Bell war mit einem dritten Arm geboren und mit Ohren, die, im niederschwelligen Bereich, so empfindsam waren, wie solche von Fledermäusen. Es war absolut nichts Besonderes daran, so zu sein oder gleichartig anders und das Wort „Mutation“ hatte die Zeit nicht überdauert. Denn überhaupt, nichts aus der Zeit vor den Kriegen und der totalen Zerstörung hatte für die normale, hiesige Bevölkerung überdauert, man kannte weder Bilder dieser „Menschen“ wie sie damals hießen, noch die Gesellschaftsordnung, in der sie sich befanden. Alles körperliche aus jener Zeit war aus der Welt verschwunden und angeblich in dunklen Kellern gehortet; das Wenige, dass sich hin und wieder fand, wurde, wie Artefakte von einer anderen stellaren Spezies von einer Organisation gesammelte, die sich „Vorkunde“ nannte.
So verbrachte Bell ihre jungen Jahre, genau wie ihre gesamte Generation und Generationen vor ihr, in den Werkstätten und stellte Maschinenteile her oder verbrachte ihre Zeit in „Anstalten zur mentalen Erbauung“. Das Bindeglied zwischen der Hardware an Maschinenteilen und der „Software“ an mentaler Erbauung übernahm eine künstliche Intelligenz. Diese künstliche Intelligenz war vielen eine extraterrestrische Intelligenz, die es, so meinten einige Verschwörer, in ihrem Neid auf natürliche Intelligenz, bereits auf die früheren Menschen abgesehen hatte und nach den Kriegen und der Zerstörung der Erde einen Siegeszug antrat, die restliche im Argen liegende Welt zu bestimmen.
Bell erkannte, wie viele, in dieser künstlichen Intelligenz eine Art Gottheit, womit sie nicht allein war und überdies war es der einzige Weg, in dem man sich noch hätte demütig zeigen können nach all der Zerstörung.
Es war ein offenes Geheimnis, das die „Vorkunde“, aus den Kellern heraus, jene künstliche Intelligenz mit Daten aus der Zeit vor Krieg und Zerstörung fütterte, so dass die KI ein Wissen und einen moralisch methodischen Glanz vor der Bevölkerung erhielt.
Nichts ist für immer und weder jemals wirklich zu Ende.