HÖLZERNE REIMEREIEN – auch mit brettern die die welt bedeuten allerdings bestimmt kaum allen leuten... (4)

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler



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der 🌳 wald hört 🌲 wie ein 🐦 specht am baumstamm hämmert
die späne fliegen und dem tier macht’s spass
doch plötzlich blickt es drein echt wie belämmert
und ächzt "zum kuckuck noch mal was ist das?!"

die heilige des walds gibt sich die ehre
mit allem drum und dran direkt im stamm
erscheint sie da als wenn das gar nichts wäre
der specht jedoch der zuckt total zusamm’
 
das hämmern ist ihm erst einmal vergangen
er wirkt jetzt nahezu elektrisiert
"was soll ich denn mit dir hier nun anfangen?!"
 
ist das was er aus heil’gem munde hört -
"lass mich doch" greint der specht "ganz einfach hämmern
ich hör’ ja auf beim ersten abenddämmern!"...


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bretter die die welt bedeuten
sprich theater gibt es viel
und sie führ’n vor vielen leuten
auf manch schau- und kammerspiel

von autoren die sie schrieben
meist im stillen kämmerlein
weil gedanken ruhe lieben -
stell’n bei lärm sich ungern ein

was sicherlich selbst angesichts
des stückes gilt VIEL LÄRM UM NICHTS...



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jungfer else saß im garten
schlummernd unterm apfelbaum
träumte einen frühlingszarten
winterherben mädchentraum...
 
ach die burschen die sie liebten
die mißfiel’n den eltern sehr -
weil sie viel zu lange siebten
warb um sie bald keiner mehr
 
einen den sie selbst begehrte
nahm die freundin dann zum mann
was die freundschaft leicht erschwerte
wie man sich wohl vorstell’n kann...
 
jungfer else blieb alleine
wurde schrullig hochbetagt
kriegte wasser in die beine
und hat nie ihr los beklagt

*

jungfer else saß im stübchen
häkelnd auf dem kanapee
hütete des nachbarns bübchen
und das musste aufs wc

um die jungfer nicht zu stören
lullte es ganz still ins hemd -
ja so ist das mit den gören
sind uns nah und trotzdem fremd

*

jungfer else saß bei tische
und aß hering mit püree
mittags in der sommerfrische
am geliebten bodensee

weil sie sich dabei verschluckte
und in atemnot geriet
fiel vom stuhle sie und zuckte
was selbst heute noch geschieht

*

jungfer else saß im kittchen
hatt’ die kirchentür beschmiert
ging dem pfaffen ans schlafittchen
weil der kleine jungs verführt’

da war nicht mit ihr zu reden
schnell kam sie auf freien fuß -
durch gardinen die aus schweden
blickt ein pfaff’ der büßen muss...


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andalusische edeldame mit sauerländischen wurzeln

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sie konnte andalusien
zwar nie so recht verknusien
denn stammte aus dem sauerland
wo man daran viel spanisch fand
vor allem stierkampf aber auch
dass aspirier'n beim sprechen brauch
doch weil ihr mann ein 'conde' war
blieb sie schön bei ihm jahr für jahr
machte zudem total was her,
akzentfrei hauchend längst wie er...


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ach herbst wie dreist entblätterst du die bäume
der wald liegt kahl mit astgerippen da
befeuert dadurch freilich frühlingsträume -
weihnachten naht zum glück halleluja!

der mensch ersetzt den sonnenschein durch sterne
die leuchten auf den weihnachtsmärkten rum
gelegentlich seh’ ich das auch ganz gerne
halt’s aber eher für brimborium

rum spielt beim schuß in’ glühwein eine rolle
dadurch kriegt das getränk gleich mehr gehalt
und wärmt den leib schöner als schafschurwolle

denn um die zeit ist’s oft schon ziemlich kalt -
der nikolaus gönnt sich gern auch manch schlückchen
und rührt sich ohne dies oftmals kein stückchen...


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Z

'ne wilde sau walzt durchs revier -
wonach sie sucht verrat ich dir:
dem viech juckt schwer die schwarze kutte
fast wie von zentnern hagebutte
folglich erstrebt es stracks ´ne eiche
- schon wispert´s weiche wotan weiche -
um dran sein fell robust zu reiben
und erst mal juckreizfrei zu bleiben.

der heil´ge baum mit alter rinde
nimmt den bedarf der sau gelinde
läßt bloß die blätter leise rauschen
worin es raunt wenn wir still lauschen:
gönn doch dem biest dies bißchen scheuern -
eh sie dich fällen zum verfeuern
ist längst das dreiste schwein erschossen
und fellberaubt mit pilz/s genossen...


