KÖNIGLICHE REIME HEUT ERNEUT WORÜBER SICH AUCH 'KÖNIG FUSSBALL' FREUT...

Gedicht

von  harzgebirgler


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den👑königfußball stößt vom thron
so schnell kein andrer ball
versucht hat's vielleicht mancher schon
doch bracht' ihn nie zu fall

zumindest in europa nicht
und nicht in afrika
auf kurze oder lange sicht -
nur in den usa...


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König Heinrichs Gang nach Canossa

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Der König saß auf seinem Thron,
die Stirn, sie lag in Falten:
“Wie soll ich's, Räte, sagt es mir,
bloß mit Papst Gregor halten?!

Er weigert mir das Herrscherrecht,
Bischöfe zu belehnen,
will gar die Macht vom Heil'gen Stuhl
auf Reich und Krone dehnen!“

“Herr Heinrich“, sprach ein alter Rat
zu Worms, wo sie berieten,
“Dein ist das Land, Dein ist das Recht -
Du musst ihm Einhalt bieten!

Die Kirchenfürsten steh'n zu Dir
und halten Dir die Treu,
wenn Du ihn absetzt hier und heut'
ganz ohne bedenkliche Scheu!“

In Rom ward Gregor bleich vor Zorn:
“Heinrich will mich bezwingen?!
Das soll ihm kraft des Kirchenbanns
nun keineswegs gelingen!

Erst wenn er um Vergebung fleht
und vor mir beugt die Knie,
soll dieser Bann gebrochen sein
anderenfalles nie!“

Das traf den König bis ins Mark,
der jetzt als Ketzer galt:
Die Feinde nahmen überhand,
kein Freund, der ihn nicht schalt!

“Ich muß“, entschied der stolze Mann,
“das Bußhemd überziehen,
muss mich vor Gregor demutsvoll
und bittend niederknien!“

So tat Herr Heinrich seinen Gang,
der fiel ihm wirklich schwer,
die Schmach aber des Kirchenbanns,
sie drückte ihn noch mehr:

Canossa war des Büßers Ziel,
eine Burg, bei Parma gelegen -
dorthin ging er zur Winterzeit
entschlossen auf frostigen Wegen.

Drei Tage ließ Gregor ihn warten
am schneeverwehten Tor,
denn dieser barfüß'ge Büßer
kam ihm ziemlich scheinheilig vor.

Doch Heinrich blieb fest und beharrte;
fromm blickt' er die Burgmauer an -
da konnte der Papst dann nicht anders
und löste den leidigen Bann.

Herr Heinrich, in Goslar geboren,
fand trotzdem keine Ruh':
Gegner, Gemahlin und Söhne,
die setzten ihm unentwegt zu.

Bald Kaiser sogar, floh er später
vor seinem ältesten Sohn
und starb auf der Flucht in Lüttich -
Prinz Heinrich, der erbte den Thron...



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Z

komplett ward ihm einst das gebiss gezogen
wobei zudem sein unterkiefer brach
der „arzt“ riss währenddes noch ungelogen
den gaumen großteils raus – ein ungemach

was fraglos schwer den
sonnenkönig plagte
hat aber drob verloren wohl kein wort
weil weinerlichkeit ihm seit je misshagte
doch steckten fest oft nahrungsreste dort

die schied er nach und nach aus durch die nase
dann faulend schon und stinkend wie die pest
auch abführmittel sorgten stets für gase

und majestät hat sich nicht eingenässt
beim häuf'gen gang zum stuhl nein eingeschissen,
bandwurmgeplagt gar, wie wir heute wissen... 

https://www.deutschlandfunk.de/medizingeschichte-ich-stinke-also-bin-ich.709.de.html?dram:article_id=273392



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DER KÖNIG DER KUCHEN
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dominosteine locken und oblaten
zum lebkuchen gesellt sich marzipan
was das bedeutet ist leicht zu errraten:
die weihnachtszeit bricht sich in läden bahn

das machen schokoladenweihnachtsmänner
und auch adventskalender jedem klar
so osterhasen wär’n jetzt nicht der renner
die machen’s rennen erst im frühen jahr

nebst christstollen ist
baumkuchen zu finden
der’s zunftwappen der konditoren ziert
weil er - ich will euch da kein’ bär’n aufbinden -

seit langem ihr’n beruf symbolisiert:
der baumkuchen gilt als der kuchen könig
denn herzustellen ihn fordert nicht wenig...

