Alle 119 Texte von AndereDimension

Du schlüpfst in einen schwarzen Rollkragen-Pulli und zupfst den knielangen Rock aus der Kleiderkammer der Unterwürfigkeit zurecht stehst vernetzt und beriemt in viel zu engen Schuhen zum Marsch bereit und nur die Kussrosenblüte in deinem Haar...

Ein Komet fiel aus der Zeit und bildete für einen Augenblick ein Gespann mit den Sternen als ich das erste Mal einen lodernden Strauß aus der Feuergrube deiner Seele empfing fortan lag alles was es an Hoffnung für mich gab in deiner Gegenwart...

Zum Tempel der Seelen führt ein Labyrinth in dem sich ein Leben verirrte du nimmst es auf und an - stehst nackt inmitten roter Säulen und radierst einen Namen aus dem Buch - der vergessenen Kinder

Ihn geleitete die Nacht auf traumverwehten Wegen zu einem offenen Grab dort stand ein Kind im Kreise der Gebückten die sich unter teerschwarzen Schirmen im Gebet zersetzten Da griff er nach der Hand des Kindes um es aus der Mitte der Toten zu...

vertrautes land in der mitte ein haus ein leeres nur ein wetterhahn dreht sich im wind der über alle gräber weht jenseits des meeres verliert sich die spur im tiefroten sand fremdes land in der mitte ein baum eine schaukel ein kind ein kind ein...

Lass es die Liebe sein, der du alles opferst, aber hinterlasse keine Opfer, wenn du liebst

mit keinem blick mit keinem wort hinderte ich sie am reden hörte wie immer weg bis sie leer war fühlte ich karin auf den slip und dachte an die himbeeren im kühlschrank aber nicht eine sekunde über mord nach mitternacht übergab ich mich die...

Marie mag nichts vom Christkind wissen, Auch wenn bald Heilig Abend ist, Es liegt ein Brief auf ihrem Kissen, Vom Vater, den sie sehr vermisst. Er schreibt; von guten Kameraden Und all den Fremden in der Stadt, Von Eseln, Wüsten,...

Wir machen uns auch dieses Jahr was vor, zum Fest der Liebe, als wäre keine Träne wahr und Sand nur im Getriebe. Das Holz brennt vor sich hin, ganz still, es treffen sich zwei Blicke, auch wenn das Herz nun reden will, der Kopf lenkt...

Noch hat der Tag das Blau am Haken, Am Himmel zieht ein Möwenschwarm, Der Sand ist uns ein Sommerlaken, Du findest still in meinen Arm Und legst dem Wind, mit scheuen Blicken, Das Meeresrauschen in den Schoß. Fortan übt er, mit jedem Stoß, Es...

unser wiedersehn überrascht in seiner farbigkeit erinnerungen dienen sich an festigen blicke erheben sich über jedes wort verzeih - verhaftet im gestern verliert sich die grundordnung werde nicht umhinkommen dich wissen zu lassen wie sehr ich...

Er brachte ihr Blumen und all die Stunden in denen sie ihre eigene Bedeutung durchbrach zurück sprach immerfort vom Glück Tag und Nacht gemeinsam zu begehen davon fortzugehen mit dem Kind und auch fast zärtlich und schmeichelnd doch in sich...

Rot krönt der Tag das Feld zur Weihe, Der Mohn steht hoch und leuchtet weit, Wir sitzen in der ersten Reihe, Im Flurtheater Sommerzeit. Am Fuße einer Traubeneiche, Die über alle Blumen wacht. Bald reift die Zeit zur stillen...

es ist wunderbar in einer vertrautheit zu leben in der man nicht hinauf und hinab aber hinaussehen kann in der sich hinter jedem zweifel ein fenster versteckt das erlaubt sichtkontakt mit der liebe zu halten

So groß ihre Pläne auch waren, so klein war die Mannschaft ihrer Gehilfen - auf dem verflochtenen Feld von Wunsch und Wirklichkeit. Vom Schicksal aufgesplittert, verlor sie nie ihre Haltung - wurde mir Vorbild und erste Orientierung zur...

aus dem schlaf erbrochen zähmst du am offenen fenster dein haar - übst dich im lächeln dünengräser fächeln dir den frühling ins gemüt du schl��pst aus deiner rolle hinein ins helle blau beblümter seide bist kind in deines kindes kleide...

