Eine Teenager-Geschichte
Text
von Saudade
Kommentare zu diesem Text
Ich hatte auch eine Clique in den 90ern...es tut mir leid das diese Zeit für dich zum Teil negativ konnektiert ist. Mag sein das ich die 90er verklaere, aber ja es war ne geile Zeit. Gern gelesen und bei dem Prof hätte ich ähnlich reagiert
Nicht die Ganze, nur der Teil. Die 90' waren toll. Aber, ich mag nicht das ganze Jahrzehnt verklären.
Das Beste an den 90ern war, dass das Internet damals noch keine größere Rolle spielte.
Und in den Anfängen auch das Handy. Unser Whats App war miteinander von Aug zu Aug reden.
Ja, stimmt. Selbst als die ersten Handys kamen, waren Menschen immer noch interessanter. Man hing miteinander rum. Ich erinnere mich an meinen ersten elternlosen Urlaube in den 90ern, quatschen und Stadt, Land, Fluß mit selbsterfundenen Kategorien spielen. Aber jugendkulturmäßig ging es spätestens ab Mitte der 90er rasant abwärts in die Umarmung der Sinnlosigkeit mit dumpfen Techno und Extacy induzierter Scheinliebe. Die Schönheits-Ops setzten zu Lasten von Charisma ein usw.
Deshalb meinte ich, es wird viel zu viel verklärt. Ich tat das auch ewig. Jetzt habe ich einen anderen Blick darauf. Und wir spielten Jolly und Würfelpoker. Das war lustig.
Hi liebe Cori,
Spielte 77 im Winter in Zermatt in einen Nachtclub, da gab es ein eingespieltes Frauen Duo, die sammelten an der Bar Sexkunden ein, die durften dann in ihrem Appartement im Hotel um 100 Franken ihre Sexgelüste befriedigen. Das gab ein Einkommen von 7 800 Franken pro Nacht.
Das ist die Gegenseite der Medaille.
Grüße von Franky
Spielte 77 im Winter in Zermatt in einen Nachtclub, da gab es ein eingespieltes Frauen Duo, die sammelten an der Bar Sexkunden ein, die durften dann in ihrem Appartement im Hotel um 100 Franken ihre Sexgelüste befriedigen. Das gab ein Einkommen von 7 800 Franken pro Nacht.
Das ist die Gegenseite der Medaille.
Grüße von Franky
Kommentar geändert am 24.09.2025 um 10:28 Uhr
Über Sex dachte keiner nach, man tat es, dies permanent. Das klingt "cool", war es nicht.
Das Malheur war nur, dass sich die Eine Dame in meinen Schlagzeuger unsterblich verliebt hat. Tränenreiches Nachspiel.....
Mit Verlaub, das ist nicht die andere Seite der Medaille, franky. Die Ware bleibt die Ware und der Verbraucher bleibt der Verbraucher, der Unterschied ist, dass die Ware einen Geldwert für sich veranschlagt.
Unsere Lesegewohnheiten machen es uns schon schwer zwischen moralisierend und emphatisch zu unterscheiden, ich befürchte ähnliche Mängel in den Rollenverhalten wie man eigentlich überall beobachten kann.
Vielleicht führen auch eher die (jahrezehntenlangen) Lebegewohnheiten dazu, die bloße Darstellung von Realität als moralisierend abzutun. Aber wie soll man da jemals in der Realität ankommen, wenn jeglicher Tatsachenbericht unter Verdacht der Moralisierung gestellt wird, die letztere, behauptete als eigentliches (moralisches!) Vergehen geahndet wird. Saudades Geschichte ist ja kein Einzelfall, sondern ist so ähnlich üblicherweise geschehen, andere Personen, selbes Szenario und meistens kam es nicht zu Verhandlungen, sondern man achselzuckte es gleich weg, das Opfer zu betrunken, die Scham zu groß, die Gewöhnung an diese Verhältnisse zu dominant.
@Dance: Schlussfolgerung: Weiter alles totschweigen? Von "DuDuDu" weit weg gemeint. Das es überall A. gibt, das wissen wir sowieso, auch, dass dagegen kein Kraut gewachsen ist.
