Charta

Gedicht

von  Tula

Prolog
..... als die alten Götter nach dem sechsten
..... Jahr die Welt in ihrem Eifer einigermaßen
..... zerstört hatten, verschnauften sie und
..... hinterließen uns
..... ..... eine neue
..... ..... ..... Spielanleitung

aus den Akten
kaum zeigte sich der erste Sonnenstrahl, zogen wir
unser Los und die Engel hinunter ins Tal, betranken uns
beim Einstand mit weißer Milch, beteten reichhaltig
kultivierten die Wüste mit Olivenhainen, säten und lasen
(Brecht usw.), setzten auf Tauben und Steine auf Steine
bis sich ein Turm erhob, so hoch und wunderbar wie

die Legende der runden Tafel, eine ganz besondere
für Könige und Kavaliere, denn wer sonst könnte über
die Zeche entscheiden? ein ausgesprochen amüsanter
Stammtisch, wenn es nicht dauernd um Totenmessen ginge
und die Last der Erbschaften, eine ritterliche Pflicht und
Bonbonniere, mit gerächter Aufteilung der Restbestände
und gebührlicher Ehrung der höfischen Lippenakrobatik
wer aber vor lauter Fressgier längst an den Wolken nagt
behält in der Regel die besten Aussichten, allzeit mit guten
Sprüchen in der Schleppe, wie zum Beispiel „edel sei der
Stahl und hilfreich sowieso“  (darauf einen Düsen-Peng!)

für alle Fälle sind wir bis heute ein Team, unsere Spiele
liegen eben im Blut, schließlich gewinnt dabei stets einer
aus der Runde, manche werden gar zu Helden und der letzte
wird der Größte sein

Epilog
..... mittlerweile ziemlich zerfleddert die Schwarte und
..... Geschichte, doch bleibt sie immer wieder neu

..... ..... ..... wer jetzt nicht selig wird

..... ..... ..... ..... ..... ach! fragt die Götter …


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Kommentare zu diesem Text


 klausKuckuck (23.11.25, 02:32)
Die Götter lesen Brecht, Dirk? Die Gedichte? Oder die Mutter Courage? Und lachen sich schief darüber, was sie angerichtet haben? Oder (Zukunft) werden anrichten lassen? Und versehen die Herren Putin, Chi und Trump fürsorglich mit einer "Spielanleitung"? Oder wen sonst? Das Leben ein Spiel – einer der beliebtesten Theatereinfälle von Aischylos an. 
Du siehst: Über Mutmaßungen komme ich nicht hinaus. Vielleicht arbeitest du ja an einem Theaterstück, in dem die Götter (welche eigentlich?) die Menschen als Puppen tanzen lassen. Oder umgekehrt: Der Mensch hat die Götter an der Marionettenleine?
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