Sie hatten ihn auf Eis gelegt. In fünf Tagen erst sollte die Beerdigung sein.
Ich saß an meinem Arbeitsplatz. In meinem Kopf tummelte sich das „ich hab keine Lust“ Chaos. Auf meinem Gesicht spielte die Miene „...denke angestrengt nach, sprecht mich nicht an!“ Meine Hände lagen untätig, aber abrufbereit neben der Tastatur und meine Augen starrten durch die grünen Buchstaben hindurch, als läge dahinter das wirkliche Leben.
Wir teilten uns das Büro zu dritt. Meine Kollegen hatten den Raum verlassen um an anderer Stelle nicht zu arbeiten.
Ich war also in „ich weiß nicht was“ versunken, als sich plötzlich mein Kopf leicht nach links drehte und der Blick nach oben wanderte. Es war weder etwas Außergewöhnliches zu sehen, noch zu hören. Trotzdem wusste ich, dass er da war.
„Hallo Großvati“ sagte ich laut „jetzt kannst du dir endlich mal ein Bild von meiner Arbeit machen. Sieh dich nur um.“ Gedacht habe ich: Scheiße, muss er ausgerechnet dann kommen, wenn ich nichts tue! Naja vielleicht merkt er es ja nicht.“ Legte die Finger auf die Tastatur und fing an zu tippen. Schon war er hinter mir. Zum Glück tippte ich keinen Text, denn dann hätte er wieder Grund gehabt sich über meine Rechtschreibung zu mokieren. Da ihm die Programmiersprache fremd war konnte ich gelassen bleiben. Ich erklärte ihm was ich tat und nach einer Weile forderte er mich auf zu rutschen. Ohne Worte, ohne Zeichen, ich wusste es einfach. Er wollte am Computer sitzen und programmieren. Ich freute mich darüber, weil ich immer Mühe gehabt hatte ihm zu erklären, was ich beruflich mache. Also sagte ich ihm was zu tun sei und tatsächlich erschienen die von mir angegebenen Zeichen auf dem Monitor, als hätte ich sie getippt, obwohl sich die Tastatur nicht bewegte.
Dann war er plötzlich weg und ich grüßte ihm in Gedanken hinterher.