Alle 88 Textkommentare von autoralexanderschwarz

14.03.15 - Kommentar zum Text  Hybris von  LotharAtzert: ""Rückbindung an den Ursprung" ist nur eine von verschiedenen möglichen Übersetzungen bzw. etymologischen Herleitungen. Das ist ungefähr so, als würde Scharia nur "Weg zur Quelle" bedeuten. Du unterschlägst die Usualisierungen, individuellen Interpretationen, kurz die ganze Zeit, die diesen Begriff umspült hat. Oder mit Nietzsche: Die Metaphern schwingen."

13.03.15 - Kommentar zum Text  Akif Pirinçci als Lehrmeister (1) - Warum Frauen nicht schreiben können von  toltec-head: "Man kann das sogar noch weiter fassen: Bis auf wenige [rühmliche] Ausnahmen habe ich von schriftstellernden, dichtenden und Bekenntnisse und persönliche Erfahrungen publizierenden Männern und Frauen bis jetzt weder etwas Geistreiches noch literarisch Gehaltvolles gelesen. (Kommentar korrigiert am 13.03.2015)"

24.02.15 - Kommentar zum Text  Manipulationen, Demonstrationen von  solxxx: "Ach ja: Spreu und Weizen, Menschen, die in Deutschland nichts zu suchen haben, Glaubenskriege auf deutschem Boden - diese ganze Argumentation funktioniert nur, wenn man abstrakt über Menschen schreibt, deren Gesichter man nicht kennt. Mal ganz konkret: ich arbeite (ehrenamtlich) mit Flüchtlingen. Wie finde ich denn jetzt raus, ob das kleine Mädchen aus Syrien Spreu oder Weizen ist, wie erkläre ich ihr, dass sie bei uns nichts zu suchen hat und wie schütze ich mich vor dem Glaubenskrieg, den sie mir erklären könnte?"

05.12.14 - Kommentar zum Text  Foren-November von  toltec-head: "Und wenn schon die Großen ihre Hybris zerfleischen, was bleibt dann für die Kleinen....aber ich las bereits zu viel von dir, um dir das abzunehmen. Ist wohl eher ein Angriff auf all die Kalenderblattaphorismenschreiber, die sich über eben jene Kommentare definieren und ihre Mittelmäßigkeit als Besonderheit verstehen und zelebrieren."

19.07.14 - Kommentar zum Text  feeling blue. von  Erdbeerkeks: "Das ist schön!"

30.01.14 - Kommentar zum Text  unscharf von  kilroy: "Die Ursache der Erfindung bzw. Imagination eines Gottes ist die Beschränktheit menschlicher Erkenntnis."

29.11.13 - Kommentar zum Text  Leichtigkeit von  EkkehartMittelberg: "ergreifend wie Boreas Oreithyia leicht und schön"

