Langeweile
Gedanke zum Thema Glück
von tueichler
Kommentare zu diesem Text
Ich vermute, daß das (ruhige) Meer diese Eigenschaft hat, uns Langeweile anders erleben zu lassen - nicht so sehr die Berge und erst recht nicht die Großstadt. So ist jedenfalls meine Erfahrung, und dann wäre es kein Zufall, daß auch Du das Meer erwähnst.
Da passiert einfach nichts außer einer gleichförmigen Bewegung.
Da passiert einfach nichts außer einer gleichförmigen Bewegung.
Die Griechen, überall vom Meer umgeben, hatten übrigens ein schönes Wort dafür: γαλήνη.
Es bedeutet zunächst die Meeresstille, dann aber auch einen entsprechenden Zustand der Psyche, in dem alle Leidenschaften zur Ruhe kommen.
Es bedeutet zunächst die Meeresstille, dann aber auch einen entsprechenden Zustand der Psyche, in dem alle Leidenschaften zur Ruhe kommen.
Ein wunderbares griechisches Wort und ein feinsinniger Kommentar!

Langeweile wird am Strand sitzend und auf das Meer sehend zur Sehnsucht. Das ist schön.
Mich hat - nicht am Strand sitzend, sondern auf dem Meer - sogar die Sehnsucht verlassen. Wie im Schlaf, aber bei klarem Bewußtsein.
Ja, das kenne ich auch. Auf einem Boot habe auch ich keine Sehnsucht.
Als Kind (und als junger Mensch) glaubt man ja ständig und dringend etwas tun zu müssen, Action zu erleben.
Diese treibende Kraft minimiert sich (bei gutem Verlauf!) mit zunehmenden Alter.
Wer jetzt noch gschaftlhuberisch durch die Gegend hetzt,
hat gar nichts verstanden. - Selbst das Meer wird ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.
Gut, dass es bei dir anders ist.
Diese treibende Kraft minimiert sich (bei gutem Verlauf!) mit zunehmenden Alter.
Wer jetzt noch gschaftlhuberisch durch die Gegend hetzt,
hat gar nichts verstanden. - Selbst das Meer wird ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.
Gut, dass es bei dir anders ist.

Langeweile ist ein negatives Wort, insofern weiß ich nicht, ob es hier paßt. ich denke, Teichler, was du meinst, ist Muße.
In der heutigen Zeit ist Muße selten, denn nur wer ständig zu tun hat, Irgendwo ist, eingeladen oder selber einlädt, der ist beliebt. Und alle wollen beliebt sein.
Kaum einer traut sich noch, Zeit allein zu genießen.
Ich habe nie Langeweile. Muße hingegen schon. Die Zeit nehm ich mir.
lG voon M.
In der heutigen Zeit ist Muße selten, denn nur wer ständig zu tun hat, Irgendwo ist, eingeladen oder selber einlädt, der ist beliebt. Und alle wollen beliebt sein.
Kaum einer traut sich noch, Zeit allein zu genießen.
Ich habe nie Langeweile. Muße hingegen schon. Die Zeit nehm ich mir.

lG voon M.
Nenne, ich hab schon bewusst "Langeweile" verwendet. Früher hatte ich Langeweile, weil ich nichts mit mir anzufangen wusste, heute sehne ich mich danach, genau diese "Langeweile" wieder zu haben.
Als Kind boten mir Sonntagnachmittage garantierte Langeweile. Ich durfte weder draußen spielen, noch Besuche machen oder empfangen. Die Großen saßen bei Kaffee und Kuchen im Wohnzimmer und blockieren den Fernseher, in dem sowieso nur Reitsport oder Skispringen, statt meiner geliebten werktäglichen Zeichentrickserien gelaufen wäre. Was tat ich damals? Wahrscheinlich lesen, malen oder vor mich hin träumen, denn schön stille sollte ich natürlich auch sein ...
Vielleicht empfinde ich deswegen heute "Langeweile" als leidlich angenehm, da ich viel Übung besitze. Ich kann gut warten, aus Zugfenstern gucken und auf Wiesen liegend in den Himmel starren ...
Vielleicht empfinde ich deswegen heute "Langeweile" als leidlich angenehm, da ich viel Übung besitze. Ich kann gut warten, aus Zugfenstern gucken und auf Wiesen liegend in den Himmel starren ...
Ich finde sie. Auf manchen Familienfeiern. Ohne ins Detaill gehen zu wollen. Oder redest du nur von der absolut inhaltslosen Langeweile?
Also ich spreche ausdrücklich nicht von Ereignissen, die wir langweilig finden, weil es da einen vermeintlichen Mangel an Abwechslung gibt. Das ist was anderes. Mur gehts um den Zustand, nichts mit sich anzufangen zu wissen, den ich als Kind kannte und jetzt vermisse.