Parasitte

Gedicht zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Shagreen

Parasiten,
ich darf bitten
den Fortschritten
ihre Schnitten
die entglitten
durch die Dritten
und inmitten
ein paar Fritten
Sturz erlitten
abzustreiten
denn seit weiten
Urgezeiten
stets bereiten
die von Arbeiten
befreiten
Tätigkeiten
anstatt Pleiten:
die Neuheiten!

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Kommentare zu diesem Text


 KopfEB (26.10.05)
Gelungene Sache. Ich finde allerdings nur im zweiten Reim Inhalt. Der ist dafür umso besser. Bleibt nur zu fragen, wie man die Neuheiten heutzutage Wirklichkeit werden läßt? Und welche? (ich halte Politiker auch für Nicht-arbeitende, jedenfalls wenn man Arbeit mit Resultat und Produktion verbindet)

 Shagreen meinte dazu am 26.10.05:
Hier geht es darum, die sozialen Errungenschaften, die der Kapitalismus in seiner Durchsetzungsgeschichte mitgebracht hat, dem System auch in seinem Verfall abzuringen. Daß es einen Sozialstaat in einer postkapitalistischen Gesellschaft nicht geben kann und das dieser keineswegs emanzipatorisch im Sinne der Menschen gehandelt hat, sondern diese nur als Leistungsempfänger behandelt hat, ist mir bewußt. Nur daß Menschen (oder Berufsgruppen) wieder als Sozialschmarotzer dämonisiert werden, dürfen wir nicht zulassen. Die Lebens- und Produktionsweise als ganzes ist zu kritisieren. Hiermit definiere ich den Typ des Parasiten gegen den Strich des bürgerlichen Begriffshorizontes, daß nur produktive "Arbeit" und nicht produktive "Nicht-Arbeit" kennt.

 KopfEB antwortete darauf am 26.10.05:
Und damit hast du verdammt noch mal Recht! Ich hab eigentlich nichts gegen die Titulierung "Sozialschmarotzer", sofern er "angebracht" ist (z.B. arbeitslose Eltern die ihre Kinder und ihr Leben vernachlässigen und sich nur Kippen und Alkohol oder sonstige Drogen von Stütze und Kindergeld holen), man könnte allerhöchstens ein neues, passenderes Wort dafür finden. "Lebensverweigerer" oder so. Aber der Begriff "Schmarotzer" ist und bleibt einzig und allein Ausdruck unserer Gesellschaftsform.
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