26.09.13 - Kommentar zum Text  Was ist Lyrik? Hilde Domin von  EkkehartMittelberg: "Ich verstehe die Stoßrichtung dieses Textes nicht, aber er ist wohl eher eine Antwort auf die Frage "was ist ein literarischer Text?", da aus meiner Sicht kein Kriterium benannt ist, das ausschließlich der Lyrik eigen ist. Das Kriterium der nicht gegebenen Abnutzung (wenn man diese Metapher akzeptiert) erscheint mir zudem ebenfalls nicht schlüssig. Selbst wenn man sich hierbei ausschließlich auf den Inhalt fixiert (ein Blatt Papier nutzt sich ebenso ab wie ein Server oder ein Bildschirm) kann man doch auch hier von einer Abnutzung sprechen, die durch die Zeit gegeben ist. Der Zeitgeist ändert sich ebenso wie die Sprache. So gesehen gehen bspw. bei einem lyrischen Text des Minnesangs definitiv Bedeutungsebenen verloren, wenn ein Leser des 21. Jahrhunderts diesen Text rezipiert, selbst wenn er der Sprache der damaligen Zeit mächtig ist. Damit will ich nicht sagen, dass es keine Metaphern gibt, die durch die Zeit hinweg verständlich bleiben, aber nur in ihrem Bedeutungskern, nicht in ihrer Ambiguität. Ob man das jetzt - wie Nietzsche - als ein "Schwingen" der Metaphern versteht (was ja zumindest die Füllung von Leerstellen durch neue Bedeutungen zulässt) oder aber als Abnutzung wäre wohl ein diskussionswürdiger Punkt. In diesem Zusammenhang finde ich auch den Begriff des "Dritten" problematisch, weil er suggeriert, dass es einen "objektiven" Leser gibt. Sehr schön passt m.E. hier der Gedanke Nietzsches. Denken wir besonders noch an die Bildung der Begriffe. Jedes Wort wird sofort dadurch Begriff, daß es eben nicht für das einmalige ganz und gar individualisierte Urerlebnis, dem es sein Entstehen verdankt, etwa als Erinnerung dienen soll, sondern zugleich für zahllose, mehr oder weniger ähnliche, daß heißt streng genommen niemals gleiche, also auf lauter ungleiche Fälle passen muß. Jeder Begriff entsteht durch Gleichsetzen des Nichtgleichen. So gewiß nie ein Blatt einem andern ganz gleich ist, so gewiß ist der Begriff Blatt durch beliebiges Fallenlassen dieser individuellen Verschiedenheiten, durch ein Vergessen des Unterscheidenden gebildet und erweckt nun die Vorstellung, als ob es in der Natur außer den Blättern etwas gäbe, das "Blatt" wäre, etwa eine Urform, nach der alle Blätter gewebt, gezeichnet, abgezirkelt, gefärbt, gekräuselt, bemalt wären, aber von ungeschickten Händen, so daß kein Exemplar korrekt und zuverlässig als treues Abbild der Urform ausgefallen wäre. Wir nennen einen Menschen "ehrlich". Warum hat er heute so ehrlich gehandelt? fragen wir. Unsere Antwort pflegt zu lauten: seiner Ehrlichkeit wegen. Die Ehrlichkeit! Das heißt wieder: das Blatt ist die Ursache der Blätter. Wir wissen ja gar nichts von einer wesenhaften Qualität, die "die Ehrlichkeit" hieße, wohl aber von zahlreichen individualisierten, somit ungleichen Handlungen, die wir durch Weglassen des Ungleichen gleichsetzen und jetzt als ehrliche Handlungen bezeichnen; zuletzt formulieren wir aus ihnen eine qualitas occulta mit dem Namen: "die Ehrlichkeit". Das Übersehen des Individuellen und Wirklichen gibt uns den Begriff, wie es uns auch die Form gibt, wohingegen die Natur keine Formen und Begriffe, also auch keine Gattungen kennt, sondern nur ein für uns unzugängliches und undefinierbares X. Denn auch unser Gegensatz von Individuum und Gattung ist anthropomorphisch und entstammt nicht dem Wesen der Dinge, wenn wir auch nicht zu sagen wagen, daß er ihm nicht entspricht: das wäre nämlich eine dogmatische Behauptung und als solche ebenso unerweislich wie ihr Gegenteil. Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, daß sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen, in Betracht kommen. (Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne.) In diesem Sinne stimme ich einer Abnutzung zu, halte aber die Frage, mit welcher der Text überschrieben ist, für nicht beantwortbar."

08.09.13 - Kommentar zum Text  Ü50 von  Cassandra: "Ungeachtet aller Ironie ist es aber immer auch die Frage, wie weit man zurückblickt und was man betrachtet. War es früher nicht so, dass die Straßenbahnen zerbombt waren, die Schlangen vor den Geschäften die Straßen füllten und auch die Ratschläge der "Alten" mit Vorsicht zu genießen waren? Oder dass dann ein paar Jahre später die Welt im Schatten atomarer Drohungen auf einmal auslöschbar schien und die Jugend an den innerdeutschen Grenzen auf Menschen schoss? Ich sage das nur, weil diese "goldene Retrospektive" ein Zerrbild ist, nicht weil ich die Bedeutung des "sozialen Umgangs" marginalisieren möchte."

07.09.12 - Kommentar zum Text  Die oberste Instanz von  MrDurden: "Wirklich gut geschrieben, wobei ich - ganz subjektiv - das Ende als plump empfinde, da es allem wieder Kausalität bzw. eine Erklärung gibt. Bis zu diesem Punkt ist es ja - denke ich - die "wahnsinnige Banalität" des Alltags, dann irgendwie nur noch die individuelle Verhandlung eines Schicksalsschlages. Ungeachtet dessen gut."

13.04.11 - Kommentar zum Text  Nur noch eine kurze Zeit von  Georg Maria Wilke: "Egal wie oft ich es lese, ich erkenne weder den Rhythmus, noch das Reimschema (gibt es eins?), wünsche Dir dennoch alles Gute für die verbleibende kurze Zeit und die lange danach."

06.04.11 - Kommentar zum Text  HautNeu von  souldeep: "wirklich schön"

26.01.11 - Kommentar zum Text  Die Malerin von  mondenkind: "Schön"

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autoralexanderschwarz hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Definitionskommentar,  einen Gästebucheintrag und  einen Teamkolumnenkommentar verfasst.

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