akt absurdum

Gedicht

von  Tula

Der Morgen rekelt sich auf der Leiste.
In mürrischen Falten die Gardine darunter
hängt noch etwas durch. Sie mag den
alten Stänkerer Helios ohnehin nicht.

Expressionistisches Stillleben in der Küche:
Mülleimer (schnarcht mit offenem Maul) vor
Geschirr im Spülbecken (cubism in action).
In der Ecke Fett-flennende Kacheln ...

Vorsichtig taste ich mich durchs Kunstwerk.
Das perfekte Perpeptuum inmobile, lautlos wie ein
toter-Pharaonen-Traum! (Bloß gut, dass der Hacken-
Specht über mir heute ohrenscheinlich frei hat.)

Planung ist der halbe Sonntag. Der Tisch wartet
geduldig auf den ersten Kaffeefleck. Ich kenne
Erbarmen. Nach dem dritten Pott ein Entschluss:
Ich werde endlich ein Gedicht von dir schreiben.

Ob es dich wirklich gibt?


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Kommentare zu diesem Text


 klausKuckuck (09.03.25, 00:57)
Hi Bester,
du läufst zu den Reimverächtern über? (Die Frage ist nicht ernst gemeint.) Gefällt mir sehr: deinSonntagmorgenwildwestabenteuer.
Gruß Peter

 AchterZwerg (09.03.25, 06:23)
Tja,
anstatt wieder nur draußen herumzustrunzen, hättest du das alles noch gestern Abend erledigen können!
Vielleicht mit etwas mehr Wein statt Kaffee im Blut.

(Sehr schön bebildert, finde ich :) )

 TassoTuwas (09.03.25, 10:24)
Moin Tula,

sie hätte ja wenigstens noch den Abwasch machen können bevor sie sich klammheimlich davon machte!

Es werden wieder bessere Zeiten für's Gedichte schreiben kommen,
wünscht dir
TT

 Didi.Costaire (09.03.25, 10:41)
Moin Dirk,

das Leben ist kein leichtes. Wenn wenigstens der Hackenspecht am Sonntag Ruhe gibt, ist das schon mal was...

Schöne Grüße, 
Didi

 Teo (09.03.25, 10:43)
Morgen Lieber Dirk,
Jau...ungereimt. Aber ...du könntest auch den Wetterbericht für die Algarve posten. Heute Morgen finde ich alles herrlich!!!Du weißt warum...
Blau weiße Grüße in den Südwesten
Teo

 GastIltis (09.03.25, 12:02)
Hallo Tula, ein wunderbarer Morgentraum!

Des Helios frühhellenistisches Treiben
vermagst du mit deinem respektlosen Werk

nicht aus deinem Chaos hinfort zu schreiben.
Sein PS-getriebenes Ortsveränderungskarrwerk

wird dich aus Lethargien niemals befrein.

So hoffe nur, Sterblicher, und harre bisweilen.
Die Not wird nicht kleiner, wenn du sie beschreibst.

Du malst uns ein Traumbild geduldiger Zeilen,
sieh zu, dass du nicht der Geächtete bleibst.

Falls du nicht vor hast, es selber zu sein.

Ein Gruß in den Sonntag. Gil.

Kommentar geändert am 09.03.2025 um 12:02 Uhr
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