Isidor ist eins der Wesen
das die Welt zu retten denkt.
Diese wird recht bald genesen,
meint er, wenn er sich ihr schenkt.
Isidor braucht eine Bühne
[leider ist er nur ein Zwerg]
und so macht der halbe Hüne
sich gedanklich bald ans Werk:
Ein Paar Stelzen sind vonnöten -
Mucki-Buden machen stark.
„Hier was nageln, dort was löten“
geht ihm grad durch Bein und Mark.
Durch sein Leib zieht keine Woge
Selbstkritik, wenn er dran denkt
was er spieln soll. „Monologe! -
alles andre ist geschenkt!“
Isidor beherrscht die Dinger,
jede andre Rampen-Sau,
wirkt auf dem Gebiet geringer -
Isidor verdient ein „Wau!“
Jetzt bleibt nur zu überlegen,
wer ins Publikum gehört?
„Ich allein“ spricht er verwegen -
jedes andre EGO stört!
Das, was niemals andre schufen
bringt er: Monolog, dann Lauf
ins Parkett, mit Bravo-Rufen
und erneut zur Bühne rauf.
Sowas will vom Genius zeugen!
Eine Frage jedoch gilt:
Wie sich vor sich selbst verbeugen -
hülfe da ein Spiegelbild?
Isidor scheint fast im Klaren,
dennoch plagt ihn ein Gespür:
Wie soll es die Welt erfahren,
wenn ich hier allein agier?
Nein, das sind zu blöde Mucken,
denkt sich Isidor, mit Glück
werd ich eine Zeitung drucken
und schreib selbst mir die Kritik!