Das ungleiche Paar

Kurzprosa

von  uwesch

Hans hatte alle Eigenschaften die Elfriede nicht hatte. ein größerer Gegensatz war kaum denkbar. Die Dörfler konnten sich nicht vorstellen, dass deren Ehe gut funktionieren würde. Sie fanden sie halsbrecherisch leichtsinnig.

Hans liebte die Improvisation, sozusagen das Abenteuer des Alltags. Elfriede hatte mit seinem Motto nichts davon im Sinn. Sie stellte sich einen verlässlichen Alltag vor, in dem jeder seine Aufgaben zu erledigen hatte.

Hans lebte mit seinem Optimismus in den Tag hinein – verschmitzt, lebenslustig, oft ironisch, phantasievoll und witzig. Er hatte in seinem Tun kein Interesse an einer bürgerlichen Existenz und fand, dass man sein Leben nicht unnötig einschränken sollte indem man es zu sehr auf die Erwartung anderer Menschen orientierte. So nahm er immer wieder nur Jobs an, wenn Geld gebraucht wurde. Ansonsten widmete er sich seinen Hobbies wie zum Beispiel dem Angeln. Ab und an, wenn die Fische anbissen, gab es dann eine fast nichts kostende Mahlzeit.

Elfriede als ernste fast tragisch gestimmte und pflichtbewusste Frau fand dieses Leben oft zu aufregend, denn man wusste nie ob das Geld dafür reicht. Aber sie versuchte es mit Hans so zu gestalten, dass kein Unfrieden in ihrer Ehe entstehe.

Mit der Zeit hatte sich ein einvernehmliches Zusammenleben entwickelt und sie beschlossen etwas für den Nachwuchs zu tun. Nach mehreren Versuchen wurde sie schwanger und gebar Zwillinge, ein Mädel und einen Jungen.

Ihr Mann kümmerte sich auch oft um die Kinder, sodass sich ein liebevolles Leben für alle gestalten ließ. Das war möglich, weil beide Teilzeitarbeit beantragten und von ihren Chefs genehmigt bekamen. Das Geld reichte ihnen und sie sahen ihrer Zukunft mit Freude entgegen.




Anmerkung von uwesch:

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