Im Pinienhain In jener dunkelglühenden Nacht, als der Mond durch die Kronen der Pinien schimmerte, um den Ruß stiller Zweifel von deinen Wangen zu küssen, verfing sich ein warmer Wind im Rauschen der Blätter und wehte die...

Kopfkino Aus dem Halbdunkel eines verloren geglaubten Sommers löste sich für einen kurzen Moment das süße Versprechen einer unvollendeten Nacht um sich abermals hinter schüchternen Blicken zu verstecken ©anderedimension

Müht euch aus dem Tale, Winde, Pustet Träume in die Nacht, Die der Mond, ach mir dem Kinde, Zärtlich auf den Mund gelacht. Eilt ihr Vögel, mit dem Pickel, Korn und Ähre leuchten gold, Packt den Hagel fest am Wickel, Zockt...

Im gelben Schimmer eines sanften Riesen, umbaumt von stummen Weiden, lag ein Teich im Duft der blumensatten Abendwiesen. Dort saß ein Mädchen, einem Engel gleich, als hätte es der Himmel angepriesen - und lauschte einer Lerche auf den...

Hin und wieder sehen wir uns am Grab. Tauschen, im Schicksal verbunden, unverbindliche Blicke aus. Ich erlaube mir das Richtige zu tun. Schreibe einen Brief; der dir sagt, wer du für mich bist. In einer Nacht ohne Schlaf. Eine, die ich unter...

Ich finde in die Tiefe nicht, in die ich tauchen müsste, wollte ich in Worte fassen, wie sehr du mich berührst. Und wären wir jetzt beide hier, so glaube mir; ich küsste dir jeden Abschied von den Lippen, den du mit dir führst. Und öffne...

herbstmelancholie zwischen zitronenbäumen und meer funktionsharmonisch aufgeperlt im licht eines heraufdämmernden morgens der mich meine heimkehr spüren und unsere gemeinsame zeit nicht vergessen lässt

Zum Herbstsorbet im Lichthof einer Streuobstwiese serviert uns der Oktober den virtuosen Gesang eines swingenden Morgens

Die Engel haben sich entschieden; fortan gibt es die Weihnachtsfrau. Im Himmel herrscht nun wieder Frieden, wie lange, weiß man nicht genau, denn gilt es nun auch zu beweisen, was möglich scheint, so als Idee: Auf hohen Hacken zu...

1. Im Erwachen Berührt, von der schmückenden Hand eines Sonnenaufgangs, ruht der Himmel über einem Meer von roten Dächern Nur das Murmeln eines Baches durchbricht das Gewölk der Stille, in der die flüchtige Sekunde zur Ewigkeit reift 2. Im...

Endstation Unter einer Gaslaterne durchschwiegen sie die bittere Kälte Da rückte das Mädchen scheu heran erbrach den Frühling und starb still - zu ihm hinüber Seine Ratlosigkeit war groß er wusste nicht wohin mit...

Patschuliflimmern Hinter den Sicheldünen Herbstlakenstille

belippt ist mir dein kuss ein gral der stille lässt raum im spiegel herbstverwehter zeit und mich zu uns

Über schneebedeckten Dächern schwimmen Lichter herauf schlagen eine Schneise in das Gedränge gutgelaunter Menschen während du mir alles das gegen uns spricht in einem einzigen Kuss auf die Lippen schweigst um auch den Abschied für die...

Umarme mich, will mit im Winde schaukeln, Der flüsternd unter deinen Blicken weht, Und fliehen - vor Gedanken, die mir gaukeln, Es wäre für uns beide schon zu spät. Tauch ein mit mir, ins Rot der Abendstunden, Dort wo das Herz am Puls der...

Hundert Worte Meinen Möglichkeiten nichts schuldig geblieben, verlachte ich auch mein letztes Gesicht und konvertierte zur Einsamkeit. Nach einem Winter, der mir so nah kam, dass ich alles darin verlor, was mir niemals gehörte. So war...

du stehst tief im watt eines heraufdämmernden morgens spielst händels sarabande in mein herz während ich gott von der gästeliste streiche weil meine liebe dich nicht halten kann - wie anders ist die deine

Ich sammelte Krüppelholz und verbrannte es unter einem üppigen Himmel als sich jemand umfangen von einer honiggelben Aura zu mir setzte Der Gestalt nach eine Frau sah ich viel mehr das verirrte Kind meiner Tagebuchaufzeichnungen und so...