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9k=

Kuckuck Kuckuck rufts aus dem Wald...
schatz laß uns stanzen & relevanzen
spätzchen kätzchen hörst du wie's schallt?!
 
Kuckuck guck! Zum Kuckuck noch mal -
ich kann dich leiden möcht bei dir weiden
hör mir sei mir berg mein mein tal!
 
Kuckuck Kuck...der Kuckuck er schluckt -
frau mag auch frauen mann nach mann schauen
schönheit anmut das ist’s was juckt!
 
Kuckuck Kuckuck fliegt durch die Welt...
herzen erlangen um herzen bangen
leben lieben wie’s euch gefällt...


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vom stamm fällt weit ein apfel kaum
sonst wär's ja auch kein apfelbaum!


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jäger, dicht am stammgeschichte,
hockten gern da, soffen "schlichte"
ließen schön die pulle(n) kreisen
beim gepiepe junger meisen
 
gönnten schlückchen sich auf schluck
ja dem kuckuck blieb sein "kuck"
mittendrin im hals vor staunen
stecken ob der kleinen braunen
 
zusatzfläschgens die sie soffen
quasi ganz ergebnisoffen:
hochprozent’gen magenbitter
gegen leibes ungewitter
 
denn im vorfeld soff man schon
allerhand "mariacron"
und zum märzenbecherblüh’n
gabs zudem noch "dujardin"

"jägermeister" sowie "mampe"
welch ein labsal für die wampe! --
das ist jagen das ist jagd
wie sie jägersleut’ behagt
 
kein gewehr ist da vonnöten
auch kein wild ums mit zu töten
hauptsache der sprit der fließt
den man auf die lampe gießt
 
reste trinkt am end’ der hirsch -
den erfreut die feuchte pirsch...
doch wer fällt auf solch latein
von den jägern wohl herein?!


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der fakir sitzt halbnackt, braun, schlank

auf seinem nagelbrett

tatsächlich häufig stundenlang

und fühlt sich echt komplett

wohl dabei ganz offenbar

was gewöhnungssache war


denn übt wer fleißig von kleinauf das sitzen

auf einem brett mit nägeln, ziemlich spitzen

macht ihm das viel aus kaum mehr irgendwann

was durchaus mit an hornhaut liegen kann

die seinen hintern vor verletzung schützt


dem aber auch gewichtsverteilung nützt

denn auf den nägeln gleichmäßig verteilt

ist's so als wär'n der'n spitzen abgefeilt -

ad hoc versuchen sollt' es eine/r nicht

gar noch mit einem über an gewicht...



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wer reitet andauernd schon früh auf den wellen?!
es ist rigobald mit den weizenblond hellen
haaren samt seinem frisörfbrett dem roten
das ganz rot nicht ist denn das wäre verboten

es zieren drum zwei gelbe streifen das brettchen
das stellt rigobald immer nachts an sein bettchen
des kissen so weiß sind wie rigobalds zähne
vom opa geerbt hat er die der war däne...

wer reitet andauernd schon früh auf den wellen?!
der rigobald ist’s von den duftwasserfällen -
er nimmt sein frisörfbrett beherzt untern arm
das wasser ist herrlich das wasser ist warm

jetzt wisst ihr bescheid und auf wellen das reiten
kann zuschauern auch sehr viel freude bereiten
besonders wenn - was zu sehen selten gelingt -
ein kaventsmann heranrollt und alles verschlingt...



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NICHT JEDE/R BRAUCHT ZUM SURFEN JA EIN BRETT
AUF JEDEN FALL JEDOCH DAS INTERNET...



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Kommentare zu diesem Text


 franky (30.05.25, 08:45)
Hi lieber Henning,
 
Nachher flüchte ich ins Badezimmer,
Vorher lese ich den Text wie immer.
Dein Gedicht ist gut geraten,
nichts Unnötiges verbraten.
 
Grüße von Franky

 harzgebirgler meinte dazu am 31.05.25 um 11:00:
hi lieber franky,

du weißt prioritäten zu setzen
und das weiß ich überaus zu schätzen. :D

beste dankesgrüße von henning
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