Telefonat mit einem Freund

Gedicht zum Thema Ehe

von  Pfeiffer

Ich hoffe, dass ich dich nicht störe!

Wie ich mit großer Freude höre,

Und wovon man im Orte spricht:

Dein Sohn hat sich verehelicht?


Was man da redet, ist gemein:

Die Frau soll abgrundhässlich sein,

Dazu noch fett und schief und krumm,

Und überdies unendlich dumm?


Erst wollt' dein Sohn nicht, doch dann doch?

Die Mitgift war verlockend hoch?

Zwei Millionen Barvermögen?

Da muss man ja nicht überlegen...


Da hat dein Söhnchen aber Schwein!

Unglücklich scheint der nicht zu sein,

Vielmehr nimmt er die Sache hin:

Das Resultat ist doch Win Win!


Dein Sohn, der hat nun endlich Geld,

Kann machen, was ihm gut gefällt,

Und auch die Frau ist ja gut dran:

Sie hat nun endlich einen Mann!



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Kommentare zu diesem Text


 Isensee (31.05.25, 01:33)
Liest sich wie eine Steuererklärung mit Reimfunktion. Emotionslos durchdekliniert, mit Pointe aus der Excelhölle. Der Humor trägt Birkis und lebt in Bad Salzuflen.
Die Pointe trägt Krawatte, das Metrum Schlappen. Was als Gesellschaftssatire durchgehen will, steckt in einer sehr deutschen Sehnsucht nach moralischer Entlastung per Reim. Alles wirkt ein bisschen zu selbstzufrieden für die Bosheit, die es gerne wäre – als hätte jemand versucht, Fontane auf Facebook zu posten, Charmant wie ein Toast ohne Belag. Aber vielleicht liegt genau da der Witz: In der Leere zwischen den Zeilen – wo die Pointe eigentlich wohnt, aber nur manchmal zu Hause ist. Wenn Zynismus ein Praktikum beim Finanzamt hätte, würde er genau so klingen.

 Pfeiffer meinte dazu am 01.06.25 um 11:59:
Substanziell hast du recht, Isensee: Der ganz große Wurf ist das Gedicht nicht, eher biedere Hausmannskost. Da kann man durchaus herumkritteln!
Deine pseudointellektuelle "Rezension" allerdings entpuppt sich beim genaueren Nachlesen ziemlich schnell als abgedroschene Effekthascherei, deren Blödsinnigkeit an manchen Stellen kaum zu überbieten ist (u.a.z.B. die "Pointe aus der Excelhölle". die "Krawatte trägt" und "eigentlich zwischen den Zeilen wohnt"...).
Mein Rat: Widme dich lieber wieder dem eigenen Werk - da gibt's noch viel zu tun!

 Teo antwortete darauf am 01.06.25 um 12:21:
Substanziell hat er recht...
Lass dir doch von diesem Windei dein Gedicht nicht schlecht schreiben!
Aber du hast diesen Künstler ja schon treffend seziert.
Doch...selbst sowas hat eine Fangemeinde. Kaum zu glauben.
Dir schönen Sonntag 
Teo

 Didi.Costaire (31.05.25, 09:59)
Lieber Fritz, die Freundschaft war
ganz erheblich in Gefahr, 
denn man sollte nie die Blagen
eines Elter hinterfragen.

Mancher Vater nimmt das übel,
schmeißt dann mit dem Schmutzekübel.
Gott sei Dank kam noch die Wende
und die Freundschaft hält am Ende.

Schöne Grüße, 
Dirk

 Teo (31.05.25, 10:49)
Ja mein Lieber Fritz,
Dass das Gedicht dem ersten Sohn aus dieser Vernunftehe nicht gefällt, war mir klar.
Ich finde es amüsant.
Gruß aus dem Westen
Teo

 Tula (01.06.25, 00:07)
Lieber Fritz
Ganz ehrlich gibt es auf der Welt nur sehr wenige Damen, die ich fuer zwei Millionen oder gar viel mehr freiwillig ertragen wuerde. Freiheit hat keinen Preis ... :)

LG Tula
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