Alle 571 Texte von nautilus

man male Kreise mit Lippenstift um Narben wie sie jeder hat ein bisschen Rouge auf die gelangweilt depressive Mimik Ersatz weil ein paar fehlen auf sieben Grundemotionen Windmühlen schwinden mit Apotheke und Discounter vor der Wohnungstüre

was du mit buntlackierten Fingernägeln formen willst ist Gips über Granit der Grad meiner Verzweiflung stofflich mehr Eigensinn und Stolz

damals waren Alkopops der Shit das bisschen Taschengeld kassierte der Typ an der Bar als Spende weil wir eh keinen Ausweis hatten immer der selbe NOFX Hoodie die Haare fettig die neuen Chucks extra dreckig gemacht dann spielten sie Killing In the...

habe Musil nicht gelesen kann nichts über Handke sagen bin gerade erst zur Welt gekommen hier im Café neben dem Volkstheater ohne Karten für das Stück

sichtbar von jedem Winkel dieser Stadt verlorene Leben auf Dächern in Stiegenhäusern Tiefgaragen karges Fassadenweiß deckt die Vergangenheit wo Dämmung schimmelt

es endete an der Küste bei Regen mit dem Blick in den Cornflakes sagte ich dir ich würde fühlen dass während des Krieges schreckliche Dinge in diesem Haus geschehen wären ich fuhr uns noch am selben Tag nach Hause und für immer fort von dir

Schimmel in der neuen Wohnung der Teufel findet stets nach Hause während wir trinken meint er ich wäre Sache der Haushaltsversicherung

schleiche mich nach der ersten Zigarette zurück in deine Wohnung lausche und deine Atmung ist immer noch regelmäßig ziehe mich wieder aus gehe ganz behutsam zurück ins Bett nur da neben dir liegen verstehen dass alles einfach schön ist

Gefühle schmelzen im Polarmeer der Affekt ist meine einzige Möglichkeit die Zigarette auf dem tauben Unterarm der Empfindungen

sitze zu Hause starre auf den Schlüssel zu deiner Wohnung morgen steige ich in den Fernbus wechsle die Stadt die Pulsfrequenz den Sinn

ein bisschen farbe volumen max durch meine kopfhörer und ein gepanschter trip wir sind nie alleine beim tanz auf dem wörterbuch die klaviatur des egoregimes nocturnal mania für 19,90€ aus dem gefrierfach

meine Gedanken in den Scherben dieses unversehrten Glases entsetzlich kalt fällt erster Schnee auf die sterbenden Magnolien im Innenhof

gerade etwas organisches ins Waschbecken gehustet morgen dann Vitamintabletten für kräftiges Haar und schöne Nägel für heute ist's genug gestorben beim Exhumieren werden sie feststellen Seitenschläfer

nachts auf der Bordsteinkante mit Nikotin und Plastikhaut ein braunes flinkes Fellwesen fragt mich nach psychotischen Symptomen ich sage nur Horror Change to Alltag bin mir fast sicher dass ich schlafe

Ich will feiern, aber fühle mich nur als hätte ich das alles gar nicht verdient. Packe den Vodka wieder weg, weil auch keine Lösung. Schuhe anziehen und los. Einfach gehen. Heute Abend nehme ich jede Gasse die ich noch nicht kenne. Nach einer...

Deine Gesichtszüge verschwimmen zusehends, einen Geruch schreibe ich dir schon lange nicht mehr zu und auch die Tiefe deiner Stimme ist mir fremd geworden. Hunderte Male habe ich dich in meiner Vorstellung getroffen, bin wortlos an dir...

vor mir ein Leuchtturm und das Wasser so verdächtig ruhig überall treiben in Flaschen gezwängte Wünsche nur die Romantik hat sich vom Kielholen nie erholt

ein Hauch Manie endlich mal sich selbst aushalten jedes Wort silbern wie Trakls Zunge so fühlt sich Liebe an

nachts schließe ich die Augen dann tanzt er durch die Farben sprüht mir "Brüder im Geiste" hinter die Lider und wir küssen und wir lieben uns im Blütenstaub der Narzisse für fünf sechs Stunden bin ich nicht allein

Landung in einem grünen Plattenbau. Stoße auf frisch renovierte Räume und Zeit. Was tun, wenn du auf einmal alles darfst, ist die Frage. In mir ein unheimliches Echo. Der Widerhall verzerrter Worte. Sie wandeln sich, werden durch Einsamkeit...

ich bin das nicht bin der Sprung hinter dem polierten Glas

Mein Herz steigt in die S-Bahn. Ein Sitzplatz gegen die Fahrtrichtung am Fenster. Koffein zum beleben, ein Blick in die Zigarettenpackung. Der Tag kann kommen. Sein Arbeitsweg, die sichere Schiene vorbei an den Junkies vor dem Hauptbahnhof, den...

ein paar Lumen auf Beton bedeckt von Laub hier fehlt

die Brücke zwischen Logik und Emotion ist implodiert treibe ohne Beine in den Abwassern meiner Ungereimtheiten bekenne mich schuldig in meinem Krieg wider die Vernunft morgen dann flicke ich mir einen Grund für alles aus Leichenteilen und der...

