Ich ohne Ego

Lehrgedicht zum Thema Bewusstsein

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  In höchster Höh hochhöhe ich erhaben

Der simulierten Welt erstorben,

hochhöhe ich in höchster Höh;

reingeistig, seelenunverdorben 

der Nihilisten-Logorrhö

nicht länger dulde zuzuhören.


In hohem Geiste neu geboren,

trink ich, wie angekündigt*, Tee

mit schönsten Göttinnen und Göttern.

Nicht eitel klingen diese Lettern:

mit Herzblut jedes Wort bezahlt.



Anmerkung von Jack:

*3.4.2024:


Bock, zu sein. Zwischen Unmittelbarkeit und Sinn ist das Tal des Funktionalen. Alles, was nicht unmittelbar erfreut, und was kein End- oder Selbstzweck ist, bedarf einer Rechtfertigung durch instrumentelle Vernunft: Wozu arbeiten? Die Frage ist zu zentral, um sie mit weniger denpunkttreffenden zu verdünnen.

Was ist Arbeit? Alles, was nicht unmittelbar Freude bereitet. Arbeit ist nicht mit Gelderwerb gleichzusetzen: Geld kann auch mit etwas verdient werden, was unmittelbar Spaß macht. Aufzustehen, wenn du weiter im Bett bleiben willst, ist Arbeit. Aufzuhören, Schokolade zu essen, wenn du noch mehr willst, ist Arbeit. Auf die Bahn warten ist auch Arbeit.

Die Arbeitsphasen sind Ballaststoffe des Lebens. Sie sind wichtig, damit die Höhepunkte der Lust wieder möglich sind. Unlust zulassen, damit die Lust wellenförmig, und damit wahrhaft geil bleibt.

Die Lust variieren: wer das nicht kann, wird monohedonisch, und damit süchtig. Lustfähig sein, bleiben, oder erst werden: das ist die Kunst des Lebens. Nicht nur trotzdem leben, wenn die Umstände lebensfeindlich sind und es weiter bleiben, sondern trotzdem lustvoll leben. Die Vampire ruhig glauben lassen, dass das, was sie da trinken, dein Blut ist, bis sie selber feststellen, dass sie Scheiße verdünnt mit Pisse trinken.

Lotus werden gegenüber allem Missratenen. Undurchdringliche Oberflächen nach außen, Reinheit im Selbstinnenraum. Keine illegal aliens die Grenzen der Psyche passieren lassen. Die Fassade brüchig werden lassen: sie soll wie eine Ruine wirken. Denn der wahre Grenzzaun ist hinter der Fassade, und die Burg des Herzens hinter dem Zaun. Nichts in die Fassade investieren, stattdessen von den nehmen, was die Eitlen liegen lassen: alte Sofas, Schränke, abgesägte Baumstämme. Nach außen postapokalyptisch wirken, das schreckt die Vampire ab. Innen ist, wo die Musik spielt. Lebe in dir.

Oben auf der Burg ist die Sicht auf die Welt besser, weiter. Reise mit dem Helicopter, überfiege die Straßen, die Menschen, den Müll. Treffe dich auf Tafelbergen und Wolkenkratzerdach-Landeplätzen oben mit Würdigen, lass die Missratenen unten quatschen und quängeln, verurteilen und beschimpfen, verdammen und verstummen.

Leben, wie das Leben liebt. Idiosynkratische Narrative finden, die eigene Noosphäre vom Muhen, Quaken und Blöken der Tiermenschen bereinigen. Mit den Göttern Tee trinken.



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (12.06.25, 18:18)
das nehm' ich ab dir unbeseh'n 
mit bestem wunsch fürs wohlergeh'n. <3

 Jack meinte dazu am 12.06.25 um 19:31:
Mit Ego war ich „nur ein Mensch“,
in Stolz und Ehr verletzbar;
kein Haken mehr an mir verfängt,
Umfeld nun auch ersetzbar.
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