Die Brosche des Orion

Erzählung zum Thema Erwachen

von  Mondsichel

Irgendwo in der Tiefe des großen Meeres öffneten sich ruckartig zwei tiefblaue Augen. Sie blickten verstört durch das Dunkel, versuchten zu verstehen was die Stille sprach. Leicht umspülten sanfte Unterwasserwogen die Gedanken. Und einen Moment lang schien es, als wäre unendliche Traurigkeit in den Augen zu erkennen. Eine Stimme drang durch die Dunkelheit des Meeres. „Wie lange habe ich denn geschlafen?“ Es war die Stimme eines jungen Mannes, dessen Name in den Zeiten uralter Götter längst vergessen wurde. „Was ist geschehen? Warum fühlt sich das Meer so kalt und leer an? Warum spüre ich nicht mehr das Lachen seiner Seele? Bist Du tot geliebtes Meer? Oder warum küsst mich Deine liebevolle Umarmung nicht mehr?“ Die Augen versuchten etwas im Dunkel zu erkennen. Zu lange hatten sie sich nicht mehr geöffnet, zu lange hatten sie nichts mehr gesehen. „Warum fühle ich mich so allein?“ Hinter den traurigen Augen begannen Meere voller Melancholie zu tosen. „Du bist nicht allein!“ Eine sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Lächeln drang durch das Dunkel, denn er erkannte die Stimme. „Meine Prinzessin! Du bist hier? Wie ist das möglich?“ Er fühlte einen Hauch von einem Kuss auf seiner Wange. „Ich werde immer bei Dir sein, das weißt Du doch!“ Auf seiner Stirn begann das Zeichen eines Blue Moon Angels zu leuchten. Ein tiefblauer gedrehter Halbmond mit einem Punkt darüber. Die unkenntlichen Schemen des jungen Mannes wurden endlich sichtbar. Auch wenn er inmitten des dunklen Meeres schwebte, er wirkte nicht durchnässt. „Es wird Zeit für Dich Nereus“ flüsterte die Stimme. „Der Prinz der Morgenröte und der Prinz der Abendröte sind in diese Welt gekommen. Du musst ihnen helfen. Ohne Deine Hilfe, werden sie unterliegen.“ Ein Lächeln erstrahlte auf dem Gesicht des jungen Mannes. „Ich verstehe. Ich werde mich sogleich auf den Weg zu ihnen machen.“ Liebevoll strich eine sanfte Woge durch sein Haar. „Du musst Dich beeilen. Denn die Zeit ist sehr knapp. Und ich befürchte das Schlimmste, wenn sich die Tore öffnen.“ In Nereus Augen funkelte es auf. „Sag mir Prinzessin, wohin wird Dein Weg Dich führen?“ Die Stimme antwortete nicht auf die Frage, sondern meinte nur: „Dorthin, wo mich mein Schicksal führen mag.“ Plötzlich fühlte sich der junge Mann von einer Woge ergriffen und wurde hinauf an das Licht des Tages geführt. Seine Stimme hallte noch im dunklen Meer nach: „Bitte! Versprich mir das Orion nie zurückkehren wird!“ Doch sein Ruf blieb in der unendlichen Stille der Tiefe unbeantwortet...

„Ich kann Dich rufen hören... Deine Stimme, sie trägt mein Herz voller Verzückung fort. So groß und mächtig bist Du geworden. So mächtig, wie es nur die Götter einst gewesen sind, die längst vergessen wurden. Bald wirst Du endlich wieder an meiner Seite sein und sie werden zu Dir aufschauen. Sie werden Dich vergöttern, so wie sie mich vergöttert haben. Mein Ebenbild, mein Schatten, meine Kreation, mein Fleisch und Blut, mein Mädchen. In Deinem Innersten wirst Du immer mir gehören... Wenn das Portal sich öffnet, dann werden meine Diener Dir einen Empfang bereiten, der einer Göttin würdig ist. Und zur Feier Deines Triumphes, wird die ganze Existenz wieder in ewiger Dunkelheit versinken! So wie es vom Anbeginn der Zeit vorherbestimmt war!“ Das Lachen des Schattens verhallte im ewigen Dunkel...

