Wie alles anfing...

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von  toltec-head

Am Anfang schuf Gott die Welt und als alle anderen Flecken Erde schon besiedelt waren, gab es noch ein Fleckchen Erde, wo sonst niemand hin wollte, weil dort zu wenig Meer&Sonne waren. Außerdem gab es noch ein Völkchen Mensch, mit dem sonst niemand siedeln wollte, weil es immer alles besser wusste, das einfach nicht ganz normal sondern eben "besser" als die anderen sein wollte, besser aber nicht in einem ganz normalen Sinn, sondern metaphysisch-was-immer-das-auch-heißen-mag-besser, auf die ganze Welt bezogen besser, total besser also. Die Frauen sahen dabei oft wie Pferde aus und rochen auch so. Die Männer aber waren wie Backsteine und stanken trotzdem. Niemand wollte sich verständlicherweise mit ihnen mischen, kurz: Es entstand Deutschland. So nahm das Verhängnis seinen Lauf und obwohl dieses Fleckchen Erde von oben betrachtet nicht besonders groß schien, entpuppte es sich im Laufe der Zeit als größter Störenfried auf Erden. Zur deutschen Sprache sei gesagt, dass es in ihr keinen Ausdruck für das gibt, was andere Völker "to mind your own business" nennen, was daher kommt, dass diese Pferde- und Backsteinwesen einfach "no business of their own" hatten. Sie sahen sich deswegen auch nicht etwa so wie Türken als Türken, Kurden als Kurden oder Amerikaner als Amerikaner als Deutsche, sondern als Nicht-Volk, als das Alle-anderen-Beglücker-Volk. Drücken wir es auf schwul aus: Sie sahen sich als Power-Bottom. Berlin: passiv-aggressive Bottom-Welthauptstadt des ganzen Universums, in welche das Eindringen noch des allergrößten XXL-Schwanzes den gleichen Effekt wie das Fallen einer Nadel im Kölner Dom hervorruft. Was aber z.B. Leuten wie Arabern (zum Glück) total egal.    


Im Jahre 2048 sollte einem Herrn Dr. Benway schließlich der Nachweis gelingen, dass die Deutschen nicht nur keine Deutschen, sondern auch keine Menschen waren. Es handelte sich bei ihnen vielmehr um ein Virus. Kein Virus hat "a business of its own", weshalb es eine Wirtszelle benötigt. Menschheit = anderer Ausdruck für Wirtszelle der Deutschen. Die Entwicklung eines Impfstoffs sollte sich als schwierig erweisen. Gewisse Parallelen zu HIV leider nicht von der Hand zu weisen.


 


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (23.05.25, 19:01)
Exacte!

Delirant sunt Germani. :D

 toltec-head meinte dazu am 24.05.25 um 09:50:
Alive and kicking? <3

 S4SCH4 (23.05.25, 22:27)
Da kehrt aber etwas sehr vor der eigenen Haustür und findet dabei allerhand Pferdehaar und Backsteinmörtel. Ein kollektives Gewissen, das Gutbürger wie gute Bürgen hervorbringt, hält Backsteine und PS K(n)arren seit langer Zeit zusammen. Gut, ab und zu fliegt mal etwas in Schaufenster, kurz vor Weihnachten, zu Ostern, zum Tag der arbbittenden (squeeze me!) Täuschung, wobei fraglich ist ob hiermit der erste Mai oder doch der erste April gemeint wäre. Ja, so offen und doppeldeutig mag es die schwarz-rot-gold Flagge, wobei man davon ausgehen kann, dass diese Flagge eher eine Fahne hat und nach Korn riecht. Und nicht umsonst hat sie braune Flecken. Hier auf den griechischen Inseln weiß man aber: Derart benutzte Dinge gehören in den Eimer. Aber ist es wirklich so schlimm?

 toltec-head antwortete darauf am 24.05.25 um 09:51:
Nein ist es nicht, aber könntest Du bitte ein wenig weniger griechisch aussehen. Man versteht nicht so recht für wen Pindar seine Oden gedichtet hat?

 Tula (24.05.25, 00:30)
Hallo
Da kommt Dr. Benway mindestens 24 Jahre zu spät. Oder andersherum: Dass 'Donald, der Dealer' bis dahin als Diktator überhaupt durchalten wird, ist nicht nur der Qualität urdeutschen Virus-Gen-Materials zu verdanken, sondern nicht zuletzt dem Umstand, dass man im Wirtshaus Amerika vorzüglich speisen kann. Schließlich zahlen dort Wirt und Personal die Zeche mit Begeisterung.