Waldverschwiegen, gut verborgen, Laubumgürtet liegt der Morgen, Um bald lockend aufzuglühn. Und die Nebelschwaden necken Mandelbäume, die jetzt blecken, Weiß am Frühlingsufer blühn. Windgeschaukelt, fortgetrieben,...

Ich denk an dich, geliebtes Kind, an uns, die alte Zeit, an Jahre, die mir wertvoll sind, und nicht an manchen Streit. Ich denk an dich, an meine Frau, so lange ist es her, nach dir kam das Septembergrau und tausend Tränen mehr. Ich denk an...

Seit Kindestagen lebt in mir der Wunsch, die Stille und die Angst zu überwinden, mich aufzumachen - um den Ort zu finden, an dem der Wind für all die Toten spricht, die einst im Stundenschlag der Liebe starben. Die Sehnsucht führt mich tief in...

Sah Bäume, die den Herbst im Ärmel trugen, Es rührte sich kein Vogel, nur der Wind. Er fräste aus den Wolken Schattenfugen Und hängte sie der Wiese in den Spind. Fand Blumen, die fern aller Wege blühten, Wohl aus dem...

eine haut voneinander entfernt verflüchtigt sich dein schweigen doch nicht meine liebe die sich aus den formen der gefühle herausgeläutert mit deiner heimkehr vollendet

Unter dem Mond Die Zeit frisst sich tief in die Planken, Das Meer ist im Sturme erwacht, Und tausend Creolen beflanken, Die mondunterwanderte Nacht. Im Wind können Träume verwehen, Doch nicht zweier Herzen Gesang. Wie tief mir die...

Fault der Apfel in der Sonne, Kommt er in die Biotonne. Die Flakons von Muttis Lack, Müssen in den gelben Sack. Ungeziefer, Spinnen, Schnecken, Setze in des Nachbars Hecken. Hemden, Hosen, Federhüte, Sind was für die...

wir leben in anbetung und sterben an zerwürfnissen in einer sich wiederholenden geschichte von gestaltung und zerstörung in der tage und nächte ineinanderfließen und zu schemenhaften formalismen versteinern die uns daran erinnern wie sinnlos...

Es weiß der Mai sich einzurichten, Wälder, Wiesen aufzuhübschen, Veilchen stehn in kleinen Grüppchen, konnten schon die Sonne sichten, um sich bl��hend aufzurichten. Will sie dir, dem süßen Püppchen, an die zarten Wangen dichten, damit,...

wenn sie sich nah kam bemalte sie porzellanteller mit essbarer farbe verschenkte sie an die eltern reicher kinder so entkam sie dem erwachsenwerden aber auch den umarmungen der ewig fremden am ende hieß es sie ließ sich nicht helfen doch war...

auf dem offenen feld einer ausgeweideten nacht, musiziert der frühling in vollfarben und spült die artfekate unserer liebe ans licht... ...ein entwurf der hoffnung, zwischen statischer ästhetik und kunstvoller strömung... ...fließende...

Wir schauen in den beschlagenen Spiegel des Alltags und schminken uns ein Lachen ins Gesicht, denn aus der Fülle möglicher Gefühle wählen wir jene aus, die Sein und Seele voneinander trennen. © Andere Dimension

Wohl gehen ihre Worte, / gleichsam über alle Zeilen weg, / aufeinander zu / doch finden sie nicht mehr in das Gefühl, / das ihnen im Waffenstillstand eine Kirche / ohne Glaubenssätze war / das alle innere Zagheit / und jeden Zweifel von...

Sie rückte aus ihrer Dunkelheit und wies sein Schweigen entschieden zurück Darüber nachgedacht fing er an zu erzählen von seinem jüngsten Versteck - unter einem Himmel von rissigem Putz und Totenköpfen von Hass und Gewalt der Angst sich...

während sie abschied nahm von ihrem halbherzigen versprechen dagegen anzukämpfen siedelte sich unter der gläsernen kuppel der nacht ein roter mond an und leuchtete ihr in den tod

werden auch die tage trüber, nur ein grab liegt ewig still, laufe nicht zur wehmut über, wenn sie dich besitzen will. herbstlich steht die sommerlinde, die der vater einst gepflanzt, der so gern mit dir, dem kinde, um den jungen baum...