„Es ist nun mal unbestritten: Sie ist die Tochter von Erebos, dem Gott der Finsternis. Er wird sie ganz sicher nicht aufgeben. Jetzt wo ihre Aura wieder zu spüren ist, wird er inzwischen auch wissen, dass sie wieder zurückgekehrt ist.“ Die beiden Frauen erschraken. „Und was könnte das für Auswirkungen haben?“ Galaktikas Stimme hatte einen ängstlichen Unterton. „Bitte, sag uns die Wahrheit!“ Gaias Stimme zitterte. „Sie könnte uns alle vernichten, wenn sie es wollte.“ Mit dieser Antwort hatten die beiden Frauen nicht gerechnet. Nebula fügte seufzend hinzu: „Andromeda ist nicht nur irgendein Angel, oder irgendeine Tochter von Erebos. Sie ist die Verkörperung dessen, was wir damals als Angels of the Dark waren, nur ist sie noch viel stärker. Man könnte fast sagen, ihre Macht ist der von Erebos gleichgestellt. Nicht auszudenken was passieren würden, wenn...“ Sie stockte. „Wenn was?“ fragte Gaia. Nebula seufzte. „Ich habe Euch eigentlich schon mehr erzählt als ich sollte.“ Galaktika trat noch näher an die Nebelgestalt heran. „Wenn es wichtig ist darüber zu sprechen, dann tut es große Göttin!“ Nebula schloss die Augen. „Also gut. Es hat eh keinen Sinn über diese Dinge zu Schweigen. Früher oder später würden sie eh ans Licht kommen... Es fing eigentlich alles damit an, dass Kassandra einige Reisen in andere Universen unternahm. Auf einer ihrer Reisen kam sie in eine Welt, wo sie erstaunliche Kriegerinnen im Kampfe sehen konnte. Sie war fasziniert von ihnen. Als sie wieder in den Orionnebel zurückkam, suchte sie nach einer Möglichkeit so zu sein wie diese Kriegermädchen. Erebos, der damals noch in der Gestalt eines Black Moon Angels an ihrer Seite war, bemerkte ihre Ruhelosigkeit und ihre Sehnsucht. Als er sie darauf ansprach, schüttete sie ihm ihr Herz aus. Ja, er wurde für einen kleinen Moment schwach, denn er wollte ihr eine Freude machen. In seiner einzigen schwachen Minute, fertigte er für sie ein besonderes Schmuckstück an. Heute nennt man dieses Schmuckstück auch die Brosche des Orion. Diese Brosche war nicht nur sehr kostbar, sondern auch mit einer unglaublichen Energie behaftet. Erebos hatte einen sogenannten Kosmoskristall als Kraftverstärker eingesetzt. Diese Kristalle sind heute sehr selten und kaum Jemandem ihre Macht zuteil, da man ihre Kraft so gut wie nicht kontrollieren kann. Im Grunde bewirkte diese Brosche eine Verwandlung in eine Kriegerin, die im Namen des Orionnebels kämpfen würde. Aber das war noch nicht alles, denn der Kosmoskristall ließ die Macht der Trägerin in die Unendlichkeit steigen. Niemand wäre in der Lage ihrer Kraft zu wiederstehen. Ein Wimpernschlag wäre gleichsetzend mit der stärksten Angriffsenergie eines normalen Angels.“ Den beiden Frauen stockte vor Schreck der Atem. „Was? Das ist ja unglaublich!“ Nebula nickte. „Kassandra war fasziniert, aber auch erschrocken über die große Macht, die ihr damit zuteil wurde. Deshalb ließ sie die Brosche später auch versiegeln, aus Angst, sie könnte damit unsere Welt vernichten. Doch Erebos hatte anderes mit der Brosche vor. Er holte sie eines Tages aus der Versiegelung. Man erzählt sich, dass er das Schmuckstück irgendwo in einer anderen Welt versteckt hätte. Vielleicht um mit ihrer Hilfe eines Tages die ewige Finsternis über uns alle zu bringen.“ Galaktika kniff den Mund zusammen und ballte ihre Hände zur Faust. „Versteht ihr was ich meine? Wenn diese Brosche in Andromedas Hände gelangt, dann könnte sie jegliche Existenz vernichten. Und die Finsternis würde sich über alles und jeden legen. Dann hätte Erebos sein Ziel erreicht.“ Nebula atmete tief durch und blickte die beiden Frauen ernst an...