bekommst einen Headbutt von meiner Schokoseite deine gebrochene Nase sieht dank Sepia Filter authentisch aus schicke meine B-Seite auf eine Klimademo denn Recycling heißt den Wahnsinn zu verwerten lasst uns das Peace Symbol zu einem Schlagring...

schau mi ned an wegen Typen wie dir fahr ich mit Augenbraue in der U6 von AHS mit ADS zum AMS ganz hinten im Waggon den Blick den hab ich intus weil ich a Wiener bin Erfolgsrezept: aufwachen und die Stimmungsbilanz im Minus halten

du liegst im Schnee die Lippen blau die Arme seitwärts als gäbe es Engel sing kleiner Stieglitz brüll um dein Leben ich lausche dem romantischen Inferno grenze mich ab von dir du Katze die gern Schwarz trägt schließe die Sicherheitstüre von...

schreibe SOS auf Grußkarten in Kyrillisch das Wasser heute: tief und glasklar

Emissionen altes Gedankengut wir brauchen jede Pflanze gegen Braun

Staub der Staub anlegt überdeckt den Mut neu anzu- fangen am Boden jeder Flasche sucht es sich verzerrt nach einem Grund den nächsten Korken zu ziehen nicht die Reißleine die Flaschenpost ist unromantisch: wir lieben dich du liebst den Rausch...

echte Geister hatten Sex auf der Toilette der Geriatrie ich boxte die Bäume im Raucherhof von 7A vierhundert Liegestütze vor dem rosa Frühstück in meiner geheimen Lade brennen die Hexen noch heute ich seh ich seh was du nicht siehst hinter...

ich reite den Affekt greife nach dem großen Wagen am Ende Schall Rauch eine Straßenlaterne kurz geblendet fast gefühlt

wo ich lebe liegt kein Dreck am Küchenboden da ist mein Leichnam am fegen

dionysische Neuronen ziehen sich entlang der A8 Glühwürmchen explodieren auf der Windschutzscheibe von wegen freie Sicht scheiß drauf Apollon zeigt mir den Kilometerstand auf der Kalender einen Sieg

halb nachts unter dem schweren Schein der Laternen ziehen wir um die Häuser alles vorbei seit 52 v. Chr. flüchten uns in Fantasie

wie du fehlst in jeder Berührung die verfrüht und unpassend ist höre dich in jedem Wort das ich nicht ausspreche du bist ungelogen der Ursprung aller Lügen du bist wie ich

die Jahre verstreichen überschreibe uns auf unzähligen Seiten nachts kommst du immer noch um enttäuscht von mir zu sein wieder schlaflos denke ich es ist jetzt genug bitte dich verlasse meine Gedanken

im Gefrierfach neben Gefühlen und Blutkonserven parke ich 70cl eisgekühlten Druckverband 12cm in den Hals für den geschriebenen Urschrei kein Dostojewski nur Schuld Vodka und Söhne

zwischen Neonlicht und Schwere bahne ich mir meinen Weg nach Hause verkrieche mich Schlage die erste Seite auf: "Gott ist tot" als wollte mir da jemand einen Antrag machen

im Schatten des Betons spielte ich mir den Sand in meine Augen größer als alles wollte ich werden scheiterte im zweiten Stock von dreiundzwanzig

mein alter nachbar war als kind im konzentrationslager. er spielt tennis mit zwei operierten knien und einem ungebrochenen lächeln auf den lippen. wenn er mir die tür aufhält, sagt er stets: "alter vor schönheit" und schickt mich...

stille die hundert quadratmeter füllt heute nacht lasse ich die wohnungstüre offen vielleicht bricht jemand ein

die Schublade mit den Messern steht wieder offen wie im Vorübergehen bleibe ich an ihr hängen es zerreißt mir die Fassade

in die kiste mit meinen gefühlen packe ich liebes- und abschiedsbriefe wunschzettel memoiren wenn ich zuklappe geht alles auf stand-by

die regentropfen auf der windschutzscheibe des linienbusses leiten die nacht ein. ich weiß nicht wo ich stehe, wie mir ist, fühle einfach die gleichmäßigen vibrationen des frontantriebes unter mir. ein schuss whiskey, oder vodka, oder liebe,...

low schrieb ich dir in einer zeile zwischen stacheldraht don / ´t recharge

von ekelhafter süße und wohlig warmem trost substitution fürs wahre wie aus gärenden versprechen in einmachgläsern aufgereiht verstaubt hält mich am leben spült das rot mir aus den gedanken

ausdruckslos schweige ich dir meine Unfähigkeit entgegen auf den Ringen unter meinen Augen steht Sommerschluss- verkauf nimm mich mit gib mir die Chance diese eine

liebe wärme geborgenheit mein kunstfell- polster verrottet unter alternden händen

torpediere die stille wie ein u-boot da wird es ultraviolett vor angst der dreck spült sich aus meinem fleisch meersalz in den wunden