... war Wien grau in grau, das änderte sich zum Glück mit den Jahren und nun gehört die Stadt zu den Grünsten der Welt. Ich bin also verwöhnt, kann man so sagen.
So fand ich es schockierend, was ich in Bangkok erlebte, der SMOG kroch in die tiefste Pore, lag wie ein dicker Nebel über der Stadt, ich hustete ständig, es war unerträglich.
Einmal gingen wir in einer großen belebten Straße und ich drehte den Kopf, sah am Ende einer Nebenstraße, die mindestens genauso belebt war, etwas Grünes, drängte den Partner dorthin. Es war ein großer Park und kaum betraten wir ihn, atmete die Lunge wieder auf, die Luft war gleich ganz anders, wahrlich, eine Ruheoase für die Atmungsorgane. Die Photosynthese leistete eine gute Arbeit.
Und, da saß ich auf der Bank und dachte, dass man die Dinge viel zu wenig schätzt, erst an sie denkt, wenn sie nicht da sind.
So kehrten wir nach Wien zurück, es war klirrend kalt, aber ich wollte unbedingt, trotz stundenlangen Flugs ins Palmenhaus. Dieser Wunsch wurde mir, nach kurzem Aufenthalt zuhause gewährt und es roch nach dem dominanten Jasmin, atmete tief ein. Ich dachte mir so im Stillen, dass die Megastädte doch blöd sind, sie haben genau dieses Klima und könnten es sich so schön machen. Stattdessen alles "schneller, dichter, weiter und höher".
Abends sagte ich müde zu meinem Partner: "Ich bin froh, dass wir hier wohnen." Ging zur Wasserleitung, nahm mir ein Glas, füllte es, sah dabei zu, wie es gefüllt wurde und trank es in einem Zug aus. Kein 7Eleven um 22:00, weil ich Durst hatte.