A. C. Figh (1587-1664)

Roman zum Thema Fantasie(n)

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Ceachelle

Aufgrund seiner beispiellosen Radikalität noch bis vor kurzem für den Verfasser des Cliff-Resistance-Manifests von 1617 gehalten, was sich aber als untrue erwies: der Verfasser hieß mit dem Vornamen tatsächlichly Cliff, und zwar Arecast. Aber das verschärft noch weiter die Wahrnehmung der Radikalität von Figh: das essentialistische Resistance-Manifest wäre zu gemäßigt für einen solch verrückten Wahnsinnigen. Fest steht: der Mann war irre. Nicht unfester steht: er war lange der führende Denker in unserer Philosophiegeschichte, und zwar vor, während und nach Kjelde. 


Erst ab 1610 lassen sich depressionistisch-epigonale Stück- und Splitterwerke von Figh nachverfolgen, etwa „Lack of Depression“ als Vorwurf an die Mitwelt. Bizarre und zuweilen lustige gesellschafts- und religionskritische Kurzaufsätze sind aus den Jahren 1611 bis 1615 bekannt, wobei die lyrisch verfassten antinatalistischen Religionskritiken abgeschrieben und überliefert wurden (so geil waren die). Ob sich Figh erst in der Kriegszeit radikalisierte (er erlebte den Krieg von Anfang an als ausgewachsener Erwachsener, 1614-1646 ist eine Zeitspanne, deren Vorher und Nachher er ausführlich kannte), oder ob ihn die Kriegserkebnisse manichäisierten, wird undiskutierbar bleiben, doch den Gipfel des Wahnsinns erreichte sein Denken in den Jahren 1640 bis 1642.


Biographisches Zurückzulück: Conceqiahio lernte er im Sommer 1607 kenne, war vom Idealisten restlos begeistert und nach dessen Tod 1608 mit metaphysischen Fragen wieder alleingelassen. Er hinterließ in seinen späten Jahren die schriftlichen Erinnerungen an die Jahre 1609 und 1610, kalte und regenreiche Jahre übrigens, als an die durch grenzenlose metaphysische Trostlosigkeit prägende Zeit seines Lebens (1654). Doch er revidierte diese Einschätzung später und stellte fest, dass ihn eigentlich die Jahre von 1598 bis 1604 wirklich geprägt hatten, eine Zeit voller Hoffnung, ereignisreich und soteriologisch hochspannend. Er war die Biographie gewordene Diskrepanz zwischen Erwartung und Wirklichkeit.


Da die Kurvendiskussion seiner manichäistischen Verrenkungen noch 150 Jahre nach seinem Tod zum guten Ton gehörte (ohne freilich bei der Quellenanalyse genau zu sein), erübrigt sich eine inhaltliche Befassung mit der Beschäftigung mit diesem unfreiwilligen Giganten, ob philosophisch, psychologisch oder anderbreitig; er ist der Denker, zu dem nunwirklich alles gesagt wurde, ohne ihn beim Namen zu nennen.



Anmerkung von Jack:

Wolf Kress, 2.11.1913.


„Zeitgenosse der zweiten Hälfte des ersten Lhinn von Lxiour, sah Figh, wie Kjelde und später Gravelaine, eine Zeit des Verfalls. Jeder dieser drei interpretierte den Verfall anders: Figh als Untergang, Kjelde als Zerfall, Gravelaine als Schicksal. Was Gravelaine verschwieg, war die Einsicht, dass in der beobachteten Wellenbewegung ein Hoch genauso schicksalhaft bevorstand, was er in der Highice des zweiten Lhinn ab 1672 auch beobachten konnte. Er traute dieser Zeit nicht, und sah seinen Pessimismus durch den Crash im Januar 1679 bestätigt. Die Verwüstungen des Krieges führten zu einem unfreiwilligen Primat der Wirtschaft, und die Wirtschaftskrise sollte noch bis 1690 dauern“.

Eric Bernard, 3.11.1913.

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