Der reiche Jüngling und die heilige Melania

Beschreibung zum Thema Glück

von  Bluebird


Melania, um 383 in Rom geboren,  war Enkelin der älteren Melania. Ihre Familie war begütert; der Vater war Senator und besaß mitten in Rom einen Palast.
(Wikipedia und "Heiligenlexikon")
Melania war in eine stürmische Zeit der "Völkerwanderung" hineingeboren worden. Das politische Machtzentrum des Römischen Reiches hatte sich inzwischen nach Byzanz verlagert. Der weströmische Teil mit der Hauptstadt Rom befand sich im freien Fall.
    Der Verweis auf ihre Großmutter, der älteren Melania, ist insofern bedeutsam, als es sich hier um eine frühe Heilige des Christentums handelt. Ihr Einfluss auf die jüngere Melania dürfte nicht unerheblich gewesen sein.
    Aber in ihrer Kindheit und Jugend scheint es doch wohl eher so gewesen zu sein, dass sie im unvorstellbaren Luxus gelebt hat. Ein römischer Senator gehörte zu den „oberen Zehntausend“, die - trotz einer überwiegend in Armut lebenden Gesamtbevölkerung - in ihrem unanständigen Reichtum schwelgten. Damals wie heute hielten sich solche Menschen für die „Elite“, in Verkennung ihres wahren Zustandes.

Man kann es einem Kind und Teenager nicht verdenken, dass er/sie darüber nicht weiter nachdenkt und die Vorzüge eines solchen Luxuslebens genießt. Aber als Erwachsene(r) kann man die Sache dann vielleicht mal überdenken und zu einer anderen Einstellung und  Lebensführung finden.
    Als Melania  im Alter von 22 Jahren eine zweite Totgeburt erlitt, die ihr fast das Leben kostete, war so ein Wendepunkt in ihrem Leben erreicht. Sie trat aus den Fußstapfen ihres Vaters heraus, hinein in die Fußstapfen ihrer „heiligen“ Großmutter:

Als sie bei der Geburt ihres zweiten Kindes nur knapp überlebte, entschied sich das Ehepaar zur Enthaltsamkeit. ...
Mehr und mehr zog Melania ihren Mann in ihre Glaubenswelt hinein. Allen irdischen Wohlstand ließ sie hinter sich und widmete sich den Ungerechtigkeiten der Welt: Sie verkaufte mit der Zeit ihr Hab und Gut und kaufte damit 8000 Sklaven frei und verschenkte den Erlös an Arme, Kirchen und Klöster. … (Wikipedia)
Was genau Melania zur Aufgabe ihres Besitzes veranlasst hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Auffallend ist allerdings, dass da eine Parallele zum Leben ihrer Großmutter besteht:
als sie 22 Jahre alt war, und auch zwei ihrer drei Kinder tot waren, gab sie ihren Sohn Publicola in Pflege, verschenkte einiges aus ihrem Besitz und pilgerte 372 nach Ägypten.“ (Ökumenisches Heiligenlexikon)
So mag das Vorbild der Großmutter Melanias Handeln stark beeinflusst haben, aber letztlich war es ein persönlicher Akt des Glaubens.
    Ich vermute stark, dass die von Jesus überlieferten Warnungen vor dem Reichtum: " Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt ... Sammelt euch keine Schätze auf Erden"  letztendlich der entscheidende Grund für ihren Verzicht gewesen sind. Wahrscheinlich war ihr die Aussicht auf ein ewiges Leben wichtiger als ein angenehmes Leben als reiche Frau ohne "Himmelsaussicht".
    Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Einsiedlerin auf dem Jerusalemer Ölberg. Bei ihrem Tode soll sie nur noch 50 Goldstücke besessen haben, die sie dem Ortsbischof vermachte.

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (02.01.14)
Heiligenlegenden sind immer auf der Kippe zwischen triefender Frömmigkeit und funktionaler Beschreibung äußerer bzw. innerer Ereignisse, die sich gewöhnlich eh Worten entziehen. Darin ähneln sie der Bibel, aber haben den entschiedenen Nachteil, eben normalerweise nicht von literarischen Genies wie Paulus, Matthäus, Johannes oder Historikern des AT (mit mehreren Endredakteuren danach) verfasst worden zu sein, sondern von ambitionierten lit. "Laien". Dass der Autor zu solchen gezählt werden soll, bezweifle ich.

Diese Darstellung halte ich für wenig gelungen, weil das Bibelzitat davor reiner Mutmaßung entspringt, damit triefend fromm wirkt, und (bei mir) den Eindruck von Aufgesetztheit bewirkt.

Der 2. Teil ist an sich ok, aber bringt die Frau und ihr Leben noch lange nicht angemessen auf den Punkt. Ev. könntest du dir lexikalische Artikel über Heilige zum Vorbild nehmen. Diese Darstellung ist in Teil 2 zu skizzenhaft, Teil 1 misslungen, weil reine Hypothese, dass es auf sie passen könnte.
(Kommentar korrigiert am 02.01.2014)
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