Wellengang

Gedicht zum Thema Meer

von  Teo

Noch eine Welle einen Stoß

Der eisigen Gewalten

Umklammern eng und gnadenlos

Der Meere Schreckgestalten

 

Sie bäumt sich auf, die Holzschaluppe

Es ächzen Planken in der Not

Und auf der schaumverzierten Kuppe

Stolziert gelenk Gevatter Tod

 

Ein Fraß der Wellen, deliziös

Die Gischt serviert behände

Das Häufchen Boot versinkt graziös

Flankierend Wasserwände

 

Zu rhythmisch reinen Flossenschlägen

Von einem kapitalen Stint

Gleitet es sanft auf Wasserwegen

Die senkrecht ausgerichtet sind

 

Und die Besatzung macht sich klar

Der Ausstieg scheint heut zu entarten

Doch nicht zu Land, wie’s sonst so war

Wohl eher im Korallengarten

 

Von Vorteil ist, wer schwimmen kann

Sich treiben lassen ist ´ne Wahl

Und kommt er trotzdem oben an

Empfängt ein Hai das Personal

 

Es legt sich dunkle Trauer schwer

Auf Wogen, still, bedächtig

Es mutet an, als lauscht das Meer

Nach Schiffchen, klein und schmächtig

 



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Kommentare zu diesem Text


 Fridolin (16.12.25, 14:48)
Ein eher schwermütiges Thema, aber:
Gefällt

 Teo meinte dazu am 16.12.25 um 17:31:
Hallo Frido,
Ich freue mich, dass dir mein Gedicht gefällt.
Dank und lieben Gruß 
Teo

 Emotionsbündel (16.12.25, 15:16)
Ein sehr lebendiger Text, Teo. Ein Wellengang aus Dramatik und Humor.

Gerne gelesen,
Judith

 Teo antwortete darauf am 16.12.25 um 17:11:
Judith...ich bin ehrlich...Wasser macht mir Angst. Selbst in der Badewanne trage ich Schwimmflügel.
Dir lieben Dank und Gruß 
Teo

 AnneSeltmann (16.12.25, 17:17)
Wellen greifen, Planken ächzen,
Tod balanciert auf schäumender Kuppe.
Haie warten, Stinte gleiten,
und das Meer lauscht still
dem kleinen Schiff, das trotzig singt.
Mut liegt in jedem Atemzug,
in jedem Schwimmen, in jedem Fallen,
und in der leisen Schönheit
zwischen Gefahr und Gischt.



Lieber Teo...

ich finde dein Gedicht richtig kraftvoll. Man spürt die Wucht des Meeres förmlich zwischen den Zeilen, das Knarren der Planken und das bedrohliche Auftreten des Gevatter Tod. Gleichzeitig mag ich die kleinen ironischen Momente – wie das „Häufchen Boot“ graziös versinkt oder die Stinte durchs Wasser gleiten. Die Bilder sind so lebendig, dass ich das Rauschen der Wellen und das Rascheln der Gischt fast hören kann. Es ist beeindruckend, wie du Gefahr und Schönheit so dicht zusammenbringst, das macht das Gedicht für mich spannend und poetisch zugleich!!!


Liebe Grüße

Anne

 Teo schrieb daraufhin am 16.12.25 um 17:39:
Grüß dich Anne,
Erstmal freue mich über deinen zustimmenden Kommentar.
Ja, es ist ordentlich was los, wenn ein Schiff sinkt. Ich bin ehrlich....Wasser ist nicht mein bevorzugtes Element. Gut, eine Kreuzfahrt habe ich auch schon gemacht. Aber diese Dinger sind ja mehr Hotels als Schiffe.
Dir nochmals lieben Dank und friedvolle Adventszeit.
Es grüßt 
Teo

 Citronella (16.12.25, 17:42)
Na ja, mit Holzschaluppe aufs Meer zu gehen  ist wohl ein wenig leichtsinnig ...:woot:

LG Citronella

 Moja (16.12.25, 18:14)
Gib's zu, Teo, du Schlingel,
diesen fatalen Untergang so genüsslich zu bedichten, hat dir enormen Spaß bereitet!  :devil:  Mir jedenfalls sehr, wir sind ja zum Glück auf der trockenen Kante und nehmen' s mit Humor, meint Moja glucksend...

 Wastl (16.12.25, 21:12)
Aha, eine poetische Seefahrerseele ... was so alles in Dir steckt?!

Liebe Grüße

Wastl
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