Stimmen, die erneut aus der Tiefe des Dunkel drangen. Cherubin hatte das fremde Mädchen ergriffen, das gerade einige Angels regelrecht pulverisiert hatte. „Lass mich los! Oder Du wirst es bereuen!“ In ihren Augen war Kälte und Leere zu sehen. Cherubin blickte sie erschrocken an, das Herz schien ihm fast stehen zu bleiben. Langsam nahm er seine Hände von ihrem Arm, den er gerade noch festgehalten hatte. „Wer bist Du?“ fragte er. „Ich bin die Kriegerin, die den Einklang der Mächte des Lichtes und der Dunkelheit präsentiert. Mein Element ist der Kosmos in seiner ganzen Kraft. Ich bin Sailor Orion!“ Ihre Stimme klang kämpferisch und kalt. Ihre grellen grünen Augen leuchteten ihn stumm an und ihr langes, mit edlen Kristallspangen verziertes rotes Haar, wehte im aufstrebenden Wind. Das Zeichen auf ihrem Diadem ähnelte unverkennbar dem Zeichen der Angel, auch die Kristallkette um ihrer Hüfte ähnelte dem sehr. Und doch war sie eine Sailorkriegerin. Sie ähnelte Andromeda, doch ihre Aura und ihr Auftreten waren vollkommen anders. Er wusste nicht woher sie plötzlich gekommen war, eigentlich interessierte ihn das auch nicht. Das Wichtigste war Andromeda zu finden und sie aufzuhalten. Da war ihm dieses Mädchen plötzlich in den Weg gekommen. Statt Andromeda, hatte er sie ergriffen. „Sailor Orion?“ Sie nickte ihm zu. “Ich habe noch nie von Dir gehört.” Sie lächelte kalt. „Das liegt daran, dass ich erst kürzlich erwacht bin. Du kannst mich nicht kennen.“ Das schien dem König einzuleuchten, er wusste auch nicht wirklich welche Sailorkrieger es überhaupt gab. Dafür hatte er sich viel zu wenig mit der Geschichte dieser Kriegerinnen beschäftigt. Völlig abwesend blickte er in der Gegend herum, doch er entdeckte Andromeda nicht. „Wonach suchst Du?“ Sie blickte ebenfalls über das Schlachtfeld. „Ich suche jemanden Bestimmtes. Aber sie ist nicht zu sehen.“ Sailor Orion schaute ihn fragend an. „Sie heißt Andromeda. Sie ist meine Tochter.“ Der blutrote Mund von Orion verzog sich zu einem höhnischen Lächeln. „Ich denke, sie wird sicher in der Nähe sein.“ Orion stimmte ihm zu: „Vielleicht näher als Du glaubst.“ Den Sinn dieser Worte verstand Cherubin nicht, aber das war ihm auch egal... Sun und Terra versuchten noch immer gegen den Feind zu bestehen, doch es war aussichtslos. Endlich kam Verstärkung. Die Königspaare und Sailorkriegerinnen der umliegenden Planeten im Sonnensystem hatten sich versammelt, um gemeinsam gegen den Feind vorzugehen. Denn es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sich der Krieg auf alle anderen Planeten ausbreiten würde „Es wird Zeit dem ein Ende zu bereiten!