Damit das klar ist: wir reden im Literaturforum von Heilung des Geistes und nicht von körperlichen Wehwehchen, die dem Geist folgen.
Der natürliche Gesundseiende merkt seine Gesundheit nicht, sondern erst, wenn was fehlt, geht’s Gemerke los. Und wenns schlimmer wird, geht der sich krank Fühlende zum Arzt. Das Heil, was Hitler uns bescherte, war nicht nur Unheil, sondern auch sprachlich eine Vergewaltigung der deutschen Muttersprache. Heute fühlt man sich schon fast vom Verfassungsschutz beobachtet, wenn uns das Wort Heil mal „rausrutscht“. Dann ist man ein Rechter.
Das Heile ist aber nunmal, wenn nichts fehlt. Und das Klare ist klar, wo nichts den Blick ins Weite trübt und das Leere ist die allesdurchdringende Unauffind-Bar.
Solange es Heilung gibt, gibt es auch Unheil. Läßt man beides auf sich beruhen, gibt es vonseiten der sozialversicherten Kranken den Aufschrei: „Du empathieloser Mensch“. Daß es „heil-sam“ ist, wird ausgeschlossen und die sowas denken, sind die Kranken.
Heilige sind nicht heilig, sie werden heilig gesprochen und die Seher, die sehen voraus, denken wir, aber das stimmt alles nicht, sie sehen rundum.
Rundum Leerheit, Klarheit und Licht. Heil dem Wahrheitszustand Samantabhadra.
Ach, könnt ich doch einmal nur schweigen. Statt dessen schreiben und seufzen als Kompensation. Diese Symptome haben doch auch einen Namen. …
Ach na klar, die Melancholie, die Schwermut, der Capricorn, ach Bockbruder Edgar, du hattest einen Raben und ich Blattäuse an blauem Eisenhut …