung von uwesch:

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Kommentare zu diesem Text


 willemswelt (07.03.25, 09:03)
Hallo,Uwe,mir geht es auch so,dass die Jugendjahre doch sehr praegend waren und im Alter immer wieder ins Gedächtnis drängen-mich drängte es früher immer in die weite Welt der großen Stadt,dann zog ich aber doch aufs Land zurück ,vor allen in Waldesnähe-einen Gruß zum Morgen,Willem

 uwesch meinte dazu am 07.03.25 um 13:06:
Ich kann die Ruhe in Waldes- und Bergnähe auch gut ab -vor allem die Ruhe im Gegensatz zur Großstadt.
Danke Dir für die Empfehlung und LG Uwe

 Moja (07.03.25, 17:42)
Gerne gelesen, Uwe, in Gedanken ein wenig an der Alster spaziert...  
Grüße durch die Berliner Luft, Moja    :)

 uwesch antwortete darauf am 07.03.25 um 18:14:
Dank Dir für Kommi und Empfehlung  LG Uwe
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