LG Tula

Kommentar geändert am 24.05.2025 um 00:31 Uhr

 toltec-head schrieb daraufhin am 24.05.25 um 09:52:
Überweis Isensee doch bitte mal etwas Geld, damit er was zum Essen hat.

 Isensee äußerte darauf am 24.05.25 um 11:38:
Deutschland also.
Der feuchte Albtraum eines Verwaltungsangestellten mit Gottkomplex.
Ein metaphysisches Hautproblem mitten in Europa – juckt ständig, lässt sich aber nicht wegkratzen.
Immer so ein bisschen wund, ein bisschen klüger als alle, ein bisschen zu korrekt.
Ein Land wie ein Fußpilz mit Abitur.
Statt Instinkt gab’s hier Gewissen – und zwar so viel davon, dass es reicht, um jeden Gedanken in fünf ethische Zwischenschritte zu zerlegen.
Was andere in Bauchgefühl erledigen, wird hier durch ein dreistufiges Antragsverfahren geprügelt.
Mit Durchschlag.
Und Frist.
Humor?
Ein deutscher Witz stirbt nicht beim Erzählen – er erleidet Dienstunfähigkeit.
Was Lachen könnte, wird erstmal ironisiert.
Was fühlen könnte, wird problematisiert.
Und was lebt, kommt vorsorglich in Quarantäne, bis die Ethikkommission durch ist.
Man lebt hier nicht – man ist hier.
Wie ein Schimmelbefall in einem Denkmalgeschützten Gebäude: man darf nix machen, aber alles fault trotzdem.
Andere Länder haben Mythen. Drachen. Helden. Götter.
Wir haben: Kant.
Und eine Riesendatei mit Hinweisen, wie man Kant richtig zitiert.
Ohne Genderfehler.
Statt Herz?
Ein IKEA-Schrank namens „Schuld“.
Drei Schubladen, die nie ganz aufgehen.
Und eine Anleitung, die dich bei jedem Schritt an deine moralische Inkompetenz erinnert.
Tanzen?
Wird als Mikroaggression gegen den inneren Bürokraten gewertet.
Man demonstriert hier lieber.
Gegen sich selbst.
Aber mit einem Schild, das laminiert ist.
Die Gesichter?
Als hätte man die Menschlichkeit in DIN A4 gepresst.
Mimik auf Standby.
Hinter jedem Stirnrunzeln lauert ein Meinungsartikel.
Und unter jedem Lächeln?
Ein Krampf, der sich entschuldigen will.
Im Jahr 2060 wurde dann der erste vollständig klimaneutrale Bio-Deutsche vorgestellt.
Hormonfrei, genderkompatibel, mit eingebautem schlechtem Gewissen und automatischer Cancel-Funktion.
Er sprach nur im Konjunktiv II, vermehrte sich nicht – sondern evaluierte sich.
Das war kein Mensch mehr.
Das war ein Prozess.
Die Hymne?
Ein Updatehinweis.
„Diese Datei entspricht nicht mehr den aktuellen Wertevorstellungen. Bitte akzeptieren Sie die neuen Bedingungen.“
Die Flagge?
Ein Moodboard in Graustufen.
Schwarz wie die Vergangenheit.
Rot wie die Mahnung.
Gold wie die Filterblase.
Und trotzdem:
Die Deutschen standen weiter.
Standen gegen Hass – mit Hass.
Standen für Vielfalt – aber nur, wenn sie lückenlos dokumentiert war.
Standen sich selbst im Weg – aber nachhaltig.
Am Ende, als alle Nationalgefühle durchgeprüft, alle Dialekte entnazifiziert und jedes Schnitzel in Soja ertränkt war, blieb nur noch eins:
Ein Land, das sich selbst therapieren will, aber nie zur ersten Sitzung erscheint.
Und so ging es zu Ende.
Nicht mit Krieg.
Nicht mit Revolution.
Nicht mal mit Wumms.
Sondern mit einem PDF.
Das nicht öffnet.
Weil die Signatur fehlt.
Und der Zuständige seit drei Jahren in Teilzeit ist.

 Tula ergänzte dazu am 24.05.25 um 12:09:
:D
Isensee, du solltest für Eulenspiegel oder Titanic schreiben
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