“ sagte Mondkönigin Serenity. Plötzlich griffen einige Angel überraschend von hinten an. „Vorsicht!“ kreischte die Königin der Sonne. „Mächtiger Orionkosmoskristall, gib mir die Kraft, ich flehe Dich an“ flüsterte Orion und hielt ihre Hände an ihr Herz. Eine große Menge Energie sammelte sich in den holen Handflächen. Cherubin drehte sich zu ihr um und in seinen Augen blitzte Erkenntnis. „Nein! Nicht!“ schrie er noch, doch es war zu spät. „Angelherz, flieg!“ schrie Orion und ließ eine gewaltige Energiekugel auf die Gruppe Krieger los. Einige sprangen reflexartig aus der Schusslinie, andere wurden von der Energie erwischt und schreiend in Millionen Staubkörner zersprengt. Augenblicklich herrschte Stille. Starr blickten alle auf das Mädchen, das gerade fast die Hälfte der Mächte ausgelöscht hatte, die es im Sonnensystem gab. „Was hast Du getan?“ brüllte Cherubin. „Was hast Du getan?“ Orion blickte verstört auf. Zur Überraschung des Mondkönigs waren Tränen in ihren Augen zu sehen. Wieder hüllte sich die Erinnerung in Dunkelheit...

Ikuko Tsukino wurde immer unruhiger. „Ich muss gehen. Ich muss sie suchen. Sie kann nicht da draußen bleiben“ sprach sie ganz abwesend und starrte noch immer auf den Bildschirm, auf dem wieder ein Testbild zu sehen war. Dann wandte sie sich ab und ging schnellen Schrittes zur Terrassentür. Gerade wollte sie die Klinke ergreifen, als sie plötzlich von einer gewaltigen Energie zurückgeschlagen wurde, die direkt vor der Tür runtergegangen war. Im selben Moment fiel der Strom aus und Familie Tsukino war in Halbdunkel gehüllt. „Oh mein Gott, was war das?“ Ikuko lang nun am Boden und fühlte sich wie ausgelaugt. „Mama! Ikuko!“ Kenjii und Shingo knieten an der völlig benebelten Frau, die eigentlich nur noch ihre Tochter im Kopf hatte. „Bunny... wo ist Bunny? Sie ist noch da draußen! Wir müssen sie suchen!“ murmelte sie geschwächt. „Bist du verrückt Mama? Du bleibst hier! Die haben doch gesagt wir sollen nicht rausgehen!“ Ikuko hatte Tränen in den Augen, weil sie diese Untätigkeit halb verrückt machte. „Aber meine Bunny. Ich kann doch meine kleine Bunny nicht alleine lassen!“ Kenjii versuchte seine Frau zu beruhigen. „Ihr wird schon nichts passieren. Ihre Freunde sind doch bei ihr!“ Ikuko versuchte zu lächeln. Es war ein schwacher Trost, das wusste er. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Einen Fuß vor die Tür zu setzen würde unweigerlich mit einem Stromschlag enden. Ikuko weinte und Kenjii nahm sie in den Arm. Auch Shingo kuschelte sich an seine Eltern und so saßen sie dort im Dunkel, ohne zu wissen, was sie noch erwarten würde...