Und... dass wir noch ganz weit weg sind von der richtigen Behandlung einer Frau, das sowieso.
C. hätte niemals angegriffen werden dürfen, niemals, wenn bemerkt wurde, dass sie betrunken war. Das wird sich wohl auch nie ändern. Also, wo soll da der erhobene Zeigefinger hinzeigen, er wird sowieso ignoriert.
Ich behaupte auch, dass 50% der Männer den Zustand ausnützen, ausgenützt haben und es zukünftig auch noch tun werden.
Und... dass wir noch ganz weit weg sind von der richtigen Behandlung einer Frau, das sowieso.
C. hätte niemals angegriffen werden dürfen, niemals, wenn bemerkt wurde, dass sie betrunken war. Das wird sich wohl auch nie ändern. Also, wo soll da der erhobene Zeigefinger hinzeigen, er wird sowieso ignoriert.
Ich behaupte auch, dass 50% der Männer den Zustand ausnützen, ausgenützt haben und es zukünftig auch noch tun werden.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 17:27 Uhr
@ Saudade
Jemand der sich mit dem Verständigungsproblem beschäftigt, würde ich nicht die Absicht unterstellen wollen, es weiter zu übersehen oder gar totzuschweigen. Bei dem Ansatz der „Lebegewohheiten“ die sich weitergedacht auf einem Lügengebäude eingenistet haben, wie es dubdidu andeutet, und bei der ungeheuren Menge( wie öfters von Dir erwähnt) von Vorfällen, blieb mir gar keine andere Option, als das zu erwähnen.
Zur Ergänzung deines Kommentars muss ich leider Beobachtungen hinzufügen, die sich in den letzten Jahren um diese Thematik versammelt haben, es wird wieder schlimmer.
Jemand der sich mit dem Verständigungsproblem beschäftigt, würde ich nicht die Absicht unterstellen wollen, es weiter zu übersehen oder gar totzuschweigen. Bei dem Ansatz der „Lebegewohheiten“ die sich weitergedacht auf einem Lügengebäude eingenistet haben, wie es dubdidu andeutet, und bei der ungeheuren Menge( wie öfters von Dir erwähnt) von Vorfällen, blieb mir gar keine andere Option, als das zu erwähnen.
Zur Ergänzung deines Kommentars muss ich leider Beobachtungen hinzufügen, die sich in den letzten Jahren um diese Thematik versammelt haben, es wird wieder schlimmer.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 17:50 Uhr
Es gibt ja mittlerweile in einigen europäischen Ländern die Ja-ist-Ja-Regel, das ist schon ein Fortschritt. Es hat was gebracht, dass solche Vorfälle thematisiert wurden. Ich finde diesen Text überhaupt nicht moralisierend, sondern realistisch, ungewöhnlich ist höchstens die mutige Reaktion der Ich-Erzählerin, den üblich war Schweigen oder gar E.'s Reaktion.
Ich muss dazu sagen, dass ich selten in meinem Leben "mutig" war, was mich ärgert. Auch hier sah ich keinen Mut, sondern es war einfach eine reine Bauchentscheidung.
Dieses "Das ist Unrecht" ist auch Erziehungssache. Dadurch, dass meine Mutter ebenfalls eine C. war, entstand in mir der Widerstand und das Grauen, dass Frauen keine C. sein sollten und auch nicht zu einer gemacht werden dürfen. Und das VON NIEMANDEN.
Oft sah ich meine Mutter an und die Verachtung stieg, wenn sie betrunken war:"Du bist so armselig." Ich wollte nicht, dass C. armselig war.
Dieses "Das ist Unrecht" ist auch Erziehungssache. Dadurch, dass meine Mutter ebenfalls eine C. war, entstand in mir der Widerstand und das Grauen, dass Frauen keine C. sein sollten und auch nicht zu einer gemacht werden dürfen. Und das VON NIEMANDEN.
