Immer das Warten. "Bitte Warten, Sie werden verbunden", wieder warten, das Warten macht mich narrisch, wer daran glaubt, ich bin ein Zwilling, an der Kreuzung in New York steht "Wait" auf der Ampel, Zwillinge hassen warten, ich möchte die Sache gleich haben oder gar nicht, so ist es, warten, warten, warten, an der Kasse im Supermarkt ist es am schlimmsten, immer warten, dort warten, da warten, wie viel Lebenszeit da drauf geht, immer und noch mehr warten, auf die Vorstellung, auf die Periode, auf den Liebsten, auf das Essen, es heißt "Wart doch!", wozu, wenn man es gleich haben kann, nein, ich dränge mich in einer Schlange nie vor, aber das ist schlimm, da wartet man und wartet und so vergeht das Leben im Warten, man müsste sich einmal akribisch die Wartezeit eines Monats aufschreiben und dann auf das Jahr, ja, auf das Leben hochrechnen, da trifft einen vermutlich der Schlag, "Komm, wart doch!", auf was, auf Godot, der kommt nicht, lass gut sein, und überhaupt "Es heißt Geduld zu bewahren!", Geduld heißt warten, wahrlich, wirklich geduldig sein, das heißt nichts anderes als "Warten", oder "Langsam!", warum, das bedeutet Zeitverlust, aber ist man zu schnell, dann muss man wieder warten und warten und verdammt nochmals warten, das Warten auf die Freundin, die akademische Viertelstunde, man war bereits schon eine Viertelstunde früher da, so ein Pech, wieder warten. Das Warten ist das Unnötigste überhaupt, auf die Bahn, auf das Flugzeug, auf das Kind. Immer warten, ich warte gerade auf den Frisörtermin, warten und warten, stets warten. Das Warten ist das Schlimmste, wenn man sich schon freut. Warten ist kein schönes Wort.