Es krachte gewaltig in den Straßen von Tokio. Die Energieentladungen suchten sich ihre Wege. Nach und nach fiel überall der Strom aus und hilflose Menschen schrieen ihre Angst hinaus. Jetzt war nicht nur das Zentrum, sondern ganz Tokio in den Bann der Energieblitze geraten. „Ich habe noch nie so ein extrem aufgeladenes Portal erlebt“ meinte Angel zu seinem Bruder, als er die Energienentladungen immer wieder dicht an ihrer Gasse vorbeizittern sah. „Wir sollten hier verschwinden. Nur wohin?“ Im selben Moment krachte es unglaublich laut direkt über ihnen. „Es geht los, verdammt!“ brüllte Angel. Mit glühenden Augen sahen sie hinauf in das Energiefeld, welches sich zwischen den vier Toren langsam wie Nebel aufbaute. Plötzlich wurden sie beide von hinten gepackt und in einen Keller gezogen. „Ihr seid wohl verrückt geworden! Es ist doch überall durchgesagt worden, das man die Häuser nicht verlassen soll!“ schimpfte sie die Stimme eines alten Mannes an. „Ihr könnt von Glück reden, dass ich Euch noch gesehen habe.“ Sie folgten dem Mann durch den dunklen Gang, während es draußen noch immer von Energieblitzen nur so krachte. Die beiden jungen Männer konnten im Gegensatz zu dem alten Mann im Dunkeln sehen. „Vorsicht, da liegt etwas auf dem Boden“ rief Angel dem Mann noch zu, im selben Moment stieß jener mit seinem Fuß dagegen. „Na so was! Das habe ich gar nicht gesehen!“ Sie gingen sicheren Fußes daran vorbei und schließlich kamen sie an eine Tür. Auf der anderen Seite war zu ihrem Erstaunen helles Licht. „Großvater? Bist Du das?“ Die Stimme eines Mädchens war zu vernehmen. „Ja ich bin wieder da“ antwortete er. Sofort ging die Tür auf und ein kleines Mädchen mit einem blonden Lockenkopf kam zum Vorschein. Sie sprang ihrem Großvater freudig um den Hals. „Ich habe mir große Sorgen um Dich gemacht! Schön das Du wieder da bist.“ Sie strahlte ihn an. Dann fiel ihr Blick auf die beiden Jungs, die hinter dem alten Mann in der Tür standen...

Alle Augen manifestierten sich auf Rei, die Phobos und Deimos stürmisch umarmte. Nur Bunny blickte noch immer leer und verloren auf die lange Straße. Plötzlich spürte sie etwas, drehte sich um und schaute über die Gruppe junger Menschen hinweg, die vor ihr war. Dann sah sie das sich öffnende Portal. In ihrem Kopf geisterten tausend Stimmen. „Dort werde ich sie vielleicht wiedersehen!“ murmelte sie vollkommen abwesend. Ihre Füße bewegten sich ganz langsam vorwärts, dann liefen sie schneller und schließlich begannen sie zu rennen. Im selben Moment sah Mamoru einen Schatten und drehte sich um. „Bunny...“ weiter kam er nicht, denn sie war weg. Er drehte sich wieder zurück und suchte den Schatten, den er gerade noch weghuschen hatte sehen. Da nur der Mond die Szenerie ein wenig aufhellte, konnte er kaum etwas erkennen. Er hörte ihre laufenden Schritte auf dem Asphalt. „Bunny!“ brüllte er. „Häh?“ Alle blickten zu Mamoru, der einen sehr besorgten Ausdruck in den Augen hatte. „Bunny! Bleib stehen!“ schrie er ihr hinterher. Im Augenwinkel erblickte er die vier Tore, in deren Mitte sich bereits das Portal gebildet hatte. „Oh mein Gott!“ Alle Augen richteten sich automatisch gen Himmel und weiteten sich vor Schreck. Mamoru rannte los, Bunny hinterher. Dann ging alles ganz schnell. Die vier Shitenou griffen sich Rei, Makoto, Minako und Ami und erhoben sich wieder in die Lüfte. Phobos und Deimos verwandelten sich wieder in Raben und flogen den Shitenou hinterher. Luna und Artemis verwandelten sich in ihre Katzenform zurück und stiegen mit Haruka, Michiru, Setsuna, Hotaru und Galaxia ins Auto ein. Yaten, Taiki und Seiya folgten Mamoru und Bunny zu Fuß, in einem sehr schnellen Tempo...