Oft sah ich meine Mutter an und die Verachtung stieg, wenn sie betrunken war:"Du bist so armselig." Ich wollte nicht, dass C. armselig war.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:03 Uhr
Erschütternd hier:
https://www.wien.gv.at/frauen/gewalt-an-frauen-zahlen
Nur in Wien.
https://www.wien.gv.at/frauen/gewalt-an-frauen-zahlen
Nur in Wien.
Ich habe, übrigens, Sexualstrafrecht als Freifach dieses Semester belegt. Ich stelle mich dem Grauen.
Ich finde es schon mutig. Mut ist doch meistens ein Verhalten aus dem Bauch heraus, kein vorher abgewägtes Handeln oder eine Selbstüberwindung, sondern man sieht in dem Moment, einfach keine andere Handlungsmöglichkeit und daraus bezieht man eine ungeahnte Kraft, über die man keine Kontrolle hat.
So wie du es beschreibst, wird sehr deutlich, dass alles andere nicht aushaltbar für dich gewesen wäre und du aus einem extremen, authentischen Entsetzen Handlungskraft geschöpft hast.
Es steckt kein Funke Selbstgefälligkeit drin, als hättest du dich selbst für mutig gehalten, so wenig wie Zeigefinger. Ich sehe bei Lesen ein Mädchen vor mir mit entgleisten Gesichtszügen, einem Körper, der sich schüttelt usw. und dann konstruktiv handelt.
So wie du es beschreibst, wird sehr deutlich, dass alles andere nicht aushaltbar für dich gewesen wäre und du aus einem extremen, authentischen Entsetzen Handlungskraft geschöpft hast.
Es steckt kein Funke Selbstgefälligkeit drin, als hättest du dich selbst für mutig gehalten, so wenig wie Zeigefinger. Ich sehe bei Lesen ein Mädchen vor mir mit entgleisten Gesichtszügen, einem Körper, der sich schüttelt usw. und dann konstruktiv handelt.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:30 Uhr
Nein... ich wusste auch gar nicht, welche Lawine das auslöst - Prozess und Anwälte, schrecklich. Ich war 16 Jahre alt und - wahrlich - hatte von nichts eine Ahnung. Von klein auf - die Polizei als Retter in der Not im Kopf gehabt.
Ich war wütend über das Verhalten und hatte Angst - schlussendlich bin ich auch ein Mädchen gewesen.
Ich war wütend über das Verhalten und hatte Angst - schlussendlich bin ich auch ein Mädchen gewesen.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:31 Uhr
Ich dachte, du hättest schon deine Abschlussarbeit geschrieben?
:) Im Wirtschaftsrecht vorgezogen. Brauch noch zwei Prüfungen und die Masterprüfung. Das Diplomstudium hab ich noch - da flog ich im Strafrecht und Öffentlichen durch. Daumen halten, im Jänner ist dann alles ADÉ!
(Ich studiere Wirtschaftsrecht an der WU Wien und Diplom Rechtswissenschaften an der JKU in Linz)
(Ich studiere Wirtschaftsrecht an der WU Wien und Diplom Rechtswissenschaften an der JKU in Linz)
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:33 Uhr
Daumendrück
Danke, wird eh zach, weil Straf und ÖR sind nicht meine Freunde.
Ich war wütend über das Verhalten und hatte Angst - schlussendlich bin ich auch ein Mädchen gewesen.
Ach so. Viel Erfolg. Über die Auseinandersetzung mit dem Grauen kannst du ja dann noch schreiben.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:41 Uhr
E. war eine Göre, deren Eltern schweinereich waren und sind, die kam noch nie mit Grauen in Berührung, das sie selbst betraf. So konnte E. nur werten oder abwerten. Für sie war C. niedrig, weil sie sich erhöhte. Denn schließlich hatte sie ganz andere Motive, mit mehreren ins Bett zu gehen, sie war auf der Suche nach der "großen Liebe", C. hingegen eine "echte Schlampe". Dass auf E.s Konto schon eine ganze Footballmannschaft lag, wie so schön formuliert wird, ist ganz etwas Anderes.
Antwort geändert am 24.09.2025 um 18:52 Uhr