Morgens,

Text

von  Saudade

... wenn die Menschen auf Straßen noch Schatten sind, die Sonne am Aufgehen bemüht ist, sich noch etwas schwer tut, der Mond behilflich ist, um dann kurz mit ihr gemeinsam nebeneinander ein kurzes Plauderchen abzuhalten, sich alsbald höflich verabschiedet, um selbst unterzugehen, streifen die Katzen umher, zwischen Mülltonnen, die vor den Häusern hinausgestellt wurden, um abgeholt zu werden, dort tümmeln sich die Mäuse, laben sich an Krümmeln, was den Schnurrbarthaarigen ein leichtes Spiel macht. In der Stille erwachen die Amseln und regen sich in Büschen, rascheln durch das Geäst, zwitschern fröhliche Lieder, veranstalten einen Contest, wer wohl am höchsten sänge, das interessiert auch den Hahn, der seine Glieder streckt, sich plustert und laut kräht, während in den Ställen die Unruhe beginnt. Schwänze tänzeln unruhig hin und her, Kühe muhen, Hufe scharren, Pferde schnauben, Türen gehen auf, das Tagwerk beginnt. Ein Hund im Eck, wieder müde vor dem leergefressenen Futternapf. Fliegen surren um sein Ohr, er schüttelt sich kurz, dreht sich ein paar Mal um die eigene Achse, niest kurz, dann lässt er sich wieder nieder, rollt sich ein und schläft. 

Ein Traktor wird angelassen und weggefahren. 

Im Gemeindeamt, weiter vorne, gehen die Lichter an, das Reinigungspersonal leert die Mülleimer, still. Der Portier hat Schichtwechsel, müde verlässt er das Haus, der Kollege dreht das Radio leise auf, es ertönen Evergreens. 

Die Müllabfuhr kommt und leert die vollen Tonnen, das schreckt die Mäuse sowie die Katzen, alles flitzt in verschiedene Richtungen davon. Eine, die gehört in einen Garten, sitzt auf dem Gartentorpfosten, majestätisch mit weißem Fell und blauen Augen, glänzt wie die Königin in der Sonne und sieht dem Treiben zu. 


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