„Was zum Teufel war das?“ nervös blickte sich Medusa um. Doch von der plötzlich aufsteigenden Dunkelheit und von dieser Stimme, war plötzlich nichts mehr zu sehen und zu hören. Doch im selben Augenblick wurde sie erneut von einer Energiewelle ergriffen. „Was ist denn jetzt los?“ Ein grelles Licht strahlte von der Erde aus. Medusa versuchte ihre Augen zu schützen. Dann schaute sie vorsichtig woher diese grelle Reflektion gekommen war. „Oh nein, das Portal, es öffnet sich! Unglaublich!“ Mit aufgerissenen Augen beobachtete sie das Spektakel. Der leicht aufziehende Nebel zwischen den vier Toren, der langsam wie ein Meeresspiegel leuchtete, zog ihre volle Aufmerksamkeit auf sich. Mächtige Energieblitze gingen durch das ganze Portal. „Das kann nicht nur ein ganz normales Portal sein. Diese Energie, unmöglich!“ sprach Medusa zu sich selbst. „Es ist fast, als würde sie ein Inferno mit dem Öffnen dieses Portals entfesseln. Kann es sein, dass...“ Sie dachte nach. „Vater?“ flüsterte sie nun fast unmerklich. „Kann es sein, dass sie zu Erebos will? Das würde diese Energie erklären. Aber was will sie von ihm?“ In ihren Augen blitzte es. „Sie will doch nicht etwa... Das muss ich verhindern!“ Mit einem rasanten Tempo flog Medusa Richtung Portal. „Nein... nein... nein... Du spielst ein gefährliches Spiel Prinzessin. Ich hätte nie gedacht, dass sie sich irgendwann ihrer dunklen Seite besinnen würde. Scheinbar habe ich mich getäuscht. Ein fataler Fehler. Ich muss sie aufhalten, koste es was es wolle. Und dann werde ich zu Vater gehen und werde endlich Herrscherin sein. Zusammen mit ihm! So wie es mir zusteht! So wie es das Schicksal bestimmt hat!“ In ihren Augen funkelte der Wahnsinn. Sie bemerkte nicht einmal Orions Anwesenheit. Das leise Kichern ging vollkommen im Rauschen der Atmosphäre unter....

„Was können wir jetzt tun?“ fragte Gaia nachdenklich. Bevor Nebula etwas antworten konnte, wurde die Tür von zwei White Moon Angel aufgerissen. Ein Red Moon Angel trat ein, verneigte sich und wandte sich an Galaktika. „Was gibt es?“ fragte sie. „Große Unruhe wurde herauf beschworen Galaktika. Ein Portal Richtung Orionnebel hat sich geöffnet.“ Galaktikas Blick wurde freundlich. „Ein Portal? Das kann nur Andromeda sein!“ Sie lächelte Gaia an, die nun auch leuchtende Augen bekam. Nebula jedoch schwieg, denn sie ahnte, das die Nachricht nicht so gut war wie sie den Anschein hatte. „Da gibt es aber ein Problem...“ zögerlich schaute er die zwei Frauen an. „Ein Problem? Welches Problem denn? Nun sprich schon Red!“ Der junge Mann räusperte sich. „Ähm, nun ja... Das Problem ist, dass sich das Portal nicht hier her öffnet.“ Galaktika wurde aufbrausend. „Nicht hier her? Was heißt das?