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Erlebnisgedicht zum Thema Absurdes

von  Teo

Nach all diesem endlosen Streiten

War ich es, der Flüche ausstieß

Um sie dann devot zu begleiten

Ins Küchen - und Wohnparadies

 

Es stand dann nach zwölfeinhalb Wochen

Ein Monstrum von Küche im Haus 

„Ach könnte doch nur jemand kochen!“

Ich sprach diesen Satz drohend aus

 

Die Stimmung war frostig zu nennen

Ich kaufte die Küche zum Schein

Die Gattin ließ Wasser anbrennen

Sie legte nur Wert aufs Design

 

Dann flogen die Worte wie Pfeile

Es wurden Bestecke begehrt

Sie wurden dann schärfer, die Teile

Dann lag sie fast rücklings vorm Herd

 

Ich fragte mich scheu und fast artig

Und jetzt noch was kochen, so spät?

Die Gattin war tot, doch recht drahtig

Ich dachte, dass da noch was geht

 

Wie zügig gelang das Tranchieren

Die Küche, sie bot allerlei

Selbst Extremitäten pürieren

Das Werkzeug dafür war dabei

 

Ihr Rumpf lag auf schiebbaren Platten

Im Heizraum vom Zanker 02

Die Herde, die alles gestatten

Auch Frauen bis zwei Meter drei

 

Ein Festmahl war mir da gelungen

Wie knusprig die tiefbraune Haut

Hab‘ zwar mit dem Rückgrat gerungen

Doch war mit der Säge vertraut

 

Und solltet ihr euch mal verlieben

Seid achtsam und stets auf der Hut!

Die Hochzeit mit Feisten verschieben

Nur Drahtige, die schmecken gut!

 

 

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 lugarex (04.08.25, 11:16)
schmeckt köstlich ;)

 Pfeiffer (04.08.25, 15:18)
Ich war sicher, wie die meisten:
Schmackhaft seien nur die Feisten!?
Die Dürren sind doch Haut und Knochen;
Lohnt sich's da, sie noch zu kochen!?
Bevor ich dir da voll vertraue,
Frag' ich doch lieber mal Tim Raue...

Nichts für ungut, lieber Volker!
Gruß von Fritz

 AchterZwerg (04.08.25, 16:25)
So kann's gehen, Teo. Ich bin jedenfalls voll auf deiner Seite!  :)
Erst dem armen Tagelöhner die teure Küche abschwatzen und dann nichts kochen wollen oder können.

In diesem Fall hätte auch ein zweiflammiger Campingkocher genügt!
Für dich hätte man stattdessen das Arbeitszimmer komplett mit goldbehängten Zwergen tapezieren können. - Schließlich gönnst du dir ja sonst nix, nä?

 Saira (04.08.25, 16:27)
Moin Teo,
 
die Küche neu, die Gattin alt,
das Fleisch am Knochen ist schon kalt.
Mit Fettrand wird es knusprig fein,
die Knochen koch’ für Brühe ein.
Gefrier’ den Rest, für später mal,
das ist klug, sogar genial.

 
Guten Appetit wünscht dir
Sigi
 
P.S.: Bin auf dem Weg nach Herne, deine Gattin retten!!!  :woot:
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