Die Tür fällt zu, und ich stehe hier in deiner Wohnung. Etwas befangen schaue ich mich kurz um. Du nimmst meine Hand, somit auch meine Unsicherheit. Du zeigst mir langsam jeden Raum. Bleibst überall stehen, und küsst mich. Versuchst mir damit Mut zu geben. Du lässt mir Zeit, Zeit mich hier umzusehen, mir alles anzusehen, all die Dinge die mir was aus deinem Leben erzählen könnten.
Du achtest auf meinen Blick, wenn er einen Gegenstand erfasst, mit der Frage: Was bedeutet er dir? Was sagt er mir?
Dann ziehst du mich noch näher an diesen Gegenstand heran, und erzählst mir seine Geschichte. Deine Geschichte.
So machst du es, genauso....du erklärst mir die Bilder, deine Bücher, deine Steine. Du erklärst mir dein Leben! Und ich höre dir zu, und fühle mich sicher. Die Dinge verlieren ihren Schrecken, ihre Fragen. Ich weiß jetzt was dich mit ihnen verbindet, und das es nichts ist, was meine Liebe zu dir weniger werden lassen kann. Dort gibt es keine Andenken von meinen Vorgängerinnen. Die Luft wird gleich viel leichter, die Anspannung fällt auf das schöne alte Sofa und ruht sich aus. Ja, dieses Sofa bedeutet dir das meiste. Es begleitete das längste Stück aus deinem Leben, es steckt noch soviel Arbeit von deinem verstorbenen Vater darin. Ohne es vorher gewusst zu haben, erkor ich es mir zu meinem Lieblingsplatz und setze ich mich neben der Unsicherheit hin. Sie steht auf und geht, denn für zwei ist hier kein Platz mehr.
Ich lehne mich zurück, glücklich! Es gibt nichts mehr was mir Angst macht. Alles ist mir vertraut, ich fühle mich zu Hause. Vielleicht war ich es immer schon...und vielleicht gehöre ich auch hierher, wie das gute, alte Sofa und zwischen all den anderen 1000 kleinen, wertvollen Erinnerungen aus deinem Leben.