“ Erneut räusperte sich der junge Mann. „Nun ja, es öffnet sich nicht hier her, sondern ins Gmolloch.“ Es hallte tausendfach in den Gedanken der beiden Frauen nach. Die Gesichter wurden bleich. „Ins Gmolloch?“ stammelte Galaktika fragend. „Ja, ins Gmolloch“ war die knappe Antwort des Red Moon Angels. Er blickte fast beschämt zu Boden. „Das... das ist unmöglich! Warum? Wieso? Ich, ich versteh das nicht...“ Sie setzte sich auf einen der Stühle. Diese Nachricht war offensichtlich ein wenig zu viel für sie gewesen. „Das ist aber noch nicht alles...“ Fast zitternd erhob sich ihr Blick. „Medusa ist verschwunden.“ Galaktikas Blick wurde wütend. „Was?“ Der junge Mann zuckte zusammen. „Ihre Aura befindet sich weit fort von hier. Ungefähr in der Nähe, wo wir Andromedas Aura gespürt haben.“ Galaktika stand ruckartig auf und hinter ihr fiel polternd der Stuhl zu Boden. Alle Anwesenden, selbst Nebula, zuckten unweigerlich zusammen. „Wie konnte sie ungehindert durch unsere Kontrollsysteme gelangen?“ Ihre Augen funkelten wütend. „Wir wissen es nicht. Es gab nur drei Angel die heute das Portal durchflogen haben. Zum Einen, Angel und Angelo. Und zum anderen eine junge Frau, die den Wachen unbekannt war.“ Galaktika begriff. „Das muss sie gewesen sein. Scheinbar hat unsere Königin wieder ihre Kraft als Formwandler benutzt.“ Alle wussten, es musste sofort etwas unternommen werden. „Schickt sofort das Angels Team in das Sonnensystem. Ihr müsst Medusa aufhalten, ich ahne Schreckliches!“ Der junge Mann zögerte. „Was ist denn noch?“ Galaktika war ein wenig unwirsch. „Nun ja... ähm... wie soll ich sagen?“ Die junge Frau hob eine Augenbraue. „Nun?“ Erneut räusperte sich der Red Moon Angel. „Wir haben eine weitere Aura im Sonnensystem aufgefangen.“ Dabei fiel sein Blick auf Gaia. „Eine weitere Aura? Von wem denn?“ Galaktika wollte eigentlich nicht noch mehr schlechte Nachrichten hören. Der Blick des jungen Mannes war freudig als er es verkündete. „Es war die Aura des Prinzen der sieben Weltmeere.“ Gaias Miene wurde regelrecht strahlend, sie lachte über das ganze Gesicht. „Nereus? Ihr habt Nereus wiedergefunden?“ Überschwänglich fasste sie dem jungen Mann auf die Hände. „Ja. Er ist es. Ohne Zweifel!“ Galaktika umarmte ihre überglückliche Freundin liebevoll. „Ich habe gewusst das Dein Sohn nicht tot ist. Ich freue mich so für Dich!“ Gaia weinte fast vor Freude. Und auch der Red Moon Angel war gerührt von dieser Szenerie. Galaktika wandte sich ihm zu. „Solange Angel und Angelo nicht im Team sind, übernimmst Du das Kommando über das Angel Team! Beeilt Euch, es bleibt nicht mehr viel Zeit!“ Er nickte, verbeugte sich und verließ den Saal. Die beiden Frauen wandten sich wieder Nebula zu...