https://de.wikipedia.org/wiki/Baumkuchen



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drei könige die heilig sind
die folgten einem stern
hin auf dem weg zum jesuskind
das sähen sie sehr gern

sollt’ ja der neue könig sein
der juden wie es hieß
weshalb sich keiner von den drei’n
vom weg auch abbring’ ließ

sie führten mit geschenke schön
myrrhe weihrauch und gold
mochten mit leerer hand nicht steh’n
vorm jesuskind so hold

der stern der überm stall dann stand
von bethlehem und schien
dort wo die krippe sich befand
war’n froh die drei am knien

vorm heiland aller welt zugleich
dem jesuskind ganz klein
sohn gottes der im himmelreich
aus lieb’ ein mensch wollt’ sein...



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DER KÖNIG DER WAFFEN


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er kaufte mal von nobel die patente
für dynamit und mehrte so sein geld
nachdem er sich vom waffenhandel trennte
weil "leider" wen’ger krieg war in der welt

der reichsten männer weltweit damals einer
galt er zudem als sehr geheimnisvoll
sir basil zaharoff kannte fast keiner
was oft bei krösussen der fall sein soll

hat einst monacos spielbank übernommen
gab unsummen für gute zwecke aus
ist auch mit öltankern zu geld gekommen

bewohnte spät ein schlossartiges haus:
"château de balincourt" in ile-de-france,
bewahrt bis heute herrschaftlichen glanz...

https://de.wikipedia.org/wiki/Basil_Zaharoff



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ein könig warf einst einen becher ins meer
befehlend ”nun los spring mal wer hinterher
hier von dieser klippe und bring mir zurück
aus purestem golde das kostbare stück
er kann’s auch behalten als lohn für den mut
es wär' aber gut wenn wer jetzt springen tut!”
 
am fuße der klippe die brandung sie tobt
da soll einer rein damit könig ihn lobt
in brüllende see die nie freigibt ihr’n fang
ist könig denn ob solcher launen nicht bang
den abscheu der leute zu wecken und hass
der ihn selbst befördert ins strudelnde nass
 
oh ritter und knappen die denken der spinnt
wenn man nur durch selbstmord des herrn gunst gewinnt
dann taugt der im grunde zum herrschen wohl kaum
am besten man knüpft ihn gleich auf dort am baum
das sagt laut zwar keiner doch sind sie sich eins:
mit leben zu spiel’n hat macht recht sicher keins!
 

nein keiner der ritter und knappen der springt -
doch einer ein jüngling der macht’s dem gelingt
die bergung des bechers aus tosendem schlund
berichtet von allerlei monstern am grund
der könig will mehr davon wissen und schmeißt
- indem er dem glückskind als ehfrau verheißt


die bildschöne tochter - den becher erneut
hinab in die brandung und jungmann der scheut
den sprung nicht begierig des lohnes er springt
nochmals in den strudel der ihn nun verschlingt
so lässt er sein leben für ganz kurzen traum:
weit traumhafter wär's könig hinge am baum...


[Frei nach Schillers Ballade 'Der Taucher']


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Der König der Reklame: Ernst Litfaß

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ein drucker hat sich einst gedacht:
wenn man an säulen werbung macht
geschickt platziert im stadtgebiet
[wo jedermann sie sicher sieht
und liest was anliegt in der stadt
die allerhand zu bieten hat
an kunst kultur sowie beschlüssen
der obrigkeit - die menschen müssen
bescheid in diesen dingen wissen -
und auch reklame klebt da dran
die zeigt was man so kaufen kann
ja soll damit der rubel rollt
wir bieten alles was ihr wollt]
ist das mit sicherheit nicht dumm
dann fliegt nichts in der gegend rum
an losen zetteln wie bisher
und auch die häuserwand bleibt leer
von viel plakaten wild verklebt...
ja doch erfindergeist der lebt:
ERNST LITFASS hieß der kluge mann
und seine säulen ja die kann
man heute noch in deutschland sehn
obwohl sie lang wohl nicht mehr stehn
ihr siegeszug war einst grandios
zu zeiten, völlig bildschirmlos
und völlig frei vom internet
die mancher oft gern wieder hätt...


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