Bunny blieb stehen, im Halbdunkel erblickte sie direkt vor sich einen Schatten. „Andromeda?“ flüsterte sie fragend. Doch der Schatten antwortete nicht, sondern bewegte sich nur langsam auf sie zu. Bunny spürte, dies war nicht Jene die sie suchte. „Wer bist Du? Komm mir nicht zu nahe, oder ich werde Dich bestrafen!“ schrie sie ins Dunkel. Doch der Schatten reagierte gar nicht erst. „Bunny!“ rief Mamoru aus der Ferne. Dann wurde sie von hinten in Licht getaucht und sie erkannte, was dort auf sie zukam. Es war kein Mensch, es war ein Monster das aus riesigen Steinen zu bestehen schien. Seine Augen waren rot und glühend. Und sein Maul wirkte wie ein schwarzes Loch in dem sich unzählige spitze Zähne befanden. Bunny schreckte zurück. Plötzlich quietschten neben ihr Reifen, es war der Wagen von Haruka. „Was ist das?“ kreischte Michiru. „Egal! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Verwandeln wir uns“ brüllte Haruka. Alle nickten sich zu. Im selben Moment kamen die vier Shitenou mit dem Rest des Sailorteams und die beiden Raben an. Auch Seiya, Yaten, Taiki und Mamoru waren inzwischen eingetroffen. Alle griffen wie automatisch nach ihren Verwandlungsgegenständen und riefen gleichzeitig: „Macht der Uranusnebel... Macht der Neptunnebel... Macht der Plutonebel... Macht der Saturnnebel... Macht des Starfighter... Macht des Starhealer... Macht des Starmaker... Macht der Galaxiennebel... Macht der Marsnebel... Macht der Venusnebel... Macht der Merkurnebel... Macht der Jupiternebel... Macht der Lunarnebel... Macht der Phobosnebel... Macht der Deimosnebel... Macht des Mondlichts... MACH AUF!“ Nichts passierte. „Was ist denn jetzt kaputt?“ platzte Haruka heraus. Verwundert blickten sich die Mädchen an. „Es funktioniert nicht mehr!“ Bunny war wie paralysiert. „Was zum Teufel ist das?“ Galaxias erstaunte Stimme weckte die Aufmerksamkeit der Kriegerinnen. Sie blickte auf einen Gegenstand in ihrer Hand. „Das ist nicht mein Verwandlungsstab!“ stellte sie fest. Nun bemerkten auch die anderen Mädchen, dass sie nicht nach ihren Verwandlungsge-genständen gegriffen hatten. Sie alle hatten eine Brosche in der Hand. Die Kristalle waren in Form eines vielzackigen Sternes und hatten verschiedene Farben, aber sonst ähnelten sie sich sehr. „Sag mal Mamoru, was hast Du da um den Hals?“ Bunnys Blick war auf das Medaillon geheftet, das um seinen Hals hing. Es hatte ebenfalls einen vielzackigen Stern in seiner Mitte. Auch die vier Shitenou und Artemis stellten fest, dass sie Ketten um ihren Hals trugen. Nun war die Verwunderung noch größer. „Was... was hat das zu bedeuten?“ Hotaru zitterte ein wenig. Setsuna nahm sie beschützend in die Arme. Die nachdenkliche Runde wurde von dem Monster gestört, das plötzlich mitten unter die Leute schlug und grausige Laute von sich gab. „Aaaah!“ Sie stoben auseinander. „Was sollen wir nur tun? Verdammt!“ Seiya war wütend. Plötzlich ertönte eine Stimme in ihren Köpfen und flüsterte: „Ruft einfach Macht der Kosmoskristalle macht auf. Und sie werden Euch helfen.“ Die Kriegerinnen erhoben ihre Broschen und riefen: „Macht der Kosmoskristalle... MACHT AUF!“ Augenblicklich ging eine regelrechte Explosion durch die Welt. In einer riesigen Lichtwelle schien die Atmosphäre in einer Art Suppe zu pulsieren. Bunte Farben umhüllten die glühenden Körper und ließen den Blick auf die Seele frei. In der Mitte der leuchtenden Seelen erschienen die Broschen. Sie erstrahlten in den verschiedensten Farben und hüllten die Mädchen schließlich in eine Aura, die der Farbe ihres Kristalls ähnelte. Dann zog diese Aura wieder fort, wie Sand der vom Wind weggefegt wird...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Teil 11 meiner Fanfiction "Orion".

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Kommentare zu diesem Text

Immergrün (53)
(15.03.06)
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 Mondsichel meinte dazu am 15.03.06:
Nein leider nicht ^^
Sonst würde man ja wichtige Dinge verpassen :D
Ein Buch kann man doch auch nit kürzer machen, damit alle Leute zufrieden sind, oder? Dann wäre auch der Sinn verfälscht finde ich ;)
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